Erfolgreich institutionalisiert, in der Resonanz bagatellisiert? : zur Professionalisierung und Bedrohung feministischer Perspektiven in Forschung und Lehre
Titelübersetzung:Successfully institutionalized, trivialized in the response? : professionalization and threat of feminist perspectives in research and theory
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: 100 Jahre Frauenstudium: zur Situation der Frauen an Österreichs Hochschulen. Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 1997, S. 365-379
Inhalt: "Als Abschluß dieses Readers wurde der Beitrag 'Erfolgreich institutionalisiert, in der Resonanz bagatellisiert? Zur Professionalisierung und Bedrohung feministischer Perspektiven in Forschung und Lehre' von Sigrid Metz-Göckel gewählt, den sie ursprünglich als Referat anläßlich der Tagung 'Entzauberung des Geschlechts. Frauen in der Soziologie - eine Situierung' der Sektion Frauenforschung der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Wien gehalten hat. Sie befaßt sich mit der Institutionalisierung der Frauenforschung in Deutschland, die dort im Gegensatz zu Österreich gelungen zu sein scheint, verfügt Deutschland doch mittlerweile über 104 Professuren für Frauenforschung. Trotzdem resümiert sie, daß die Institutionalisierung der Frauenforschung nicht unbedingt eine Integration in die akademische Kultur bedeutet, sondern daß diese dadurch leicht in die 'Verinselung' gedrängt wird." (Autorenreferat)
"Frauenforschung" ist nicht bloß Frauenforschung : feministische Wissenschaft und Frauenstudien
Titelübersetzung:"Research on women" is not merely research on women : feminist science and women's studies
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Frauenpolitik im Wissenschaftsbetrieb: Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten im Hochschul- und Wissenschaftsalltag. Margot Gebhardt-Benischke (Hrsg.), Ingeborg Stahr (Hrsg.). Alsbach-Hähnlein: Leuchtturm-Verl. (Blickfeld Hochschule : Schriftenreihe zur Hochschullehre und Hochschulforschung), 1991, S. 31-78
Inhalt: In einem kritischen Überblick der vergangenen Jahrzehnte analysiert der Beitrag das vorherrschende Verständnis von männlich geprägter Wissenschaft, denn die kulturelle und wissenschaftliche Reproduktion von Geschlechterpolarität findet sich im Prozeß der Aneignung von Wissen selbst wieder. Der Darstellung der bisherigen theoretischen und methodologischen Konzeptionen der Frauenthemen folgt eine Skizzierung des feministischen Ansatzes der Frauenforschung, ihrer Entwicklungsgeschichte auf dem Hintergrund der Frauenbewegung in den 70er Jahren sowie ihrer Umsetzung in Frauenstudien als Ausdruck kollektiver Lernprozesse. Die Inhalte feministischer Wissenschaft grenzen sich gegen die traditionelle Frauenforschung in den Sozialwissenschaften insofern ab, als sie sich gegen die angebliche Geschlechts- und Wertneutralität von Wissenschaft wenden. Weiterhin erfordert die Integration von lebensweltlichem Wissen in einer kritischen Frauenforschung einen grundlegenden Perspektivwechsel hinsichtlich der traditionellen Betrachtung der "Doppelrolle" der Frau als auch der gesellschaftlichen Arbeitsteilung. Frauenforschung führt wissenschaftliche Erkenntnisprozesse und individuelle Lebenswelten von Frauen zusammen und ist in diesem Sinne nicht als "bloße" Forschung über frauenspezifische Themen zu verstehen, sondern als systematische Kritik an immer noch vorhandenen patriarchalen Strukturen der Hochschule. Die Autorin plädiert für eine fortschreitende Institutionalisierung der feministischen Wissenschaft, die sich an den Zielen der praktisch-programmatischen Politik der Frauenbewegung orientiert. (ICE)