Inhalt: Die Autorin zeichnet die Entwicklung des Frauenstudiums in der DDR von den Nachkriegsjahren bis zum 2. Jahrzehnt des Bestehens der DDR nach. Der Anteil der weiblichen Studierenden an der Gesamtstudentenzahl sank bis 1952/53 stetig ab und erreichte seinen Tiefpunkt bei ca. 20 Prozent. In den 50er Jahren konsolidierte er sich nach einem leichten Anstieg bei ca. 25 Prozent. Dies resultierte aus den hochschulpolitischen Maßnahmen der DDR in diesen Jahren: Bevorzugt für eine akademische Karriere wurden Männer aus der Arbeiterschaft. Die Autorin analysiert Gründe für diese politischen Steuerungsmaßnahmen der DDR. Erst in den 60er Jahren, u.a. auch aus der Tatsache resultierend, dass viele männliche Akademiker die DDR in Richtung Westen verlassen hatten, wurden die Auswahlkriterien für StudienanfängerInnen hinsichtlich ihrer sozialen Herkunft gelockert und so u.a. auch mehr "höheren Töchtern" der Zugang zum Studium ermöglicht. Gezielte Maßnahmen zur Frauenförderung blieben dennoch weniger erfolgreich. Als Beispiele werden die geringe Beteiligung von Frauen an den Arbeiter- und Bauernfakultäten und die z.T. (auch von Frauen) kritische Einschätzung des "Frauensonderstudiums" angeführt. (HoF/Bo)
Schlagwörter:DDR; Studium; Studienanfänger; politische Steuerung; Steuerungsprozess; soziale Herkunft; Studentin; Frauenförderung
CEWS Kategorie:Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz