Durch Europäisierung zu mehr Durchlässigkeit? Veränderungsdynamiken des Verhältnisses von Berufs- und Hochschulbildung in Deutschland und Frankreich
Autor/in:
Bernhard, Nadine
Quelle: Opladen, 2017. 548 S
Inhalt: Lebenschancen werden heute immer stärker durch Schul-, Berufs-, Hochschul-und Weiterbildung bestimmt. Die Autorin untersucht die Durchlässigkeit zwischen Berufs- und Hochschulbildung - eine wichtige Voraussetzung
zur Ermöglichung der Teilhabe an Bildung und Gesellschaft - im Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich. Im Fokus stehen dabei Stabilität und Wandel auf institutioneller Ebene und der Einfluss der europäischen Bildungsprozesse seit Ende der 1990er Jahre sowie ihre re‐/produktive Bedeutung im Bezug auf soziale Bildungsungleichheiten.
Schlagwörter:institutional factors; institutional change; institutionelle Faktoren; Hochschulbildung; Federal Republic of Germany; social mobility; Bologna-Prozess; vocational education; Europeanization; education system; social inequality; equal opportunity; institutioneller Wandel; Europäisierung; soziale Chance; Strukturwandel; structural change; Bologna Process; Chancengleichheit; international comparison; France; Bildungswesen; social opportunity; Frankreich; Wirtschaftssektor; Berufsbildung; internationaler Vergleich; soziale Mobilität; economic sector; university level of education; soziale Ungleichheit
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Berufsforschung, Berufssoziologie, Makroebene des Bildungswesens
"... imma unsicha wenn der bei uns in der Sportkabine guckt." Ambivalente Anerkennung männlicher Homosexualität in der Adoleszenz
Titelübersetzung:"... always unsure when he looks into the changing room." Ambivalent recognition of male homosexuality in adolescence
Autor/in:
Hippmann, Cornelia; Aktan, Oktay
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 133-148
Inhalt: "Ritualisiertes schwulenfeindliches Verhalten ist unter männlichen Jugendlichen weit verbreitet. Auf männliche Homosexualität reagieren Jungen oft mit Ignoranz, Ausgrenzung und/oder gewalttätigem Verhalten. Daran anknüpfend diskutiert der vorliegende Artikel auf der Basis von Gruppendiskussionen, inwieweit es in männlichen Peerkulturen möglich ist, Schwul-Sein zu legitimieren und darauf nicht mit Stigmatisierung und Ausgrenzung, sondern mit Aufgeschlossenheit und Akzeptanz zu reagieren. Dass die Art, ob die Jungen in einer Peergroup oder Clique vergemeinschaftet sind, Einfluss auf ihren Umgang mit männlichen Homosexuellen hat, wird veranschaulicht. Unsere Forschung zeigt, dass in diesem Anerkennungsprozess Ambivalenzen bei männlichen Peerkulturen zu generieren sind, die mit Verunsicherung und stetigem Hinterfragen der eigenen männlichen Rolle und Identität einhergehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Ritualized hostile behavior towards male homosexuality is prevalent among male youth. Boys are often ignorant about male homosexuality, exclude homosexuals, and/or are violent towards them. This article, which is based on the interpretation of empirical material collected through focus group discussions, proves how gay men can be treated with an open-minded acceptance instead of exclusion and stigmatization. The article shows that the boys' group formations, i.e. peer groups and cliques, have an impact on how male homosexuals are treated. Our study demonstrates the ambivalences of insecurity and constant scrutiny of one's own male role and identity which need to be generated in this process of recognition." (author's abstract)
Schlagwörter:Homosexualität; homosexuality; Jugendlicher; adolescent; Junge; boy; Diskriminierung; discrimination; Exklusion; exclusion; Stigmatisierung; stigmatization; Peer Group; peer group; Akzeptanz; acceptance; soziale Beziehungen; social relations; Männlichkeit; masculinity; Rollenbild; role image; Identität; identity; kollektive Identität; collective identity; soziale Herkunft; social background; Normativität; normativity; Federal Republic of Germany; Peerkultur
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Altersdiskriminierung und das Recht Älterer auf Freiheit von Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung: Fachgespräche zur Vorbereitung der 8. Sitzung der UN Open Ended Working Group on Ageing (OEWG-A)
Herausgeber/in:
Deutsches Institut für Menschenrechte
Quelle:
Inhalt: Am 21. April 2017 veranstaltete das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zwei Fachgespräche zur Vorbereitung der 8. Sitzung der UN Open Ended Working Group on Ageing (OEWG-A). Die Themen die während der 7. Sitzung ausgewählt wurden waren Diskriminierung älterer Menschen und Gewalt, Misshandlung und Vernachlässigung Älterer.
Ziel der Fachgespräche war es Erkenntnisse, Erwartungen und gute Beispiele aus Deutschland zu bündeln, damit diese dann von den Vertreter_innen der deutschen Regierung, der Zivilgesellschaft und des DIMR in die achte Sitzung der UN-Arbeitsgruppe eingebracht werden konnten. Die in beiden Fachgesprächen entwickelten Eckpunkte bildeten Grundlagen zur Fortentwicklung der koordinierten Position der EU-Mitgliedstaaten.
Es nahmen Vertreter_innen aus der Wissenschaft, der Praxis, der Zivilgesellschaft, den Verbänden, den Aufsichtsbehörden, den zuständigen Ressorts und dem Deutschen Institut für Menschenrechte teil.
Die vorliegende Dokumentation stellt die Hintergründe des UN-Prozesses zur Stärkung der Menschenrechte Älterer vor, dokumentiert die Ergebnisse der beiden deutschen thematischen Fachgespräche zur Vorbereitung der 8. Sitzung der OEWG-A und informiert über die Ergebnisse der Sitzung der UN-Arbeitsgruppe.
Schlagwörter:alter Mensch; elderly; Diskriminierung; discrimination; Misshandlung; maltreatment; Menschenrechte; human rights; Rechtsschutz; legal protection; Gleichberechtigung; equality of rights; Federal Republic of Germany
Jugendliche als mediatisierte Stubenhocker? Eine Analyse der Zusammenhänge zwischen sportlichem und medialem Handeln von Jugendlichen aus Geschlechterperspektive
Titelübersetzung:Adolescents as mediatized couch potatoes? A gender-focused view on the relation of sport and media orientated leisure activities of adolescents
Autor/in:
Braumüller, Birgit; Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 12 (2017) 1, S 49-70
Inhalt: "Adoleszente Lebenswelten sind von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen geprägt, wobei allen voran die Mediatisierung Heranwachsende vor neue Herausforderungen und jugendspezifische Entwicklungsaufgaben stellt. Medien treten zunehmend in Konkurrenz zu etablierten Sozialisationsinstanzen und insbesondere neue, soziale Medien gewinnen an Bedeutung und tragen zu einem Wandel der Freizeitgestaltung von Jugendlichen bei. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die Mediatisierung der jugendlichen Lebenswelten sportliche Aktivitäten verdrängt und Jugendliche zu medienfixierten Stubenhockern werden, die nur noch virtuell interagieren. Vor dem theoretischen Hintergrund der Verdrängungs-, Verstärkungs- oder Unabhängigkeitsthese des sportlichen und medialen Handelns wird die gegenseitige Beeinflussung von Sportaktivität einerseits und Nutzung des Internets bzw. sozialer Netzwerke von Jugendlichen andererseits untersucht und die Frage nach geschlechtsübergreifenden oder -typischen Mustern im Zusammenhang von Sport- und Internethandeln analysiert. Als empirische Grundlage dient die MediKuS-Studie des Deutschen Jugendinstituts von 2011/2012, aus der die Daten der 13- bis 17-Jährigen (n=1789) zur Beantwortung der Fragen sekundäranalytisch ausgewertet wurden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Adolescent environments are strongly influenced by societal change processes; first and foremost the medialization shapes diverse new challenges and developmental tasks for the youth. Media is increasingly competing with major agents for socialization. Particularly new and social media gain influence and contribute to changes in adolescent leisure patterns. This development raises the question, if the medialization displaces sports activities and teenagers therefore become media-fixed couch potatoes that are only virtually interacting instead of being physically active. Against the background of three theses - namely displacement, engagement or independence of sport and media orientated leisure activities - the aim of the research is a quantitative analysis of the mutual interference of sports and the use of the internet and social networking sites. Furthermore gendered patterns concerning the relation of sport and media orientated activities will be examined. The empirical analysis is based on the MediKuS study - a study of cultural-, sport- and media-orientated leisure activities of adolescents - carried out by the German Youth Institute in 2011/2012. To answer the questions the authors refer to the dataset of the 13- to 17-years old adolescents." (author's abstract)
Schlagwörter:Jugendlicher; adolescent; Adoleszenz; adolescence; Freizeitbeschäftigung; recreational activity; Soziale Medien; social media; Internet; Internet; Nutzung; utilization; Sport; sports; körperliche Bewegung; physical exercise; Sozialisationsbedingung; condition of socialization; gender-specific factors; soziale Faktoren; social factors; demographische Faktoren; demographic factors; Federal Republic of Germany; Verdrängungs- und Vervielfältigungsthese
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Freizeitforschung, Freizeitsoziologie
Studium und Beruf in Nordrhein-Westfalen: Studienerfolg und Berufseinstieg der Absolventinnen und Absolventen
des Abschlussjahrgangs 2014 von Fachhochschulen und Universitäten
Autor/in:
Alesi, Bettina; Neumeyer, Sebastian
Quelle: International Centre for Higher Education Research INCHER-Kassel; Kassel, 2017. 195 S
Inhalt: Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Frage, wodurch der Studienerfolg sowie der berufliche und akademische Verbleib von Hochschulabsolventen beeinflusst werden. Datenbasis sind Vollerhebungen der Abschlussjahrgänge 2011 und 2014 der Fachhochschulen und Universitäten in Nordrhein-Westfalen, die im Rahmen des Kooperationsprojekts Absolventenstudien (KOAB) jeweils 1,5 Jahre nach Abschluss als Onlinebefragung durchgeführt wurden. Als zentrale Erfolgsmerkmale werden das Einhalten der Regelstudienzeit, die Examensnote, die Studienzufriedenheit, der Übergang vom Bachelor- ins Masterstudium und der nach Abschluss erzielte Stundenlohn untersucht. Die Anlage der Untersuchung ermöglicht es, zeitliche Veränderungen sowie regionale Unterschiede im Vergleich zu Hochschulen aus dem übrigen Bundesgebiet zu betrachten.
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten sowie die Analyse sozialer Ungleichheiten gelegt: Die Ergebnisse zeigen, dass Absolventen aus akademischem Elternhaus mit dem Studium zufriedener sind und nach einem Bachelorabschluss häufiger ein Masterstudium aufnehmen als Erstakademiker. Die Examensnote und das Einhalten der Regelstudienzeit korrelieren nur an Universitäten positiv mit der Bildungsherkunft und nicht an Fachhochschulen. Absolventen mit Migrationshintergrund erzielen an beiden Hochschularten geringere Studienleistungen und sind nach dem Studium häufiger arbeitssuchend als Absolventen ohne Migrationshintergrund. Frauen schließen ihr Studium zwar erfolgreicher ab als Männer, sind damit aber weniger zufrieden, wechseln etwas seltener in ein Masterstudium und erzielen geringere Stundenlöhne. Mithilfe von Regressionsanalysen wird versucht, Einflussfaktoren des Studien- und Berufserfolgs zu identifizieren und die beschriebenen sozialen Ungleichheiten zu erklären. Neben soziodemographischen Merkmalen werden unter anderem Bildungsbiographien (Abitur, Schulleistung, Berufsausbildung, Studienfach) und individuelle Studienbedingungen (Studienfinanzierung, Studium mit Kind) als Einflussfaktoren untersucht.
Schlagwörter:graduation (academic); technical college; regional mobility; study conditions; soziale Herkunft; satisfaction; Leistung; migration background; Hochschulbildung; Zufriedenheit; university; job success; Federal Republic of Germany; North Rhine-Westphalia; Master; social inequality; Lehramt; bachelor; Bachelor; Finanzierung; master (academic degree); Fachhochschule; social background; gender; funding; Studienverlauf; teaching position; regionale Mobilität; Studiendauer; Universität; Nordrhein-Westfalen; career start; child care; Kinderbetreuung; Berufserfolg; course of academic studies; Studienabschluss; achievement; Berufseinmündung; Migrationshintergrund; university level of education; soziale Ungleichheit; Studienbedingung; duration of studies; Absolventenstudie; Examensnote; Regelstudienzeit; Staatsexamen
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Arbeitsmarktforschung, Bildungswesen tertiärer Bereich
Unsichere Beschäftigung und Prekarität - im Lebensverlauf und im Haushalt
Autor/in:
Kottwitz, Anita; Goebel, Jan
Quelle: Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland: Exklusive Teilhabe - ungenutzte Chancen; dritter Bericht. Bielefeld, 2017, 36 S
Inhalt: In diesem Kapitel werden auf der Basis von Mikrodaten Haushalts- und Familienstrukturen, Beschäftigungsverhältnisse mit prekärem Potenzial und materielle Teilhabe aus der Querschnitts- und der Lebensverlaufsperspektive beschrieben. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Zusammenhangs zwischen individuellen Beschäftigungsverhältnissen mit prekärem Potenzial und materieller Teilhabe auf der Haushaltsebene.
Über Sequenzmusteranalysen lassen sich Verlaufstypen mit dauerhafter gefährdeter Teilhabe identifizieren, die auf prekäre Beschäftigungsverläufe und fehlende Sicherungsleistungen durch andere Haushaltsmitglieder zurückzuführen sind. Es werden insbesondere geschlechts- und regionsspezifische Unterschiede sichtbar.
Schlagwörter:Beschäftigungsform; type of employment; befristetes Arbeitsverhältnis; term contract; geringfügige Beschäftigung; minimal employment; prekäre Beschäftigung; precarious employment; Erwerbsverlauf; employment history; soziale Sicherung; social security; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; Lebenssituation; life situation; Beschäftigungsfähigkeit; employability; Armut; poverty; Ungleichheit; inequality; Partizipation; participation; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany
Ist die gläserne Decke noch aktuell? Untersuchung wahrgenommener Aspekte der Unternehmenskultur und der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Karrierechancen
Titelübersetzung:Is the glass ceiling still there? A study of perceived aspects of corporate culture and gender-specific differences in career prospects
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 115-132
Inhalt: "Das Thema der geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Karrierechancen ist aktuell und wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Verschiedene Studien belegen, dass im europäischen Vergleich in Deutschland das Potenzial, insbesondere bei gut ausgebildeten Frauen, nicht signifikant ausgeschöpft wird. Die vorgestellte Studie gibt Aufschluss darüber, wie Frauen und Männer unternehmenskulturelle Aspekte - Beziehungen und Netzwerke, MitarbeiterInnenförderung, Stellenbesetzung und Rekrutierung sowie Präsenz am Arbeitsplatz - in Bezug auf ihre Karriereperspektiven wahrnehmen. Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von Personen in Führungspositionen oder mit Führungspotenzial eines deutschen Großunternehmens." (Autorenreferat)
Inhalt: "The issue of gender-specific differences as regards career opportunities is still relevant and a matter for controversial debate. Various studies confirm that, in a European comparison, well-educated women's potential in Germany is still not being fully exploited. The study presented here provides an insight into how women and men perceive corporate cultural aspects such as relationships and networks, employee development, staffing and recruitment as well as the presence of women in the workplace with regard to their career prospects. The study is based on an online survey of (potential) managers in a large German company." (author's abstract)
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB); Wiesbaden (BiB Daten- und Methodenbericht, 1-2017), 2017. 128 S
Inhalt: In den Jahren 2012 und 2016 führte TNS Infratest Sozialforschung im Auftrag des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden Erhebungen zum Thema "Familienleitbilder in Deutschland" durch. Untersuchungsgegenstand sind kulturelle Leitbilder im Kontext von Familie, also subjektive und kollektiv geteilte Vorstellungen von bspw. einer "normalen Familie", einer "guten Partnerschaft", dem "richtigen Alter" zum Heiraten, der idealen Kinderzahl oder von Elternschaft. Grundgesamtheit ist die Wohnbevölkerung Deutschlands im Alter von 20 bis 39 Jahren. Für diese Population wurde auf Basis des Dual-Frame-Ansatzes (unter Einbezug von Mobilfunk-Telefonnummern) eine repräsentative Stichprobe gezogen und mittels CATI-Verfahren telefonisch interviewt. Befragt wurden 5.000 Personen im Zeitraum vom 27. August bis zum 15. November 2012. Ein Interview dauerte durchschnittlich etwa eine halbe Stunde. In der zweiten Erhebungswelle 2016 sollten möglichst viele dieser Zielpersonen erneut befragt werden. Kurzbefragungen in den Zwischenjahren 2013 und 2014 dienten dazu, das Panel stabil zu halten. Im Jahr 2016 konnten daher insgesamt 1.835 Personen erneut befragt werden. Ziel dieser Studie ist es, den Einfluss von normativ-kulturellen Leitbildern auf das generative Verhalten, Partnerschaften, die Rollen von Müttern und Vätern und andere Phänomene des Familienlebens zu analysieren. Durch das Längsschnittdesign soll untersucht werden, wie stabil Familienleitbilder im Lebensverlauf sind und welche Faktoren zu Änderungen beitragen. Außerdem soll geklärt werden, welchen Einfluss Familienleitbilder auf Familienformen, -entwicklungsverläufe und das Geburtenverhalten nehmen. Der vorliegende Bericht dokumentiert unter methodischen Aspekten die Feldarbeit der zweiten Erhebungswelle von der Finalisierung des Erhebungsinstrumentes mittels Pretest über die Bildung der Bruttostichprobe, die Realisierung der Interviews bis hin zu Gewichtung und Datenaufbereitung.
Inhalt: In the years 2012 and 2016 TNS Infratest Sozialforschung conducted surveys on the subject of "Familienleitbilder in Germany" on behalf of the Federal Institute for Population Research (BiB) based in Wiesbaden. The study focuses on cultural leitbilder in the context of family issues, such as subjective and collectively shared conceptions for instance of a "normal" family, a "good" relationship, the "best" age to get married, the ideal number of children and of parenthood. The statistical population refers to the resident population of Germany between the ages of 20 and 39 years. For this population, a representative sample was generated on the basis of the dual-frame approach (inclusive of mobile phone numbers) and telephone interviews were conducted according to the CATI-method. 5,000 persons were interviewed in the time period between 27 August and 15 November 2012. An interview lasted approximately half an hour on the average. In the second wave collected in 2016 as many as possible of these subjects had to be interviewed again. Short surveys in the interim years 2013 and 2014 served to keep the panel stable. Hence, in 2016 it was possible to interview all in all 1,835 persons again. The aim of the study is to analyze the impact of normative-cultural leitbilder on generative behavior, relationships, parental roles and other phenomena of family life. The panel design of the study is intended to investigate the stability of family leitbilder in the life course and the factors that contribute to changes. Furthermore, the study is designed to explain the impact of family leitbilder on family structures, family developments and generative behavior. The report on hand documents in methodological terms the field phase of the second wave starting with the completion of the survey instrument by means of pretest, followed by the selection of the gross sample, implementation of the interviews, weighting and culminating in data processing.
Schlagwörter:Familie; family; Leitbild; example; kulturelle Faktoren; cultural factors; Partnerbeziehung; partner relationship; Heirat; wedding; Elternschaft; parenthood; Kinderwunsch; desire for children; generatives Verhalten; reproductive behavior; Familienforschung; family research; Privathaushalt; private household; Normativität; normativity; Geschlechtsrolle; gender role; Familienform; family structure; Befragung; survey; CATI; computer-assisted telephone interview; Federal Republic of Germany
"Involvierte" Väter zwischen Beruf und Familie: zur Re/Produktion von Männlichkeiten in paarinternen Aushandlungen
Titelübersetzung:Involved fathers between work and family life: re/production of masculinity in negotiations within couples
Autor/in:
Peukert, Almut
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 1, S 90-113
Inhalt: "Ausgehend von der in der Männlichkeitsforschung diskutierten These, 'involvierte' Väterlichkeit stehe im Widerspruch zum Leitbild erwerbszentrierter hegemonialer Männlichkeit, werden im vorliegenden Beitrag Kontinuitäten und Wandel in der Relationierung von Erwerbs- und Familienarbeit bei Vätern untersucht. Mit dem interaktionstheoretischen Ansatz zu 'un/doing masculinity' liegt der Fokus auf der Her- und Darstellung von Geschlechterdifferenzen sowie der hierarchisierenden Abgrenzung zu Weiblichkeiten und nicht-hegemonialer Männlichkeiten im Paarkontext. Anhand von 27 qualitativen Paar- und Einzelinterviews werden - entlang der Dimensionen Berufs-/Karrierekonzept, finanzielle Versorgung der Familie und Elternzeitarrangement - drei Re/Produktionsformen erwerbszentrierter hegemonialer Männlichkeit rekonstruiert und diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Re/Produktion von Männlichkeiten in paarinternen Aushandlungen zu Erwerbs- und Familienarbeit fragil, herausgefordert oder episodisch ausgesetzt wird. Dies impliziert, dass auch die Aushandlungen auf der Paarebene zur Relationierung von Erwerbs- und Familienarbeit, neben wohlfahrtsstaatlichen Rahmungen und Arbeitsorganisationen, signifikante un/gleichheitsrelevante Folgen haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "Starting from the hypothesis discussed in research on masculinities and fathering that 'involved' fathering is incompatible with hegemonic masculinity, this paper examines continuity and change in interrelating work and family life by German fathers. Within the sociological frame of interaction theory on un/doing masculinity I focused on the production and presentation of gender differences and the hierarchizing demarcation against femininity and non-hegemonic masculinities within the couple. Based on 27 qualitative couples' and individual interviews, three forms of re/production of masculinity were constructed and discussed along the dimensions of vocational/career concepts, financial care of the family, and parental leave arrangements within the couple. The results show that the re/production of masculinities within negotiations of the couples regarding paid and family work are fragile, challenged, or episodically undone. This implies that in addition to welfare state policies and work organizations, the negotiations within the couple about their division of paid and unpaid work have significant consequences for the un/equality between the parents." (author's abstract)
Schlagwörter:Vaterschaft; fatherhood; Geschlechtsrolle; gender role; Vater; father; Familie-Beruf; work-family balance; Erwerbsarbeit; gainful work; Familienarbeit; family work; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Männlichkeit; masculinity; Leitbild; example; Karriere; career; Dual Career Couple; dual career couple; Federal Republic of Germany; Väterforschung; Hegemoniale Männlichkeit; Aushandlungen; Paar
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie