Das unterschätzte Potenzial hoher Fallzahlen - Stärken und Limitierungen des Mikrozensus am Beispiel von Fertilitätsanalysen
Titelübersetzung:The unrecognised potential of large N - strengths and limitations of the German Microcensus exemplified by fertility research
Autor/in:
Bujard, Martin; Dorbritz, Jürgen; Herter-Eschweiler, Robert; Lux, Linda
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 343-372
Inhalt: "Aufgrund der hohen Fallzahlen (688.931 Personen in 2012) ist das Potenzial des Mikrozensus (MZ) für demografische und familiensoziologische Analysen groß, zudem inhaltlich durch die Erhebung der Geburten von Frauen noch gestiegen. Der Beitrag hat zum Ziel, methodische Hintergründe, Limitierungen und Potenziale des MZ am Beispiel von Fertilität systematisch aufzuzeigen. Die Analyse von Antwortverweigerungen zeigt, dass die Art der Befragung einen starken Einfluss hat, deren Verzerrungen durch Imputationen deutlich reduziert werden konnten. Die Limitierungen sind v.a. das Querschnittsdesign sowie die fehlenden Daten zur Kinderzahl von Männern und zur Binnenmobilität. Die hohen Fallzahlen des MZ ermöglichen tiefenscharfe Differenzierungen bezüglich Sozialstruktur, Paritäten und Zeitverläufe, was anhand von Konfidenzintervallen diskutiert wird. Drei Forschungsdesigns, die die Analysepotenziale nutzen, werden vorgestellt: Dendrogrammanalysen ermöglichen gruppenspezifische Differenzierungen nach fünf Ebenen und zeigen so ein detailliertes Muster der Kinderlosigkeit. Der Verlauf von Paritätsmustern im Kohortenvergleich verdeutlicht die je nach beruflicher Bildung unterschiedlichen Verläufe. Die Analysen zur altersspezifischen Häufigkeit von Erstgeburten ermöglichen, Trends von nachholenden Geburten für verschiedene Bildungsgruppen zu identifizieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Due to a large number of cases (688.931 persons in 2012) the German Microcensus has a huge potential for analyses in demography and family sociology. Content is further improved by the new voluntary question on biological children of women. This paper aims to systematically assess the methodological background as well as limitations and potentials of the Microcensus using the example of fertility data. The analyses of nonresponse show that the way of questioning has a strong impact. The related bias could, however, be reduced by imputations. The main limitations are the cross-sectional design and missing data on the children of men and internal migration. The potential of the high case numbers of the Microcensus is systematically discussed by analyzing confidence intervals: It allows for in-dept differentiations for analyzing social structure, birth parities and time patterns. Finally, we discuss three research designs which are able to use this potential: Dendrogram analyses allow group differentiations for up to five levels and thus reveal detailed patterns of childlessness. Parity patterns by cohorts illustrate differences by occupational education. Third, the age-specific analyses of first births among several cohorts allow for identifying trends of recuperation which differ considerable between educational groups." (author's abstract)
Schlagwörter:Mikrozensus; microcensus; Antwortverhalten; response behavior; Befragung; survey; Interview; interview; Datengewinnung; data capture; Schätzung; estimation; Kinderlosigkeit; childlessness; Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Sozialstruktur; social structure; soziale Faktoren; social factors; demographische Faktoren; demographic factors; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Bildungsniveau; level of education; Federal Republic of Germany; Imputationen
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 1, S 29-58
Inhalt: "Ziel dieses Beitrags ist es, die Fertilitätsbiografien im deutschen Generations and Gender Survey (GGS) zu validieren. Die Untersuchungspopulation bilden westdeutsche Frauen der Geburtsjahrgänge 1930-69, für die die durchschnittliche Kinderzahl, die Verteilung der Kinderzahl und die Progressionsraten zum nächsten Kind auf Basis des GGS berechnet und mit anderen Datenquellen verglichen werden. Der zentrale Befund dieser Validierung ist, dass der deutsche GGS die Kinderzahlen der älteren Kohorten unterschätzt und jene der jüngeren Jahrgänge überschätzt. Wir vermuten, dass zwei Mechanismen für dieses Muster verantwortlich sind: Einerseits sind Kinder, die bereits den elterlichen Haushalt verlassen haben, nur lückenhaft erfasst worden. Andererseits sind jüngere Befragte mit kleineren Kindern in der Stichprobe wegen ihrer leichteren Erreichbarkeit überrepräsentiert. Zusammengenommen tragen diese beiden Mechanismen dazu bei, dass die Kinderzahlen der jüngeren Jahrgänge über- und die der älteren Geburtsjahrgänge unterschätzt werden. Die Validierung der Heiratsbiografien offenbart eine ähnliche Schieflage, sodass man folgern muss, dass der deutsche GGS für die Darstellung von Kohortentrends der Fertilität und Nuptialität nicht genutzt werden kann. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem deutschen GGS empfiehlt es sich, in zukünftigen Befragungen bei der retrospektiven Erhebung von umfassenden Fertilitäts- und Partnerschaftsverläufen einfache (Kontroll-)Fragen in das Frageprogramm zu integrieren, um die Angaben in den retrospektiven Modulen überprüfbar zu machen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Partnerschaft; partnership; Heirat; wedding; Kinderzahl; number of children; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; Mikrozensus; microcensus; Daten; data; Validierung; validation; Fertilitätsbiografie; Partnerschaftsbiografie; Generations and Gender Survey - GGS
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 38 (2013) 1, S 3-28
Inhalt: "This paper validates the fertility histories of the German Generations and Gender Survey (GGS). Focusing on the cohorts 1930-69 of West German women, the total number of children, the parity distribution and the parity progression ratios are compared to external sources. One major result from this validation is that the German GGS understates the fertility for the older cohorts and overstates it for the younger ones. We presume that two mechanisms are responsible for this pattern in the German GGS: On the one hand, children who have left parental home are underreported in the retrospective fertility histories. On the other hand, women with small children are easier to reach by the interviewer. These two mechanisms taken together produce too low numbers of children for the older and too high ones for the younger cohorts. Extending the validation to marital histories has revealed a similar bias. Our general conclusion from this investigation is that the German GGS may not be used for statistical analyses of cohort fertility and marriage trends. For subsequent surveys, we suggest integrating simple control questions in questionnaires with complex retrospective fertility and union histories." (author's abstract)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Partnerschaft; partnership; Heirat; wedding; Kinderzahl; number of children; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; Mikrozensus; microcensus; Daten; data; Validierung; validation; fertility history; union history; Generations and Gender Survey - GGS
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
The role of contemporary childbearing postponement and recuperation in shaping period fertility trends
Titelübersetzung:Die Auswirkung des aktuellen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Ausprägung
der Periodenfertilitätstrends
Autor/in:
Frejka, Tomas
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 4, S 927-958
Inhalt: Dieser Beitrag beschreibt eine Methode zur Analyse der Auswirkungen des kohorten- und periodenspezifischen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Trends der periodenbezogenen zusammengefassten Geburtenziffer (TPFR) in den Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau der letzten Jahrzehnte. Die Methode basiert auf den bahnbrechenden Ansätzen, die von Ryder (1951 und 1964) entwickelt wurden und denen zufolge sich der Aufschub und Nachholen von Geburten im Leben einzelner Frauen ereignet und sich im Rahmen der Ereignisse im Lebensverlauf von Geburtskohorten zusammenfassen lässt. Anschließend werden kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen in periodenbezogene Strukturen übersetzt und die Auswirkungen des Aufschub- und Nachholprozesses dargestellt, indem die periodenbezogenen altersspezifischen Fertilitätsziffern (ASFRs) junger und älterer Frauen zusammengefasst und deren Interaktion im Zeitverlauf in 36 Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau analysiert werden. Diese Methode findet ergänzend zu den erstmals von Bongaarts und Feeney (1998) beschriebenen Methoden zur Schätzung von Tempobereinigten TPFRs Anwendung. Diese zeigen den Grad der Verzerrung von TPFRs auf. Mithilfe der in diesem Beitrag beschriebenen Methode können die zugrundeliegenden Mechanismen ermittelt werden, durch die TPFR-Trends entstehen; sie zeigt die demografisch-strukturellen Ursachen von TPFR-Trends sowie die Ursachen bestimmter Verläufe der TPFRs auf.Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen folgende:1. ;Alle Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau erreichten irgendwann innerhalb der letzten vier Jahrzehnte einen TPFR-Tiefpunkt. Dieser Tiefpunkt ist auf die Überlappung der niedrigen Fertilität junger Frauen aus jungen Kohorten, bei denen erstmals ein Aufschub von Geburten zu verzeichnen war, und der niedrigen Fertilität älterer Frauen aus älteren Kohorten zurückzuführen, bei denen keinen Aufschub von Geburten stattfand. Der Tiefpunkt wurde in westlichen Ländern größtenteils Anfang der 1980er Jahre und in Mittel- sowie Osteuropa um die Jahrtausendwende erreicht.2. Die strukturellen Ursachen des Anstiegs der TPFR Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unterscheiden sich in den westlichen Ländern von denen in Mittel- und Osteuropa. Die zuerst genannten Länder befanden sich in der Endphase des Aufschub- und Nachholprozesses. Mittel- und Osteuropa hatten hingegen erst die Anfangsphase des Aufschubs und Nachholens von Geburten erreicht. Der nahezu gleichzeitige Anstieg der TPFR in den meisten Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt einen historischen Zufall dar.3. Dieser Anstieg der TPFR ist in erster Linie auf eine Veränderung der kohortenspezifischen Fertilitätsaltersstrukturen, d.h. auf eine Veränderung des Fertilitätstimings, zurückzuführen und nicht auf einen Anstieg des Quantums der Fertilität. Während dieses Zeitraums stiegen die TPFRs in fast allen Ländern mit niedrigem Fertilitätsniveau an, während ein Rückgang der analogen kohortenspezifischen zusammengefassten Geburtenziffern verzeichnet wurde.
Inhalt: This paper outlines a method that analyses how cohort and period childbearing postponement and recuperation (P&R) are reflected in total period fertility rate (TPFR) trends in low-fertility populations in recent decades. The method is rooted in the trailblazing ideas developed by Ryder (1951 and 1964), namely that childbearing P&R occurs in the life of individual women and can be summarised in the lifetime experiences of birth cohorts. Cohort childbearing age patterns are then translated into period childbearing age patterns and the effects of the P&R process on the TPFRs are revealed by summarising period ASFRs of young women and of older women and analysing their interaction over time in 36 low-fertility populations. The method is complementary to methods pioneered by Bongaarts and Feeney (1998) which estimate tempo-adjusted TPFRs. These demonstrate the degree to which TPFRs are distorted. The method described in this paper reveals the internal mechanism generating TPFR trends; it exposes the demographic structural causes generating TPFR trends and demonstrates why TPFRs are moving in a certain direction. The following findings stand out: 1. All low-fertility populations have experienced TPFR troughs at some point during the past four decades. The troughs occurred because low fertility among young women of young cohorts starting to postpone childbearing overlaps with low fertility among older women of older cohorts who had not postponed births. The troughs occurred in Western countries mostly during the early 1980s and in Central andEastern Europearound 2000. 2. The structural causes of the increase in TPFRs in the late 1990s and early in the 21st century were different in Western countries compared to Central andEastern Europe. The former were experiencing the concluding phases of the P&R process. In contrast, in Central andEastern Europepopulations were experiencing the initial phases of childbearing P&R. It was a historical coincidence that TPFRs were increasing in most low-fertility populations almost simultaneously around the beginning of the 21st century. 3. These TPFR increases were predominantly the consequence of changes in cohort childbearing age patterns, i.e. changes in the timing of fertility. They were not generated by fertility quantum increases. During this period in almost all the low-fertility countries TPFRs were rising while corresponding total cohort fertility rates were declining.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; birth trend; cohort analysis; fertility; generatives Verhalten; Kohortenanalyse; fertility rate; reproductive behavior; Methode; method; population development; reproduction; Geburtenentwicklung; Trend; Reproduktion; Geburtenhäufigkeit; trend; Fruchtbarkeit; cohort childbearing age patterns; childbearing postponement and recuperation; effects on total period fertility rates; low-fertility populations
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Bevölkerung
Die Auswirkung des aktuellen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Ausprägung der Periodenfertilitätstrends
Titelübersetzung:The role of contemporary childbearing postponement and recuperation in shaping period fertility trends
Autor/in:
Frejka, Tomas
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 4, S 959-994
Inhalt: Dieser Beitrag beschreibt eine Methode zur Analyse der Auswirkungen des kohorten- und periodenspezifischen Aufschubs und Nachholens von Geburten auf die Trends der periodenbezogenen zusammengefassten Geburtenziffer (TPFR) in den Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau der letzten Jahrzehnte. Die Methode basiert auf den bahnbrechenden Ansätzen, die von Ryder (1951 und 1964) entwickelt wurden und denen zufolge sich der Aufschub und Nachholen von Geburten im Leben einzelner Frauen ereignet und sich im Rahmen der Ereignisse im Lebensverlauf von Geburtskohorten zusammenfassen lässt. Anschließend werden kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen in periodenbezogene Strukturen übersetzt und die Auswirkungen des Aufschub- und Nachholprozesses dargestellt, indem die periodenbezogenen altersspezifischen Fertilitätsziffern (ASFRs) junger und älterer Frauen zusammengefasst und deren Interaktion im Zeitverlauf in 36 Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau analysiert werden. Diese Methode findet ergänzend zu den erstmals von Bongaarts und Feeney (1998) beschriebenen Methoden zur Schätzung von Tempobereinigten TPFRs Anwendung. Diese zeigen den Grad der Verzerrung von TPFRs auf. Mithilfe der in diesem Beitrag beschriebenen Methode können die zugrundeliegenden Mechanismen ermittelt werden, durch die TPFR-Trends entstehen; sie zeigt die demografisch-strukturellen Ursachen von TPFR-Trends sowie die Ursachen bestimmter Verläufe der TPFRs auf. Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen folgende: 1. Alle Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau erreichten irgendwann innerhalb der letzten vier Jahrzehnte einen TPFR-Tiefpunkt. Dieser Tiefpunkt ist auf die Überlappung der niedrigen Fertilität junger Frauen aus jungen Kohorten, bei denen erstmals ein Aufschub von Geburten zu verzeichnen war, und der niedrigen Fertilität älterer Frauen aus älteren Kohorten zurückzuführen, bei denen keinen Aufschub von Geburten stattfand. Der Tiefpunkt wurde in westlichen Ländern größtenteils Anfang der 1980er Jahre und in Mittel- sowie Osteuropa um die Jahrtausendwende erreicht. 2. Die strukturellen Ursachen des Anstiegs der TPFR Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts unterscheiden sich in den westlichen Ländern von denen in Mittel- und Osteuropa. Die zuerst genannten Länder befanden sich in der Endphase des Aufschub- und Nachholprozesses. Mittel- und Osteuropa hatten hingegen erst die Anfangsphase des Aufschubs und Nachholens von Geburten erreicht. Der nahezu gleichzeitige Anstieg der TPFR in den meisten Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt einen historischen Zufall dar. 3. Dieser Anstieg der TPFR ist in erster Linie auf eine Veränderung der kohortenspezifischen Fertilitätsaltersstrukturen, d.h. auf eine Veränderung des Fertilitätstimings, zurückzuführen und nicht auf einen Anstieg des Quantums der Fertilität. Während dieses Zeitraums stiegen die TPFRs in fast allen Ländern mit niedrigem Fertilitätsniveau an, während ein Rückgang der analogen kohortenspezifischen zusammengefassten Geburtenziffern verzeichnet wurde.
Inhalt: This paper outlines a method that analyses how cohort and period childbearing postponement and recuperation (P&R) are reflected in total period fertility rate (TPFR) trends in low-fertility populations in recent decades. The method is rooted in the trailblazing ideas developed by Ryder (1951 and 1964), namely that childbearing P&R occurs in the life of individual women and can be summarised in the lifetime experiences of birth cohorts. Cohort childbearing age patterns are then translated into period childbearing age patterns and the effects of the P&R process on the TPFRs are revealed by summarising period ASFRs of young women and of older women and analysing their interaction over time in 36 low-fertility populations. The method is complementary to methods pioneered by Bongaarts and Feeney (1998) which estimate tempo-adjusted TPFRs. These demonstrate the degree to which TPFRs are distorted. The method described in this paper reveals the internal mechanism generating TPFR trends; it exposes the demographic structural causes generating TPFR trends and demonstrates why TPFRs are moving in a certain direction. The following findings stand out: 1. All low-fertility populations have experienced TPFR troughs at some point during the past four decades. The troughs occurred because low fertility among young women of young cohorts starting to postpone childbearing overlaps with low fertility among older women of older cohorts who had not postponed births. The troughs occurred in Western countries mostly during the early 1980s and in Central andEastern Europearound 2000. 2. The structural causes of the increase in TPFRs in the late 1990s and early in the 21st century were different in Western countries compared to Central andEastern Europe. The former were experiencing the concluding phases of the P&R process. In contrast, in Central andEastern Europepopulations were experiencing the initial phases of childbearing P&R. It was a historical coincidence that TPFRs were increasing in most low-fertility populations almost simultaneously around the beginning of the 21st century. 3. These TPFR increases were predominantly the consequence of changes in cohort childbearing age patterns, i.e. changes in the timing of fertility. They were not generated by fertility quantum increases. During this period in almost all the low-fertility countries TPFRs were rising while corresponding total cohort fertility rates were declining.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; birth trend; cohort analysis; fertility; generatives Verhalten; Kohortenanalyse; fertility rate; reproductive behavior; Methode; method; population development; reproduction; Geburtenentwicklung; Trend; Reproduktion; Geburtenhäufigkeit; trend; Fruchtbarkeit; Kohortenspezifische Fertilitätsaltersstrukturen; Aufschub und Nachholen von Geburten; Auswirkungen auf periodenbezogene zusammengefasste Geburtenziffern (TPFRs); Populationen mit niedrigem Fertilitätsniveau
SSOAR Kategorie:Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Bevölkerung