Inhalt: Die Studie der Jungen Akademie zeigt substanzielle Unterschiede in der Berufungspraxis bei Juniorprofessuren. Angesichts aktueller Vorschläge, die Juniorprofessur als einen "Standardweg" zur Lebenszeitprofessur zu etablieren, fordern die AutorInnen der Studie eine Vereinheitlichung der Standards und ein Hausberufungsverbot für JuniorprofessorInnen. Dieses Verbot sei notwendig, da mitunter bis zu 50 Prozent der Stellen mit internen KandidatInnen besetzt würden. (HoF/Text übernommen).
Angesichts aktueller Vorschläge, die Juniorprofessur als einen „Standardweg“ zur Lebenszeitprofessur zu etablieren, untersucht die Studie der Jungen Akademie systematisch Ausgestaltung und Besetzung von Juniorprofessuren an deutschen Universitäten seit der Einrichtung dieser Stellenkategorie im Jahr 2002.
Wie die Studie belegt, bestehen insbesondere zwei gravierende Unterschiede in der Ausgestaltung der Juniorprofessur: (1) Der Anteil der Juniorprofessuren an allen Professuren einer Universität divergiert zwischen weniger als 5 und über 30 Prozent. (2) Der Anteil der JuniorprofessorInnen, die bereits an derselben Universität promoviert wurden, liegt im Schnitt bei etwa 20 Prozent, ist jedoch mit über einem Drittel an einigen Universitäten auffallend hoch. Aufgrund der substanziellen Unterschiede empfehlen die AutorInnen vergleichbare Standards bei der Implementierung von Juniorprofessuren an deutschen Hochschulen sowie ein Hausberufungsverbot. Die drei AutorInnen Moritz Schularick, Jule Specht und Sibylle Baumbach wurden von 37 weiteren aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Jungen Akademie unterstützt.
Schlagwörter:Berufung; Beschäftigungsdauer; Deutschland; Hochschule; Juniorprofessur; Personalrekrutierung; Rekrutierung; Tenure Track; Universität; Wissenschaft
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht