Gerechtigkeitsvorstellungen im Lebenszusammenhang - eine geschlechtersoziologische Perspektivenerweiterung am Beispiel von Für- und Selbstsorgearrangements prekär Beschäftigter
Titelübersetzung:Conceptions of justice in life arrangements - a broad gender-sociological perspective using the example of the (self-)care arrangementsof precarious workers
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 3, S 101-117
Inhalt: Fragen der Un-/Gerechtigkeit v.a. in der Erwerbssphäre sind (wieder) auf die politische Agenda gerückt. Ausgehend von der geschlechtersoziologischen Kritik an einem engen Arbeitsbegriff plädieren wir dafür, Gerechtigkeitsvorstellungen im Lebenszusammenhang zu betrachten. Wir fragen, welche Missstände aus einer Perspektive des Lebenszusammenhangs als ungerecht erfahren werden, basierend auf narrativen Interviews mit prekär Beschäftigten, die wir in einem hermeneutischen Auswertungsprozess interpretierten. Wir rekonstruieren, welche Missstände die Befragten als nicht erfüllte Gerechtigkeitsansprüche erheben und welche nur als nicht erfüllte Wünsche, wobei wir Sorgearrangements ins Zentrum stellen. Anhand dreier Fallbeispiele zeigen wir, dass nur Fürsorge normative Kraft entfalten kann, während zur Einforderung angemessener Bedingungen zur Selbstsorge meist normative Rahmen fehlen. Fürsorge ist zudem vergeschlechtlicht und aus dem Anspruch, gute Pflege zu leisten, kann selbstdestruktives Potenzial erwachsen. Gesellschaftspolitisch ist zu fragen, wie normative Rahmen für angemessene Selbstsorge und gerechte Bedingungen für selbstsorgsame Pflege von Anderen etabliert werden können.
Rezension: Andrea Löther, Birgit Riegraf (Hrsg.), 2017: Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung. Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft
Autor/in:
Vollmer, Lina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 10 (2018) 2, S 152-154
Rezensiertes Werk:Löther, Andrea; Riegraf, Birgit (Hrsg.): Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung: veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. CEWS-Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung, Bd. 8. Opladen: Verlag Barbara Budrich 2017. 978-3-8474-2055-2
Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender: Neue Perspektiven auf Materialität, Medialität und Temporalität ; Abschlusssymposium des DFG-Graduiertenkollegs 1599 am 28. und 29. Juli 2016 an der Georg-August-Universität Göttingen
Titelübersetzung:Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender: New Perspectives on Materiality, Mediality and Temporality ; Symposium of the DFG-Graduiertenkolleg 1599, Göttingen University, 28/29 July 2016
Autor/in:
Hettling, Gianna; Trostmann, Julian
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 154-159
Inhalt: "Im Abschlusssymposium des DFG-Graduiertenkollegs 1599 'Dynamiken von Raum und Geschlecht' der Universitäten Kassel und Göttingen stellten Promovierende des Kollegs ihre Projekte vor. Die vielfache Verwobenheit der Kategorien Raum und Geschlecht wurde in vier dimensionsfokussierten Panels aufgezeigt. Alle Beiträge der Tagung sind unter dem Motto 'Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender' zu lokalisieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "PhD students presented their projects at a final symposium of the DFG Graduiertenkolleg 1599 'Dynamiken von Raum und Geschlecht' - a cooperation between the universities of Kassel and Göttingen. The multiple relationships between the categories of 'space' and 'gender' were presented in four panels and all the speeches focused on 'Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender'." (author's abstract)
Politiken der Reproduktion: Internationale und interdisziplinäre Verbundtagung der LAGEN vom 27. bis 29. März 2017 in Hannover
Titelübersetzung:Politics of Reproduction: International and Interdisciplinary Conference of LAGEN, 27-29 March 2017, Hanover
Autor/in:
Herrmann, Jeremia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 142-147
Inhalt: "Die Tagung 'Politiken der Reproduktion' ermöglichte Einblicke in Studien und Forschungshaben aus der Geschlechterforschung zum Themenfeld der Reproduktion. Die Beiträge aus den unterschiedlichsten Disziplinen und Ländern boten den Teilnehmer_innen die Gelegenheit, sich neue Wissensbestände zu erschließen und Anregungen aus fremden Fachgebieten aufzunehmen. Darüber hinaus standen der Austausch und die Vernetzung innerhalb und außerhalb der niedersächsischen Geschlechterforschung im Mittelpunkt der Veranstaltung." (Autorenreferat)
Inhalt: "The conference 'Politics of Reproduction' provided participants with the opportunity to gain insights into studies and research projects in the field of gender and reproduction. The contributions from different disciplinary and national perspectives enabled participants to tap into new expertise and take up suggestions from other disciplines. Another focus was on exchanging experience and networking within the gender research community in Lower Saxony and beyond." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; gender studies; Reproduktionsmedizin; reproductive medicine
Politiken der Reproduktion: Internationale und interdisziplinäre Verbundtagung der LAGEN vom 27. bis 29. März 2017 in Hannover
Titelübersetzung:Politics of Reproduction: International and Interdisciplinary Conference of LAGEN, 27-29 March 2017, Hanover
Autor/in:
Herrmann, Jeremia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 142-147
Inhalt: "Die Tagung 'Politiken der Reproduktion' ermöglichte Einblicke in Studien und Forschungshaben aus der Geschlechterforschung zum Themenfeld der Reproduktion. Die Beiträge aus den unterschiedlichsten Disziplinen und Ländern boten den Teilnehmer_innen die Gelegenheit, sich neue Wissensbestände zu erschließen und Anregungen aus fremden Fachgebieten aufzunehmen. Darüber hinaus standen der Austausch und die Vernetzung innerhalb und außerhalb der niedersächsischen Geschlechterforschung im Mittelpunkt der Veranstaltung." (Autorenreferat)
Inhalt: "The conference 'Politics of Reproduction' provided participants with the opportunity to gain insights into studies and research projects in the field of gender and reproduction. The contributions from different disciplinary and national perspectives enabled participants to tap into new expertise and take up suggestions from other disciplines. Another focus was on exchanging experience and networking within the gender research community in Lower Saxony and beyond." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; gender studies; Reproduktionsmedizin; reproductive medicine
Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender: Neue Perspektiven auf Materialität, Medialität und Temporalität ; Abschlusssymposium des DFG-Graduiertenkollegs 1599 am 28. und 29. Juli 2016 an der Georg-August-Universität Göttingen
Titelübersetzung:Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender: New Perspectives on Materiality, Mediality and Temporality ; Symposium of the DFG-Graduiertenkolleg 1599, Göttingen University, 28/29 July 2016
Autor/in:
Hettling, Gianna; Trostmann, Julian
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 154-159
Inhalt: "Im Abschlusssymposium des DFG-Graduiertenkollegs 1599 'Dynamiken von Raum und Geschlecht' der Universitäten Kassel und Göttingen stellten Promovierende des Kollegs ihre Projekte vor. Die vielfache Verwobenheit der Kategorien Raum und Geschlecht wurde in vier dimensionsfokussierten Panels aufgezeigt. Alle Beiträge der Tagung sind unter dem Motto 'Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender' zu lokalisieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "PhD students presented their projects at a final symposium of the DFG Graduiertenkolleg 1599 'Dynamiken von Raum und Geschlecht' - a cooperation between the universities of Kassel and Göttingen. The multiple relationships between the categories of 'space' and 'gender' were presented in four panels and all the speeches focused on 'Interdisciplinary Matters: Doing Space while Doing Gender'." (author's abstract)
Queering intersectionality: encountering the transnational
Titelübersetzung:Queere Intersektionalität: Begegnungen mit Transnationalität
Autor/in:
Shephard, Nicole
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 2, S 31-45
Inhalt: "Der Beitrag nimmt eine konzeptionelle Erkundung des queeren Potenzials vor, das aus einem Dialog zwischen Intersektionalitätsansätzen in der Geschlechterforschung, der Queer Theory mit ihrem Konzept des Queerings und der transnationalen Migrationsforschung hervorgeht. So bietet eine queere Intersektionalitätsperspektive Raum für Denkansätze, die sich über Normativitäten in intersektionalen wie auch transnationalen Forschungsagenden hinwegsetzen. Das Queering richtet sich dabei nicht ausschließlich auf Intersektionalitätstheorien und deren Forschungsgegenstand, sondern ebenso auf deren Status als Forschungsparadigma, das seine eigenen normativen Modi der Wissensproduktion hervorgebracht hat. Verschiedene kritische Interventionen werden hier auf eine Weise mit(durch)einander gelesen, dass sie in einer queer-intersektionalen Lesart dazu beitragen können, heteronormative Annahmen in der Migrationsforschung zu hinterfragen und die Verknüpfung von Intersektionalität mit als 'anders' markierten Körpern aufzulösen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article is a conceptual exploration of the queering potential that emerges from a productive dialogue between the literatures on intersectionality in gender theory, on the notion of queering in queer theory, and on transnationalism in migration studies. It argues that the queering of intersectionality provides ways of thinking beyond the normativities residing in both intersectional and transnational research agendas. Queering thus not only engages intersectional theory and its subject matter, but equally its status as a research paradigm that has given rise to its own normative modes of knowledge production. Taking its cue from a range of related critical interventions, this article proposes that, read through one another as a queer intersectional lens, they have the potential to mitigate against heteronormative assumptions underlying transnational research as well as the tethering of intersectionality to particularly marked bodies." (author's abstract)
"There is an 'I' in LGBT*QI*": Inter*1 als kritischer
Spiegel für queer theory
Titelübersetzung:"There's an 'I' in LGBT*QI*": critical reflections on an inter*-inclusive queer theory
Autor/in:
Gregor, Anja
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 2, S 15-30
Inhalt: "In queerer Theorie und Praxis wird mittlerweile - mit besten Absichten - oft unkommentiert das Akronym LSBTQI verwendet. Warum diese Subsumierung von Inter zu kurz greifen muss, stelle ich im vorliegenden Beitrag heraus. Während sich LGBTQ auf Geschlechtsidentität oder Sexualität beziehen, ist die wortwörtliche Verhandlungsmasse politischer Auseinandersetzungen um inter Menschen ihr medizinisch manipulierter Körper. Dabei wird durch die medizinischen Interventionen mitnichten ein weiblicher resp. männlicher Körper konstruiert: Inter Menschen erzählen in biographischen Interviews ihren entfremdeten, schmerzenden, traumatisierten Körper als wichtiges Moment der Subjektivation und Selbstwahrnehmung. Dieser empirischen Tatsache möchte ich mit einer dem Gegenstand angemessenen Theorie gerecht werden: Judith Butlers DeMaterialisierungsthese wird einer 'Korporierung' unterzogen, indem ich sie mit Anne Fausto-Sterlings Embodiment-Ansatz verknüpfe. Ergebnis der Bemühungen ist eine fleshier queer theory, die der originär linguistisch-sprachphilosophischen queer theory Butlers als Reflexionsfolie dienen und die empirische Wirklichkeit von queer angemessen beschreiben kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "The abbreviation LGBTQI is used in queer theory and practice with the best of intentions. In this article I argue that subsuming Inter under umbrella terms referring to queer identities necessarily falls short. While the abbreviation LGBTQ addresses different sexualities and gender identities, the inter movement tends to negotiate the problematical medical treatment of bodies, which were identified as intersexed. Surgical and hormonal interventions seek to disambiguate the intersexed body by assigning a person's identity as either male or female. The emerging self is by no means male or female, though neither is their body. Instead, inter biographies contain narratives about the alienated, aching and traumatized body as a mediator in the process of subjectivation and self-perception. I try to do justice to the inter phenomenon by 'doing grounded queer theory'. I conclude that connecting Judith Butler’s queer theory and Anne Fausto-Sterling's concept of embodiment permits a reflection on the role of empirical material in queer research - and the development of an approach that can be termed 'fleshier queer studies'." (author's abstract)