Berufserfolg von Frauen und Männern im Vergleich : warum entwickelt sich die "Schere" immer noch auseinander?
Titelübersetzung:A comparison of women's and men's professional success : why is the gender gap still widening?
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 5 (2013) H. 3, S. 41-59
Inhalt: "Der Beitrag beschäftigt sich mit dem geringeren Berufserfolg von Frauen als von Männern und mit Faktoren, die diesen geringeren Berufserfolg erklären könnten. Einführend werden prozess- und strukturtheoretische Ansätze der Berufsverlaufsforschung erläutert und mit Ansätzen aus der Genderforschung verknüpft. Für das Konstrukt Gender wird ein Modell vorgestellt, das zwischen biologischem Geschlecht, Geschlecht als Innenperspektive (Selbstkonzept, Ziele) und Geschlecht als Außenperspektive (Geschlechterstereotype, Geschlecht als soziale Kategorie) unterscheidet. Sodann werden Befunde zur Außenperspektive (Geschlechterstereotype und ihre Auswirkungen), zur Innenperspektive (Bedeutung des Selbstkonzepts und von Zielen) sowie insbesondere zur Wechselwirkung zwischen individuellen und Umweltparametern in ihrer Bedeutung für berufliche Entwicklung referiert. Für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung sind ein agentisches Selbstkonzept und hohe Karriereziele bedeutsam, beide sind bei Frauen etwas niedriger ausgeprägt als bei Männern. Darüber hinaus reduziert sich das berufliche Selbstvertrauen von Frauen (hier speziell: Ärztinnen) in der Berufseintrittsphase, während dies bei Männern nicht der Fall ist. Besonders bedeutsam für geschlechtsdifferente Berufsverläufe sind die häufigeren und längeren Berufsunterbrechungen, die bei Frauen mit einer Mutterschaft einhergehen. Bei Frauen ist Elternschaft - vermittelt über reduzierte Arbeitszeiten - karrierehindernd, bei Männern ist Vaterschaft dagegen karrierefördernd. Abschließend werden Möglichkeiten für eine adäquatere Teilhabe von Frauen an beruflichen Führungspositionen angesprochen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focusses on the lower career success of women compared to men and on factors which might explain this phenomenon. First, theoretical approaches to career development are outlined and linked to approaches from gender research. Then a theoretical model on the construct of gender is outlined. It distinguishes between (biological) sex, gender from an internal perspective (self-concept, goals) and gender from an external perspective (gender stereotypes, gender as a social category). Subsequently, findings on the external perspective (gender stereotypes and their impact on women's career development), the internal perspective (impact of the gender selfconcept and of goals) and, in particular, the interaction between individual and environmental parameters that influence career development are presented. An agentic self-concept and ambitious professional goals are important for successful professional development; both factors are slightly less pronounced in women than in men. In addition, women's - but not men's - professional self-confidence (here specifically female doctors) drops when they enter their profession. Most importantly, women have more breaks in the careers than men and breaks negatively influence career success. Parenthood - being linked to career breaks and reduced working times in women but not in men - is a barrier to career advancement of women, while parenthood tends to boost men's careers. Finally, the authoress discusses outlooks for a more adequate participation of women in high ranking career positions." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der Lohn ist die Arbeit : die In-Wert Setzung weiblichen Arbeitsvermögens als emanzipatorisches Dilemma
Titelübersetzung:The wage is the labor
Autor/in:
Podann, Audrey
Quelle: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 43 (2013) Nr. 4, S. 563-570
Inhalt: "The article points out that the politics of gender equality in Germany have lost the perspective of a feminist critique within the last decades. The topic of care and reproductive work has been completely neglected, the debate is focused only on the employability of women and their integration in the national workforce. The working concept that underlies this development reproduces the separation of paid labor and reproductive work and refers women to the capitalist jobmarket, promising to find equality and liberation there. The article refers to Angela McRobbie and Nancy Fraser, it questions the narrow-minded labor-market-orientation of today's women's policy and calls for a renewal of a feminist critique of the concept of wage labor. The article points out that the politics of gender equality in Germany have lost the perspective of a feminist critique within the last decades. The topic of care and reproductive work has been completely neglected, the debate is focused only on the employability of women and their integration in the national workforce. The working concept that underlies this development reproduces the separation of paid labor and reproductive work and refers women to the capitalist jobmarket, promising to find equality and liberation there. The article refers to Angela McRobbie and Nancy Fraser, it questions the narrow-minded labor-market-orientation of today's women's policy and calls for a renewal of a feminist critique of the concept of wage labor." (author's abstract)
Quelle: Fachtagung des Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung (FraGes) der Universität Leipzig; Frankfurt am Main: P. Lang (Leipziger Gender-Kritik, Bd. 3), 2012. 135 S.
Inhalt: "'Männerbildung als kritisch-emanzipatorisches Projekt ist sinnvoll, um Unausgesprochenes offenbar zu machen. Bleibt die Männerperspektive hingegen ausgeblendet, kann das Stichwort Gender nur als Verschleierung fungieren: Die geschlechterdifferenzierende Entwicklung des Diskurses und ein geschlechterübergreifendes Emanzipationsanliegen im Kontext ökologischer, ökonomischer oder energetischer Herausforderungen der Zukunft unserer Gesellschaft sind nur im Polylog entwicklungsfähig.' (Hans-Joachim Lenz, in diesem Band). In diesem zweiten Tagungsband der Leipziger Gender-Kritik-Reihe werden die Vorträge der 5. Fachtagung des Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung (FraGes) der Universität Leipzig zum Welttag des Mannes am 3. November 2010 zusammengefasst. Die Beiträge wollen einerseits die nach haltige Erforschung eines entwicklungsfähigen Wissenschaftskomplexes anregen, andererseits eine sich vervielfältigende männliche Rollenauffassung im Alltagsprozess weiter beobachten, die ihrerseits zur Geschlechtergerechtigkeit beitragen soll." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Hans-Joachim Lenz: Die kulturelle Verleugnung der männlichen Verletzungsoffenheit in der Männerbildung. Eine Skizze zum konstruierten Mann im Genderdiskurs der Erwachsenenbildung (11-33); Christoph Edgar Arnold: Notwendige Veränderungen zur Ermöglichung einer pluralen und individuellen männlichen Identität hinsichtlich der Entwicklung von Jungen: Einblicke in die Jungenarbeit des Leipziger Netzwerkes für Jungen- und Männerarbeit LEMANN e.V. (35-48); Uwe Steinbach: Männerbilder und Männerbildung - Zielgruppen und Inhalte von Männerarbeit und Männerbildung. Ein Forschungsbericht (49-59); Barbara Drinck, Melanie Schmidt: Männer- und Väterarbeit: sozialpädagogische Arbeit und Methoden in der Männer- und Väterbildung (61-80); Astrid Lethert: Männer und Work-Life-Balance: Möglichkeiten individueller Unterstützung durch Arbeitgeber und ihre Effekte auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein Beispielbericht (81-90); Elisabeth Eppel-Gatterbauer: Männer/ Väter im Spannungsfeld von Beruf und Familie: Einblicke in die interne und externe Weiterbildung der niederösterreichischen Landesregierung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (91-112); Maximilian Schochow: Eine Parallelgeschichte? Zur Bildung von Männlichkeiten in Ost- und Westdeutschland (113-131).
Quelle: Opladen: B. Budrich (Gender und Erziehungswissenschaft), 2012. 260 S.
Inhalt: "Der Begriff 'Gender' ist in den vergangenen Jahren zu einer Schlüsselkategorie (post-)- moderner Gesellschaften avanciert und spielt sowohl in wissenschaftlichen als auch in alltagspraktischen Zusammenhängen eine immer wichtigere Rolle. Die hier versammelten Texte diskutieren mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten die (mittlerweile) gelungene Implementierung des Themas Gender in ausgewählten Feldern der Erziehungswissenschaft. 'Genderkompetenz' gilt mittlerweile in vielen Berufsfeldern als eine zusätzliche berufliche Schlüsselqualifikation, und das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit kann als ein zentrales Leitbild unserer demokratischen Gesellschaft bezeichnet werden. Dies war nicht immer so, sondern stellt das Ergebnis eines Langen und durchaus konfliktbehafteten Prozesses dar, der von den politischen Frauenbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts über zahlreiche kontrovers geführte theoretische Debatten bis hin zur Strategie des Gender Mainstreaming als Instrument der Organisationsentwicklung am Beginn des 21. Jahrhunderts reicht. Die Pädagogik mit ihrem umfassenden Erziehungs- und Bildungsauftrag war bei diesen Entwicklungen von Anfang an dabei." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claudia Fahrenwald, Quirin J. Bauer, Christian Boeser: Zur Einführung. Die Genderperspektive in der Pädagogik (7-11); Rita Süßmuth: Geleitwort. Der Transfer von Wissenschaft in die Praxis (13-14); Helen C. Sobehart: Geleitwort. The Woman and the Flame (15-16); Teil 1: Theoretische Grundlegungen: Claudia Fahrenwald: "Gender" als Strukturkategorie der Moderne (19-28); Birgit Schaufler: Mehr oder weniger Natur - Geschlechterdiskurse zwischen De- und Renaturalisierung (29-38); Teil 2: Erziehungs- und Bildungsinstitutionen: Monika Witzke: Über die (Un)Möglichkeit, als Vater moralisch gut zu handeln (41-50); Gudrun Morasch: Kluge Mädchen, dumme Jungs!? Geschlecht und Begabung in Schule und Intelligenzforschung (51-62); Christian Boeser: Ermutigung von Frauen für die Politik als Aufgabe politischer Bildung? (63-75); Inka Wischmeier: Kollegiale Beratung als Möglichkeit der Reflexion von Lehrerüberzeugungen unter besonderer Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht (76-87); Hildrun Brendler: Die Wirkkraft kultureller Jugendarbeit und die Rolle migrantischer Vereine im Integrationsprozess jugendlicher Migrantinnen (88-100); Quirin J. Bauer: Studien- und Berufsorientierung in den Technowissenschaften - Gleichstellungspolitische Maßnahmen zur Entscheidungsfindung (101-114); Doris Ternes: Monoedukation in der Hochschule - das Zauberwort zur Erhöhung des Frauenanteils in naturwissenschaftlichen Fächern? (115-123); Teil 3: Personal- und Organisationsentwicklung: Angelika Paseka: Gender Mainstreaming - ein "Hebel" für Professions- und Organisationsentwicklung? (127-140); Sandra Struthmann: Gender & Diversity Management als gleichstellungspolitische Strategie zur Gewinnung weiblicher Fach- und Führungskräfte für Unternehmen (141-155); Anne-Marie Lödermann, Marion Magg-Schwarzbäcker, Katharina Scharrer: Empowerment und Gleichstellung an Hochschulen (156-170); Robert Baur: Coaching-Methoden: Männliche und weibliche Vorbilder und ihre Modelle am Beispiel von Albert Ellis und Virginia Satir (171-180); Florian M. Wenzel: "Appreciative Inquiry" als Beitrag einer gendersensiblen Didaktik und Methodik in Veränderungsprozessen (181-190); Teil 4: Arbeit und Leben: Myriam Nicolaus-Pannke: Noch immer ein Frauenberuf in Männerregie? Horizontale und vertikale Segregation in pädagogischen Tätigkeitsfeldern (193-206); Maximilian Sailer: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz - Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Stellenausschreibungen (207-218); Irina Schumacher: Eltern im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf (219-233); Susanne Gruber: Aber und oder - oder auch? Über die Vision einer geschlechtergerechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf (234-245); Nadine Rebel: Von der Norm zum gelebten Wert (246-254).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die neue Bildungskatastrophe : zur Lage der Universitäten und ihrer Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:The new education catastrophe : the situation of universities and their female scientists
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 57 (2012) H. 11, S. 111-120
Inhalt: Studiengebühren, Bologna-Reform, Exzellenzinitiative - kaum ein Politikfeld wurde in den letzten Jahren so intensiv bearbeitet wie die Hochschulbildung. Seit Mitte 2008 kann sich die Bundesrepublik sogar mit dem von der Bundeskanzlerin verliehenen Titel einer "Bildungsrepublik" schmücken. Wie es dagegen tatsächlich um die deutsche Hochschullandschaft bestellt ist, in der Unterfinanzierung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse den Alltag prägen, zeigt die Autorin in ihrer kritischen Analyse auf. Eine entscheidende Frage ist ihres Erachtens, ob die heutige Gender- und Gleichstellungspolitik - im Zusammenspiel mit der anhaltenden Kürzungspolitik - Frauen nicht erneut unsichtbar macht. Dazu trägt in paradoxer Weise auch die aktuelle Politik der Europäischen Union bei, die einerseits Frauen für den Arbeitsmarkt rekrutieren möchte, ohne aber andererseits auf deren Kinder verzichten zu wollen. So werden Frauen an den Universitäten zwar vorgeblich gefördert, aber nur um ihnen anschließend die Chancen de facto gleich wieder zu entziehen. Denn völlig ignoriert wird dabei, dass die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, vor allem durch stabile Berufsaussichten unterstützt wird. Diese aber fehlen an den Hochschulen in der Bundesrepublik nahezu völlig, im Gegensatz zu denen etwa in Schweden oder Frankreich, wo Wissenschaftlerinnen auch erheblich mehr Kinder bekommen. Der zentrale Fehler des Systems liegt nach Meinung der Autorin in der zu geringen Anzahl an Stellen im höher dotierten Mittelbau mit einer Aussicht auf Festanstellung - trotz der enormen und weiter wachsenden Nachfrage in Lehre und Forschung. (ICI2)
Riskante Leben? : Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne
Titelübersetzung:Risky life? : gender systems in the reflexive modern age
Herausgeber/in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2012. 202 S.
Inhalt: "Individualisierungsprozesse und die Umverteilung sozialer Risiken lassen auch die tradierten Geschlechterverhältnisse nicht unberührt. Welche Veränderungen sich für Geschlechtsidentitäten, Geschlechterbeziehungen und geschlechtstypische Positionierungen in der Gesellschaft ergeben (können), untersuchen die Beiträge im vorliegenden Band. Nach dem von Ulrich Beck geprägten Schlagwort von der 'Risikogesellschaft' wirken die von modernen westlichen Gesellschaften produzierten Risiken individualisierend und führen typischerweise dazu, dass die entstehenden Gefährdungslagen von den einzelnen Individuen selbst getragen und bewältigt werden müssen. Das wachsende Gefühl, dass die Ungleichheit erzeugenden Umstände zwar in die eigene Verantwortung fallen, sich aber dem individuellen Zugriff entziehen und von der einzelnen Person nicht mehr beeinflussbar sind, nivelliert jedoch tendenziell sowohl das Bewusstsein möglicher Ungerechtigkeit gesellschaftlicher Umstände wie auch von individuellen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Spezifisch für die Reflexive Moderne ist gerade, dass 'Verursacher' ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind, die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung, der 'Geschlechtervertrag', schwerer durchschaubar. Eine geschlechterbezogene Betrachtung muss deshalb danach fragen, welche Wirkungen diese Prozesse auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen haben, nach den je unterschiedlichen Wirkungen auf die Lebensumstände von Frauen und Männern und danach, wer was erhält und nicht erhält, wer welche Rechte und Verpflichtungen übertragen bekommt, wer woran gemessen, wem was abverlangt, wer woran gehindert wird und welche Konsequenzen das hat - für die Einzelnen, ihre jeweilige geschlechtstypische Positionierung, für die Positionierung von Geschlechtergruppen und für die Gesellschaft insgesamt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Vera Moser, Barbara Rendtorff: Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne (9-12); Einführender Essay: Hildegard Maria Nickel: Individualisierung und Subjektivierung aus der Geschlechterperspektive: Riskante Chancen (15-24); Hauptbeiträge: Christine Thon: Individualisierte Geschlechterordnungen? Feministische und hegemonieanalytische Kritik eines modernisierungstheoretischen Konzepts (27-43); Barbara Pichler: Die flexible Frau und der gebrochene Mann. Geschlechterformationen im sozialpädagogischen Alter(n)sdiskurs (45-63); Michèle Amacker: "Und seit dann bin ich einfach daheim, Modell Hausmann." Prekäre Konstellationen: Lebensführung von Haushalten in prekären Lebenslagen zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit (65-80); Aus der Forschung: Carola Iller, Jana Wienberg: Altern und Geschlecht - Gesundheit und Wohlbefinden im Alter in einer geschlechterdifferenziellen Perspektive (83-92); Regina Heimann: Bildungsentscheidungen zwischen milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung (93-105); Sandra Glammeier: "Sonst eine ganz toughe Frau". Erwartete und verhinderte Selbstbestimmung von Frauen - Paradoxien im Kontext von Geschlechterkonstruktionen im Modernisierungsprozess (107-116); Michael Ley: Geschlechterordnung als institutionelle Abwehr. Untersuchungen zur Einführung der Koedukation an einer katholischen Mädchenschule (117-130); Marion Ott, Rhea Seehaus: "Es ist halt durchs Stillen, dadurch ergibt es sich einfach." Familiale Arbeitsteilungsmuster und Naturalisierungseffekte von Stilldiskursen (131-140); John Litau, Barbara Stauber: Riskante Identitätsarbeit? Zur Herstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit in jugendkulturellem Rauschtrinken (141-153); Tagungsberichte: Anna Eggers: Bericht zur ersten Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association "Verletzbarkeiten. Geschlechterwissenschaftliche Perspektiven" (157-160); Selma Haupt: Bericht zur Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE an der Universität Paderborn 2011 (161-167); Rezensionen: Selma Haupt: Rezension zu: Power: Die eindimensionale Frau (171-174); Vera Moser: Rezension zu: Haker: Hauptsache gesund? Ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik (174-177); Edith Glaser: Rezension zu: Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890-1945 (177-180); Claudia Nikodem: Rezension zu: Rendtorff: Bildung der Geschlechter (181-183); Sigrid Schmitz: Rezension zu: Fine: Delusions of Gender. The Real Science Behind Sex Differences (184-187); Markus Gippert: Rezension zu: Mergl: Der Terror der Selbstverständlichkeit. Widerstand und Utopien im Neo-Individualliberalismus (188-189); Sabine Toppe: Rezension zu: Dackweiler/Schäfer (Hrsg.): Wohlfahrtstaatlichkeit und Geschlechterverhältnisse aus feministischer Perspektive (190-195).
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wenn Mama das Geld verdient... : Familienernährerinnen als Untersuchungsgegenstand der Geschlechterforschung
Titelübersetzung:When mum earns the money... : female family breadwinners as a study subject in gender studies
Autor/in:
Klammer, Ute
Quelle: Unikate : Berichte aus Forschung und Lehre, (2012) H. 41, S. 58-68
Inhalt: "Die deutsche Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ist auf die neuen Konstellationen und Bedarfe von 'Familienernährerinnenhaushalten' bisher nicht adäquat eingestellt. Eine sozialpolitische Strategie der Förderung eines gleichberechtigten Geschlechtermodells müsste die widersprüchlichen sozialpolitischen Signale beseitigen und eigenständige Ansprüche an die Stelle abgeleiteter Ansprüche setzen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper deals with a household type that to date has rarely been in the focus of gender research: families with a female breadwinner earning the major part of the household income. Drawing on the results of a research project that has been realized in the years 2008-2011, the paper analyses this untraditional household type with both quantitative and qualitative methods. In the first part, data from the German Socio-Economic Panel (GSOEP) is analyzed to get a clearer picture of the quantitative development of female breadwinner families and the composition of this group. It is shown that the status of a female breadwinner can stem from a voluntary decision, e.g. when women have a better position on the Labor market than their partners, or from an involuntary constellation, e.g. when the partner is unemployed or disabled. As multivariate analyses Show, the male partner's situation contributes much more to the explanation of the female breadwinner constellation than the characteristics of the female partner. In the second part the paper focuses on qualitative results of the project, namely on the question of how female breadwinners actually deal with their untraditional role. Particular attention is paid to female breadwinners in low income groups, with flexible work and discontinuous careers. Analyzing interview data, it is shown how these women happened to become female breadwinners and how they deal with it. As it is shown, different types of female breadwinners employing a range of strategies can be identified. It also becomes clear that the actual gender arrangements do not necessarily reflect a preference or a voluntary choice, and that a female breadwinner does not automatically lead to a shift of gender roles in the family. The final section of the article Shows that labor markets, social policy and the overall institutional framework in Germany are actually not prepared to support female breadwinner families adequately." (author's abstract)
Schlagwörter:alte Bundesländer; neue Bundesländer; Mutter; Familie-Beruf; Mann; vergleichende Forschung; Ehepaar; Privathaushalt; Arbeitsmarktpolitik; Sozialpolitik; Gleichstellung; EU
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Männer "doing" Gender! : Väter in Elternzeit
Titelübersetzung:Men "doing" gender! : fathers on parental leave
Autor/in:
Majdanski, Nicole
Quelle: Freiburg im Breisgau: Centaurus-Verlagsgesellschaft mbH (Gender and diversity, Bd. 9), 2012. X, 123 S.
Inhalt: "Das traditionelle Rollenverständnis von Mann und Frau bricht auf. Dies spiegelt sich
insbesondere in der Elternzeit von Vätern wider. Mit Männer 'doing' Gender wird ein
Bezug zur neuen Männlichkeit hergestellt. Speziell die Väter erhalten neue Aufgaben
innerhalb der Familie, womit der Beruf für sie einen anderen Stellenwert erhält. Gleichzeitig
ist damit eine Ausgewogenheit zwischen Familie und Beruf verbunden, die die Väter
erlangen wollen. Der Rückgriff auf den Genderbegriff ermöglicht es, nicht nur die
persönlichen und gesellschaftlichen Veränderungen zu analysieren, sondern auch die
Elternzeit als familienpolitische Maßnahme zu verstehen. Zudem lassen sich verschiedenen
Bezüge durch eine derartige Genderperspektive verdeutlichen. Zwei Beispiele von Vätern
in Elternzeit veranschaulichen und belegen, dass heutzutage die moderne Vaterschaft
mehr und zugleich anderes ist als nur Autorität und Strenge auszustrahlen sowie in
der Ernährerrolle zu verweilen." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Frauen und Mütter heute : zum sozialen Wandel der weiblichen Rolle
Titelübersetzung:Women and mothers today : social change in the role of women
Autor/in:
Bertram, Birgit
Quelle: Religion und Moral: Grundsätzliches und Konkretes im Kontext von Globalisierung und gesellschaftlichem Wandel. Birgitta Kleinschwärzer-Meister (Hrsg.). Berlin: Lit Verl. (Beiträge aus dem Zentrum für ökumenische Forschung München), 2011, S. 115-123
Inhalt: Bezug nehmend auf empirische Forschungsergebnisse argumentiert die Verfasserin, dass die meisten Mütter ein adaptives Modell bevorzugen, um ihre individuell unterschiedlichen Vorstellungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie umsetzen zu können. Diese individuellen Präferenzen sind als Lebensmodell ernst zu nehmen und in ihrer Umsetzbarkeit zu fördern mit allen erforderlichen sozialpolitischen und ökonomischen flankierenden Maßnahmen. Solange die Fürsorgetätigkeit für Kinder, kranke oder alte Menschen, als nachrangig und weniger wertvoll eingeschätzt wird, werden die Fürsorgeleistungen der Frauen, die diese Arbeit überwiegend erbringen, systematisch abgewertet gegenüber der Erwerbsarbeit. Doch brauchen wir in unserer modernen zweckrationalen Gesellschaft gerade die Menschen, die die Obligationen des Sich-um-andere-Kümmerns aktiv gestalten und damit warm-moderne Modelle von Care umsetzen. Angesichts der zurückgehenden Kinderzahlen und der wachsenden Quote kinderloser Männer und Frauen müssen langfristig Konflikte von horizontaler Gerechtigkeit artikuliert werden, die sozial- und rentenpolitisch zu lösen sind. Denn von den produktiven Leistungen der herangewachsenen Kinder profitieren alle gesellschaftlichen Mitglieder, ob sie selbst Kinder groß gezogen haben oder nicht. (ICF2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Null Bock auf Familie!? : schwierige Wege junger Männer in die Vaterschaft
Titelübersetzung:No desire for a family!? : difficult paths of young men to fatherhood
Autor/in:
Zerle, Claudia; Krok, Isabelle
Quelle: Vaterwerden und Vatersein heute: neue Wege - neue Chancen!. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 121-140
Inhalt: Die Verfasserinnen legen Daten einer am Deutschen Jugendinstitut durchgeführten Studie vor, die eine hohe Verbreitung von Kinderwünschen bei jungen Männern belegen. Dennoch nimmt die Geburtenziffer ab und das Alter der ersten Vaterschaft im Lebenslauf wird nach hinten verschoben. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Entwicklung ist ein komplexer Set von Bedingungen, die aus Sicht der Betroffenen erfüllt sein muss, um für eine Vaterschaft gerüstet zu sein: eine verlässliche Partnerschaft, ein ausreichendes Einkommen und eine sichere berufliche Position - in Zeiten raschen sozialen Wandels keine Selbstverständlichkeiten. Die Verfasserinnen stellen die geforderten familienpolitischen Maßnahmen dar, an erster Stelle "mehr Zeit für Kinder". Sie leiten Handlungsempfehlungen für Politik und Arbeitgeber ab, um die Bereitschaft junger Männer für Familie Wirklichkeit werden zu lassen. (ICE2)