Inhalt: Angesichts der aktuellen Mediendebatte über Migration und Integration in Deutschland geht es in dem Beitrag um den Versuch der Übertragung gegenwärtiger Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung auf migrationspolitische Kontexte. Im Besonderen geht es um die Anwendung der Queer Theory (Judith Butler) auf Fragen im Zusammenhang von Ethnizität und Migration. Verdeutlicht wird dieser Transfer am Beispiel einer Untersuchung politischer Strategien von "Kanak Attak", einem antirassistischen Netzwerk von MigrantInnen in Deutschland, wobei gefragt wird, ob sich diese Strategien als queer bezeichnen lassen und wenn ja, was das bedeutet bzw. ob sich daraus neue Perspektiven für die Migrationsforschung und -politik ergeben. Die Überlegungen verdeutlichen, dass sich Butlers feministische, post-strukturalistische und dekonstruktivistische Position auch auf ethnische Konzepte in Bezug auf Migrationspolitik übertragen lässt, denn sowohl Ethnizität wie auch Geschlecht können als konstruierte Identitätskategorien betrachtet werden, durch die gesellschaftliche Subjekte in Ethnizität, Klasse und Geschlecht eingeordnet werden. Eine Kritik der damit verbundenen Ausschlussmechanismen oder der Zwangsethnisierung von MigrantInnen in Deutschland eröffnet daher neue wichtige Perspektiven für die MIgrationspolitik und lenkt die Aufmerksamkeit auf Macht- und Hierarchisierungsprozesse. (ICH)
Schlagwörter:Migrant; Migrationsforschung; Migrationspolitik; Migration; Feminismus; Theorie; Ethnizität; Kritik; Macht; Hierarchie; Identität; Kategorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz