Arbeitsteilung und Tagesablauf beim Übergang junger Paare zur Elternschaft
Titelübersetzung:Division of labor and daily routine during the transition of young couples to parenthood
Autor/in:
Buba, Hans-Peter; Vaskovics, Laszlo A.
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 6 (1994) 3, S 150-176
Inhalt: 'Parallel zur Erosion von Zeitstrukturen vollzieht sich ein gesellschaftlicher Prozeß zunehmender Ausdifferenzierung familialer Entwicklungsverläufe. Die Optionenvielfalt im Beruf (z.B. durch flexible Arbeitszeiten) muß abgestimmt werden auf Ansprüche und Erwartungen, die eine Partnerbeziehung oder Familie mit sich bringt. Der Artikel verfolgt solche Anpassungsleistungen anhand der Ergebnisse einer empirischen Längsschnittstudie sowie von Zeitbudgeterhebungen bei jungen Paaren vor und nach der Geburt des ersten Kindes. Sie belegen, daß sich bei kinderlosen Paaren (z.B. durch die Berufstätigkeit beider Partner, die relative Angleichung der Alltagsorganisation und des Zeitaufwandes für Obligationen) Geschlechterrollen zunehmend egalisieren. Der Übergang zur Elternschaft bewirkt eine Rückkehr zur traditionellen Rollenteilung. Flexible Arbeitszeiten führen zwar zu einer stärkeren zeitlichen Streuung und Verzahnung von häuslichen Obligationen und Freizeitinteressen sowie zu einer Individualisierung von Tagesabläufen und Wochenrhythmen; allgemein gültige Grundmuster des Tagesablaufs werden jedoch beibehalten. Die Erwerbstätigkeit, Arbeitszeitregelung sowie die Elternschaft erweisen sich als die wesentlichen Rahmenbedingungen für Zeitstrukturen, Alltagsorganisation und Arbeitsteilung zwischen den Partnern.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitszeit; Zeitverwendung; Partnerbeziehung; Arbeitsteilung; time budgeting; division of labor; Familie; gender role; Geschlechtsrolle; family; working hours; Eltern; partner relationship; gender-specific factors; parents
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Dyadisches Coping - eine systemische Betrachtungsweise der Belastungsbewältigung in Partnerschaften
Titelübersetzung:Dyadic coping - a systemic method of looking at the ways in which partnerships cope with problems
Autor/in:
Bodenmann, Guy; Perrez, Meinrad
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 3 (1991) 3, S 4-25
Inhalt: Der Beitrag thematisiert Formen der Streßbewältigung in Partnerschaften. Dazu werden empirische Ergebnisse vorgestellt und in bezug auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern und hinsichtlich der Partnerschaftszufriedenheit interpretiert. (SH)
Aufgabenteilung in der Familie: Was übernehmen Mutter, Vater, Kind (und Großmutter)?
Titelübersetzung:Division of responsibilities in the family: what tasks do mothers, fathers, children (and grandmothers) perform?
Autor/in:
Griebel, Winfried
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 3 (1991) 1, S 21-53
Inhalt: 'Anhand neuerer empirischer Untersuchungen aus der Bundesrepublik Deutschland wird ein Bild davon entworfen, wie die Aufgaben zwischen den Familienmitgliedern - also nicht nur den Ehepartnern bzw. Eltern, sondern auch den Kindern und Helfern aus dem verwandtschaftlichen Netz, geteilt werden. Ein Schwerpunkt liegt auf den Bedingungen, unter denen sich Männer vermehrt an den Aufgaben innerhalb des Haushaltes, nämlich Hausarbeit und Kinderbetreuung, beteiligen.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:private household; Partnerbeziehung; Großeltern; Arbeitsteilung; division of labor; Hausarbeit; Familie; number of children; housework; grandparents; Hausmann; housewife; male homemaker; family; partner relationship; Hausfrau; gender-specific factors; Kinderzahl; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Nicht die Mutter ist schuld, sondern "nur" ihr Geschlecht: Nancy Chodorows Analyse weiblichen Mutterns
Titelübersetzung:Not the mother is guilty, but "merely" her gender: Nancy Chodorow's analysis of female mothering
Autor/in:
Großmaß, Ruth
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 13 (1989) 1/2, S 51-82
Inhalt: In dem Beitrag werden kritische Überlegungen zu Chodorows Analyse weiblichen Mutterns zur Diskussion gestellt, die das methodologische Problem in den Mittelpunkt stellen, das sich ergibt, wenn Erklärungsansätze, die dem psychotherapeutischen Diskurs entstammen, in sozialwissenschaftliche Untersuchungen übernommen werden. Die drei Argumentationsschritte von Chodorow werden nachgezeichnet: (1) Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Mütterlichkeit und sozialer Organisation der Geschlechter; (2) Reinterpretation der Ergebnisse der Psychoanalyse zur Individualgenese in der Familie; (3) Integration der Erkenntnisse in ein soziologisch-psychologisches Konzept von Geschlechterpolarität und Familie. Diese Argumentation wird auf drei Ebenen der Kritik unterzogen: (1) Kurzschlüssigkeiten innerhalb der Argumentation Chodorows werden benannt. (2) Einige der von Chodorow ausgelassenen Aspekte kindlicher Sozialisation verändern das von ihr gezeichnete Bild. (3) Die Argumentation wird anhand der von ihr zu Beginn vorgenommenen methodischen Reduktion überprüft. Ausgehend von der Inhaltsanalyse werden abschließend die Möglichkeiten einer psychoanalytisch begründeten Subjekttheorie als wenig sinnvoll eingeschätzt. (KW)
Weiblichkeit im Beruf - Männlichkeit in der Familie: geschlechtsspezifische Normen im Helfermilieu
Titelübersetzung:Femininity in the professions - masculinity in the family: gender-specific norms in social professions
Autor/in:
Rommelspacher, Birgit
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 11 (1987) 4, S 87-104
Inhalt: Die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen von Frauen und Männern als professionelle Helfer werden aufgezeigt. Die Untersuchung der Weiblichkeit im Beruf geht von der Frage aus, warum Frauen einen sozialen Beruf wählen. Es wird deutlich, daß Frauen versuchen, das Ideal privaten Helfens in den Beruf zu tragen. Die Analyse von Männlichkeit in der Familie kommt zu dem Ergebnis, daß Männer den umgekehrten Weg gehen: Sie versuchen, die private Lebenspraxis mit beruflichen Strategien zu bewältigen. Der Wirkungsmechanismus von Berufsnormen in der Familie wird beleuchtet, indem herausgearbeitet wird, wo männliche Normen in den traditionell durch Frauen bestimmten Bereich der Familie eindringen. Die Folgen dieser Entwicklung werden diskutiert: Die Hierarchie des Helfens konstituiert sich über die postulierte Überlegenheit des professionellen gegenüber dem Alltagshandeln, sie konstituiert sich über den Statusunterschied der Geschlechter und über das jeweilige Selbstverständnis von Frauen und Männern. (RW)
Schlagwörter:female profession; soziale Norm; Helfer; helper; occupation in the social field; Professionalisierung; Weiblichkeit; Familie; professionalization; Frauenberuf; social norm; femininity; Beruf; family; occupation; Männlichkeit; gender-specific factors; Sozialberuf; masculinity
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie