Wege in der Wissenschaft - von der Frauen- zur Geschlechterforschung in Gesellschaftswissenschaften und Philosophie
Titelübersetzung:Pathways of science - from women studies to gender studies in social sciences and philosophy
Autor/in:
Niekant, Renate
Quelle: Gießen, 2008. 282, XVII S.
Details
Inhalt: "Anders Wissenschaft zu machen - Wissenschaft zu verändern: Was ist aus diesem Anspruch feministischer Wissenschaft im Verlauf ihrer Institutionalisierung und Professionalisierung in den deutschsprachigen Sozialwissenschaften und Philosophie geworden? In der vorliegenden Untersuchung wird dies als Frage der Selbstreflexion feministischer Wissenschaft verfolgt. Wie fasst sich feministische Wissenschaft als 'Wissenschaft' auf? Wie bewegt sie sich in dem von ihr als zentral postulierten Konflikt zwischen Wissenschaft und Politik? Wie gestaltet sich das politische und wissenschaftliche Selbstverständnis der Akteurinnen? Wie profilieren sich ihre Netzwerke? Wie ordnet sich in den Achtziger- und Neunzigerjahren die Selbstreflexion des Diskurses? Das Material dieser Untersuchung stellen 70 Einleitungen zu feministischen Sammelbänden seit Anfang der Achtzigerjahre dar. Im Vordergrund stehen die strategischen Verhältnisse, die den feministischen Diskurs als einen wissenschaftlichen Diskurs ermöglichen. Welches Subjekt lässt der feministische Diskurs in den Sozialwissenschaften und in Philosophie sprechen? Wie bringt er Geschlecht (gender) als neues Objekt hervor? Wie individualisiert sich die diskursive Formation der Frauenforschung? Welche gemeinsame Verbindlichkeit stellt sie her? Welche Wahrnehmungssituation und welches Abhängigkeitssystem strukturieren den Diskurs? (Kap.2.1.) Was bedeutet die 'Krise' Ende der Achtzigerjahre, welche Prozesse begründen sich mit ihr? (Kap.2.2.) Wie lassen sich die Transformationen des Diskurses von der Frauen- zur Geschlechterforschung seit Ausgang der Achtzigerjahre (Kap. 2.3.) und in den Neunzigerjahren (Kap. 3.) als Wahrheitspolitik und Effekte von Machtwirkungen auf das Wissenschaftsverständnis und im Selbstverständnis der Akteurinnen beschreiben? So entsteht eine Chronologie der Subjektivierungen und theoriepolitischen Positionen im Spektrum feministischer Wissenschaft. Ihr schließt sich eine Chronologie der 'Diskursgesellschaft' (Foucault) der Frauen- und Geschlechterforschung an (Kap. 4.), d.i. konkret eine Chronologie der 'Autorschaft' (Foucault) des Diskurses (Kap. 4.1.), d.h. eine Chronologie der Organisation des Zugangs zum Diskurs, und eine Chronologie der Äußerungsmodalitäten (Kap. 4.2.), d.h. der spezifischen Art und Weise der Organisation, wer sprechen darf. Schließlich zeigt die Sprache, die geschrieben wird, die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten akademischer Existenz auf, denen sich der wissenschaftliche Feminismus, zu dem der feministische Diskurs in den Wissenschaften geworden ist, fügt, auch wenn er sie - nunmehr punktuell und nicht mehr grundlegend - kritisiert. Die Frage, ob und inwieweit diese Übernahme der Konventionen des Wissenschaftsbetriebs die Möglichkeiten der feministischen Kritik an der Wissenschaft nicht zunehmend eingeschränkt hat, muss offen bleiben. Es ist aber auffällig, dass in den Bilanzen um die Jahrtausendwende diese Frage, die den Diskurs in seinen Anfängen ganz wesentlich begründet hat, in den Hintergrund getreten ist. Die Normen der scientific community ordnen die Selbstreflexion des Diskurses. Das bedeutet allerdings nicht, dass er entpolitisiert wäre. Er ist vielmehr eine neue Form kritischer weiblicher Intellektualität." (Autorenreferat)
Inhalt: "Making science in different ways - changing science: What became of that claim of feminist science in the course of its institutionalisation and professionalization in German spoken social sciences and philosophy? The studies presented here will analyse this question as an issue of self-reflection of feminist science. How does feminist science conceive itself as science? How does feminist science operate in the conflict between science and policy - a conflict it postulates as being pivotal? How does the political and scientific self-concept of the protagonists develop? How do their networks distinguish themselves? How does the self-reflection of the discourse organize itself in the eighties and nineties? The material to be analysed in this study includes 70 introductions of feminist omnibus volumes, issued since the beginning of the eighties. The strategic conditions, which enable the feminist discourse becoming a scientific discourse, are in the centre of this analysis. What subject is given a voice in the feminist discourse in social sciences and philosophy? How does this discourse generate gender as a new object? How does the discursive formation of the women's studies individualise itself? What is the common obligation it creates? What kind of perceptual conditions and what kind of dependencies are structuring the discourse? (chapter 2.1.) What does the 'crisis' of the eighties mean, what kind of processes does it constitute? (chapter 2.2.) How can the transformations of the discourse from women's to gender studies, that took place since the end of the eighties (chapter 2.3.) and in the nineties (chapter 3.), be described as policy of truth and as repercussions of power on the theory of science and the self-conception of the protagonists? Thus emerges a chronology of subjectifications and the positions of theory policy in the spectrum of feminist science. Then follows a chronology of the 'discourse society' (Foucault) of the women's and gender studies (chapter 4.). Actually, this is a chronology of the 'authorship' (Foucault) of the discourse (chapter 4.1.), that means, a chronology of the organisation of the approach to the discourse and a chronology of the modalities of expression (chapter 4.2.), i.e. of the specific way of organisation and who is allowed to speak. After all, written language reveals the possibilities and impossibilities of academic existence to which scientific feminism submits to - the feminist discourse in science, which has turned to scientific feminism, even if scientific feminism is criticising science henceforth only partly and no longer fundamentally. The question whether and to what extent this adoption of the conventions of science and academic life curbs the possibilities of feminist criticism of science has to remain unsettled. However, it is striking that this question has taken a back seat in the balances at the turn of the millennium - a question which, after all, had been constituent in the beginning of that discourse. The standards of the scientific community regulate the self-reflection of the discourse. However, this doesn't mean that it would be depoliticized. It is rather a new form of critical female intellectuality." (author's abstract)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenforschung; historische Entwicklung; Institutionalisierung; Professionalisierung; Sozialwissenschaften; Philosophie; Diskurs; Kritik; Wissenschaftsbetrieb
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Hochschulschrift
50 Jahre Gleichberechtigung - eine Springprozession
Titelübersetzung:50 years of equality of rights - a spring procession
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2008) H. 24/25, S. 3-10
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Inhalt: "Die 50 Jahre Gleichberechtigung stellen sich als Fortschritt mit vielen Rückschritten und Verspätungen dar. Der neuen Frauenbewegung ist es gelungen, die traditionelle Geschlechterordnung der 1950er Jahre aufzubrechen. Doch die Modernisierung der Geschlechterverhältnisse bleibt unvollständig, solange die Geschlechterdifferenz durch strukturelle Ungleichheiten aufrechterhalten wird." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gleichberechtigung; historische Entwicklung; Grundgesetz; gesetzliche Regelung; Familienrecht; Reform; Demokratie; Frauenbewegung; Familie; Beruf; Geschlechterverhältnis; Strafgesetzbuch; Bildung; Ausbildung; Feminismus; Frauenpolitik; Geschlechterpolitik; Familie-Beruf; Modernisierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Profiling terror: gender, strategic logic, and emotion in the study of suicide terrorism
Titelübersetzung:Terrorismusprofile: Geschlecht, strategische Logik und Emotionen in der Erforschung des Selbstmordterrorismus
Autor/in:
Sjoberg, Laura; Gentry, Caron E.
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 181-196
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Inhalt: 'Robert Papes viel diskutiertes Buch 'Dying to Win: The Strategic Logic of Suicide Terrorism' (2005) zeigt deutlich die Selbstverständlichkeit eines vermeintlich geschlechtsneutralen Zugangs zur Analyse von männlichen und weiblichen SelbstmordterroristInnen. Papes Hauptargument ist, dass Selbstmordterrorismus eine durchaus rationale Strategie politischer AkteurInnen sei, der sich in Form von Kampagnen ausschließlich gegen Demokratien richte. Die Studie benennt zwar Männer wie Frauen als rationale politische Individuen bzw. AkteurInnen, betont zugleich aber bei Frauen stark den emotionalen Aspekt der Motivation. In diesem Artikel argumentieren die Verfasser, dass geschlechtsneutrale Studien wie die von Robert A. Pape nur vermeintlich geschlechtsneutral sind und gerade diese Annahme dazu führt, dass soziale und politische Dimensionen von Geschlechterordnungen ebenso wie die Vergeschlechtlichung des Sozialen und Politischen ausgeblendet werden. Darüber hinaus sagen die Verfasser, dass das Modell der Rational Choice Theorie, wie sie bei Pape eindrücklich angewendet wird, die Kluft zwischen den Geschlechtern noch vergrößert, indem 'männlichen' Werten der Vorzug gegenüber 'weiblichen' gegeben wird. Als Alternative schlagen die Verfasser eine dreifache Modifikation des Zugangs zu einer Beforschung von Selbstmordterrorismus vor, die sowohl politische als auch emotionale Motivationen inkludiert: Vergeschlechtlichte Repräsentationen von SelbstmordattentäterInnen verstärken Stereotype über Geschlecht sowie über Selbstmordterrorismus; das Ausblenden der Komplexität von Motivationen bringt die Vielfalt der Variablen, die in die Entscheidung der 'MärtyrerInnen' einfließen, nicht zum Verschwinden; und ein theoretischer Zugang, der das Emotionale in den Vordergrund stellt, könnte die Verengung des Rational Choice Ansatzes ausgleichen. Der Aufsatz schließt mit Belegen für unsere These am Beispiel der tschetschenischen 'Schwarzen Witwen', womit die der Verfasser Vorschläge als explanatorisch wertvoll diskutiert werden.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Robert Pape's well-received book, 'Dying to Win: The Strategic Logic of Suicide Terrorism' (2005), presents what appears to be a gender-neutral study of both male and female suicide terrorists. Pape's main argument is that suicide terrorism is a strategic and rational terror campaign against democracies. While the study argues that male and female suicide terrorists are rational individuals, it depicts women as motivated by emotion. Thus, this article argues that gender-neutral work is rarely gender-neutral and such studies fail to recognize the social and political impact of gender. Furthermore, the authors argue that the rational choice model presented by Pape furthers the gender divide by emphasizing values associated with masculinity over values associated with femininity. As an alternative, the authors propose three propositions to change the study of suicide terrorism to include both political and emotional motivations. They propose that gendered presentations of female suicide bombers reify stereotypical images of gender and of suicide bombers, that silence about the complexity of suicide bombers' motivations does not erase the many variables that go into martyrs' decisions, and that adding emotion to the study of suicide bombing counterbalances the narrowness of the 'strategic actor' model. The essay concludes with evidence from the study of the Chechen 'black widows' that demonstrates the explanatory value of these propositions.' (author's abstract)
Schlagwörter:post-socialist country; Selbstmord; Rationalität; Russland; Russia; nationalism; rational choice theory; Kritik; rationality; political actor; emotionality; feminism; postsozialistisches Land; Motivation; gender; criticism; Stereotyp; Tschetschenien; suicide; Chechnya; stereotype; Emotionalität; motivation; Feminismus; politischer Akteur; Rational-Choice-Theorie; gender-specific factors; terrorism; UdSSR-Nachfolgestaat; Terrorismus; Nationalismus; USSR successor state
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
De-militarizing masculinities in the age of empire
Titelübersetzung:Demilitarisierung von Männlichkeitskonstruktionen im Zeitalter des US-Empire
Autor/in:
Sharoni, Simona
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 147-164
Details
Inhalt: 'Dieser Artikel untersucht kritisch die Beziehung zwischen Männern, vorherrschenden Männlichkeitskonzeptionen und den Prozessen und Praktiken, die ins Spiel kommen, wenn Männlichkeiten militarisiert und zum Kriegszweck eingesetzt werden. Nach einer einleitenden Übersicht über die feministische und nicht feministische Literatur zu Militarisierung und Männlichkeitskonstruktionen konzentriert sich der Artikel auf die Aussichten für eine Demilitarisierung von Männern und Männlichkeitskonstruktionen im US-Empire seit dem 11. September 2001 und insbesondere im Kontext der Kriege in Afghanistan und im Irak unter der Führung der USA. Die Analyse unterscheidet zwischen dem Militär als System, Militarisierung als Prozess und Soldaten als Menschen. Da Kriege nicht ohne militarisierte Männlichkeit zu führen sind, helfen Kriegsgeschichten von Soldaten, die zu einer Demystifizierung des Krieges beitragen, auch die enge Verknüpfung zwischen Männlichkeit und Gewalt zu schwächen oder sogar aufzubrechen. Zu diesem Zweck steht die Analyse der Beschreibungen von Soldaten im Zentrum des Artikels. Eine wichtige Schlussfolgerung des Artikels ist, dass der Prozess der Demilitarisierung ausdrücklich alle Systeme der Herrschaft und Unterdrückung, einschließlich Sexismus, Rassismus und Homophobie, die explizit und implizit im Militarisierungsprozess zur Anwendung kommen, in Frage stellen und delegitimieren muss.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This article examines critically the relationship between men, dominant conceptions of masculinity, and the processes and practices that are at play as masculinities become militarized and deployed to fight a war. Following a critical review of feminist and non-feminist literature on militarization and masculinities, the article focuses on the prospects for de-militarizing men and masculinities in the United States empire since 11 September 2001 and especially in the context of the US-led wars on Afghanistan and Iraq. The analysis distinguishes between the military as a system, militarization as a process, and soldiers as human beings. As war cannot be fought without militarized masculinities, soldiers' war stories help de-mystify war, also work in turn to weaken, if not undo, the tightly constructed knot between masculinities and violence. Towards this end, a close reading of soldiers' accounts is at the center of the article. A key conclusion of the article is that the process of de-militarization has to explicitly call into question and to de-legitimize all systems of domination and oppression, including sexism, racism, and homophobia, that have been used both explicitly and implicitly during the process of militarization.' (author's abstract)
Schlagwörter:gender studies; Irak; social construction; political theory; soldier; Asia; North America; Militarisierung; Mystik; Rassismus; Unterdrückung; Middle East; Afghanistan; Sexismus; Herrschaftssicherung; soziale Konstruktion; Nordamerika; Asien; militarization; Iraq; Herrschaft; Südasien; politische Theorie; man; arabische Länder; feminism; masculinity; United States of America; sexism; domination; Arab countries; military; Militär; USA; oppression; Mann; Nahost; Geschlechterforschung; Feminismus; Entwicklungsland; South Asia; Soldat; Männlichkeit; guarantee of domination; Afghanistan; developing country; mysticism; racism
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Maidens in need of rescue" - US Kriegserklärungen von Laura Bush zu Jean Bethke Elshtain
Titelübersetzung:"Maidens in need of rescue" - American declarations of war from Laura Bush to Jean Bethke Elshtain
Autor/in:
Langenberger, Birgit
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 215-228
Details
Inhalt: 'Thema sind die diskursiven Konstruktionen von Gender im von den USA angeführten Krieg gegen Afghanistan im Kontext von Laura Bushs präsidentischer Radioansprache (Nov 2001), in der von namhaften US-Intellektuellen publizierten Erklärung der Kriegsgründe in 'What we are fighting for' (Feb 2002) und das Plädoyer für die Bombardierung im Namen der Rechte unterdrückter Frauen Afghanistans aufseiten eines Segments des US-Feminismus (Jean Bethke Elshtain, Catharine A. MacKinnon; Feminist Majority Foundation). Der feministische Schulterschluss mit einem patriachalischen Imperialismus der US-Regierung reicht dabei über einen bloß strategischen Essentialismus hinaus. Deren gemeinsamer symbolischer Rahmen wird durch die moralischen Naturrechte der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gebildet. Mittels dieser werden qua retrospektiver Rationalisierung die binären Oppositionen von männlich/ weiblich, Kämpfer/ Zivilbevölkerung, il/ legitimer Krieg und Zivilisierte/ Wilde erneut bestätigt. Damit ist die Ungleichheit der Geschlechter im und durch Krieg nicht nur einer ungenügenden Umsetzung von Rechten zuzuschreiben, sondern liegt auch in deren Diskursivierung und Kategorisierung begründet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This article traces the discursive constructions of gender in the US war against Afghanistan. Its focus is on Laura Bush's presidential address (Nov 2001), the document 'What we are fighting for' (Feb 2002) signed by major US intellectuals in support of the war, and some US feminists joining them in the name of liberation of the women of Afghanistan (Jean Bethke Elshtain; Catherine A. MacKinnon; Feminist Majority Foundation). Yet this uncanny coalition between feminism and US patriarchal imperialism goes beyond mere strategic essentialism in which the differences between women are temporarily erased. Insofar as moral natural laws of the American Declaration of Independence (1776) constitute their shared symbolic framework, binary oppositions such as male/ female, soldiers/ non-combatants, it/ regular warfare, civilized/ savage are reified. Thus gender inequality by and in times of war results from its specific discursivization and categorization and cannot be attributed exclusively to an incomplete implementation of rights.' (author's abstract)
Schlagwörter:Asia; North America; feminist; value-orientation; Konstruktion; Nordamerika; Südasien; feminism; inequality; United States of America; gender; Kriegserklärung; speech; USA; woman; Geschlechterverhältnis; Entwicklungsland; South Asia; morality; Ungleichheit; gender relations; declaration of independence; Unabhängigkeitserklärung; Intellektueller; Wertorientierung; intellectual; Diskurs; discourse; legitimation; radio; Frauenrechtlerin; declaration of war; Afghanistan; Naturrecht; war; Asien; Legitimation; natural law; Rede; Hörfunk; Moral; violence; Krieg; Gewalt; Feminismus; construction; developing country; Afghanistan
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Feministische Perspektiven zu Anti/Terror/Kriegen: eine Einleitung
Autor/in:
Brunner, Claudia; Eichler, Maya; Purkarthofer, Petra
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 2, S 135–146
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Schlagwörter:gender studies; Geschlechterforschung; Feminismus; war; Frauenforschung; Sicherheit; women's studies; security; terrorism; feminism; Krieg; Terrorismus
SSOAR Kategorie:Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Buchbesprechung: Agnes Neumayr (Hg.): Kritik der Gefühle. Feministische Positionen
Autor/in:
Jarosch, Monika
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 1, S 128-129
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Schlagwörter:Emotionalität; cultural factors; Feminismus; soziale Faktoren; gender-specific factors; emotionality; feminism; reason; social factors; Vernunft; kulturelle Faktoren
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
Dokumenttyp:Rezension
Ist Anti-Aging unnatürlich? Die soziale und biologische Ko-Konstruktion alternder Körper
Titelübersetzung:Is anti-aging unnatural? Social and biological co-construction of aging bodies
Autor/in:
Spindler, Mone
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 1409-1417
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Inhalt: "Ein häufiger Einwand gegen das an Bedeutung gewinnende und kontrovers diskutierte Verjüngungsprogramm 'Anti-Ageing' ist, dass Anti-Ageing unnatürlich sei, da es gegen den natürlichen biologischen Alterungsprozess gerichtet ist. Welches Verständnis des Verhältnisses von 'Natur' und 'Kultur' in Bezug auf die Unterscheidung 'Alter' liegt diesem Argument zugrunde? Es erinnert an ein dichotomes Konzept von 'Alter', demzufolge altersbezogene körperliche Veränderungen die natürliche, außerdiskursive Basis von 'Alter' sind und soziale Diskurse und Praktiken lediglich die Bedeutung dieser natürlichen Basis verändern, nicht aber den materialen Körper selbst. Anti-Ageing ist ein Forschungsgegenstand, an dem sich anschaulich zeigen lässt, was in der postmodernen feministischen Theoriediskussion in Bezug auf die Unterscheidung 'Geschlecht' bereits ausgiebig erörtert (Butler; Haraway), und auch, vor allem in der englischsprachigen Sozialgerontologie im Hinblick auf 'Alter' thematisiert wird (Katz; Kondratowitz; Featherstone/ Wernick): Dass ein dichotomes Verständnis des Zusammenwirkens von Natur (dem materialen alternden Körper) und Kultur (gesellschaftliche Diskurse und Praktiken) nicht der Flexibilität der Grenze zwischen beiden Bereichen Rechnung trägt. Anhand erster Ergebnisse von teilnehmenden Beobachtungen von Anti-Ageing Konferenzen und Veranstaltungen für AnwenderInnen von Anti-Ageing soll gezeigt werden, wie durch die Anwendung von Anti-Ageing Methoden - seien es Diäten, Hormontherapien, plastische chirurgische Eingriffe oder zukünftige biotechnologische Verfahren - nicht nur die Bedeutung, sondern auch die Materialität alternder Körper sozial verändert wird und wie dies zu einer empirische Ausarbeitung des materiell dekonstruktivistischen Konzepts einer soziale und biologische Ko-Konstruktion von 'Natur' (Haraway) in Bezug auf 'Alter' beitragen könnte. Dieses sowohl gegen biologistische als auch entmaterialisierende Konzepte von 'Körper' gerichtete Verständnis von 'Natur' könnte insofern zu einer Differenzierung der Diskussion über Anti-Ageing beitragen, als dass daran deutlich wird, dass die zunehmenden Möglichkeiten biotechnologischer Körpermodifikationen nicht per se problematisch sind, sondern vielmehr die gesellschaftlichen Machtverhältnisse, innerhalb derer diese stattfinden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gerontologie; Theorie; Dekonstruktivismus; social construction; alter Mensch; Gesellschaft; Diskurs; discourse; Biotechnik; society; medicine; gerontology; culture; Konstruktion; nature; soziale Konstruktion; body; remuneration for members of parliament; feminism; Körper; Diskussion; therapy; discussion; Natur; research topic; Medizin; Forschungsgegenstand; theory; Feminismus; biologische Faktoren; biotechnology; deconstructivism; elderly; Kultur; gender-specific factors; Diäten; Therapie; biological factors; construction
SSOAR Kategorie:Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eliten: eine Frage von Herkunft, Geschlecht und Leistung
Titelübersetzung:Elites: a question of origin, gender and achievement
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 556-564
Details
Inhalt: Die Autorin thematisiert die Ambivalenz feministischer Eliteforschung, sie skizziert die Anschlussmöglichkeiten zwischen der Frauen-/Geschlechterforschung und der Eliteforschung sowie die Selbstrekrutierung von Eliten und die Frauenbeteiligung. Sie geht darüber hinaus auf die Legitimierung von Eliten, die allgemeine Zuerkennung von Leistung wissenschaftlicher Eliten und auf die Selbstzurechnung von Frauen zur Elite ein. Nach ihrer Einschätzung stellt die neuere Diskussion um Eliteuniversitäten oder -fakultäten in Deutschland und um die Perspektive ihrer öffentlichen Förderung einen Umschwung in der Elitedebatte dar. Denn zum einen ist der Begriff "Elite" dadurch von einem umstrittenen zu einem affirmativen Begriff geworden, zum anderen zeichnet er sich aber auch als neues Instrument der Selektion ab. Da Frauen in ihrer Bildungsbeteiligung inzwischen nicht mehr als benachteiligt gelten können, kann diese neue soziale Differenzierung eine weitere Hürde auf ihrem Weg an die Spitze sein. (ICI2)
Schlagwörter:Elite; Feminismus; Diskurs; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Bildungsbeteiligung; Chancengleichheit; soziale Herkunft; Leistung; Eliteforschung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Modernisierungstheorien: Anregungspotenziale für die Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Modernization theories: stimulation potential for women's studies and gender studies
Autor/in:
Oechsle, Mechtild; Geissler, Birgit
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 203-211
Details
Inhalt: Die Ausblendung der Geschlechterordnung als Bestandteil der Moderne in klassischen Modernisierungstheorien hat wesentlich dazu beigetragen, dass Modernisierungstheorie und feministische Gesellschaftsanalyse in Teilen der Frauen- und Geschlechterforschung als "gegenläufige Selbstbeschreibungen der Moderne" gelten. Die Gegenläufigkeit der beiden Theorietraditionen bezieht sich auf das Verhältnis von Affirmation und Kritik in der Analyse und Reflexion der Moderne. Während die klassische Modernisierungstheorie den westlichen Weg gesellschaftlicher Entwicklung als evolutionär überlegen und daher alternativlos ansieht, fragt die feministische Theorie nach Potenzialen gesellschaftlicher Veränderung: die evolutionären Universalien werden als androzentrisch konnotiert und damit als partikular angesehen. Die neuere Modernisierungstheorie, insbesondere die Theorie reflexiver Modernisierung, ist ohne diese aus der Frauenforschung kommende Kritik nicht zu verstehen, wie die Autorin im vorliegenden Beitrag erläutert. Sie skizziert die modernisierungstheoretischen Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie die wechselseitigen Anregungspotenziale von Geschlechterforschung und Modernisierungstheorie. (ICI2)
Schlagwörter:Modernisierungstheorie; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Moderne; Postmoderne; reflexive Modernisierung; Gesellschaft; sozialer Wandel; Feminismus; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag