Quelle: Journal of interpersonal violence, 24 (2009) 3, S 464–481
Inhalt: Little epidemiologic research has focused on the mental health effects of gender-based violence among sub-Saharan African women. The objective of this study was to assess risk of depression and depressive symptoms among 1,102 female undergraduate students who were victims of gender-based violence. Students who reported experience of any gender-based violence were nearly twice as likely to be classified as having moderate depression during the academic year (OR = 1.98, 95% CI = 1.39-2.82) as compared with non-abused students. Compared with non-abused students, those who had experienced both physical and sexual abuse were 4 times more likely to report either moderately severe (OR = 4.32, 95% CI = 2.00-9.31) or severe depressive symptoms (OR = 4.19, 95% CI = 1.01-17.43). Our findings, consistent with previous studies, support the thesis that women's mental health status is adversely affected by exposure to gender-based violence.
Schlagwörter:adult; Äthiopien; depression; Ethiopia; Frauengesundheit; gender-based violence; mental health; prevalence; self concept; sex factors; sexuelle Gewalt; social perception; socioeconomic factors; sozioökonomische Faktoren; surveys and questionnaires; women's health; young adult
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Intersectionality - ein Forschungsfeld auf dem Weg zum Paradigma? : Tendenzen, Herausforderungen und Pespektiven der Forschung über Intersektionalität
Titelübersetzung:Intersectionality - a research field on the way to becomming a paradigm : tendencies, challenges and perspectives of the research about intersectionality
Autor/in:
Bührmann, Andrea D.
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 1 (2009) H. 2, S. 28-44
Inhalt: "Die sozialwissenschaftlich orientierte Frauen-und Geschlechterforschung kann im deutschsprachigen Raum auf eine mehr als 30-jährige Geschichte zurückblicken. Sie ist fraglos auf dem Weg, sich als 'normale' wissenschaftliche Disziplin zu etablieren. Jedoch können auch Tendenzen einer fundamentalen Hinterfragung der Kategorie Geschlecht selbst konstatiert werden. So stellt sich derzeit die Frage, ob sich die Geschlechterforschung in Zukunft darauf konzentrieren sollte, Prozesse der geschlechtlichen Differenzierung zu beobachten, oder ob ihr Wissen über die Geschlechterdifferenzierung als Ausgangspunkt für eine Forschung über gesellschaftliche Differenzierungsprozesse dienen sollte. Die letztere Problemstellung wird auch unter dem Stichwort Intersektionalität diskutiert. Der Beitrag fragt mit Blick darauf, ob es sich bei der Intersektionalitätsforschung schon um ein neues Paradigma handelt oder noch um ein Forschungsfeld. Diese Fragestellung wird ausgehend von den aktuellen theoretisch-konzeptionellen Debatten und empirisch-praktischen Forschungsbemühungen um Intersektionalität diskutiert. Abschließend werden die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Intersektionalitätsforschung, die auch dazu beitragen könnten, dass diese sich von einem umkämpften Feld zu einem Paradigma (der Geschlechterforschung) formieren kann, skizziert." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the German speaking world gender studies have already a history of more than 30 years. Thus, it is beginning to become a normalised form of social science. But we can also state tendencies to question the gender category. Therefore, the question arises whether gender studies should concentrate on observing processes of differences, or should it use knowledge about gender as a starting point to do research on societal processes of differentiating. The latter has been discussed under the label 'intersectionality'. This essay asks whether research on intersectionality has already become a new paradigm or remains a research field. The discussion of the problem is based on theoretical debates and empirical studies about intersectionality. Following from this current challenges and perspectives of intersectionality research will be sketched out." (author's abstract)
Familienpolitik und Geschlechterkultur : Frankreich zwischen Emanzipation und Traditionalisierung
Titelübersetzung:French gender relations : family policy in France between emancipation and traditionalization
Autor/in:
Beckmann, Sabine; Ehnis, Patrick
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 1 (2009) H. 1, S. 28-45
Inhalt: "Im Zusammenhang mit einer fördernden Fallen- und Sozialpolitik haben sich die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Frankreich und damit das Geschlechterverhältnis maßgeblich verändert. Inwieweit sich im Kontext familienpolitischer Rahmenbedingungen und geschlechterkultureller Faktoren auch Veränderungen der geschlechtlichen Verteilung von Haus- und Familienarbeit und der Rolle von Männern ergeben haben, ist Ausgangslage des vorliegenden Beitrags. Sie soll behandelt werden, indem die Entwicklung der Familienpolitik mit einem besonderen Fokus auf Männlichkeit nachvollzogen wird, Daten zur familialen Arbeitsteilung betrachtet und geschlechterkulturelle Veränderungen im Hinblick auf das Männlichkeitsbild einbezogen werden. Die Analyse des Geschlechterregimes in Frankreich zeigt, dass sich auf der einen Seite soziale Dimensionen mit Genderdimensionen von Familienpolitik koppeln und Insbesondere zu einer Arbeitsmarktverdrängung von sozial schlechter gestellten Frauen führen können, dass es auf der anderen Seite aber gerade auch das traditionellen Männlichkeitsbild ist, das das Geschlechterregime in Frankreich und die geschlechtliche Arbeitsteilung prägt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In France, women's labour market participation has increased and the gender relations have altered, supported by family and social policy. This paper focuses on modifications of the gendered division of unpaid work and of men's attitudes and values within the context of policy frameworks and gender cultural dimensions. Firstly, the development of family policy in France will be highlighted, with a focus on masculinity. Secondly, we analyse the gender regime of France by incorporating gender cultural dimensions of masculinity and by using data on the division of domestic work. Our results show on the one hand that social and gender dimensions of French family policy encourage socially disadvantaged women to withdraw from the labour market, and on the other hand the impact of traditional masculinity on the gender regime in France and on the gendered division of work." (author's abstract)
Genderkompetenz zwischen wissenschaftlichem Diskurs und bildungspraktischer Umsetzung
Titelübersetzung:Gender competence between scientific discourse and implementation in educational practice
Autor/in:
Justen, Nicole
Quelle: Der pädagogische Blick : Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Berufen, Jg. 17 (2009) H. 3, S. 157-167
Inhalt: Schon lange ist der Genderbegriff in der Theorie nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit Mitte der 1990er Jahre ist Gender Mainstreaming als gleichstellungspolitische Strategie auf UN- und EU-Ebene und seit 1999 in der Bundesregierung Deutschland verbindlich geregelt. Der Blick auf Genderfragen scheint also geschärft. Doch wie sieht es mit der praktischen Bearbeitung bzw. dem tatsächlichen Bewusstsein für genderrelevante Themen in der Praxis der Bildungslandschaft aus? In diesem Artikel werden nach einem kurzen theoretischen Überblick ausgewählte Praxisbeispiele vorgestellt, die sich um eine Gendersensibilisierung für (angehende) Pädagoginnen und Pädagogen bemühen und einen Einblick in den Stand der derzeitigen Genderkompetenzförderung geben. (Orig.)
Inhalt: The concept of gender is well established in theoretical contexts. Since the 1990s gender mainstreaming has been adopted as a strategy in UN and EU policy, and since 1999 it has been obligatory in Germany. At first view the topic of gender seems to have attained a high degree of awareness. The question is how gender is treated on a practical level in the field of education. After a short theoretical overview, selected examples are presented. These examples focus on sensitivity to gender among educational practitioners. In closing the author takes a look at the debate on the development of gender competence. (Orig.)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Monopoly-Kapitalismus : Reservat der Männlichkeit
Titelübersetzung:Monopoly capitalism : preserve of masculinity
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 54 (2009) H. 5, S. 36-40
Inhalt: Anders als in den gängigen Krisendiskursen stellt sich das Geschäftsgebaren von Bankern und Börsianern für die Autorin aus feministischer Perspektive weder als Ursache der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, noch als Bruch mit den vorgängigen Gepflogenheiten einer kapitalistischen Ökonomie dar. Voraussetzung der geplatzten Finanzblase war offenkundig ein gigantischer Überschuss an Rendite suchendem Kapital, der in der sogenannten Realwirtschaft erwirtschaftet wurde, dort aber keine hinlänglich renditefähigen Anlagen mehr fand und sich deshalb selbst neue, virtuelle Anlage- und Renditemöglichkeiten erst erschuf. Dies geschah nicht zuletzt auf der Grundlage der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, die eine ganz spezielle Art dessen repräsentieren, was vor dem Kollaps der Finanzmärkte euphemistisch "Wissensökonomie" genannt wurde. Die angebliche "Wissensökonomie" entfaltete sich somit als "Spekulationsökonomie", die alles Ökonomische - Unternehmen, Nahrungsmittel, Devisen, Immobilien und Immobilienkredite - zum Objekt der Spekulation macht. Mit Blick auf die dort geschaffenen "innovativen Finanzprodukte" von einem "männlichen Erfindergeist" zu sprechen, hat für die Autorin nichts mit Essentialismus zu tun, sondern benennt einfach nur die Tatsache der Dominanz von Männern in diesem neuartigen "Monopoly-Kapitalismus". (ICA2)
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2009) H. 41, S. 7-12
Inhalt: "Die meisten Frauen betrachten Erwerbsarbeit nicht mehr als Zwischenspiel vor der Familiengründung. Die Reaktionen der Männer auf diesen Wandel unterscheiden sich je nach Bildungsstand, sozialer Schicht und kultureller Kompetenz." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:"Gender" in anti-discrimination law
Autor/in:
Kocher, Eva
Quelle: Kritische Justiz : Vierteljahresschrift für Recht und Politik, Jg. 42 (2009) H. 4, S. 386-403
Inhalt: "Das Antidiskriminierungsrecht bietet zwar rechtliche Instrumente, die gegen die gesellschaftliche Macht der Geschlechterverhältnisse mobilisiert werden könnten - gleichzeitig liegt im Rechtsbegriff des 'Geschlechts' aber die Gefahr, Geschlechterstereotypen und eine binäre Geschlechterkonstruktion fortzuschreiben. Der Text zeigt, inwiefern sich diese Gefahr in der Rechtsprechung bereits verwirklicht hat, und fordert, dass die Auslegung nicht an begrifflichen Versuchen einer Definition von 'Geschlecht' stehen bleiben darf. Diskriminierungstatbestände müssen so formuliert bzw. ausgelegt werden, dass die gesellschaftlichen Machtverhältnisse, gegen die sie sich richten, zutreffend be- und umschrieben werden." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Was ist und wozu Kritik? : über Möglichkeiten und Grenzen feministischer Kritik heute
Titelübersetzung:What is and why critique? : on possibilities and limitations of feminist critique today
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 27 (2009) Nr. 1, S. 22-35
Inhalt: Ausgehend von einer kritischen Re-Lektüre einer Passage aus Virginia Woolfs Essay "Drei Guineen" und dem "vorzeitigen Begräbnis des Feminismus" (M. Hawkesworth) diskutiert der Beitrag Möglichkeiten und Grenzen kritischen feministischen Denkens heute. Die Rede ist hier von einem Kontext, in dem post-Zweite-Welle und antifeministische Kräfte beide daran arbeiten, den Feminismus der Zweiten Welle zu disartikulieren und ihn als heteronormativ begründetes, solipsistisches Projekt einer weiblichen Elite zu reartikulieren. Der Beitrag spricht sich für eine kritische Analyse der Politik der Narration des Feminismus und für ein neues Ethos feministischer Wissensproduktion aus, also für eine Praxis, die danach fragt, durch welche Normen und Rationalitäten die feministische Theorie bestimmt sein will und wie feministische Theorie sich selbst bestimmen will. Im Anschluss an Michel Foucault und Judith Butler schlägt der Beitrag vor, Kritik als eine Praxis zu verstehen, in der die Frage nach einem sicheren Weg zum Wissen gestellt wird, einer Praxis, die den Nexus von Macht, Wissen und Ontologie hinterfragt. (ICEÜbers)
Inhalt: "Starting with a critical rereading of a passage in Virginia Woolf's essay Three Guineas an the 'premature burial of feminism' (M. Hawkesworth) this essay discusses possibilities and limitations of feminist critical thought today. That is to say in a context in which post-2nd-wave and anti-feminist forces alike work to both desarticulate 2nd-wave-feminism and rearticulate it as a heteronormatively grounded solipsistic project of a female elite. It argues for a critical analysis of the politics of narration of feminism as well as for a new ethos of feminist knowledge production, i. e. a practice in which we ask by what norms and rationalities feminist theory wants to be governed and how feminist theory wants to govern itself. Following Michel Foucault and Judith Butler the essay consequently suggests to understand critique as a practice in which we pose the question of the limits of our most secure ways of knowing, i.e. a practice that questions the nexus of power, knowledge and ontology." (author's abstract)
Bulgarian women medical doctors in the social modernization of the Bulgarian nation state (1878-1944)
Titelübersetzung:Bulgarische Ärztinnen in der sozialen Modernisierung des bulgarischen Nationalstaats (1978-1944)
Autor/in:
Nazarska, Georgeta
Quelle: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 33 (2008) No. 2, S. 232-246
Inhalt: "This paper presents empirical (both statistical and prosopographical) data about the professional cluster of women medical doctors in Bulgaria from the establishment of Bulgarian Nation State till the Second World War. Medical doctors in Bulgaria were a main part of national intellectual elites, formed as a professional group of the Bulgarian intelligentsia during the 1830s-1870s. The first Bulgarian woman graduated from a university in the very beginning of national independence (1878) and she was a medical doctor, Anastassia Golovina. 1) This paper deals with the education and training of Bulgarian women medical doctors. Data regarding their number, educational centers and migrations would be summoned in order to explain if the relevant social transformation was influenced by foreign experience. The paper summarizes facts concerning the professional career of Bulgarian women medical doctors: employment opportunities, career interruptions, discriminatory appointment and promotion practices, cultural stereotyping. Also their professional activity in promoting hygiene and vaccination, in school medical care and as pioneers in the fields of neurology and gynecology will be commented. Some biographical examples should be presented there. The paper dwells upon the social, political and cultural activities of women medical doctors. They were members and leaders of feminist, charity and Social-Democratic organizations, as well as gifted translators and publicists. The paper makes an attempt to compare the 'Bulgarian case' of women doctors with the experience of women doctors in the same period in the Southeastern and the Western Europe." (author's abstract)
50 Jahre Gleichberechtigung - eine Springprozession
Titelübersetzung:50 years of equality of rights - a spring procession
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2008) H. 24/25, S. 3-10
Inhalt: "Die 50 Jahre Gleichberechtigung stellen sich als Fortschritt mit vielen Rückschritten und Verspätungen dar. Der neuen Frauenbewegung ist es gelungen, die traditionelle Geschlechterordnung der 1950er Jahre aufzubrechen. Doch die Modernisierung der Geschlechterverhältnisse bleibt unvollständig, solange die Geschlechterdifferenz durch strukturelle Ungleichheiten aufrechterhalten wird." (Autorenreferat)