100 Tage für 100 Jahre: Internationale Frauenuniversität "Technik und Kultur" im Rahmen der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover
Titelübersetzung:100 days for 100 years: International Women's University "Technology and culture" as part of the EXPO 2000 world exhibition in Hanover
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 69-91
Inhalt: Die Autorin wirft zu Beginn ihres Aufsatzes die Frage auf, inwieweit sich die Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover und die aus diesem Anlaß zu gründende Frauenuniversität 'Technik und Kultur' miteinander 'vertragen'. Sie geht anschließend auf die Entstehungsgeschichte und das neue Konzept der Frauenuniversität ein, welches sich an der feministischen Wissenschaftskritik und den Reformansätzen der letzten 25 Jahre orientiert. Sie stellt die Leitidee der 'Forschungsperspektive' der niedersächsischen Frauenforschungskommission und verschiedene Projektthemen vor, die sich z.B. auf die Bereiche 'Körper', 'Intelligenz', 'Information', 'Wasser', 'Stadt', 'Arbeit' und 'Migration' beziehen. Abschließend diskutiert sie das Gründungsverfahren, die Organisationsprinzipien und Leitungsstrukturen der geplanten Internationalen Frauenuniversität. (ICI)
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Naturwissenschaft und Technik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt - als Beispiel einer paradoxen Intervention
Titelübersetzung:Computer science as a women's faculty at Darmstadt Technical College - as an example of a paradox intervention
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 113-128
Inhalt: Die Autorin berichtet über die Einrichtung des Frauenfachbereichs 'Informatik' an der Fachhochschule Darmstadt. Sie beschreibt zunächst die allgemeine Benachteiligung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern, um dann näher auf die Vorgeschichte und organisatorische Umsetzung des Projekts einzugehen. Das Modell der 'doppelten Förderung von Frauen' dient vor allem dazu, die Geschlechterdifferenz beim Zugang zur Technik aufzuheben und zu einer Reform bestehender Studienangebote beizutragen. Insgesamt gilt es, die tradierten Geschlechtsrollen im Sinne unterschiedlicher Identitäts- und Lebenskonzepte zu überwinden und in Bezug auf Wissenschaft und Technik eine reale Gleichberechtigung herzustellen. Auf dem Hintergrund von neueren feministischen Forschungsansätzen diskutiert die Autorin die Ziele einer 'reflexiven Monoedukation' und die 'Ausstiegschancen' aus dem System der Zweigeschlechtlichkeit. (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Computer sapiens : Problemaufriß und sechs feministische Thesen zum Verhältnis von Wissenschaft, Technik und gesellschaftlicher Entwicklung
Titelübersetzung:Computer sapiens : outline of the problems and six feminist theses on the relationship between science, technology and social development
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Vermittelte Weiblichkeit: feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Elvira Scheich (Hrsg.). Hamburg: Hamburger Ed., 1996, S. 335-346
Inhalt: Der Beitrag stellt im Sinne einer Technikkritik einige Thesen vor, die sich vor allem auf Zeitdiagnosen beziehen, in denen lokale und globale gesellschaftliche Fehlentwicklungen als technokratisch vermittelte Zivilisationskrisen gedeutet werden. Die im Zuge der Technologisierung entstandene Umwertung von Natur und Kultur durch die Dominanz des Künstlichen, die zur Herabsetzung der Kultur, des Vergänglichen und Veränderlichen geführt haben, bedeutet keine Revolution des Weiblichen, keine Aufhebung der Minderbewertung des weiblichen Geschlechts - weder sozial noch biologisch. Statt dessen kann diese Umwertung eher als Festhalten an universellen Regulations- und Konstruktionsprinzipien interpretiert werden. Das postbiologische Denken bringt eine alte, in ihrem Kern androzentrische (auf den Mann zentrierte) Ideologie zum Vorschein: Technik als Sachzwang, Sachzwang als Resultat wissenschaftlichen Denkens, wissenschaftliches Denken als männliches Prinzip. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung in der Raumplanung - Versuch einer Standortbestimmung
Titelübersetzung:Research on women in area development planning - an attempted situation analysis
Autor/in:
Becker, Ruth
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 149-170
Inhalt: An der Universität Dortmund wurde im Wintersemester 1993/94 das neue Fachgebiet 'Frauenforschung und Wohnungswesen in der Raumplanung' eingerichtet. Die Autorin nimmt diese in der Geschichte der deutschen Hochschullandschaft bisher einmalige Tatsache zum Anlaß, die Aufgaben der Frauenforschung in der Raumplanung näher zu bestimmen. Sie entwickelt fünf Grundsätze der feministischen Planung, welche sich auf theoretische Konzepte und empirische Grundlagen sowie auf geeignete Strategien zur Anwendung in der Politik und Planungspraxis beziehen. Im Vordergrund stehen die Fragen, in welcher Weise sich die Ansätze der feministischen Wissenschaftskritik und der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung auf das handlungsorientierte Fachgebiet 'Raumplanung' übertragen lassen, wie bestehende Herrschaftsstrukturen in der Raumordnung in Frage gestellt und räumliche Umverteilungen eingefordert werden können. (ICI)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Anspruchsloser Zeuge - Zweites Jahrtausend : FrauMann trifft OncoMouse ; Leviathan und die vier Jots: die Tatsachen verdrehen
Titelübersetzung:Undemanding witness - second millennium : man/woman meets OncoMouse; Leviathan and the four jots: twisting facts
Autor/in:
Haraway, Donna
Quelle: Vermittelte Weiblichkeit: feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Elvira Scheich (Hrsg.). Hamburg: Hamburger Ed., 1996, S. 347-389
Inhalt: Am Beispiel von "Onco-Mouse", einem gentechnisch veränderten Organismus, thematisiert der Beitrag die biotechnischen Produktionen als materielle Dekonstruktionen der überkommenen Dichotomien, als Fiktionen und Körper, in denen Kategorien vermischt und Grenzen überschritten werden. Dabei wird postuliert, dass der fortgesetzte naturalisierende Diskurs soziale Hierarchien legitimiert, indem er die Entwicklungen von Wissenschaft und Technik dekontextualisiert und entpolitisiert. Aus feministischer Sicht wird kritisiert, dass die Wissenschaftsforschung sich weigert, ihre Einsichten in die Konstruktion von Natur auf Gesellschaft zu beziehen, so dass sie die Veränderungen innerhalb der technoscience nicht adäquat wahrnehmen kann. Während Wissenschaftsforschung das heroische Bild wissenschaftlichen Handelns übernimmt, mutiert Ethik zur Technik, werden ethische Fragen in einer Nachahmung wissenschaftlicher Analyse und technischer Praxis behandelt. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender and science; transforming knowledge
Titelübersetzung:Geschlecht und Wissenschaft : die Transformation des Wissens
Autor/in:
Schiebinger, Londa
Quelle: "Denken heißt Grenzen überschreiten": Beiträge aus der sozialhistorischen Frauen- und Geschlechterforschung ; eine Festschrift zum 60. Geburtstag von Marie-Elisabeth Hilger. Elke Kleinau (Hrsg.), Katrin Schmersahl (Hrsg.), Dorion Weickmann (Hrsg.), Marie-Elisabeth Hilger (Adressat). Hamburg: von Bockel, 1995, S. 15-29
Inhalt: Die Autorin befaßt sich in ihrem Aufsatz mit der Frage, ob der Zugang von Frauen respektive Feministinnen zu den Naturwissenschaften die Wissenschaften selbst verändert vor dem Hintergrund eines Forschungsdefizits zur Thematik in der Bundesrepublik Deutschland. Im ersten Teil zeigt sie auf, daß Frauen, betrachtet man die historische Entwicklung der Naturwissenschaften, nie wohlgelitten waren innerhalb der naturwissenschaftlichen Institutionen. Darüber hinaus tragen naturwissenschaftliche Studien über Frauen oft diskriminierende Züge, was seit den siebziger Jahren mit dem Anwachsen der neuen Frauenbewegung verstärkte feministische Kritik hervorrief. Im letzten Teil diskutiert die Autorin einige feministische Ansätze zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Geschlecht und Naturwissenschaften: liberal feminism, difference feminism und sustainable science. Abschließend erläutert sie den Einfluß feministischer Positionen auf Naturwissenschaften am Beispiel der Medizin in den USA. (ICC)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenforschung und feministische Wissenschaft an österreichischen Universitäten : unter besonderer Berücksichtigung der technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen ; Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Titelübersetzung:Research on women and feminist science at Austrian universities : with particular regard to engineering and natural science courses; results of an empirical study
Autor/in:
Buber-Schwab, Renate
Quelle: Frauen in Naturwissenschaft und Technik. Christine Wächter (Hrsg.), Felicitas Konecny (Hrsg.), Gudrun Kapl (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 1993, S. 109-126
Inhalt: In ihrem Aufsatz präsentiert die Autorin Teilergebnisse einer empirischen Studie zum Stellenwert von Frauenforschung beziehungsweise Feministischer Wissenschaft an Österreichs Universitäten. Der thematische Schwerpunkt liegt in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik. Dargestellt werden (1) die Quantität von frauenspezifischen Inhalten innerhalb der universitären Lehre, (2) Anzahl der Forschungsprojekte und Publikationen mit frauenspezifischen Themen und (3) Ausmaß der Betreuung von Diplomarbeiten und Dissertationen mit frauenspezifischen Inhalten. Die Autorin registriert eine deutliche Unterrepräsentanz von Frauen innerhalb der Naturwissenschaften im allgemeinen sowie einen dementsprechenden Mangel an Frauenforschung innerhalb der Naturwissenschaften. Der Beitrag schließt mit einigen konzeptionell-theoretischen Anmerkungen zu möglichen Ursachen für den geringen Stellenwert von Frauenforschung und feministischer Wissenschaft in Naturwissenschaft und Technik. (ICC)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Technikkritik und Postmoderne
Titelübersetzung:Feminist criticism of technology and post-modernism
Autor/in:
Wagner, Ina
Quelle: Feministische Vernunftkritik: Ansätze und Traditionen. Ilona Ostner (Hrsg.), Klaus Lichtblau (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 147-163
Inhalt: Der Beitrag analysiert aktuelle Argumentationslinien zum Entstehen einer neuen Technokultur und deren Folgen für die gesellschaftliche Entwicklung, insbesondere für die Rolle der Frau. Die Autorin beschreibt den Feminismus als Ideologiekritik "von innen", und plädiert speziell in der Wissenschaft für die Entwicklung der theoretischen Instrumentarien, die eine Modellierung komplexer statt zentraler Erklärungssysteme erlauben. Ein Weg dazu sei die Anerkennung weiblichen Denkens, das die Schaffung einer polyvalenten Wissenschaft ermögliche. Zum Pluralismus als Programm der Postmoderne wird hinsichtlich der elektronischen Medien vor der Gefahr der Derealisierung gewarnt. Mit der Metapher der "kleinen Erzählung" beschreibt die Autorin eine neue polyvalente Wissenschaft, die ihre Leistung nicht nach technokratischen Kriterien bemißt, sondern nach ihrer Kraft, Differenzen zu erzeugen. Auf dem Weg zu einer besseren Wissenschaft sei eine Polyvalenz der Wissenschaftssprache nötig, mit der die Ausgrenzung alternativer Diskurse verhindert werden könne. (rk)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der feministische Blick auf die Physik : Perspektiven einer anderen Wissenschaft und Lehre
Titelübersetzung:The feminist view of physics : aspects of a different science and theory
Autor/in:
Rübsamen, Rosemarie
Quelle: Frauen bilden - Zukunft planen: Dokumentation des 8. Fachkongresses Frauen und Schule. Renate Luca (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Sigrid Müller-Balhorn (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1992, S. 218-227
Inhalt: Im ersten Teil geht die Autorin der Frage nach, warum Physik das "Anti-Fach" für Mädchen sei: warum interessieren sich so wenige Mädchen in der Schule für Physik, warum sollte etwas dagegen getan werden und wie könnte diese Intervention aussehen. Gerade aufgrund der gesellschaftlichen Bedeutung von Technik sei es wichtig, auch Mädchen dafür zu interessieren. Zu denken sei an veränderte pädagogische Maßnahmen, aber auch an Veränderungen innerhalb der Strukturen dieser Disziplin. In einem zweiten Teil skizziert die Autorin deshalb Bedingungen für eine feministische Wissenschaft, geht konkreter auf mögliche Aspekte einer Veränderung in der Physik ein und beschreibt essayistisch außerwissenschaftliche, eher gesellschaftliche Gründe für eine Veränderung der Disziplin. Im Fazit beschreibt die Autorin die Hoffnung, daß Wissenschaft langfristig naturverträglicher und reflexiver gestaltet werden könne und daß Frauen aufgrund einer besseren pädagogischen Motivierung ihren Beitrag dazu leisten könnten. (rk)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Verändern Frauen Naturwissenschaft und Technik? : oder verändern Naturwissenschaft und Technik Frauen?
Titelübersetzung:Are women changing natural science and technology? : or are natural science and technology changing women?
Autor/in:
Freise, Gerda
Quelle: Frauen bilden - Zukunft planen: Dokumentation des 8. Fachkongresses Frauen und Schule. Renate Luca (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Sigrid Müller-Balhorn (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Theorie und Praxis der Frauenforschung), 1992, S. 204-217
Inhalt: In drei Bereiche geht die Autorin das Thema an. Im ersten Teil stellt sie Naturforscherinnen, Mathematikerinnen und Ärztinnen des 17. bis 19. Jahrhunderts vor, ihren Werdegang, ihre Probleme, ihre spezifische Situation als Frau in naturwissenschaftlichen Disziplinen. Die Lage von "Frauen - Natur - Naturwissenschaft" im 20. Jahrhundert wird im Spannungsverhältnis von Kontinuitäten und Veränderungen im Verhältnis zur Macht dargestellt. Im Abriß werden einzelne Wissenschaftlerinnen vorgestellt. In einem dritten Teil beschäftigt sich die Autorin mit der aktuellen Brisanz des Themas, die sie vor allem aus der Entwicklung der Disziplin Biologie zur synthetischen Biologie, zur "harten" Naturwissenschaft ableitet. Das Verhältnis zwischen Frauen und Naturwissenschaft bleibe komplex, aufgrund ihres Geschlechts oder ihres "Bewußtseins" müßten Frauen aber nicht per se die besseren Wissenschaftler sein. (rk)