Emotionen erwünscht? : Emotionalität, Informalität und Geschlecht in wissensintensiven Unternehmen
Titelübersetzung:Emotions wanted? : emotionality, informality and gender in knowledge-intensive enterprises
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Digitalisierung der Arbeitswelt: zur Neuordnung formaler und informeller Prozesse in Unternehmen. Christiane Funken (Hrsg.), Ingo Schulz-Schaeffer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 165-190
Inhalt: Die Autorin geht vor dem Hintergrund neuer Managementkonzepte davon aus, dass Emotionalität und Informalität eine Aufwertung in der digitalen Arbeitswelt postbürokratischer Unternehmen gewonnen haben. Gleichzeitig findet jedoch eine zunehmende Ökonomisierung des Informellen mit ambivalenten Folgen und paradoxen Effekten statt. Die Autorin geht zunächst auf die Rationalität als Leitidee klassischer Organisationsbeschreibungen ein und diskutiert die Frage, ob heute tatsächlich ein Wandel des Organisationsverständnisses stattfindet, der zu einer neuen Wertschätzung von Emotionalität und Informalität führt. Es ist ihrer Meinung nach nicht möglich, ein Wissensmanagement zu betreiben, ohne dabei informelle Strukturen und Arbeitsbeziehungen zu berücksichtigen. Sie untersucht die Bedeutung von Emotionalität und Informalität in wissensbasierten Unternehmen und geht der Frage nach, ob die neue Wertschätzung emotionaler Kompetenzen - speziell im Management - auch zu einer Neujustierung der Geschlechterverhältnisse in modernen Organisationen beitragen wird. Sind es somit Frauen, die in Anbetracht der Aufwertung von "Soft Skills" gut gerüstet sind, um in wissensintensiven Unternehmen Karriere zu machen, oder findet hier nur wieder eine Reproduktion von Geschlechterstereotypen und Geschlechterdifferenzierungen statt? (ICI2)
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 40), 2007. 306 S.
Inhalt: "Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse befinden sich in einem tief greifenden Umbruch. Er ist nicht zufällig von Tendenzen der Veränderung und Beharrung im Geschlechterverhältnis durchzogen. Diese gesellschaftlichen Bewegungen fordern die Arbeits- und die Geschlechterforschung doppelt: in ihren Theorien, Perspektiven und Diagnosen und in ihrem Verhältnis zueinander. Mit Blick auf die Beschäftigungsverhältnisse in der globalen Ökonomie, die Entwicklung von Dienstleistungsarbeit, die Flexibilisierung gesellschaftlicher und individueller Arbeits- und Geschlechterarrangements und die Zukunft der Arbeitsgesellschaft treten namhafte Vertreterinnen der Arbeits- und Geschlechterforschung miteinander in den Dialog." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Aulenbacher, Maria Funder, Heike Jacobsen, Susanne VölkerForschung im Dialog - Einleitung (9-26); Hildegard Maria Nickel: Tertiarisierung, (Markt-)Individualisierung, soziale Polarisierung - neue Konfliktlagen im Geschlechterverhältnis? (27-44); Hedwig Rudolph: Client first. Geschlechtshierarchische Konturen der Projektarbeit in Unternehmensberatungen(45-60); Margit Weihrich und Wolfgang Dunkel: Doing Gender in der interaktiven Arbeit - ein handlungstheoretischer Vorschlag zur Verbindung der Geschlechter- und Arbeitssoziologie (61-77); Birgit Riegraf: Der Staat auf dem Weg zum kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen? New Public Management geschlechtsspezifisch analysiert (78-96); G. Günter Voß: Subjektivierung von Arbeit und Arbeitskraft. Die Zukunft der Beruflichkeit und die Dimension Gender als Beispiel (97-113); Sylvia M. Wilz: De-Institutionalisierung, Individualisierung und Personalisierung? Arbeit, Organisation und Geschlecht im Wandel (114-130); Stefanie Ernst: Verdichtung, Flexibilisierung und Selbstvermarktung. Fremd- und Selbstzwänge in modernen Beschäftigungsfeldern (131-148); Ute Luise Fischer: Krise der Arbeit, Krise der Sinnstiftung - Ein kulturtheoretisch strukturaler Zugang zur Geschlechter- und Arbeitsforschung (149-164); Michael Frey: Wandel betrieblicher Geschlechterpolitik durch Vermarktlichung und Subjektivierung von Arbeit - "Riskante Chancen" für Frauen (165-184); Ilse Lenz: Inklusionen und Exklusionen in der Globalisierung der Arbeit. Einige Überlegungen (185-200); Boy Lüthje: "Desorganisierter Despotismus". Globale Produktion, soziale Diskriminierung und Arbeitsbeziehungen inder Elektronikindustrie in China (201-216); Brigitte Schulze: Schwer arbeitende Frauen in den "Outcaste-Zonen" kapitalistischer Gesellschaften. Ihre Utopien vom freien Mensch-Sein und "guten Leben" am Beispiel Indien und Italien (217-234); Nick Kratzer und Dieter Sauer: Entgrenzte Arbeit - gefährdete Reproduktion. Genderfragen in der Arbeitsforschung (235-249); Regina Becker-Schmidt: Geschlechter- und Arbeitsverhältnisse in Bewegung (250-268); Ingrid Kurz-Scherf: Soziabilität - auf der Suche nach neuen Leitbildern der Arbeits- und Geschlechterpolitik (269-284); Klaus Dörre: Prekarisierung und Geschlecht. Ein Versuch über unsichere Beschäftigung und männliche Herrschaft in nachfordistischen Arbeitsgesellschaften(285-302).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Jenseits der Geschlechterdifferenz? : Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft
Titelübersetzung:Beyond the gender difference? : relationships between the genders in the information and knowledge society
Herausgeber/in:
Funder, Maria; Dörhöfer, Steffen; Rauch, Christian
Quelle: München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit, Bd. 5), 2005. 327 S.
Inhalt: "Über Transformationsprozesse moderner Gesellschaften in Richtung einer Wissens-, Informations- oder Netzwerkgesellschaft wird bereits seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Nicht selten wird hiermit auch die Vorstellung einer postpatriarchalen Gesellschaft und die Entstehung von Geschlechtersymmetrie verbunden. Vor dem Hintergrund dieser Debatte stellt sich die Frage, ob es bereits Anzeichen für eine De-Thematisierung oder gar eine De-Institutionalisierung der Kategorie 'Geschlecht' gibt. Lässt sich also tatsächlich ein Wandel der Geschlechterverhältnisse beobachten oder findet nicht doch - allerdings in weitaus diffizileren Formen - eine Fortschreibung der Geschlechterungleichheit statt? Die theoretischen wie empirischen Beiträge des vorliegenden Sammelbandes setzen sich mit dieser Thematik auseinander und geben erste Antworten. In den Blick der Autorinnen und Autoren geraten dabei vor allem Fragen der Kategorisierung von Geschlecht, der Karriere, der Kompetenz, der Netzwerkbildung, der Techniknutzung, der Interessenpolitik sowie das Spannungsverhältnis von Arbeit und Leben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Birgit Riegraf, Karin Zimmermann: Der Wandel von Wissensordnungen in der Wissensgesellschaft und die Kategorie Geschlecht (21-37); Paula-Irene Villa: Wer weiß was? Geschlechtersoziologische Überlegungen zum produktiven Scheitern konkreter Menschen bei der Subjektwerdung (39-57); Regine Gildemeister: Geschlechtliche Kategorisierung und Gleichstellungsnorm: Tücken der Gleichzeitigkeit (59-76); Birger P. Priddat: Umstellung von Geschlecht auf Kompetenz: Gender in Organisationen (79-96); Maria Funder: Gendered Management? Geschlecht und Management in wissensbasierten Unternehmen (97-122); Nicoline Scheidegger, Margit Osterloh: Karriere und Geschlecht - eine netzwerktheoretische Analyse (123-137); Hermann Kocyba: Selbstverwirklichung im Unternehmen - Chance oder Anerkennungsfalle? (139-153); Gabriele Winker: Ko-Materialisierung von vergeschlechtlichten Körpern und technisierten Artefakten: Der Fall Internet (157-178); Annette Treibel: Internet und Gendernet - zum Wandel der Geschlechterverhältnisse in der Informationsgesellschaft (179-198); Sylvia M Wilz: Wissen, Kompetenz und Geschlechterdifferenz - aktuelle Befunde aus Polizei und Versicherungswirtschaft (199-218); Christiane Funken: Berufliche Kommunikationsstrategien von Frauen und Männern (219-231); Edelgard Kutzner: Arbeit in einem neuen Dienstleistungsbereich: Verändern Call Center traditionelle Arbeitsteilungen zwischen den Geschlechtern? (233-257); Steffen Dörhöfer: Interessenvertretung und Chancengleichheit in der ITK-Industrie (261-282); Andreas Boes, Katrin Trinks: Interessen und Interessenhandeln von IT-Beschäftigten in der Genderperspektive (283-304); Ulrike Schraps, Ernst-H. Hoff: Arbeitszentrierte und entgrenzte Lebensgestaltung - ein Geschlechtervergleich in IT-Start-ups (305-323).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gendered Management? : Geschlecht und Management in wissensbasierten Unternehmen
Titelübersetzung:Gendered management? : gender and management in knowledge-based enterprises
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 97-122
Inhalt: Ziel des Beitrags ist es, am Beispiel der Informations- und Telekommunikationsbranche zu untersuchen, ob es tatsächlich Indizien dafür gibt, dass Chancengleichheit bereits mehr ist als nur eine inhaltsleere Floskel ohne Ausstrahlung auf die Organisationsstrukturen. Erörtert wird die Frage der Erosion versus Beharrung von Geschlechterasymmetrien. Am Beispiel des Managements moderner Organisationen aus der ITK-Branche, die als Vorreiter für die aufkommende Wissensgesellschaft gelten, wird auf der Basis der Ergebnisse einer empirischen Studie gezeigt, dass es Frauen in diesem Sektor durchaus gelungen ist, Managementpositionen zu erreichen. Statistische Daten zu Frauenanteilen in der Geschäftsführung und im Management werden vorgestellt. Parallel hierzu lassen sich aber auch in wissensbasierten Unternehmen geschlechtsspezifische Formen der Segregation und vergeschlechtlichte Substrukturen ausmachen. Mithin ist in vielen Unternehmen ein "Mythos der Egalität" entstanden, der dazu beiträgt, bestehende Geschlechterasymmetrien zu tabuisieren. So stellt der Typus der "egalitär-reflexiven Geschlechterkultur", in dem noch am ehesten Formen der Geschlechtersymmetrie bis hinein ins Management zu erkennen sind, bislang noch eher eine Ausnahme dar. (ICH)