Geschlecht in den Debatten der Heimkampagne von 1969
Titelübersetzung:Gender in the debates of the 1969 campaign against residential care institutions
Autor/in:
Stange, Sabine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 91-104
Details
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, welche Bedeutung Geschlecht als ordnungsstiftende Größe in den öffentlichkeitswirksamen Debatten zukam, die Ende der 1960er-Jahre um Fürsorgeerziehungsheime für weibliche und männliche Jugendliche geführt wurden. Analysiert werden Auszüge aus schriftlichem Archivmaterial zur sogenannten Heimkampagne in Hessen 1969. Mit Blick auf Verhandlungen um Arbeitsaufgaben und Erscheinungsbilder der in den umstrittenen Einrichtungen untergebrachten jungen Frauen und Männer wird nach der Bezugnahme auf Geschlecht in den jeweiligen Argumentationen gefragt. Die exemplarischen Textanalysen zeigen, wie Annahmen zu Geschlechterdifferenzen in die Kritik an Bestehendem und die Aufforderungen zum Wandel ebenso einfließen wie in damalige Reaktionen darauf." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper explores gender as an ordering factor that shaped and structured the 1969 debate on residential care institutions for young women and men in the German state of Hesse. To this end, it analyses excerpts of written archive material from the public campaign against these institutions. The focus lies on the use of gender as an argument in discussions about the duties assigned to the young women and men living in residential care facilities and about their outward appearance. The analysis of selected texts shows assumptions of gender-related differences in both the criticism of the existing situation and the campaign for change, as well as in contemporaries' responses to these demands." (author's abstract)
Schlagwörter:Erziehungsheim; institutional home for juveniles; Fürsorgeerziehung; correctional education; Jugendlicher; adolescent; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Diskurs; discourse; Hessen; Hesse; Federal Republic of Germany; Geschlechterdifferenz; Ordnung; 1960er Jahre
SSOAR Kategorie:Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Eingreifendes Denken - die Historikerin Annette Kuhn im Geschichtsdiskurs der Bundesrepublik seit 1964
Titelübersetzung:Interventional thinking - the historian Annette Kuhn in the German historical discourse since 1964
Autor/in:
Schmidt, Uta C.
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 7 (2015) 3, S 44-60
Details
Inhalt: Auf der Grundlage eines Intellektuellenbegriffs, der Forschungen jenseits von normativen Festschreibungen und Selbstentwürfen perspektiviert, beschäftigt sich der Beitrag mit der Historikerin Annette Kuhn. Die Frage nach Spuren "Eingreifenden Denkens" steht dabei im Zentrum. Im Sinne aktueller historischer Intellektuellenforschung wird zur Diskussion der zentralen Thesen ein biografischer Zugang mit zeitgeschichtlichen und wissenssoziologischen Perspektiven verknüpft; hierzu werden Denkbewegungen, Möglichkeitshorizonte, Ereignis- und Handlungskonstellationen seit den 1960er Jahren rekonstruiert.
Inhalt: Based on a definition of “intellectuals” which conceptualizes research beyond normative fixations and self-representation this article focuses on the historian Annette Kuhn. It aims to trace "interventional thinking" and, with a view to recent intellectual research, combines a biographical approach with perspectives from contemporary history and sociology of knowledge to discuss its key assumptions. To that end, movements of thought, ranges of options and constelations of events and actions since the 1960s are reconstructed.
Schlagwörter:Geschichtswissenschaft; science of history; Frauenforschung; women's studies; Geschlechterforschung; gender studies; Historiker; historian; Intellektueller; intellectual; woman; Federal Republic of Germany; 20. Jahrhundert; twentieth century; 21. Jahrhundert; twenty-first century; Zeitgeschichte; contemporary history; Wissenssoziologie; sociology of knowledge; Männlichkeit; masculinity; Biographie; biography; Geschichtsunterricht; history instruction; Fachdidaktik; subject didactics
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Leichtere Beschäftigungen": Geschlechterdifferenz als Leitbild der Forstlichen Arbeitswissenschaft
Titelübersetzung:'Lighter work': gender difference as a general principle in Forest Work Science
Autor/in:
Westermayer, Till
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 124-140
Details
Inhalt: "Die forstliche Arbeitswelt präsentiert sich als Männerdomäne. Das Fach der Forstlichen Arbeitswissenschaft war seit den 1920er Jahren an der Gestaltung der forstlichen Arbeitswelt beteiligt. In einer Inhaltsanalyse 'klassischer' Texte dieser forstwissenschaftlichen Disziplin wird das in mehreren Dimensionen auf Differenz basierende Geschlechterbild rekonstruiert. Demnach werden Frauen und Männer hier fast wie zwei separate 'Arten' behandelt. Differenz wird vor allem durch den Bezug auf körperliche Leistungsfähigkeit und 'geschlechtsspezifische' Fähigkeiten hergestellt. Frauen werden als schutzbedürftig dargestellt. Damit wird die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in männlich besetzte Erwerbsarbeit und weiblich besetzte Familienarbeit für den Mann zur Selbstverständlichkeit. Abschließend fragt der Beitrag, inwiefern diese Differenzsetzung heute noch wirksam ist und worin die Vor- und Nachteile einer Umorientierung in Richtung Diversität als Leitkategorie der (forstlichen) Arbeitswissenschaft liegen könnten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Forestry presents itself as a male domain. As a discipline, Forest Work Science (Forstliche Arbeitswissenschaft) has helped to shape this sphere of work since the 1920s. Content analysis of 'classic' texts from this sub-discipline of Forest Science allow the dominant gender image to be reconstructed as being based on differences in several dimensions. Women and men are described almost as different 'species'. That difference is in particular constructed in relation to physical ability and 'gender-specific' skills. Women are seen as being in need of protection. All these differences normalize the gendered division of work, assigning men the role of breadwinner and women that of being responsible for family work for the man. The article concludes by asking to what extent this differentiation still exists and wherein lie the advantages and disadvantages of switching from difference to diversity as the dominant mode of thinking in (Forestry) Work Science." (author's abstract)
Schlagwörter:Forstwirtschaft; forestry; Arbeitswelt; world of work; Arbeitswissenschaft; ergonomics; gender; Leitbild; example; woman; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; gender role; Mann; man; Leistungsfähigkeit; performance; körperliche Arbeit; physical labor; gender-specific factors; Erwerbsarbeit; gainful work; Familienarbeit; family work; Wald; forest; Arbeit; labor; Deutschland; Germany; historische Entwicklung; historical development; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechterforschung; gender studies; Diversität; diversity
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wirtschaftssektoren, Naturwissenschaften, Technik(wissenschaften), angewandte Wissenschaften, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Arbeitsteilungsmuster bei der Ernährungsversorgung von Familien: Persistenz oder Wandel?
Titelübersetzung:Patterns of labour division in the food work of families: persistence or change?
Autor/in:
Häußler, Angela; Meier-Gräwe, Uta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 9-27
Details
Inhalt: "Wie Zeitbudgeterhebungen und andere empirische Erhebungen für Deutschland zeigen, haben sich die Arbeitsteilungsmuster im Haushalt trotz gestiegener Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten Jahrzehnten kaum geändert. Die Ursachen liegen in der gesellschaftlichen Ordnung der Geschlechter, die nach wie vor durch strukturelle Rahmenbedingungen gestützt wird. Auf der individuellen Ebene bildet sich der Dualismus in geschlechtstypischen Identitätskonzepten ab, hier haben Arbeitsteilungsmuster eine konstitutive Funktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "According to time-use studies and other empirical studies conducted in Germany, patterns of domestic labor division have remained almost unchanged in spite of greater labor-market and educational participation by women. This is due to social gender relations, which are still supported by societal settings. At the individual level the dualism is expressed in gender-typical concepts of identity. From this perspective, patterns of domestic labor division have a constitutive function." (author's abstract)
Schlagwörter:nutrition; Versorgung; housekeeping; Öffentlichkeit; private household; Arbeitsteilung; Hauswirtschaft; gender role; Federal Republic of Germany; Zeitbudget; the public; privacy; Geschlechtsrolle; supply; man; Privatsphäre; time budget; division of labor; Doing Gender; Familie; identity; woman; Identität; Mann; Ernährung; family; doing gender; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Jenseits des one-size-fits-all-Ansatzes: die psychosoziale Arbeit mit häuslichen Gewalttätern
Titelübersetzung:Batterer intervention: beyond the one-size-fits-all approach
Autor/in:
Hafner, Gerhard
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 108-123
Details
Inhalt: "Seit den 1970er Jahren existieren in den USA Täterprogramme gegen häusliche Gewalt an Frauen. Die Batterer Intervention hat sich als Teil eines engen Kooperationsverbundes (Community Coordinated Response) bewährt. Der Artikel stellt Ansätze aus den USA vor, die mehr Vielfalt hinsichtlich der Methodik, z.B. der Gefährdungsanalyse, und des besonderen Hilfebedarfs für spezielle Tätergruppen postulieren. Die Diskurse in den USA über die Weiterentwicklung der Täterarbeit werden dargestellt, da sie bisher von den deutschsprachigen Fachleuten kaum rezipiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Batterer intervention was introduced in the United States in the 1970s as part of the fight against domestic violence. It has proved its worth in the context of the Community Coordinated Response approach. This article presents approaches from the United States that posit more diverse methods, for instance threat assessment or special services for specific perpetrators. Discussions in the United States about the evolution of batterer intervention are presented here since they have so far gone largely unnoticed in German-speaking countries." (author's abstract)
Schlagwörter:USA; United States of America; häusliche Gewalt; domestic violence; Gewalt; violence; woman; Sozialarbeit; social work; Täter; offender; Prävention; prevention; Männlichkeit; masculinity; Intervention; intervention; Modell; model; Opfer; victim; Analyse; analysis; psychosoziale Intervention; psychosocial intervention; Federal Republic of Germany; soziale Faktoren; social factors; Ausbildung; training; Problemlösen; problem solving; Gewaltbereitschaft; propensity to violence; Mann; man; Gefährdung; endangerment; Gender; gender; Nordamerika; North America
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Bedeutung des Geschlechts im evangelischen Pfarramt
Titelübersetzung:Gender in the protestant ministry
Autor/in:
Sammet, Kornelia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 81-99
Details
Inhalt: "In den 1970er Jahren wurde im deutschen Protestantismus der Pfarrberuf für Frauen geöffnet. Der Beitrag rekonstruiert den Prozess der Gleichstellung von Pfarrerinnen und untersucht, wie Pfarrerinnen sich das männlich konnotierte Pfarramt angeeignet haben und wie dabei auf das Geschlecht rekurriert wurde. Es werden Deutungsmuster herausgearbeitet, die sowohl die Wahrnehmung von Pfarrerinnen durch Theologen und Kirchenleitungen als auch ihre Selbstdarstellung im Hinblick auf ihre Kompetenzen und beruflichen Stile bestimmen. Gezeigt wird, dass im Prozess der Integration von Frauen ins Pfarramt traditionelle Konstruktionen der Geschlechterdifferenz aufgegriffen, reproduziert und umgeschrieben werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "In most protestant churches in Germany, clergywomen gained equal rights in the 1970s. The access admission of women to the ministry is a result and expression of an ongoing lasting change in the relation to the place of the sexes and the social construction of gender in the Protestant church. The article explores how clergy women adopted the formerly exclusive male ministry for themselves. It analyses how the office of clergywomen was discussed in German protestant churches by theologians, church leaders and the clergy women themselves. It demonstrates that, in the process of integration of women in the protestant ministry, traditional constructions of gender were picked up, adopted, and refined." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; competence; Deutung; historische Entwicklung; communication; service; Selbstbild; self-image; public office; Kommunikation; Kirchenrecht; Federal Republic of Germany; Protestant church; theologian; historical development; comparative research; example; vergleichende Forschung; clergyman; Theologe; Pfarrer; Kompetenz; synod; woman; Beruf; Leitbild; Geschlechterverhältnis; canonical or ecclesiastical law; Religion; occupation; religion; Dienstleistung; Amt; interpretation; Synode; evangelische Kirche
SSOAR Kategorie:Religionssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz