Rationalisierung und der Wandel von Erwerbsarbeit aus der Genderpespektive
Titelübersetzung:Rationalization and the change in gainful work from a gender perspective
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte
Quelle: Handbuch Arbeitssoziologie. Fritz Böhle (Hrsg.), G. Günter Voß (Hrsg.), Günther Wachtler (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 301-328
Inhalt: Die Autorin wertet ihren Ansatz, Rationalisierung und Wandel der Erwerbsarbeit und den betreffenden arbeits- und industriesoziologische Diskurs aus der Genderperspektive zu betrachten, als Suchbewegung gegen den Strom. Sie zeichnet Entwicklungslinien und Wissensbestände sowie neue Entwicklungen und Herausforderungen nach. In den siebziger Jahren begannen die Debatte um den Wert der Hausarbeit, setzten Forschungen zu Rationalisierung und Frauenarbeit ein, entstand das Konzept des "weiblichen Arbeitsvermögens", Theorien der "doppelten Vergesellschaftung" sowie der Gendered Organisation. Ihnen ist gemeinsam, dass erforscht wird, wie Haus- und Erwerbsarbeit im Geschlechterverhältnis vermittelt werden und sich in Rationalisierung und Erwerbsarbeit niederschlagen. Seit den 1990er Jahren wird nach der ordnungsbildenden Bedeutung von Geschlecht gefragt und die geschlechtsspezifische Verankerung von Frauen in Haus- und Erwerbsarbeit zunehmend in Frage gestellt. Eine wichtige Herausforderung zukünftiger genderorientierter Arbeits- und Industriesoziologie wird sein, unter dem Anspruch der Wissenschaftskritik Zugänge zur Analyse des betrieblichen Geschehens und der Rationalisierung weiterzuentwickeln und dabei die Bedeutung von Geschlecht auf den Prüfstand zu stellen. (ICC2)
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 7-9
Inhalt: Die Autorinnen geben eine kurze Einleitung in den vorliegenden Sammelband und weisen darauf hin, dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema "Arbeit" seit jeher durch einen Blick "aufs Ganze" auszeichnet. Sie trägt der gesellschaftlichen Gesamtarbeit Rechnung, indem sie nicht nur die Erwerbsarbeit, sondern auch die Hausarbeit, die Eigen- und Subsistenzarbeit, das ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Engagement in den Blick nimmt; die Herstellung von Gütern und die Bereitstellung von Dienstleistungen, die private und die öffentliche Fürsorge gleichermaßen erforscht und bei all diesen Arbeitsformen nach ihrer Bedeutung für die Einzelnen wie nach ihrer Relevanz für die Gesellschaft insgesamt fragt. Aktuell lassen sich in der Frauen- und Geschlechterforschung zum Thema "Arbeit" vor allem zwei Forschungsperspektiven unterscheiden: Zum einen konzentriert sich eine Reihe von Ansätzen auf die Analyse der Organisation von Arbeit in den Verhältnissen von Geschlecht, Klasse und Ethnie und auf die Bedeutung von Arbeit für die Verfasstheit und Entwicklung vergangener und gegenwärtiger Gesellschaften. Zum anderen haben sozialkonstruktivistische, institutionentheoretische und professionssoziologische Studien die Prozesse der sozialen Konstruktion von Geschlecht zum Thema gemacht, die sich im Kontext von Arbeit bzw. Arbeitsteilung vollziehen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The impact of women's studies on women's employment and Relationships : the UK
Titelübersetzung:Der Einfluss der Women Studies auf die Beschäftigung von Frauen und soziale Beziehungen : das Vereinigte Königreich
Autor/in:
Griffin, Gabriele
Quelle: Employment, equal opportunities and women's studies: women's experiences in seven European countries. Gabriele Griffin (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2004, S. 77-114
Inhalt: Der Beitrag ist Bestandteil eines zweijährigen von der EU geförderten international vergleichenden Forschungsprojekts (Koordination durch die Herausgeberin Gabriele Griffin des vorliegenden Sammelbands, Universität Hull, Großbritannien), das in neun Ländern der EU den Einfluss von Hochschulkursen bzw. Trainingsprogrammen in den Women Studies auf die Berufschancen, Karriereerwartungen, das Verständnis von Chancengleichheit und die Gestaltung von persönlichem Lebensstil und sozialen Beziehungen von Studentinnen an Hand qualitativer Befragungen untersuchte. Der vorliegende Beitrag referiert und kommentiert die Ergebnisse für Großbritannien. Die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung und von qualitativen Interviews zeigen, dass der Diskurs der Women Studies nachhaltig im Bewusstsein der britischen Studentinnen verankert ist. Auch wird die Bedeutung von Women Studies und Gender Mainstreaming für alle Bereiche der Gesellschaft und des persönlichen alltäglichen Lebens gesehen. Die Autorin betont jedoch, dass dies nur die "halbe Miete" ist, wenn Gender Mainstreaming nicht von einem entsprechenden Bewusstsein bei den Männern - vor allem im häuslichen Bereich - begleitet wird. (ICA)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The impact of women's studies on women's employment opportunities and experiences in France
Titelübersetzung:Der Einfluss von Women Studies auf Beschäftigungsmöglichkeiten und -erfahrungen in Frankreich
Autor/in:
Feuvre, Nicky le; Andriocci, Muriel
Quelle: Employment, equal opportunities and women's studies: women's experiences in seven European countries. Gabriele Griffin (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2004, S. 16-51
Inhalt: Der Beitrag ist Bestandteil eines zweijährigen von der EU geförderten international vergleichenden Forschungsprojekts (Koordination durch die Herausgeberin Gabriele Griffin des vorliegenden Sammelbands, Universität Hull, Großbritannien), das in neun Ländern der EU den Einfluss von Hochschulkursen bzw. Trainingsprogrammen in den Women Studies auf die Berufschancen, Karriereerwartungen, das Verständnis von Chancengleichheit und die Gestaltung von persönlichem Lebensstil und sozialen Beziehungen von Studentinnen an Hand qualitativer Befragungen untersuchte. Der vorliegende Beitrag referiert und kommentiert die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von 122 Studentinnen (davon 30 biographische Interviews) in Frankreich. Im europäischen Vergleich konstatieren die Autorinnen ein erhebliches Defizit im Wissen der studentisches Population um Geschlechter(un)gleichheiten, trotz der Anstrengungen der französischen Regierung seit Mitte der 1970er Jahren um Gleichstellung und Chancengleichheit. Eine mögliche Erklärung - nicht ohne Ironie - wäre, das die Beschäftigungsmöglichkeiten und Berufsaussichten - wiederum im Vergleich - in Frankreich relativ gut sind. (ICA)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die vergessene Frauenarbeit in der deutschen Nachkriegszeit
Titelübersetzung:The forgotten women's work in the German post-war period
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: "Das Schicksal Deutschlands liegt in der Hand seiner Frauen": Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Anna-Elisabeth Freier (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1984, S. 170-201
Inhalt: In dem Aufsatz wird über einen neuen Interpretationsansatz ("duale Ökonomie": die Interdependenz von marktbezogener Produktions- und familienbezogener Reproduktionsarbeit der Frauen) die Bedeutung der Frauenarbeit in der Wirtschaftskrise 1947 in Deutschland analysiert. Dazu wurden zunächst die Grenzen gegenwärtiger methodischer Zugänge zur Erschließung der Frauengeschichte (alltags-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher sowie familienökonomischer Ansatz) aufgezeigt und die Bedeutung der Theorie der dualen Ökonomie für die Aufarbeitung der deutschen Nachkriegsgeschichte dargestellt. Es wurde die These aufgestellt, daß die Kontinuität der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Geschlechtsideologie und der strukturellen Ungleichheit der Frauen in einem offenen Widerspruch stand zur faktischen Entwicklung der erweiterten Frauenarbeit im Reproduktionsbereich und zu erfahrbaren Realitäten einer weiteren Auflösung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung in der Nachkriegszeit. Diese These wurde überprüft an der Frage der Entstehung der Wirtschaftskrise 1947. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, daß aus Sicht der dualen Ökonomie der Widerspruch aufhebbar ist, da die Gesellschaft "Frauenarbeit in der Subökonomie existentiell brauchte, sie aber nicht politökonomisch anzuerkennen" bereit gewesen war und die Frauen selbst ihre Arbeit nicht im politökonomischen Sinne begriffen. Die Gleichzeitigkeit von entwickelten kapitalistischen Strukturen und archaischen Formen der Subsistenzwirtschaft stellte nicht einen Widerspruch zwischen Kontinuität und Zusammenbruch dar, sondern war funktional für die Verwertungsinteressen des Kapitals. (AG)