Inhalt: Die Verfasserinnen untersuchen zunächst die Frage, wie das deutsche Hochschulsystem von außen genutzt werden kann, um eine wissenschaftliche Laufbahn zu realisieren. Anhand von qualitativen Interviews fragen sie, was osteuropäische Akademikerinnen motiviert, nach Deutschland zu kommen. Sie rekonstruieren deren Erfahrungen als Migrantinnen im deutschen Wissenschaftssystem insbesondere unter der Fragestellung, in wie fern sich die Karriereziele und -hoffnungen haben realisieren lassen. Methodisch verfolgt der Beitrag einen biografisch orientierten Lebensverlaufsansatz, der besonders geeignet ist, um zentrale Ereignisse und Wirkungszusammenhänge im beruflichen Verlauf herauszuarbeiten. Im Ergebnis wird so eine Vielzahl von Faktoren aufgezeigt, die es Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund erschweren, ihre Karriereziele im deutschen Wissenschaftssystem konsequent zu verfolgen. So trafen die hoch qualifizierten Migrantinnen im hier untersuchten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) auf vergeschlechtlichte Wissenschaftsstrukturen und auf eine massive Vereinbarkeitsproblematik, die zu exkludierenden Effekten führten. (ICE2)
Schlagwörter:Migration; Karriere; Naturwissenschaftler; Ingenieurin; Osteuropa; Migrant; hoch Qualifizierter; Wissenschaftlerin; Berufsverlauf; Segregation; Familie-Beruf; Europa
CEWS Kategorie:Migration und Migrantinnen, Naturwissenschaft und Technik, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag