Quelle: Geschlechterverhältnisse im Kontext politischer Transformation. Eva Kreisky (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl. (Politische Vierteljahresschrift , Sonderheft), 1998, S. 398-408
Inhalt: Die Politikwissenschaft - und hier insbesondere die deutschsprachige - war lange Zeit gegenüber Versuchen einer feministischen Transformation eine besonders widerständige Disziplin. Erst seit Anfang der 90er Jahre werden von feministischen Politologinnen auch verstärkt Gleichstellungsforderungen formuliert. Der Beitrag zeichnet anhand der Genese und Institutionalisierung feministisch-politologischer Forschungs- und Arbeitsnetzwerke die Gleichstellungspolitik in der BRD nach. Dies geschieht am Beispiel des "Arbeitskreises Politik und Geschlecht" in der DVPW und des "Netzwerk politikwissenschaftlich und politisch arbeitender Frauen". Die Geschichte dieser Institutionalisierung läßt sich dabei teils als Erfolg, teils als Mißerfolg feministischer Interessenpolitik lesen. (pre)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
'Geschlecht' und 'Klasse' als Dimensionen des sozialen Raums : neuere Beiträge zum Verhältnis von Geschlechterhierarchie und sozialer Ungleichheit
Titelübersetzung:'Gender' and 'class' as dimensions of social space : recent articles on the relationship between the gender hierarchy and social inequality
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 33-50
Inhalt: Der vorliegende Beitrag diskutiert einige der Konzepte und Ansätze zum Thema Geschlechterungleichheit, die Probleme der ersten "gender-class-debate" wie auch der traditionellen Ungleichheitsforschung aufgreifen, neue Erklärungsansätze formulieren und damit auch neue Fragen aufwerfen. Im wesentlichen handelt es sich um zwei große Theoriestränge: (1) Politökonomisch orientierte Ansätze, die die Geschlechterhierarchie als kapitalismusspezifische Ungleichheitsstruktur begreifen und (2) sozialkonstruktivistisch orientierte Ansätze, die die Geschlechterdifferenz als kulturell reproduzierte Ungleichheit konzipieren. Während die ersteren Ansätze vorrangig die "materielle Basis" der gesellschaftlichen Verhältnisse (Formen der Produktion und Reproduktion) focussieren und die strukturierende Wirkung von "symbolischen Ordnungen" (Überbau) eher nachgeordnet thematisieren, rücken die anderen unter Rückgriff auf recht unterschiedliche Theorietraditionen (Symbolischer Interaktionismus, Sozialer Konstruktivismus, Differenzialismus, Bourdieus Habitus- und Kapitaltheorie) die symbolische und sinnhafte Konstruktion von sozialen Strukturen in den Mittelpunkt. (ICE)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Perspektiven einer Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Prospects for a policy of equality between men and women
Autor/in:
Hausen, Karin; Krell, Gertraude
Quelle: Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. Karin Hausen (Hrsg.), Gertraude Krell (Hrsg.). München: Hampp, 1993, S. 9-24
Inhalt: Die in Wissenschaft und Politik vorherrschende Sicht auf erwerbstätige Frauen läßt sich mit den Begriffen "Defizitforschung" und "Entwicklungshilfe" (Frauenförderung etc.) charakterisieren. Ausgehend von dieser These versuchen die Autorinnen für beide deutsche Staaten die getrennten Wege der Frauenpolitik historisch und systematisch vergleichend zu analysieren. Sie skizzieren im Überblick die historische Entwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg galt für beide deutsche Staaten das Modell der Geschlechterordnung, das für Frauen zwar eine berufsrelevante Ausbildung vorsah, diese aber inhaltlich möglichst auf die zukünftige Familienarbeit abstimmte. Geschildert wird der unterschiedliche politische und rechtliche Umgang mit diesem Modell in der DDR und im Westen Deutschlands und die unterschiedliche Entwicklung einer "Frauenförderung". Eine starke institutionalisierte Interessenvertretung von Frauen in diesem Bereich ist nach der Wiedervereinigung dringender denn je, lautet ein Fazit. (rk)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Frauenforschung; DDR; neue Bundesländer; Frauenpolitik; historische Entwicklung; alte Bundesländer; Wiedervereinigung; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung; Mann; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik