Frauen und Führung : berufliche Segregation und neue Konzepte zur Chancengleichheit
Titelübersetzung:Women and leadership : occupational segregation and new equal opportunity concepts
Autor/in:
Schnatmeyer, Dagmar
Quelle: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung -DIE- e.V.; Bonn, 2003. 26 S.
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, warum es für Frauen so schwierig ist, in berufliche Top-Positionen aufzusteigen, und mit welchen Maßnahmen aktuelle Modelle Chancengleichheit in der Arbeitswelt durchsetzen wollen. Die hier vorgestellten neuen Konzepte haben ihren Ursprung größtenteils in den USA und werden in unterschiedlichem Ausmaß auch in Europa angewendet. Die Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Lage in Deutschland, einige der angeführten Studien wurden in der Schweiz durchgeführt. Im ersten Teil geht es um den Begriff der beruflichen Segregation, der etwas genauer erläutert wird. Anschließend folgen Ausführungen zum Begriff der 'gläsernen Decke', die verhindert, dass Frauen ab einer bestimmten Position beruflich nicht mehr weiter aufsteigen können. Daraus resultiert die Frage, wie man einer 'gläsernen Decke' entgegenwirken kann. Im zweiten Teil werden die drei wichtigsten neuen Modelle zur Realisierung von Chancengleichheit beschrieben: (1) Managing Diversity, (2) Work-Life-Balance und (3) Gender Mainstreaming. Im dritten Teil werden die beschriebenen Konzepte miteinander verglichen und kritisch hinterfragt. Was bisher in Deutschland hauptsächlich zu beobachten ist, sind Gender-Trainings und Sensibilisierungsmaßnahmen, die entweder firmenintern oder aber von externen Unternehmensberatungen durchgeführt werden. Es kann der Eindruck entstehen, dass diese Maßnahmen sehr effektiv sind, um damit öffentlich im Sinne einer innovativen Firmenpolitik zu werben. Gleichzeitig sind sie aber so 'ungefährlich', dass sie die bisherigen (Macht)Strukturen nicht beeinträchtigen. Ein großer Nachteil der neuen beruflichen Modelle zur Chancengleichheit ist ferner die fehlende rechtliche Grundlage. Die bisherige Bilanz lässt vermuten, dass es noch eine lange Zeit dauern wird, bis zumindest 20% des 'European Round Table of Industrials' weiblich sind. (ICG2)
Chancengleichheit und Gender Mainstreaming : Ergebnisse der begleitenden Evaluierung des österreichischen NAP
Titelübersetzung:Equal opportunity and gender mainstreaming : results of the accompanying evaluation of the Austrian National Action Plan for Employment
Autor/in:
Leitner, Andrea; Wroblewski, Angela
Quelle: Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 41), 2000. 100 S.
Inhalt: "Die Studie beinhaltet die Ergebnisse der begleitenden Evaluation zur Chancengleichheit von Frauen und Männern und des Gender Mainstreaming im NAP. Durch Übernahme der Europäischen Beschäftigungspolitischen Leitlinien haben nicht nur politische Maßnahmen zur Förderung der Erwerbschancen von Frauen an Bedeutung gewonnen, sondern auch Instrumentarien zu deren Evaluierung. Neben der Darstellung der methodischen Vorgangsweise der Evaluation des Gender Mainstreaming und der festgestellten Wirkungen wird ein Überblick über die Entwicklung und die derzeitige Frauenerwerbssituation als Ausgangspunkt der Bewertung gegeben. Die Bewertung des NAP konzentriert sich auf die Schwerpunkte der Maßnahmen zur Chancengleichheit von Frauen und Männern in den Jahren 1998 und 1999, nämlich auf Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitslose und arbeitsuchende Frauen und die Förderung der Kinderbetreuungseinrichtungen, sowie auf die Berücksichtigung des Gender Mainstreaming in allen Maßnahmen und makroökonomische Effekte auf Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Frauen. Es wird gezeigt, dass durch verstärkte Qualifizierungsmaßnahmen und die Förderung der Kinderbetreuungseinrichtungen positive Effekte auf die Beschäftigungssituation von Frauen ausgeübt wurden. Allerdings bleiben in vielen Bereichen Zweifel bezüglich der qualitativen Effizienz und der längerfristigen Wirkungen der Maßnahmen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper presents the results of the evaluation of equal opportunities for women and men of the Austrian National Action Plan for Employment. With the adaptation of the European Employment Guidelines the promotion of equality between women and men at the workplace became more important in Austria and showed the relevance of instruments for their evaluation. The report offers an outline an the evaluation of gender mainstreaming and first results as well as a baseline of the situation of women an the Austrian labour market. The evaluation of equal opportunities mainly focus on qualification measures for unemployed women and improvements for childcare facilities, an the consideration of gender mainstreaming in other policy areas as well as macro economic effects on employment and unemployment of women. It shows, that the promotion of qualification measures and childcare facilities increases the activity rate of women. Although there remain doubts about the quality and sustainability of many measures." (author's abstract)
Wir brauchen die Besten! : warum und mit welchem Erfolg fördern Unternehmen Chancengleichheit? Endbericht zum Projekt "Evaluation Total E-Quality - Entwicklung einer Kosten-Nutzen-Analyse"
Titelübersetzung:We need the best! : why and with what success do enterprises promote equal opportunity? Final report on the project entitled "Evaluation of total e-quality - development of a cost-benefit analysis"
Autor/in:
Busch, Carola; Engelbrech, Gerhard
Quelle: Total E-Quality Deutschland e.V.; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Bad Bocklet, 2000. 64 S.
Inhalt: Bei der Evaluation aller zwischen 1997 und 1999 mit dem Total E-Quality-Prädikat ausgezeichneten Unternehmen wurden die Aktivitäten und Erfahrungen in folgenden Bereichen/ Themenfeldern anhand einer mündlichen Befragung der Prädikatsträger überprüft: Motive für betriebliche Chancengleichheitsaktivitäten; Aktivitäten zur Umsetzung von Chancengleichheitsaktivitäten; Aktivitäten zur Umsetzung von Chancengleichheit im Betrieb; Personalbeschaffung, Stellenbesetzung, Nachwuchssicherung; Weiterbildung und Personalentwicklung; Vereinbarkeit von Familie und Beruf; partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz; Institutionalisierung von Chancengleichheit im Betrieb; betriebsinterne und externe Bekenntnisse zu Chancengleichheit; Verbesserungen und Weiterentwicklung der Personalpolitik; zukünftige Aktivitäten zur Verbesserung individueller Voraussetzungen und zur Verbesserung betrieblicher Gegebenheiten. Die anschließende Kosten-Nutzen Analyse ergibt, dass eine Quantifizierung der Kosten von Chancengleichheitspolitik von den Unternehmen als schwierig bezeichnet wird und selten erfolgt. Nach Auskunft aller Interviewpartner/innen werden die investierten Kosten bei weitem durch den Nutzen eines langfristigen Personaleinsatzes und -erhalts aufgewogen. Auch gibt es positive Effekte hinsichtlich einer verstärkten Identifikation mit den Unternehmen und der Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter/innen. Ebenso verbessert sich das Firmenimage nach außen, was sich positiv auswirken kann bei der Gewinnung von Mitarbeiter/innen, Kunden/innen, öffentlichen Aufträgen. (IAB)
Inhalt: Das Papier enthält einen Bericht des Kultur- und Bildungsausschusses des Europarates sowie ein erläuterndes Memorandum zu den de facto und de jure bestehenden Ungleichheiten von Frauen und Männern im Bildungswesen der Mitgliedsstaaten. Es wird festgestellt, daß männliche Vorstellungen von geschlechtsspezifischen und ethnischen Ungleichheiten dominieren und der Gleichstellungsprozeß in vielen Ländern Europas stagniert oder sogar rückläufig ist. In einem Empfehlungsentwurf wird die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter bekräftigt und werden folgende Maßnahmen gefordert: (1) Garantie des freien Zugangs zur Bildung und freie Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Schul- und Berufsausbildung; (2) Verurteilung von physischer und verbaler sexueller Belästigung und Gewalt; (3) Chancengleichheit für Frauen und Mütter am Arbeitsplatz; (4) Förderung der gleichberechtigten Mitwirkung von Frauen an Entscheidungen; (5) Verbesserung der Forschung zu geschlechtssensiblen und kulturellen Fragen; (6) Steigerung des Bewußtseins der Öffentlichkeit für die Gleichstellung der Geschlechter in der Schule. (pra)