Beratung zur Emanzipation? : Gender Mainstreaming unter dem Vorzeichen von New Public Management
Titelübersetzung:Counseling on emancipation? : gender mainstreaming under the sign of New Public Management
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 45-62
Inhalt: Das Neue an Gender Mainstreaming gegenüber der herkömmlichen Gleichstellungspolitik besteht darin, dass dessen Implementation im Zuge der Verwaltungsstrukturreformen meist unter Hinzuziehung professioneller Organisationsberatung erfolgt. Da durch die Einführung von Gender Mainstreaming also ein Markt für eine gleichstellungsbezogene Expertise entsteht, wirft die Autorin die Frage auf, wie diese Kommerzialisierung der Frauenfrage mit politischen Visionen einer gerechteren und gleicheren Gesellschaft vereinbar ist. Sie betrachtet zunächst den Aufstieg der "Megaphilosophie" des Ökonomischen und den damit einhergehenden Wandel des Politischen. Die gegenwärtige "Verbetriebswirtschaftlichung" von Politik schlägt sich auch in der Gleichstellungspolitik nieder, denn Gleichheit und Gerechtigkeit in den Geschlechterverhältnissen müssen im "schlanken Staat" nicht mehr nur normativ fundiert, sondern auch ökonomisch begründet und legitimiert werden. Die Autorin lotet vor diesem Hintergrund einige Chancen und Grenzen von Gender Mainstreaming als Reformstrategie im Public-Profit-Sektor aus und erörtert die Bedeutung einer Gender-Expertise für die gleichstellungsbezogene Organisationsberatung. Ihre Argumentation mündet in der These, dass die neue Allianz von Kommerz und Emanzipation nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Organisation selbst zur Verwirklichung von Geschlechtergleichstellung bereit und fähig ist. (ICI2)
Neue Bildungswege für Frauen : Frauenhochschulen und Frauenstudiengänge im Überblick
Titelübersetzung:New educational biographies for women : an overview of women's universities and women's channels of academic studies
Autor/in:
Kahlert, Heike; Mischau, Anina
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2000. 228 S.
Inhalt: "Seit den achtziger Jahren entwickeln interessierte Frauen (und einige Männer) aus Wissenschaft sowie Hochschul- und Gleichstellungspolitik in Deutschland Reformansätze, die die Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse in Lehre, Studium und Forschung zum Ziel haben. Diese wissenschaftlichen und politischen Aktivitäten haben so unterschiedliche Reformkonzepte wie Frauenuniversitäten, Sommerhochschulen für Frauen, Studiengänge zur Frauen- und Geschlechterforschung und Frauenstudiengänge in den Natur- und Technikwissenschaften hervorgebracht. Die entsprechenden Projekte sind zum Teil in ihrer Planung weit fortgeschritten, andere sind bereits realisiert bzw. stehen kurz vor ihrer Einrichtung. Dennoch sind diese Hochschulreformkonzepte nach wie vor umstritten; die durch sie ausgelösten bildungs- und geschlechterpolitischen Kontroversen konzentrieren sich im wesentlichen auf die Idee der Geschlechtertrennung in Lehre und Studium, die allen diesen Reformansätzen mehr oder weniger explizit zugrunde liegt. Im April 1997 gab das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) Mannheim eine Studie in Auftrag, in der die Wahrnehmung und Akzeptanz dieser Reformprojekte in Deutschland erforscht werden sollte. Der Fokus dieser Studie wurde - auf Wunsch des Ministeriums - auf die Natur- und Technikwissenschaften gelegt. Das Forschungsprojekt (Laufzeit April 1997 bis September 1998) umfaßte zwei Teile: Der erste galt der Auswertung der relevanten Literatur zu Frauenhochschulen und Frauenstudiengängen sowie der mit dem Themenkomplex 'Monoedukation versus Koedukation' verbundenen theoretischen Diskussionsstränge. Die Ergebnisse dieses Projektteils sind im vorliegenden Buch in gekürzter und aktualisierter Form dokumentiert. Die Durchführung einer empirischen Studie zur Wahrnehmung und Akzeptanz von Frauenhochschulen und Frauenstudiengängen in Deutschland war der sich daran anschließende zweite Teil des Projekts, dessen Ergebnisse im NOMOS Verlag publiziert sind (Glöckner-Rist/Mischau 2000)." (Textauszug)