Inhalt: Die Autorin beschreibt den Einfluß, den Frauenbilder in den Köpfen führender Wissenschaftler auf ihren persönlichen wie wissenschaftlichen Umgang mit kongenialen Frauen haben können. Anhand des autobiographischen Buchs "Die Doppel-Helix" des Nobelpreisträgers J. D. Watson zeichnet sie nach, wie das Persönlichkeits-Bild einer Wissenschaftlerin - seiner Kollegin Rosalind Franklin - gefälscht wurde. Zudem wurden ihre geistige Leistungen in Form erkenntnisleitender Bilder angeeignet. Der Wissenschaftler, der für seine Forschung über die DNS-Molekül-Struktur geehrt wurde, hatte sich Erkenntnisse einer Kollegin ohne deren Wissen angeeignet. Die Autorin geht den Konstellationen nach, die "den Funktionären des Patriarchats" einen derartigen Bilder-Handel ermöglichen. Sie skizziert den Konflikt um geistiges Eigentum in der Wissenschaft, der als Begriff bereits eine "bildhafte Vergegenständlichung" des Geistigen bezeichnet. Sie erläutert an weiteren Beispielen Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Wissenschaft. Wer die Macht hat und die Zeit, seine Bilder durchzusetzen, hat auch die öffentliche Wahrheit, lautet ihre Abschlußthese. (rk)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Frauenbild; Wertorientierung; Handlungsorientierung; Rollenbild; Patriarchat; wissenschaftliche Arbeit; Mitarbeiter; Stereotyp; Wissenschaftler; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag