Titelübersetzung:Der Wandel des Geschlechterbias der Technologie
Autor/in:
Brynin, Malcolm
Quelle: Brain drain or brain gain?: changes of work in knowledge-based societies. Bettina-Johanna Krings (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma (Gesellschaft - Technik - Umwelt, N.F.), 2011, S. 315-335
Inhalt: "In a general view, the author's contribution reflects the relationship of technologies to women's integration into the labour markets. Drawing on quantitative data, he also offers a more complex picture of the relationship between occupational and technological change. Without doubt, historically, good jobs are to some extent defined by technology, and men's economic advantage has in part been underpinned by this technological advantage. Through the analysis of two European datasets, he shows that both men and women gain a wage premium from the use of computers and that this seems to be even more pronounced for women than for men." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wozu Geschlechterforschung? : ein Dialog über Politik und den Willen zum Wissen
Titelübersetzung:What is the purpose of gender studies? : a discussion concerning politics and the will for knowledge
Autor/in:
Hirschauer, Stefan
Quelle: FrauenMännerGeschlechterforschung: State of the Art. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Mechthild Bereswill (Hrsg.), Martina Löw (Hrsg.), Michael Meuser (Hrsg.), Gabriele Mordt (Hrsg.), Reinhild Schäfer (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.). Jahrestagung "FrauenMännerGeschlechterforschung - State of the Art"; Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 22-63
Inhalt: Der Beitrag beginnt mit einem Dialog zwischen Stefan Hirschauer und Gudrun-Axeli Knapp. In ihren Eingangsstatements beziehen die beiden Autorinnen Stellung zu Fragen einer kritischen, feministischen Wissenschaft. Hier zeigt sich eine fundamentale Kontroverse. Stefan Hirschauer kritisiert feministische Ansätze als erkenntnishinderlich, weil er sie für politisiert und interessegeleitet hält. Er plädiert für eine "Geschlechtsdifferenzierungsforschung", in deren Mittelpunkt die Beobachtung von Geschlecht an Stelle einer Analyse mit der Kategorie Geschlecht steht. Im Gegensatz dazu argumentiert Gudrun-Axeli Knapp für gesellschaftstheoretisch fundierte Konzeptionen feministischer Kritik, in denen auch die eigene Involviertheit in vermachtete Prozesse der Wissensproduktion untersucht wird. Den beiden pointierten Eingangsstatements folgt ein Streitgespräch, in dessen Mittelpunkt Fragen nach unterschiedlichen Auffassungen von Kritik und nach den eigenen blinden Flecken im Kontext des Verhältnisses von Beobachtung und Selbstreflexion stehen. Das Gespräch mündete auf der Tagung in eine Diskussion, aus der hier neben Stefan Hirschauers und Gudrun-Axeli Knapps Beiträgen auch die Statements von Regina Becker-Schmidt, Michael Meuser, Ilse Lenz, Christel Eckart und Angelika Wetterer aufgenommen wurden. (ICH2)
Heteronormativität revisited : Komplexität und Grenzen einer Kategorie
Titelübersetzung:Heteronormativity revisited : complexity and limits of a category
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Queer Studies in Deutschland: interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Heteronormativitätsforschung. Andreas Kraß (Hrsg.). Berlin: Trafo Verl. Weist (Frankfurter kulturwissenschaftliche Beiträge), 2009, S. 23-40
Inhalt: Der Beitrag kritisiert mit der Heteronormativitätsforschung folgendes soziale Konstrukt: Die Natur gibt vor, was wir geschlechtlich sind und werden können. Dieses Skript ist zwar in Maßen variabel; unsere Rollen als komplementär und zugleich kontradiktorisch aufeinander bezogen sind heteronormativ grundiert. Die "Alltagstheorie" der Zweigeschlechtlichkeit heißt, dass es zwei und nur zwei Geschlechter gibt, dass diese zwei Geschlechter biologisch (natürlicherweise) gegeben sind und sich im Laufe eines Lebens niemals ändern, dass alle Personen ausnahmslos natürlicherweise einem Geschlecht angehören, dass schließlich die Genitalien als der objektive Beweis eines Geschlechts gelten, und dass diese beiden Geschlechter sich natürlicherweise wechselseitig begehren, Heterosexualität also als Regime der Regulierung von Geschlecht fungiert und zugleich der Sinn von Zweigeschlechtlichkeit ist. Mit dem Begriff der Heteronormativität sucht Queer Theorie nun genau diese "Selbstverständlichkeiten" zu brechen und Heterosexualität als Norm und Institution, Praxis und Matrix zum Objekt des Wissens, zum Ziel von Kritik zu machen. In den Blick gerückt werden die Reproduktionsmechanismen, Vernetzungen und institutionellen Zwänge, die dafür sorgen, dass Heterosexualität als zeitlos, unveränderbar und als Inbegriff von Geschichte gleichsam jenseits von Geschichte erscheint. Analysiert wird die heteronormative Grundierung und Fundierung als produktive Matrix von Geschlechterverhältnissen, Körper, Familie, Nation. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männer und Männlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erwerbs- und Familienarbeit
Titelübersetzung:Men and msculinities in the field of tension between gainful work and family work
Autor/in:
Scholz, Sylka
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 82-99
Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass auch in der Frauen- und Geschlechterforschung die Frage, welche Herausforderungen die aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse, insbesondere der soziale Wandel von Erwerbsarbeit, an die männliche Genusgruppe und an gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit stellen, bisher ein Randthema ist. Die Autorin gibt zunächst einen Überblick über vorliegende Untersuchungen. Dabei wird jedoch nicht nur der Zusammenhang von Männern, Männlichkeit und Erwerbsarbeit (Teil 1), sondern auch die Beziehung zwischen Männern, Männlichkeit und Familienarbeit (Teil 2) in den Blick genommen. Dem Aufsatz liegt ein Konzept von Männlichkeit zugrunde, welches sich an den soziologischen Analysen von Raewyn Connell (1999), Pierre Bourdieu (1997) und Michael Meuser (1998) orientiert. Männlichkeit konstituiert sich hier in einer doppelten Relation: in Abgrenzung zu Weiblichkeit und zu anderen Männlichkeiten. Die soziale Konstruktion von Männlichkeit ist dabei immer mit anderen sozialen Kategorien verknüpft. Es wird hier nicht mehr vorausgesetzt, dass Geschlecht eine überall und immerzu wirkende Strukturkategorie ist, die die sozialen Chancen der Individuen wesentlich bestimmt. (ICA2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Diskurstheorie als Werkzeugkiste : eine Analyse der Effekte diskursiver Praxen im Kontext familialer Geschlechterarrangements
Titelübersetzung:Discourse theory as a toolbox : an analysis of the effects of discursive practices in the context of family gender arrangements
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4787-4795
Inhalt: "Ausgangspunkt des Beitrags ist die Annahme, dass der Glaube an die Natürlichkeit der Geschlechtsunterschiede für die binäre Geschlechterordnung und die Identifizierung von Subjekten als 'Frauen' und 'Männer' konstitutiv ist. Aus einer diskurstheoretischer Perspektive stellen sich im Anschluss hieran zwei Fragen: Wie und wo wird dieses unproblematische Wissen zum Gegenstand von diskursiven Ereignissen? Und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen sind in solchen Ereignissen sag- und damit auch lebbar? Im Beitrag sollen diese Fragen anhand selbst erzeugten empirischen Materials beantwortet werden. Es sind dies Interviews, die die Verfasserin mit gleich- und gegengeschlechtlichen Paaren geführt habe, die unterschiedlichen sozialen Milieus angehören und mit kleinen Kindern zusammen leben. Dabei soll auch aufgezeigt werden, welche Implikationen eine diskurstheoretische Position für die Analyse qualitativer empirischer Daten haben. Statt nach den Begründungszusammenhängen zu fragen, die eine Aussage plausibel machen und in der 'Tiefe zu graben', so wie es in den klassischen hermeneutischen Verfahren geschieht, werden Handlungs-, Denk- und Gefühlspraktiken auf der 'Oberfläche' dekonstruiert. Leitend ist die Frage, wie im Reden durch die Signifikationspraxis Wahrnehmungs- und Handlungsmuster konstruiert, Relevanzen festgelegt und Sinnhorizonte verschoben werden. Damit bekommen die interpretierten Texte einen anderen Status. Das, was die befragten sagen, wird nicht als Ausdruck der Tatsache verstanden, dass jemand eine Frau oder ein Mann ist, die oder der als solche/r bestimmten Interessen verfolgt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass Individuen in der Kette von Äußerungen, in denen sie Konventionen anrufen, vergesellschaftet und Frau oder Mann werden. Individuen handeln diesem Ansatz zufolge also weniger unter dem sozialen Druck einer Norm als vielmehr unter der Vorstellung, überhaupt nur dann als Subjekt existieren zu können, wenn sie sich von den Normen appellieren lassen." (Autorenreferat)
Quelle: Handbuch Sozialisationsforschung. Klaus Hurrelmann (Hrsg.), Matthias Grundmann (Hrsg.), Sabine Walper (Hrsg.). Weinheim: Beltz (Pädagogik), 2008, S. 240-253
Inhalt: Der Beitrag wendet sich dem Verhältnis von Geschlecht und Sozialisation zu. Geschlechter werden als dichothom und oppositionell dargestellt, als "männlich" und "weiblich". Der Artikel arbeitet heraus, dass die Geschlechtsidentität hingegen nichts "Naturgegebenes" ist, sondern im Verlauf des Aufwachsens sozial konstruiert wird. Bestimmte Verhaltensweisen werden als "männlich" oder "weiblich" definiert, damit ist auch ein bestimmter "Habitus" verbunden, also Standards für Verhalten und Benehmen. Es wird hervorgehoben, dass "Geschlecht" somit keine "individuelle Eigenschaft" des Subjekts ist; andererseits wird geschlechtlicher "Habitus" nur im Handeln des Individuums aktualisiert und bestätigt, ist also nichts dem Handeln der Akteure Externes. Durch die gesellschaftliche Konstruktion bipolarer Geschlechtlichkeit ("männlich" oder "weiblich") werden jedem Geschlecht bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, andere hingegen als "untypisch" ausgeschlossen. Jedes der beiden Geschlechter existiert nur in Relation und Abgrenzung zum anderen. Der Beitrag vertritt die Auffassung, dass die "herrschende" Geschlechterordnung durch "schwule" und "lesbische" Ansprüche und Forderungen untergraben wird. Der Artikel wendet sich dann dem "Kinderspiel" zu, das "Geschlechterdifferenz" in Szene setzt. Jungen befürworten in der Regel Rivalitäts-orientierte Wettkampfspiele, die an äußeren, festen Regeln orientiert sind. Mädchen erwärmen sich hingegen eher für auf Kooperation, Gemeinsinn und Verkleidung basierende Spielformen. Der Beitrag diskutiert dann geschlechterbezogene Differenzen in jugendlichen Peer-Beziehungen und wendet sich danach der Problematik von Gewalt in der "Konstruktion von Männlichkeit" zu. Abschließend wird "doing gender" besprochen, die Realisierung und Aktualisierung von Geschlechtsstereotypen im Jugendalter. Bestimmte "Lebensstile" werden eher Männern zugeschrieben, andere eher Frauen. Überraschend ist vielleicht, dass die bürgerliche Mittelschicht stärker an dichothomisierten Geschlechterrollen festhält als Vertreter aus dem "Arbeitermilieu". Eine veränderte alltägliche Lebensführung kann möglicherweise zu einer Aufweichung starrer Geschlechtergrenzen beitragen. (ICB)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sex, Generativität, Leben : zu den Machteffekten des biologischen Geschlechts
Titelübersetzung:Sex, generativity, life : the power effects of the biological gender
Autor/in:
Gehring, Petra
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 513-523
Inhalt: "Geschlechterdifferenzen sind sozial konstruiert. Frauen- und Männerkörper sind nicht einfach Naturtatsachen. Vielmehr werden diejenigen Aspekte, die wie als Körpernatur erleben, als Natur geschaffen, gelernt, praktiziert. Es gibt nur kulturelle Konstruktionen von Geschlecht. Und: Es gibt nur eine 'kulturelle' Natur der zweigeschlechtlichen Körper. Mit dieser Blickwendung wird die Frage nach der Natur des Geschlechts nicht einfacher. Sie verwandelt sich in die Frage nach Machtverhältnissen. Für die Moderne stellt sich hier vor allem Frage nach der Macht der 'Biologie'. Welche Rolle spielt das Biologische der Geschlechter? Welches Gewicht haben Handlungsordnungen, die dasjenige, was ein (gesunder, normaler, erwachsener) Körper sein soll, gemäß einer - seit dem Neunzehnten Jahrhundert als 'sexuell' erkannten - Normalität von Fortpflanzung regulieren? Der Beitrag stellt Thesen vor, die 1. den 'Sex' (also das biologischen Geschlecht) als spezifisch moderne Errungenschaft fassen, 2. das biologische Geschlecht und seine natürliche 'Generativität' (also seine Bindung an eine organische Notwendigkeit von Fortpflanzung) in den Zusammenhang eines im Neunzehnten Jahrhundert entstandenen biologisch/ soziologischen Gattungsdenkens stellen, und die 3. die Sexualnatur als eine Art moderner Wissenschaft- und Technikfolge ansprechen. Der Wirklichkeitswert der biologischen Zweigeschlechtlichkeit korrespondiert direkt mit demjenigen von Lebenswissenschaften und Lebenstechnologien." (Autorenreferat)
"Und überhaupt: Warum muss die Frau überall dort sein, wo der Mann ist?" : Frauenbilder, Männerbilder und Wirkungen auf Arbeitsteilung und Arbeitsgestaltung
Titelübersetzung:"And anyway: why must women be in every place where men are?" : images of women, images of men and effects on the division of labor and job design
Autor/in:
Kutzner, Edelgard
Quelle: Aktiv - kompetent - mittendrin: Frauenbilder in der Welt der Arbeit. Helga Schwitzer (Hrsg.), Christiane Wilke (Hrsg.), Mechthild Kopel (Hrsg.). Hamburg: VSA-Verl., 2008, S. 242-261
Inhalt: Der Beitrag untersucht geschlechterbezogene Arbeitsteilungen im Betrieb und das Leitbild einer geschlechtergerechten Arbeitsorganisation. Im Zentrum der Überlegungen steht die Frage, wie sich Bilder und geschlechterstereotype Vorstellungen auf Arbeitsteilungen und Arbeitsgestaltung auswirken. Die Zusammenhänge werden weniger theoretisch, sondern vielmehr mit Hilfe einiger empirischer Beispiele aus dem Bereich der betrieblichen Gestaltung von Arbeit verdeutlicht. Die Autorin bezieht sich dabei auf zwei Untersuchungen der Sozialforschungsstelle Dortmund: "Arbeitsorganisation und Geschlechterpolitik. Die Beteiligung von Frauen an betrieblichen Umstrukturierungsprozessen" und "Arbeitsbeziehungen in Callcentern". In beiden Studien steht der Prozess der Strukturierung von Arbeit im Zentrum. In der einen geht es um die Einführung und Gestaltung von Gruppenarbeit in der industriellen Produktion, in der anderen um die Strukturbildung ganz neuer Arbeitsbereiche, der Callcenter. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass die Zuweisung von Personen auf Arbeitsplätze nicht (nur) ökonomisch zweckrationale Gründe hat, sondern Ergebnis komplexer Auseinandersetzungen zwischen den beteiligten Akteurinnen und Akteuren ist. In diese Auseinandersetzungen gehen sowohl bestehende Machtverhältnisse zwischen den Beteiligten als auch Bilder und stereotype Vorstellungen über Frauen und Männer ein. (ICA2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gendering George Spencer Brown? : die Form der Unterscheidung und die Analyse von Unterscheidungsstrategien in der Genderforschung
Titelübersetzung:Gendering George Spencer Brown? : method of differentiation and analysis of differentiation strategies in gender studies
Autor/in:
Wille, Katrin
Quelle: Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive. Christine Weinbach (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 15-50
Inhalt: "Der Beitrag von Katrin Wille führt in die Unterscheidungslogik ein, der jeder Umgang mit der Geschlechterdifferenz unterliegt. Sie bindet ihren Gebrauch strikt an die 'Situation' und zeigt Denkmöglichkeiten jenseits des hierarchischen Geschlechterverhältnisses auf. Dazu nimmt Wille sich die logischen Implikationen der Differenztheorie George Spencer Browns vor und kritisiert Niklas Luhmann (1988) für seine in 'Frauen, Männer und George Spencer Brown' formulierte Behauptung, Beobachtungen mit der Geschlechterdifferenz seien aus logischen Gründen notwendig hierarchisch strukturiert. Sie plädiert dafür, die konkrete Situation als Ausgangspunkt für den Umgang mit der Unterscheidung von Mann und Frau ernst zu nehmen. In einer diversifizierten Gesellschaft existieren viele Bedeutungen von Geschlecht, die quer zueinander stehen oder einander widersprechen können." (Autorenreferat)
Pierre Bourdieu - Genderforschung aus herrschaftssoziologischer Perspektive
Titelübersetzung:Pierre Bourdieu - gender studies from the viewpoint of domination sociology
Autor/in:
Madeker, Ellen
Quelle: Genderforschung multidisziplinär. Daniela Wawra (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 67-84
Inhalt: Die Autorin gibt zunächst einen kurzen Überblick über das Werk Pierre Bourdieus und beleuchtet anschließend zentrale Fragestellungen seines Spätwerks. Ausgehend von der Verortung des Werks im konstruktivistischen Paradigma und einer Skizze des androzentristischen Weltbilds wird das Konzept des vergeschlechtlichten Habitus erläutert, in Bourdieus Theoriegebäude eingebettet und diskutiert. Daran anschließend werden die Implikationen einer "symbolischen" Herrschaft erhellt. Mit Überlegungen zu den gegenüber der Habitustheorie geäußerten Determinismusvorwürfen und einem Resümee, in dem die Autorin den großen Verdienst von Bourdieus Spätwerk aufzeigt, den noch heute gültigen universalen männlichen Macht- und Herrschaftsmechanismus analysiert zu haben, schließt der Artikel. (ICF)