Titelübersetzung:Die Verwendung visueller Methoden in phänomenologischen Studien
Autor/in:
CohenMiller, Anna S.
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 19 (2018) 1, 22 S
Inhalt: In diesem Beitrag beschreibe ich die Verwendung und den Nutzen von visuellen Methoden am Beispiel einer phänomenologischen Studie, für die ich Zeichnungen und Erzählungen von vier Gesprächspartnerinnen im Verlauf von insgesamt zwölf Interviews erhoben habe. Ich veranschauliche, wie der Eingang visueller Methoden in das phänomenologische Toolset zur Sichtbarmachung der Perspektive der Forschungsteilnehmenden beigetragen und Kommunikation und Verstehen erleichtert hat.
Inhalt: n this article I explain the process and benefits of using visual arts as a tool within a transcendental phenomenological study. I present and discuss drawings created and described by four participants over the course of twelve interviews. Findings suggest the utility of visual arts methods within the phenomenological toolset to encourage participant voice through easing communication and facilitating understanding.
Schlagwörter:Methode; method; Visualisierung; visualization; Phänomenologie; phenomenology; Kommunikation; communication; Kunst; art; gender; Mutter; mother; bildende Kunst; fine arts
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
The creative and rigorous use of art in health care research
Titelübersetzung:Die kreative und konsequente Nutzung von Kunst in der Gesundheitsforschung
Autor/in:
Nguyen, Megan
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 19 (2018) 2, 21 S
Inhalt: Obwohl kunstbasierte Verfahren in der Gesundheitsforschung an Popularität gewonnen haben, werden sie eher selten systematisch integriert. Gerade weil menschliches Erleben jedoch komplex und emotional ist, wäre es unangemessen, auf Methoden zu verzichten, die unterschiedliche Erfahrensweisen mobilisieren. Ich diskutiere deshalb in diesem Beitrag, wie diese Verfahren kreativ und konsequent im Forschungsprozess genutzt werden können. Hierzu nutze ich Beispiele aus meiner Masterarbeit, in der mich mit den Liebesbeziehungen von Frauen beschäftigt habe, die an einem Reizdarmsyndrom leiden. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass mittels kunstbasierter Ansätze unterschiedliche Wissensformen sowie der Ausdruck von persönlichem Denken und Fühlen eruiert werden können, wenn über herkömmliche Wege der Wissensgenerierung hinausgegangen wird. Ich zeige, wie dies in jedem Abschnitt des Forschungsprozesses gelingen kann.
Inhalt: The adoption of arts-based research methods is gaining popularity in health care yet few of these methods integrate the arts throughout the inquiry. Given that so much of the human experience is imbued with emotion and complexity, it would be counter-intuitive to omit research methods, such as the arts, that mobilize different ways of thinking. The purpose of this article is to discuss the creative and rigorous use of art throughout the research process, drawing on the example of a graduate research study that explored women's narratives of intimate relationships while living with irritable bowel syndrome. The findings reveal that the arts can evoke a different kind of knowing and can portray the artist's personal thoughts and feelings without the use of words. Embracing creative functioning through the arts necessitates surrendering conventional ways of pursuing knowledge. This work advances research to date on arts methodology by explicating how the arts can be used to support each stage of the research.
Qualitative comparative analysis as a method for innovation research: analysing legal innovations in OECD countries
Titelübersetzung:Qualitative Comparative Analysis als Methode für die Innovationsforschung: eine Analyse rechtlicher Neuerungen in OECD-Staaten
Autor/in:
Laux, Thomas
Quelle: Historical Social Research, 40 (2015) 3, S 79-108
Inhalt: "The article presents Qualitative Comparative Analysis (QCA) as a method for innovation research. Based on set-theory, a key feature of QCA is the possibility to examine the necessary and the sufficient conditions for the institutionalisation of innovations. QCA aims to identify equifinal explanations for a social phenomenon, which consist of a combination of several conditions. This approach distinguishes QCA from qualitative and quantitative methods. Furthermore, QCA combines a comparative and a case-oriented approach, which is especially interesting for the analysis of innovations as context-sensitive and contingent phenomena. QCA as a research approach and method is outlined briefly, with special regard to the tasks of innovation research. Its application is presented in a study of the conditions for equal pay regulations in OECD countries. The analysis shows that the relevant actors for the institutionalisation of equal pay regulations are either women's movements or unions but that neither are solely sufficient for this legal innovation. Instead QCA also captures the context conditions for their impact on the enactment of equal pay regulations." (author's abstract)
Titelübersetzung:Social presence in online surveys
Autor/in:
Schmidt-Catran, Alexander W.; Hörstermann, Katharina
Quelle: Methoden, Daten, Analysen (mda), 7 (2013) 3, S 397-432
Inhalt: "Onlinebefragungen zählen mittlerweile zum Standardrepertoire vieler Forschungsinstitute, einige methodische Fragen bleiben bis dato jedoch noch unbeantwortet. Diese Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch die Simulation sozialer Präsenz das Antwortverhalten der Befragten beeinflusst werden kann. Mit einem experimentellen Design werden Effekte der sozialen Präsenz auf Nonresponse sowie sozial erwünschtes Antwortverhalten untersucht. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Implementierung sozialer Präsenz den Vorteil einer erhöhten Teilnahmebereitschaft und den Nachteil von sozial erwünschtem Antwortverhalten mit sich bringen kann. Der inhaltliche Schwerpunkt des Experiments liegt auf Einstellungen zu Sexismus, Geschlechterrollen und der Berufstätigkeit von Frauen. Zur Simulation der sozialen Präsenz werden Fotografien verwendet. Zusätzlich zum Effekt der sozialen Präsenz wird untersucht, ob das Geschlecht und die Attraktivität der auf den Fotos gezeigten Personen einen Einfluss auf das Antwortverhalten haben. Bei diesem Effekt handelt es sich um eine Art 'Gender-of-Interviewer'-Effekt. Bezüglich der Teilnahme- und Antwortbereitschaft konnten keine positiven Effekte nachgewiesen werden. Die Ergebnisse hinsichtlich möglicher Interviewereffekte in Form von sozial erwünschtem Antwortverhalten sind nicht eindeutig, es tauchen aber systematische Unterschiede zwischen den Experimental- und der Kontrollgruppe auf." (Autorenreferat)
Inhalt: "Today, online surveys belong to the standard instruments of most survey research institutes, but some methodical questions are still unanswered. This study deals with the question of whether the simulation of social presence has an effect on the response style. Using an experimental design, the effects of social presence on non-response and socially desirable answers are tested. We expect social presence to lower non-response but to induce socially desirable answers. Topics of the survey are attitudes towards sexism, gender roles and the participation of women in the labor market. Social presence is simulated by pictures of the 'investigators' of the study. In addition to the effect of social presence, the study investigates whether the gender and the attractiveness of the person on the pictures have an effect on the answers. This effect might be called a 'gender-of-interviewer'-effect. Concerning the non-response rate no positive effect of social presence could be found. The results with regard to social desirability and a possible gender-of-interviewer-effect are ambiguous but show significant differences between the control group and our experimental groups." (author's abstract)
Menschen mit Behinderungen als GrenzgängerInnen im akademischen Raum: Chancen partizipatorischer Forschung
Titelübersetzung:People with disabilities as border crossers in the academic sector: chances for participatory research
Autor/in:
Goeke, Stephanie; Kubanski, Dagmar
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 1, 29 S
Inhalt: Menschen mit Behinderungen sind derzeit gar nicht oder nur vereinzelt am Forschungsgeschehen zum Themenkreis Behinderungen aktiv beteiligt. Demgegenüber steht die Tatsache einer langen sonderpädagogischen und medizinischen Forschungstradition, in der entweder über behinderte Menschen geforscht wird oder StellvertreterInnen Auskunft über das Befinden behinderter Menschen geben. In unserem Beitrag stellen wir zunächst zum Thema des Einbezugs behinderter Frauen und Männer als aktive ForscherInnen die unterschiedlichen Ansätze von partizipatorischer, emanzipatorischer, inklusiver und transdisziplinärer Forschung vor und verdeutlichen deren Herkunft und Charakteristika. Vor dem Hintergrund von Pierre BOURDIEUs Soziologie und mithilfe der Grundbegriffe "Feld", "Kapital" und "Habitus" kann praxisnah gezeigt werden, wie es zum Ausschluss behinderter Menschen aus dem akademischen Raum kommt und welche Zugangsbarrieren bestehen. Ergänzt wird dies durch Beispiele aus unserer Forschungspraxis. Die Ergebnisse aus der Forschung im deutschsprachigen Raum zeigen, dass Menschen mit Behinderung umfassender in die Konzipierung von Forschungsvorhaben, die Durchführung von Erhebungen und die Interpretation von Datenmaterial einbezogen werden sollten. Deshalb muss ein radikaler Umdenkprozess in Bezug auf Forschungsprozesse an Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstituten stattfinden. Sprachliche Barrieren und Machtverhältnisse müssen in den Blick genommen werden. Forschungsmittel sollten in den entsprechenden Zusammenhängen an den Nachweis einer Beteiligung behinderter Menschen gebunden werden.
Inhalt: Currently people with disabilities have a small or non-existent presence in research activities that explore the lives of people like them. However, there is a strong tradition of such research in special education and medical research. In this article we introduce various approaches to participatory, emancipatory, inclusive, and transdisciplinary research, and illustrate their origin and characteristics. Based on Pierre BOURDIEU’s theory and principles of field, capital and habitus, reasons are illustrated why people with disabilities are excluded from the academic world, as well as the barriers they have to face. We offer examples from our own research practice. The results of research in German-speaking countries confirm that people with disabilities should be included in the design of research projects, the process of evaluation, and the interpretation of data. Because of that we appeal for a radical change at institutions of higher education and a comprehensive inclusion of people with disabilities in the conception of research projects as well as in the operation of surveys and the evaluation and interpretation of data. Linguistic barriers as well as the balance of power ought to be reviewed. The granting of research funds ought to be contingent upon approved participation of people with disabilities.
Schlagwörter:Forschungsprozess; research; Bourdieu, P.; Behinderter; qualitative method; Partizipation; Methode; method; research approach; Forschungsansatz; qualitative Methode; participation; social research; research process; Bourdieu, P.; Sozialforschung; handicapped; partizipatorische Forschung; emanzipatorische Forschung; inklusive Forschung; transdisziplinäre Forschung; Frauen und Männer mit Behinderungen; participatory research; emancipatory research; inclusive research; transdisciplinary research; women and men with disabilities
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, soziale Probleme
The role of contemporary childbearing postponement and recuperation in shaping period fertility trends
Titelübersetzung:Die Auswirkung des aktuellen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Ausprägung
der Periodenfertilitätstrends
Autor/in:
Frejka, Tomas
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 4, S 927-958
Inhalt: Dieser Beitrag beschreibt eine Methode zur Analyse der Auswirkungen des kohorten- und periodenspezifischen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Trends der periodenbezogenen zusammengefassten Geburtenziffer (TPFR) in den Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau der letzten Jahrzehnte. Die Methode basiert auf den bahnbrechenden Ansätzen, die von Ryder (1951 und 1964) entwickelt wurden und denen zufolge sich der Aufschub und Nachholen von Geburten im Leben einzelner Frauen ereignet und sich im Rahmen der Ereignisse im Lebensverlauf von Geburtskohorten zusammenfassen lässt. Anschließend werden kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen in periodenbezogene Strukturen übersetzt und die Auswirkungen des Aufschub- und Nachholprozesses dargestellt, indem die periodenbezogenen altersspezifischen Fertilitätsziffern (ASFRs) junger und älterer Frauen zusammengefasst und deren Interaktion im Zeitverlauf in 36 Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau analysiert werden. Diese Methode findet ergänzend zu den erstmals von Bongaarts und Feeney (1998) beschriebenen Methoden zur Schätzung von Tempobereinigten TPFRs Anwendung. Diese zeigen den Grad der Verzerrung von TPFRs auf. Mithilfe der in diesem Beitrag beschriebenen Methode können die zugrundeliegenden Mechanismen ermittelt werden, durch die TPFR-Trends entstehen; sie zeigt die demografisch-strukturellen Ursachen von TPFR-Trends sowie die Ursachen bestimmter Verläufe der TPFRs auf.Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen folgende:1. ;Alle Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau erreichten irgendwann innerhalb der letzten vier Jahrzehnte einen TPFR-Tiefpunkt. Dieser Tiefpunkt ist auf die Überlappung der niedrigen Fertilität junger Frauen aus jungen Kohorten, bei denen erstmals ein Aufschub von Geburten zu verzeichnen war, und der niedrigen Fertilität älterer Frauen aus älteren Kohorten zurückzuführen, bei denen keinen Aufschub von Geburten stattfand. Der Tiefpunkt wurde in westlichen Ländern größtenteils Anfang der 1980er Jahre und in Mittel- sowie Osteuropa um die Jahrtausendwende erreicht.2. Die strukturellen Ursachen des Anstiegs der TPFR Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unterscheiden sich in den westlichen Ländern von denen in Mittel- und Osteuropa. Die zuerst genannten Länder befanden sich in der Endphase des Aufschub- und Nachholprozesses. Mittel- und Osteuropa hatten hingegen erst die Anfangsphase des Aufschubs und Nachholens von Geburten erreicht. Der nahezu gleichzeitige Anstieg der TPFR in den meisten Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt einen historischen Zufall dar.3. Dieser Anstieg der TPFR ist in erster Linie auf eine Veränderung der kohortenspezifischen Fertilitätsaltersstrukturen, d.h. auf eine Veränderung des Fertilitätstimings, zurückzuführen und nicht auf einen Anstieg des Quantums der Fertilität. Während dieses Zeitraums stiegen die TPFRs in fast allen Ländern mit niedrigem Fertilitätsniveau an, während ein Rückgang der analogen kohortenspezifischen zusammengefassten Geburtenziffern verzeichnet wurde.
Inhalt: This paper outlines a method that analyses how cohort and period childbearing postponement and recuperation (P&R) are reflected in total period fertility rate (TPFR) trends in low-fertility populations in recent decades. The method is rooted in the trailblazing ideas developed by Ryder (1951 and 1964), namely that childbearing P&R occurs in the life of individual women and can be summarised in the lifetime experiences of birth cohorts. Cohort childbearing age patterns are then translated into period childbearing age patterns and the effects of the P&R process on the TPFRs are revealed by summarising period ASFRs of young women and of older women and analysing their interaction over time in 36 low-fertility populations. The method is complementary to methods pioneered by Bongaarts and Feeney (1998) which estimate tempo-adjusted TPFRs. These demonstrate the degree to which TPFRs are distorted. The method described in this paper reveals the internal mechanism generating TPFR trends; it exposes the demographic structural causes generating TPFR trends and demonstrates why TPFRs are moving in a certain direction. The following findings stand out: 1. All low-fertility populations have experienced TPFR troughs at some point during the past four decades. The troughs occurred because low fertility among young women of young cohorts starting to postpone childbearing overlaps with low fertility among older women of older cohorts who had not postponed births. The troughs occurred in Western countries mostly during the early 1980s and in Central andEastern Europearound 2000. 2. The structural causes of the increase in TPFRs in the late 1990s and early in the 21st century were different in Western countries compared to Central andEastern Europe. The former were experiencing the concluding phases of the P&R process. In contrast, in Central andEastern Europepopulations were experiencing the initial phases of childbearing P&R. It was a historical coincidence that TPFRs were increasing in most low-fertility populations almost simultaneously around the beginning of the 21st century. 3. These TPFR increases were predominantly the consequence of changes in cohort childbearing age patterns, i.e. changes in the timing of fertility. They were not generated by fertility quantum increases. During this period in almost all the low-fertility countries TPFRs were rising while corresponding total cohort fertility rates were declining.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; birth trend; cohort analysis; fertility; generatives Verhalten; Kohortenanalyse; fertility rate; reproductive behavior; Methode; method; population development; reproduction; Geburtenentwicklung; Trend; Reproduktion; Geburtenhäufigkeit; trend; Fruchtbarkeit; cohort childbearing age patterns; childbearing postponement and recuperation; effects on total period fertility rates; low-fertility populations
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Bevölkerung
Die Auswirkung des aktuellen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Ausprägung der Periodenfertilitätstrends
Titelübersetzung:The role of contemporary childbearing postponement and recuperation in shaping period fertility trends
Autor/in:
Frejka, Tomas
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 4, S 959-994
Inhalt: Dieser Beitrag beschreibt eine Methode zur Analyse der Auswirkungen des kohorten- und periodenspezifischen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Trends der periodenbezogenen zusammengefassten Geburtenziffer (TPFR) in den Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau der letzten Jahrzehnte. Die Methode basiert auf den bahnbrechenden Ansätzen, die von Ryder (1951 und 1964) entwickelt wurden und denen zufolge sich der Aufschub und Nachholen von Geburten im Leben einzelner Frauen ereignet und sich im Rahmen der Ereignisse im Lebensverlauf von Geburtskohorten zusammenfassen lässt. Anschließend werden kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen in periodenbezogene Strukturen übersetzt und die Auswirkungen des Aufschub- und Nachholprozesses dargestellt, indem die periodenbezogenen altersspezifischen Fertilitätsziffern (ASFRs) junger und älterer Frauen zusammengefasst und deren Interaktion im Zeitverlauf in 36 Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau analysiert werden. Diese Methode findet ergänzend zu den erstmals von Bongaarts und Feeney (1998) beschriebenen Methoden zur Schätzung von Tempobereinigten TPFRs Anwendung. Diese zeigen den Grad der Verzerrung von TPFRs auf. Mithilfe der in diesem Beitrag beschriebenen Methode können die zugrundeliegenden Mechanismen ermittelt werden, durch die TPFR-Trends entstehen; sie zeigt die demografisch-strukturellen Ursachen von TPFR-Trends sowie die Ursachen bestimmter Verläufe der TPFRs auf. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen folgende: 1. Alle Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau erreichten irgendwann innerhalb der letzten vier Jahrzehnte einen TPFR-Tiefpunkt. Dieser Tiefpunkt ist auf die Überlappung der niedrigen Fertilität junger Frauen aus jungen Kohorten, bei denen erstmals ein Aufschub von Geburten zu verzeichnen war, und der niedrigen Fertilität älterer Frauen aus älteren Kohorten zurückzuführen, bei denen keinen Aufschub von Geburten stattfand. Der Tiefpunkt wurde in westlichen Ländern größtenteils Anfang der 1980er Jahre und in Mittel- sowie Osteuropa um die Jahrtausendwende erreicht. 2. Die strukturellen Ursachen des Anstiegs der TPFR Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unterscheiden sich in den westlichen Ländern von denen in Mittel- und Osteuropa. Die zuerst genannten Länder befanden sich in der Endphase des Aufschub- und Nachholprozesses. Mittel- und Osteuropa hatten hingegen erst die Anfangsphase des Aufschubs und Nachholens von Geburten erreicht. Der nahezu gleichzeitige Anstieg der TPFR in den meisten Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt einen historischen Zufall dar. 3. Dieser Anstieg der TPFR ist in erster Linie auf eine Veränderung der kohortenspezifischen Fertilitätsaltersstrukturen, d.h. auf eine Veränderung des Fertilitätstimings, zurückzuführen und nicht auf einen Anstieg des Quantums der Fertilität. Während dieses Zeitraums stiegen die TPFRs in fast allen Ländern mit niedrigem Fertilitätsniveau an, während ein Rückgang der analogen kohortenspezifischen zusammengefassten Geburtenziffern verzeichnet wurde.
Inhalt: This paper outlines a method that analyses how cohort and period childbearing postponement and recuperation (P&R) are reflected in total period fertility rate (TPFR) trends in low-fertility populations in recent decades. The method is rooted in the trailblazing ideas developed by Ryder (1951 and 1964), namely that childbearing P&R occurs in the life of individual women and can be summarised in the lifetime experiences of birth cohorts. Cohort childbearing age patterns are then translated into period childbearing age patterns and the effects of the P&R process on the TPFRs are revealed by summarising period ASFRs of young women and of older women and analysing their interaction over time in 36 low-fertility populations. The method is complementary to methods pioneered by Bongaarts and Feeney (1998) which estimate tempo-adjusted TPFRs. These demonstrate the degree to which TPFRs are distorted. The method described in this paper reveals the internal mechanism generating TPFR trends; it exposes the demographic structural causes generating TPFR trends and demonstrates why TPFRs are moving in a certain direction. The following findings stand out: 1. All low-fertility populations have experienced TPFR troughs at some point during the past four decades. The troughs occurred because low fertility among young women of young cohorts starting to postpone childbearing overlaps with low fertility among older women of older cohorts who had not postponed births. The troughs occurred in Western countries mostly during the early 1980s and in Central andEastern Europearound 2000. 2. The structural causes of the increase in TPFRs in the late 1990s and early in the 21st century were different in Western countries compared to Central andEastern Europe. The former were experiencing the concluding phases of the P&R process. In contrast, in Central andEastern Europepopulations were experiencing the initial phases of childbearing P&R. It was a historical coincidence that TPFRs were increasing in most low-fertility populations almost simultaneously around the beginning of the 21st century. 3. These TPFR increases were predominantly the consequence of changes in cohort childbearing age patterns, i.e. changes in the timing of fertility. They were not generated by fertility quantum increases. During this period in almost all the low-fertility countries TPFRs were rising while corresponding total cohort fertility rates were declining.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; birth trend; cohort analysis; fertility; generatives Verhalten; Kohortenanalyse; fertility rate; reproductive behavior; Methode; method; population development; reproduction; Geburtenentwicklung; Trend; Reproduktion; Geburtenhäufigkeit; trend; Fruchtbarkeit; Kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen; Aufschub und Nachholen von Geburten; Auswirkungen auf periodenbezogene zusammengefasste Geburtenziffern (TPFRs); Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Bevölkerung
"Alte" Männlichkeiten und "neue" Ethnizitäten: Positionierungen junger Migranten in transnationalen Räumen
Titelübersetzung:"Old" masculinities and "new" ethnicities: positions of young migrants in transnational social spaces
Autor/in:
Spies, Tina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 65-80
Inhalt: "Im Beitrag wird zunächst auf methodologischer und methodischer Ebene diskutiert, wie eine transnationale Perspektive in die eigene Forschung integriert werden kann. Dabei wird auf der Basis des Konzepts der Artikulation (Laclau/ Mouffe; Hall) ein Instrumentarium entwickelt, mit dessen Hilfe sich hybride Verortungen und deren Verstrickung und Einbettung in dominante Diskurse, 'Achsen der Ungleichheit' (Klinger/ Knapp/ Sauer) und Herrschaftsdimensionen aufzeigen lassen. Die Ergebnisse einer solchen Analyse werden anschließend am Beispiel eines Interviews vorgestellt. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf Positionierungen, die im Kontext Männlichkeit und Migration eingenommen werden. Hier lassen sich Unterschiede finden, die zu einer Diskussion der Frage führen, in welchem Wechselverhältnis Multilokalität und Genderverhältnisse stehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses - from a theoretical and empirical point of view - how to integrate a transnational perspective into research. Therefore, the concept of articulation (Laclau/ Mouffe; Hall) will be introduced to analyze hybrid positions and their interrelation with dominant discourses, 'axes of difference' (Klinger/ Knapp/ Sauer) and power relations. To show some of the results from this analysis an interview will be presented. The focus of this analysis lies on positions in the context of migration and masculinity. Here one can find differences that lead to the question of how the interrelation between transnational localization and gender relations works." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
Variance estimation for complex indicators of poverty and inequality using linearization techniques
Titelübersetzung:Varianzenschätzung für komplexe Indikatoren von Armut und Ungleichheit bei Verwendung von Linearisierungstechniken
Autor/in:
Osier, Guillaume
Quelle: Survey Research Methods, 3 (2009) 3, S 167-195
Inhalt: "The paper presents the Eurostat experience in calculating measures of precision, including standard errors, confidence intervals and design effect coefficients - the ratio of the variance of a statistic with the actual sample design to the variance of that statistic with a simple random sample of same size - for the 'Laeken' indicators, that is, a set of complex indicators of poverty and inequality which had been set out in the framework of the EU-SILC project (European Statistics on Income and Living Conditions). The Taylor linearization method (Tepping, 1968; Woodru, 1971; Wolter, 1985; Tillé, 2000) is actually a well-established method to obtain variance estimators for nonlinear statistics such as ratios, correlation or regression coefficients. It consists of approximating a nonlinear statistic with a linear function of the observations by using first-order Taylor Series expansions. Then, an easily found variance estimator of the linear approximation is used as an estimator of the variance of the nonlinear statistic. Although the Taylor linearization method handles all the nonlinear statistics which can be expressed as a smooth function of estimated totals, the approach fails to encompass the 'Laeken' indicators since the latter are having more complex mathematical expressions. Consequently, a generalized linearization method (Deville, 1999), which relies on the concept of influence function (Hampel, Ronchetti, Rousseeuw and Stahel, 1986), has been implemented. After presenting the EU-SILC instrument and the main target indicators for which variance estimates are needed, the paper elaborates on the main features of the linearization approach based on influence functions. Ultimately, estimated standard errors, confidence intervals and design effect coefficients obtained from this approach are presented and discussed." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Dauerarbeitslosigkeit; education; European Commission; Schätzung; statistical method; risk; Europäische Kommission; Methode; persistent unemployment; social inequality; Einkommensverteilung; inequality; unemployment; poverty; EU; Bildung; gender; Lebenserwartung; income; analysis of variance; Berichterstattung; statistische Methode; Armut; income distribution; Arbeitslosigkeit; Risiko; life expectancy; method; Lebensbedingungen; Einkommen; living conditions; linear model; estimation; lineares Modell; Ungleichheit; soziale Ungleichheit; reporting; Varianzanalyse
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Europapolitik, soziale Probleme
Tagebuch versus Zeitschätzung: ein Vergleich zweier unterschiedlicher Methoden zur Messung der Zeitverwendung für Hausarbeit
Titelübersetzung:Time-diary versus time-estimation data: a comparison of two different methods of measuring the time spent on housework
Autor/in:
Schulz, Florian; Grunow, Daniela
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 1, S 106-128
Inhalt: 'Ein Vergleich der Ergebnisse von Zeitverwendungstagebüchern und Zeitschätzungen lässt Zweifel an der bislang aufrecht erhaltenen Annahme aufkommen, beide Methoden wären lediglich zwei verschiedene Wege zur validen Messung individueller Zeitbudgets. Auf der Basis eines eigens für diesen Methodenvergleich erhobenen Datensatzes wird gezeigt, dass die auf Grundlage beider Erhebungstechniken gewonnenen Daten signifikant unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen und folglich zu unterschiedlichen theoretischen Schlussfolgerungen in Bezug auf die Determinanten geschlechtsspezifischer Zeitverwendungsmuster für Hausarbeit führen würden.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'A comparison of time-diary data and data obtained through survey questions leaves us to doubt that both methods are just two different ways of measuring individual time budgets validly. Comparing data of a unique pilot study for assessing methodological concerns of time use measurement, we find that both measurement techniques produce significantly different results that would eventually lead to substantially different conclusions with respect to the determinants of gender specific housework patterns.' (author's abstract)
Schlagwörter:research; Zeitverwendung; Methodenvergleich; time budgeting; time budget; comparison of methods; Hausarbeit; determinants; housework; Methode; method; Federal Republic of Germany; Zeitbudget; gender-specific factors; Determinanten
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Familiensoziologie, Sexualsoziologie