Inhalt: Unter dem Stichwort "science of gender" geht die Autorin der Frage der naturwissenschaftlichen Konstruktion und Legitimierung von Geschlechterdifferenzen nach. Ein Zusammenhang zwischen Thermodynamik und Geschlechterdynamik wird an einem um 1900 stattfindenden "Interdiskurs" festgemacht, in dem der Energieerhaltungssatz (1. Hauptsatz der Thermodynamik) als Knotenpunkt und Vehikel fungiert und der in der Auseinandersetzung der damaligen Zeit um das Frauenstudium als Modell einer "energetischen Ökonomie der Geschlechter" präsent ist. Das Entropieprinzip (2. Hauptsatz der Thermodynamik) geht als weiteres Element und "Diskussionshilfe" in den geschlechterpolitischen Diskurs von 1900 ein. Das Entropieprinzip wird zum Bestandteil eines umfassenderen "Degenerationsdiskurses" umfunktioniert, so dass Veränderungen der "natürlichen Geschlechterordnung" als Bedrohungs- und Untergangsszenarien erlebt wurden. (ICA)
Schlagwörter:Naturwissenschaft; Biologie; Physik; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Legitimation; Ideologie; Diskurs; Studium
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz