Das Geschlecht der Natur : feministische Beiträge zur Geschichte und Theorie der Naturwissenschaften
Titelübersetzung:The gender of nature : feminist articles on the history and theory of natural sciences
Herausgeber/in:
Orland, Barbara; Scheich, Elvira
Quelle: Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp , Neue Folge, 1727), 1995. 289 S.
Inhalt: "In den letzten Jahren haben die feministischen Forschungen neue Dimensionen in die Kritik der vorgeblich wertneutralen und objektiven Naturwissenschaften eingebracht. Längst ist damit auch eine beeindruckende Fülle an feministischen Arbeiten und Ansätzen zur Geschichte und Theorie der Naturwissenschaften entstanden, von denen erstmalig eine internationale Auswahl im vorliegenden Sammelband vorgestellt wird. Dabei wird zunächst die im angelsächsischen Raum bereits weiter vorangeschrittene Debatte zu 'Science und Gender' eingeführt. Sodann werden an verschiedenen historischen Beispielen die patriarchalen Strukturen und Ausgrenzungsmechanismen entschlüsselt, denen Frauen in den naturwissenschaftlichen Fächern begegnet sind." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Naturbeherrschung und Weiblichkeit : Denkformen und Phantasmen der modernen Naturwissenschaften
Titelübersetzung:Natural domination and femininity : ways of thinking and phantasms of modern natural sciences
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Feministische Theorie und Politik, Bd. 6), 1993. 314 S.
Inhalt: "Die Fragen nach dem Unbewußten der neuzeitlichen Gesellschaft und ihrer Wissenschaften, nach dem Zusammenhang der Phantasmen von der Herrschaft über die Natur und der unberührten Naturhaftigkeit der Frau erfordern den Blick über die Grenzen der bürgerlichen Vorstellungswelt. Dann kann der grundlegende Unterschied im Entstehungszusammenhang der mechanistischen Physik und der Evolutionsbiologie deutlich werden: Das Phantasma Weiblichkeit ist im 19. Jahrhundert zur Lebensrealität von Frauen geworden. Die Abstimmungslehre Darwins transformiert die polarisierten Geschlechtscharaktere in abstrakte Kategorien einer Theorie des Lebendigen, die die Frage des Geschlechts eliminiert. Auf diese Weise entsteht ein Denkgebäude, das die Biologie als einheitliche Wissenschaft begründet und ihre zentralen Forschungsprogramme vorgibt. Die aktuellen Entwicklungen der Naturwissenschaften, die ein anderes, nicht mechanistisches Bild der Natur entwerfen und als Lösungen eines krisenhaft gewordenen gesellschaftlichen Verhältnisses von Natur erscheinen, sind vor diesem Hintergrund neu zu interpretieren." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Naturbeherrschung und Weiblichkeit : feministische Kritik der Naturwissenschaften
Titelübersetzung:Domination of nature and femininity : feminist criticism of natural sciences
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990. Wolfgang Zapf (Hrsg.). Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 1991, S. 617-632
Inhalt: Die Autorin rekapituliert die Argumentationen der Feministinnen gegen den Biologismus, der die Konzepte von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in den Sozial- wie in den Naturwissenschaften zu Stereotypen verzerrt habe. Danach folgen geschlechtsspezifische Differenzen nicht einer Naturnotwendigkeit, sondern sind auf gesellschaftliche Ursachen zurückzuführen. Inzwischen scheint sich die Ideologie umzukehren: "Nicht mehr der Ausschluß der Frauen wird heutzutage mit der Assoziation von Frau und Natur begründet, sondern im Gegenteil werden 'weibliche' Sichtweisen als notwendige Erweiterung des wissenschaftlichen Naturverständnisses gefordert. In diesem Sinne ließe sich der Ökofeminismus als eine feministisch erweiterte Gegenmoderne interpretieren." Sie kommt zu dem Fazit: "Naturbeherrschung und Weiblichkeit stellen komplementär aufeinander bezogene Phantasmen dar, die auch nach der Ablösung der Geschlechterideologie von dem gesellschaftlichen Verhältnis der Geschlechter fortbestehen." (psz)