"Mädchen-Sein" - "Junge-Sein" im Schulunterricht : zum Zusammenhang von Geschlechterrolle und Affinität zu Technik während der Pubertät
Titelübersetzung:"Being a girl" - "being a boy" in school lessons : the relationship between gender role and affinity towards technology during puberty
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 30-39
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Prozesse von Kompetenzerwerb und Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in der Institution Schule. Untersucht wird die Zeit der Adoleszenz, die in der Biographie der Schüler das Ende der Kindheit und den Übergang zum Jugendalter markiert. Nach Aussagen der Autorin erleben Mädchen die Phase der Frühadoleszenz früher und anders als Jungen. Für Jungen ist Kompetenzerwerb im Bereich Technik problemlos in ihre sozialen Interaktionsbeziehungen und in die Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität zu integrieren, während dies für Mädchen eher gebrochen und gegen Widerstände möglich ist. Das Lehrangebot schulischer Bildung in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern müsse geschlechtsspezifisch unterschiedliche Zugangsweisen berücksichtigen und das herrschende Technikverständnis in seiner Verkürzung aufbrechen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen bilden - Zukunft planen : zehn Jahre (neue) Frauen und Schule-Bewegung und bildungspolitische Forderungen ; Versuch einer Zwischenbilanz
Titelübersetzung:Educating women - planning for the future : ten years of (new) women and school movement and education policy demands; an attempted interim review
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 58-69
Inhalt: Rund 20 Jahre nach ihrer Einführung als pädagogisches Prinzip für alle Schulformen der Bundesrepublik ist die Koedukation erneut ins Gerede gekommen. Trotz formal gleicher Bildungschancen haben die Reformen nicht zu gleichen gesellschaftlichen Chancen und gleicher Teilhabe an gesellschaftlicher Macht geführt. Seit Beginn der 80er Jahre formiert sich erneut eine zunehmend breitere Kritik an der Koedukationspraxis. Diese Kritik wurde maßgeblich im Umfeld der neuen Frauenbewegung von feministischen Lehrerinnen und Wissenschaftlerinnen formuliert. Der Beitrag versucht die Geschichte dieser neuen Frauenbildungsbewegung nachzuzeichnen und Zwischenbilanz zu ziehen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Weiblicher Sachverstand und Technikkompetenz : oder: Die stereotype Unverträglichkeit
Titelübersetzung:Female expertise and technical competence : or: the stereotype incompatibility
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 40-52
Inhalt: Welche Rolle spielen Karrierechancen und Restriktionen als Bezugsrahmen für die Berufsfindung von Mädchen? In der Auseinandersetzung mit dieser Frage stellt die Autorin die These auf, daß Perspektiven von Lebensweisen und Berufstätigkeiten auf eine komplexe Art nicht nur in die Berufsfindung, sondern schon in die Ausbildung von Fachinteressen eingreifen. Dabei spielen stereotype Vorstellungen über die Inkongruenz von weiblichem Sachverstand und Technikkompetenz neben denjenigen der traditionellen Rollenverteilung zwischen Familie und Beruf eine wichtige Rolle. Die Frage der Wirkungsweise von Vorurteilen sowie der mangelnden bzw. falschen Perspektiven für Frauen in technischen Berufsfeldern und Berufstätigkeiten sei für die Entstehung oder Verhinderung von Fachinteressen von großer Bedeutung. Dies wird u.a. am Beispiel der Fachentscheidungen von Frauen in Naturwissenschaften und Technik und am Rückgang des Frauenanteils unter den Informatikstudenten gezeigt. (pka)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsunterschiede für die Entwicklung von Interessen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific socialization differences for the development of interests
Autor/in:
Sklorz-Weiner, Monika
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 15-21
Inhalt: Unterschiedliche Implikationen und Konnotationen, die Männer und Frauen mit Dingen in ihrer Lebenswelt verbinden, haben ihre Ursachen auf kognitiver Ebene in unterschiedlichen Lerngeschichten, auf emotionaler Ebene in unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Resultat dieser Entwicklung sind Haltungen, Interessen und Neigungen, die sich häufig voneinander unterscheiden. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, auf welche Weise Beziehungen für Frauen häufiger eine emotionale, für Männer eine funktionale Bedeutung erlangen und welche Erkenntnis sich daraus für die Herausbildung von Interessen und mittelbar für das Verhältnis zu Technik ergibt. Untersucht werden: Die Ausbildung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen, Peer-Verhalten und gesellschaftliche Rollen sowie der Charakter von Interessen und seine Auswirkungen auf das Verhältnis zur Technik. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Frauenförderungsprogramm des American Council on Education für Frauen in Führungspositionen im Hochschulwesen
Titelübersetzung:The women's promotion program of the American Council on Education for women in management positions in the university system
Autor/in:
Kriszio, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 70-75
Inhalt: Die Verfasserin skizziert einleitend die Struktur des amerikanischen Hochschulwesens. Vor diesem Hintergrund werden Strategien und institutionelle Verankerungen der Förderung von Frauen im Hochschulwesen skizziert. Die Verfasserin gibt einen Überblick über die Entwicklung der Frauenförderungspolitik in diesem Bereich seit 1972 und weist auf die besondere Bedeutung hin, die das National Identification Program for the Advancement of Women in Higher Education Administration des American Council of Education in diesem Zusammenhang hat. Zentrale Fördermechanismen und organisatorische Strukturen dieses Programms auf Bundes- und Bundesstaatenebene werden dargestellt. (ICE)
Aufstieg mit Hindernissen : Bericht über eine empirische Untersuchung zum Karriereverlauf von Hochschullehrerinnen in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Promotion with obstacles : report regarding an empirical study on the career progress of female university lecturers in the Federal Republic of Germany
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 1/2, S. 67-76
Inhalt: Der Frauenanteil am Lehrpersonal der Hochschulen und speziell der Anteil der Professorinnen ist trotz der im Hochschulrahmengesetz festgeschriebenen Forderung nach einer Erhöhung des Frauenanteils unter den Hochschullehrern erstaunlich konstant und niedrig geblieben. Seit 1977 erhöhte er sich von 4,9 auf 5 Prozent. Wie in anderen Berufen nimmt der Frauenanteil mit der Höhe der Position in der Universitätshierarchie ab. Dieser Sachverhalt war Ausgangspunkt einer empirischen Untersuchung, deren Ziel es war, aus der Sicht von Professorinnen retrospektiv die Faktoren und Prozesse zu erfassen, die ihrer Ansicht nach zur Karriere geführt bzw. diese beeinflußt haben. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß bei Frauen weder eine von Männern verschiedene Einstellung zu Studium und Beruf feststellbar sei, noch daß Frauen größere Geldprobleme hätten. Allerdings würden sie weit seltener von Professoren gefördert bzw. durch Stipendien unterstüzt. Das Studieninteresse sei in der Regel breiter als bei Männern und der Karriereverlauf weniger gesichert. (pka)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Hochschullehrer; Führungsposition; Karriere; Familie; Führungskraft; Studium
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Karrierechancen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den USA : eine empirische Studie über Frauen in der Hochschulverwaltung in Maryland
Titelübersetzung:Career opportunities and compatibility between family and occupation in the USA : an empirical study on women in university administration in Maryland
Autor/in:
Kriszio, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 1/2, S. 77-97
Inhalt: Der Beitrag gibt einen allgemeinen Überblick über die berufliche Situation der Frauen in den USA und berichtet über die Ergebnisse einer empirischen Befragung von Frauen in leitenden Positionen der Hochschulverwaltung im US-Bundestaat Maryland. Gefragt wurde nach Ausbildungsgang, beruflicher Position, Karriereerwartungen, Einkommen des Ehemannes, persönliche Erfahrungen mit Affirmation Action, private Lebensverhältnisse, Organisation der Kinderbetreuung, Haushaltshilfe, Organisation der Hausarbeit und Beteiligung des Ehemannes. In einem idealtypischen Durchschnittsprofil zusammengefaßt hat die Frau in einer Leitungsposition im Durchschnitt zwei erwachsene Kinder, einen Ehemann, der mehr verdient als sie, der ihren beruflichen Zielen positiv gegenübersteht und im Haushalt mithilft. Sie ist aufstiegsorientiert und erwartet weitere Verbesserungen ihrer beruflichen Position. Dennoch ist sie überzeugt, daß indirekte Formen sexueller Diskrimierung und zusätzlich familiäre Verpflichtungen dazu geführt haben, daß ihre Karriere anders verlaufen ist, als wenn sie ein Mann wäre. (pka)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Verhältnis von Jungen und Mädchen im Vorschulalter zu Technik : Weichenstellungen in Familie und Kindergarten
Titelübersetzung:The relationship of boys and girls of pre-school age regarding technology : introductions in the family and at kindergarten
Autor/in:
Macha, Hildegard
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 22-29
Inhalt: Kleine Jungen und Mädchen im Vorschulalter haben die gleichen Fähigkeiten und Potentiale. Und doch geht von der Tatsache der Geschlechtlichkeit vom ersten Tag an ein je "anderer Blick" der Eltern und Erzieher aus, sie sind eingebettet in ein "System der Zweigeschlechtlichkeit". Sie erfahren, daß aus der Tatsache des biologischen Geschlechts Unterschiede in Erwartungen und Verhalten seitens der Erzieher erwachsen. Kinder wachsen so in zwei homosoziale Welten für Frau und Mann hinein, die je eigene Gesetze und Normen beinhalten. Der Beitrag untersucht, ob Mädchen und Jungen im Vorschulalter in Bezug auf Kenntnisse und Einstellungen bezüglich Technik und im weiteren auf Naturwissenschaft und technische Berufe festgelegt werden. Die Autorin geht kurz auf historische Entwicklungslinien der unterschiedlichen Lebenswelten von Mann und Frau ein, weil dort die Ursprünge für die unterschiedliche Bewertung von Technik liegen. Anschließend werden Phänomene der männlichen und weiblichen Sozialisation im Vorschulalter erörtert, die direkt oder indirekt Einstellungen zur Technik beeinflussen. (pka)