Aktive Vaterschaft in Organisationen - Anspruchsbewusstsein und verborgene Regeln in Unternehmenskulturen
Titelübersetzung:Involved fatherhood in work organizations - sense of entitlement and hidden rules in organizational cultures
Autor/in:
Alemann, Annette von; Beaufays, Sandra; Oechsle, Mechtild
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 72-89
Details
Inhalt: "Das Verständnis von Vaterschaft hat in den letzten Jahren einen Wandel erfahren, der sich u.a. in veränderten Leitbildern aktiver Vaterschaft und entsprechenden politischen Maßnahmen äußert. Viele Arbeitsorganisationen weiten ihre Vereinbarkeitsprogramme auf Väter aus. Organisationskulturen enthalten jedoch immer noch latente Verfügbarkeitserwartungen und an traditionellen hegemonialen Männlichkeiten orientierte Karrierenormen, die sich negativ auf die Verwirklichung aktiver Vaterschaft auswirken. Wir nehmen an, dass verborgene Regeln im Unternehmensalltag wirksam sind, die offiziellen Unternehmenspolitiken zuwider laufen (können). Unser Beitrag fragt danach, in welcher Weise Organisationskulturen das Anspruchsbewusstsein von Vätern beeinflussen und wie diese Faktoren mit Geschlechternormen interagieren. Empirische Grundlage sind sieben Unternehmensfallstudien aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The social understanding of fatherhood is currently changing. This transition becomes visible not only in cultural concepts of 'active' fatherhood but also in new policies and an increasing number of work organizations that address fathers in their offers to reconcile family and a career. In real life, though, employees are still expected to be constantly available and to consent to career norms that reproduce hegemonic masculinities. This is a strong indicator of organizational norms that limit fathers' capabilities to get involved in the family. In our paper, we argue that hidden rules in organizational culture may counteract official organizational policies of family friendliness. We ask how organizational contexts influence fathers' sense of entitlement and to what extend these factors are gendered. In our argumentation, we refer to case studies of seven work organizations of different economic sectors." (author's abstract)
Schlagwörter:family work; Familienarbeit; Unternehmenspolitik; Familie-Beruf; Work-life-balance; work-family balance; Arbeitskultur; Anspruchsdenken; family-friendliness; Organisationskultur; Arbeitszeit; Vaterschaft; Norm; Neoinstitutionalismus; neoinstitutionalism; standard; organizational culture; Karriere; Familienfreundlichkeit; Unternehmenskultur; work culture; sense of entitlement; company policy; working hours; gender-specific factors; career; Flexibilität; fatherhood; work-life-balance; flexibility; Vereinbarkeitsmaßnahmen; verborgene Regeln; Anspruchsbewusstsein
SSOAR Kategorie:Organisationssoziologie, Militärsoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Wenn Vater, dann will ich Teilzeit arbeiten": Die Verknüpfung von Berufs- und Familienvorstellungen bei 30-jährigen Männern aus der deutschsprachigen Schweiz
Titelübersetzung:"As a father, I want to work part time": The linkages between the career and family plans of 30-year-old men in the German-speaking part of Switzerland
Autor/in:
Baumgarten, Diana; Wehner, Nina; Maihofer, Andrea; Schwiter, Karin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 76-91
Details
Inhalt: Viele Männer äußern heutzutage den Wunsch nach aktivem Engagement in der Familie. Die von uns befragten Männer assoziieren gute Vaterschaft in erster Linie mit der Zeit, die ein Vater mit seinem Kind verbringen kann. Diese Vorstellung von Vaterschaft steht jedoch im Widerspruch zu den Anforderungen einer Vollzeitbeschäftigung sowie den damit verbundenen beruflichen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Folglich müssen sich Männer heute mit dem Problem auseinandersetzen, ob und wie sie ihre Erwerbsarbeit reduzieren können, um diese Vorstellung von Vaterschaft zu erfüllen. Im vorliegenden Beitrag gehen wir der Frage nach, wie die Spannungen zwischen Berufs- und Familienvorstellungen aussehen, mit welchen Schwierigkeiten sich die von uns befragten Männer konfrontiert sehen und welche Lösungen sie finden. Unsere Analyse basiert auf Interviews mit 30-jährigen Männern aus der deutschsprachigen Schweiz, die in geschlechtlich unterschiedlich konnotierten Berufsfeldern arbeiten. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass das Erwerbspensum im Zusammenhang mit Elternschaft zunehmend auch bei Männern zur Disposition steht und die Diskussion um Teilzeitarbeit nach Berufsbranchen differenziert werden muss.
Schlagwörter:Mann; man; Vaterschaft; fatherhood; Familienarbeit; family work; Familie-Beruf; work-family balance; Teilzeitarbeit; part-time work; Elternschaft; parenthood; Karriere; career; Erwerbsverlauf; employment history; deutschsprachige Schweiz; German-speaking Switzerland
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Egalitäre Geschlechterverhältnisse in Familien und mütterliche Erwerbstätigkeit - Potenziale einer in der Paarbeziehung geteilten Elternschaft: Erfahrungen von Müttern, Vätern, Töchtern und Söhnen
Titelübersetzung:Egalitarian gender relationships in families and working mothers - the potentials of shared parenthood: experiences of mothers, fathers, daughters and sons
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 108-123
Details
Inhalt: Auf der Basis einer qualitativ-empirischen Studie zu Familien, in denen sich die Eltern von Anbeginn an die Verantwortung und Zuständigkeit für die anfallenden Arbeiten - Betreuung und Versorgung der Kinder sowie Hausarbeiten - geteilt haben, werden die Potenziale dargestellt, die eine solche Lebensform für Teilhabe- und Entwicklungschancen beider Geschlechter sowie für die Veränderung tradierter elterlicher Rollen- und Geschlechterkonstruktionen haben kann.
Schlagwörter:Familie; family; Elternschaft; parenthood; Mutterschaft; motherhood; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Arbeitsteilung; division of labor; Kinderbetreuung; child care; Chancengleichheit; equal opportunity; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Familienarbeit; family work; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eltern als "Wirtschaftssubjekte"? Die selektiven Folgen einer ökonomisierten Familienpolitik auf die Wahlfreiheit von Müttern und Vätern
Titelübersetzung:Parents considered as economic subjects? Socially selective consequences of an economized family policy for the parental choice of mothers and fathers
Autor/in:
Menke, Katrin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 42-58
Details
Inhalt: Der Wandel der deutschen Familienpolitik ist vor dem Hintergrund des transformierten Sozialstaates in der Literatur vielfach beschrieben worden. Mit der Diagnose, dass damit mehr soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern einhergehen, enden jedoch die meisten Beiträge. Empirische Studien dazu sind rar. Der vorliegende Artikel charakterisiert die gegenwärtige Familienpolitik zunächst als eine Hinwendung zur Ökonomisierung, die zu einer primären Adressierung von Eltern als "Wirtschaftssubjekte" und nicht als Sorgetragende führt. Im Anschluss daran werden entlang empirischer Fallstudien die Auswirkungen aufgezeigt, die dies auf Mütter und Väter haben kann, Erwerbs- und Sorgearbeit gleichzeitig nachzukommen. Die ökonomisierte Familienpolitik, so das Argument, vermag zwar vordergründig alte Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzumildern, indem (einigen) Müttern und Vätern größere Wahlfreiheit - etwa durch den Zugang zur Erwerbssphäre oder neue Optionen zur Sorgearbeit - eröffnet wird. Gleichzeitig werden jedoch neue, subtilere Ungleichheiten zwischen und innerhalb der Geschlechtergruppen für die Gestaltung, Verteilung und Organisation von Erwerbs- und Sorgearbeit relevant.
Schlagwörter:Familienpolitik; family policy; Federal Republic of Germany; soziale Ungleichheit; social inequality; Familie-Beruf; work-family balance; Familienarbeit; family work; Kinderbetreuung; child care; Elternschaft; parenthood; Erwerbstätigkeit; gainful employment; Arbeitsteilung; division of labor
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Aktive Vaterschaft in Organisationen - Anspruchsbewusstsein und verborgene Regeln in Unternehmenskulturen
Titelübersetzung:Involved fatherhood in work organizations - sense of entitlement and hidden rules in organizational cultures
Autor/in:
Alemann, Annette von; Beaufays, Sandra; Oechsle, Mechtild
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 72-89
Details
Inhalt: "Das Verständnis von Vaterschaft hat in den letzten Jahren einen Wandel erfahren, der sich u.a. in veränderten Leitbildern aktiver Vaterschaft und entsprechenden politischen Maßnahmen äußert. Viele Arbeitsorganisationen weiten ihre Vereinbarkeitsprogramme auf Väter aus. Organisationskulturen enthalten jedoch immer noch latente Verfügbarkeitserwartungen und an traditionellen hegemonialen Männlichkeiten orientierte Karrierenormen, die sich negativ auf die Verwirklichung aktiver Vaterschaft auswirken. Wir nehmen an, dass verborgene Regeln im Unternehmensalltag wirksam sind, die offiziellen Unternehmenspolitiken zuwider laufen (können). Unser Beitrag fragt danach, in welcher Weise Organisationskulturen das Anspruchsbewusstsein von Vätern beeinflussen und wie diese Faktoren mit Geschlechternormen interagieren. Empirische Grundlage sind sieben Unternehmensfallstudien aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The social understanding of fatherhood is currently changing. This transition becomes visible not only in cultural concepts of 'active' fatherhood but also in new policies and an increasing number of work organizations that address fathers in their offers to reconcile family and a career. In real life, though, employees are still expected to be constantly available and to consent to career norms that reproduce hegemonic masculinities. This is a strong indicator of organizational norms that limit fathers' capabilities to get involved in the family. In our paper, we argue that hidden rules in organizational culture may counteract official organizational policies of family friendliness. We ask how organizational contexts influence fathers' sense of entitlement and to what extend these factors are gendered. In our argumentation, we refer to case studies of seven work organizations of different economic sectors." (author's abstract)
Schlagwörter:family work; Familienarbeit; Unternehmenspolitik; Familie-Beruf; Work-life-balance; work-family balance; Arbeitskultur; Anspruchsdenken; family-friendliness; Organisationskultur; Arbeitszeit; Vaterschaft; Norm; Neoinstitutionalismus; neoinstitutionalism; standard; organizational culture; Karriere; Familienfreundlichkeit; Unternehmenskultur; work culture; sense of entitlement; company policy; working hours; gender-specific factors; career; Flexibilität; fatherhood; work-life-balance; flexibility; Vereinbarkeitsmaßnahmen; verborgene Regeln; Anspruchsbewusstsein
SSOAR Kategorie:Organisationssoziologie, Militärsoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz