Inhalt: Am Beispiel der Altgermanistin Luise Berthold (1892-1983) untersucht die Autorin die wissenschaftliche Karriere einer Frau der ersten Generation von Hochschullehrerinnen in Deutschland. Bertholds Leben stellt in der deutschen Wissenschaftslandschaft des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Erscheinung dar. Ihre Biografie, die hier in drei Schritten (1909-1923: Lehrjahre, 1933-1945: Unbehelligt durch die Nacht, 1945-1957: Wissenschaft und Hochschulpolitik) dargestellt wird, rückt all diejenigen Barrieren, Erschwernisse und Frustrationen in den Blick, die Hochschullehrerinnen jener Zeit erwarteten. Luise Berthold hat als eine der wenigen Weimarer Hochschullehrerinnen die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, und sie hat nach 1945 die berufliche Zurücksetzung von Dozentinnen in der Bundesrepublik Deutschland hochschulpolitisch thematisiert. Der Beitrag fragt abschließend, warum Berthold und ihre Mitstreiterinnen trotz zunehmender Politisierung für die Studentinnen und jungen Dozentinnen in der Mitte des 20. Jahrhunderts keine attraktiven Vorbildfiguren zu sein vermochten. (ICH)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; Drittes Reich; Weimarer Republik; Hochschullehrer; Beruf; Diskriminierung; Chancengleichheit; Karriere; Wissenschaftsbetrieb; Wissenschaftler; historische Entwicklung; Nachkriegszeit; Gleichberechtigung; Deutschland
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz