Zum Problem der Vereinbarkeit von Unvereinbarem: Karriere, Kind, Mikrowelle und Computer aus haushaltswissenschaftlicher Perspektive
Titelübersetzung:The problem of reconciling the incompatible: career, child, microwave and computer from the viewpoint of domestic science
Autor/in:
Thiele-Wittig, Maria
Quelle: Hausarbeit gesellschaftlich oder privat?: Entgrenzungen - Wandlungen - Alte Verhältnisse. Irmhild Kettschau (Hrsg.), Barbara Methfessel (Hrsg.). Wissenschaftliches Symposium "Frauenarbeit - gesellschaftlich oder privat?"; Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 1991, S. 24-40
Inhalt: Ausgehend vom Widerspruch zwischen Hausarbeit und Erwerbstätigkeit werden vier Themenschwerpunkte analysiert: (1) das "1,5 Personen-Problem" der Erwerbs- und Karrierearbeit; (2) der generelle Widerspruch zwischen Hausarbeit und Erwerbsarbeit; (3) der Widerspruch zwischen Hausarbeit und wissenschaftlichem Arbeiten; (4) die spezielle Problematik von Mutterschaft und wissenschaftlichem Arbeiten. Explorative Interviews beleuchten u.a. Formen der Netzwerkhilfe, die Delegation und Auslagerung von Hausarbeit als Entlastung, Lebensstilfragen und Standardsenkungen in Haushaltsfragen. Zusammenfassend wird festgestellt, daß männliche Familienarbeit notwendig ist, um zum einen die gesellschaftliche Abgeschlossenheit und Standards der privaten Kleinfamilienhaushalte einschließlich der traditionellen Haushaltsnormen aufzubrechen und zu wandeln und zum anderen sinnvolle weibliche Erwerbs- und Karrierearbeit zu ermöglichen. (ICB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Politik des Natürlichen - Technologie des Lebendigen : moderne Biologie und Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:Natural policy - living technology : modern biology and gender policy
Autor/in:
List, Elisabeth
Quelle: Solidarität - Streit - Widerspruch: Festschrift für Judith Janoska. Katharina Belser (Hrsg.), Elisabeth Ryter (Hrsg.), Marianne Schnegg (Hrsg.), Marianne Ulmi (Hrsg.), Judith Janoska (Adressat). Zürich: eFeF-Verl. (Schriftenreihe des Vereins Feministische Wissenschaft), 1991, S. 135-153
Inhalt: Die Autorin diskutiert aktuelle Interpretationen der Geschlechterdifferenz durch die Naturwissenschaften bzw. in der Theoriebildung der Sozio- und der Molekularbiologie. Nicht die "Autorität des wissenschaftlichen Worts" ist es, die sich in diesen Theorien "naturwüchsig" durchsetzt, sondern der seit Beginn der neuzeitlichen Naturwissenschaften unveränderte männliche Machtanspruch. Entsprechend bedienen sich die Wissenschaftler in diesen Gebieten zu dessen Durchsetzung lautstarker "rhetorischer Inszenierungen" mit einer erstaunlichen Nähe zur biblischen Rhetorik. Das Ziel, Frauen aufgrund ihrer reproduktiven Fähigkeiten und einiger anderer biologischer Gegebenheiten sozial untergeordnet zu halten, ist auch in Projekten der Gentechnologie nachzuweisen. (ICE)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Naturwissenschaft; Biologie; Genforschung; Ideologie; Herrschaft
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Fremde Frauen : Migrantinnen im Lichte der neueren deutschen Migrationsforschung
Titelübersetzung:Alien women : female migrants in the light of recent German research on migration
Autor/in:
Arndt-Schug, Rosalind; Franger, Gaby
Quelle: Frauengeschichte: gesucht und gefunden?: Auskünfte zum Stand der historischen Frauenforschung. Beate Fieseler (Hrsg.), Birgit Schulze (Hrsg.). Köln: Böhlau, 1991, S. 257-274
Inhalt: Die Forschungsstudie untersucht das Leben deutscher Migrantinnen in Übersee im 19. und 20. Jahrhundert sowie Aspekte der aktuellen Migrantinnenforschung in der Bundesrepublik. Die Migrantinnenforschung weist eine soziologische und eine historische Perspektive auf. Thematisiert die historische Forschung Aktivitäten und Lebensbedingungen von Migrantinnen, so bewertet die soziologische Forschung die unmittelbar gewonnenen Daten und hebt gemessen an der als fortschrittlich bestimmten Norm nach Kriterien der Empfängerkultur die "Opferrolle" der Frauen hervor. Vielschichtige Einzeluntersuchungen müssen noch verläßlicher die Kontinuitäten bzw. Diskontinuitäten in den Verhaltens- und Wertorientierungen der Migrantinnen erforschen und soziale Gruppierungen und spezifische Bedingungen des betreffenden Landes als Urteilskriterien stärker einbeziehen. Die Ursachenbestimmung des Konfliktes zwischen den kulturspezifischen Geschlechterrollenentwürfen muß versachlicht werden. (ICB)
Naturbeherrschung und Weiblichkeit : feministische Kritik der Naturwissenschaften
Titelübersetzung:Domination of nature and femininity : feminist criticism of natural sciences
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990. Wolfgang Zapf (Hrsg.). Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 1991, S. 617-632
Inhalt: Die Autorin rekapituliert die Argumentationen der Feministinnen gegen den Biologismus, der die Konzepte von "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in den Sozial- wie in den Naturwissenschaften zu Stereotypen verzerrt habe. Danach folgen geschlechtsspezifische Differenzen nicht einer Naturnotwendigkeit, sondern sind auf gesellschaftliche Ursachen zurückzuführen. Inzwischen scheint sich die Ideologie umzukehren: "Nicht mehr der Ausschluß der Frauen wird heutzutage mit der Assoziation von Frau und Natur begründet, sondern im Gegenteil werden 'weibliche' Sichtweisen als notwendige Erweiterung des wissenschaftlichen Naturverständnisses gefordert. In diesem Sinne ließe sich der Ökofeminismus als eine feministisch erweiterte Gegenmoderne interpretieren." Sie kommt zu dem Fazit: "Naturbeherrschung und Weiblichkeit stellen komplementär aufeinander bezogene Phantasmen dar, die auch nach der Ablösung der Geschlechterideologie von dem gesellschaftlichen Verhältnis der Geschlechter fortbestehen." (psz)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Mädchen-Sein" - "Junge-Sein" im Schulunterricht : zum Zusammenhang von Geschlechterrolle und Affinität zu Technik während der Pubertät
Titelübersetzung:"Being a girl" - "being a boy" in school lessons : the relationship between gender role and affinity towards technology during puberty
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 30-39
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Prozesse von Kompetenzerwerb und Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in der Institution Schule. Untersucht wird die Zeit der Adoleszenz, die in der Biographie der Schüler das Ende der Kindheit und den Übergang zum Jugendalter markiert. Nach Aussagen der Autorin erleben Mädchen die Phase der Frühadoleszenz früher und anders als Jungen. Für Jungen ist Kompetenzerwerb im Bereich Technik problemlos in ihre sozialen Interaktionsbeziehungen und in die Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität zu integrieren, während dies für Mädchen eher gebrochen und gegen Widerstände möglich ist. Das Lehrangebot schulischer Bildung in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern müsse geschlechtsspezifisch unterschiedliche Zugangsweisen berücksichtigen und das herrschende Technikverständnis in seiner Verkürzung aufbrechen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsunterschiede für die Entwicklung von Interessen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific socialization differences for the development of interests
Autor/in:
Sklorz-Weiner, Monika
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 15-21
Inhalt: Unterschiedliche Implikationen und Konnotationen, die Männer und Frauen mit Dingen in ihrer Lebenswelt verbinden, haben ihre Ursachen auf kognitiver Ebene in unterschiedlichen Lerngeschichten, auf emotionaler Ebene in unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Resultat dieser Entwicklung sind Haltungen, Interessen und Neigungen, die sich häufig voneinander unterscheiden. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, auf welche Weise Beziehungen für Frauen häufiger eine emotionale, für Männer eine funktionale Bedeutung erlangen und welche Erkenntnis sich daraus für die Herausbildung von Interessen und mittelbar für das Verhältnis zu Technik ergibt. Untersucht werden: Die Ausbildung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen, Peer-Verhalten und gesellschaftliche Rollen sowie der Charakter von Interessen und seine Auswirkungen auf das Verhältnis zur Technik. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Unterschiede im Führungsverhalten von Frauen und Männern : oder: verhalten sich männliche genauso wie weibliche Führungskräfte?
Titelübersetzung:Differences in the management behavior of men and women : or: do male executives behave the same as female executives?
Autor/in:
Buber, Renate
Quelle: Wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe: Frauen, Männer und Wirtschaft. Regine Bendl (Hrsg.), Renate Buber (Hrsg.), Andrea Grisold (Hrsg.). Wien: Service-Fachverl. (Frauen, Forschung und Wirtschaft), 1991, S. 79-105
Inhalt: Die Verfasserin gibt einen Überblick über Inhalte und Methoden bisheriger Forschung zu Frauen im Management. Sie skizziert zunächst Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen in vergleichender Perspektive. Vor diesem Hintergrund werden Führungstheorien und -modelle diskutiert und geschlechtsspezifische Elemente im Führungsverhalten erörtert. Als mögliche Ursachen für Unterschiede im Führungsverhalten werden neben Sozialisation, Geschlechtsrollenstereotypien und Persönlichkeitsentwicklung strukturelle Barrieren für Frauen in Führungspositionen genannt. Eine Benachteiligung von Frauen in Führungspositionen wird von der Verfasserin als gegeben angesehen. Demgegenüber lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede im Führungsverhalten nicht mit Sicherheit nachweisen. Abschließend werden Implikationen für die betriebliche Praxis diskutiert. (ICE)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Seilschaften - auf der Suche nach Seil und Haken in der Karriereplanung von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:"Seilschaften" - looking for ropes and hooks in the career planning of female scientists
Autor/in:
Stahr, Ingeborg
Quelle: Frauenpolitik im Wissenschaftsbetrieb: Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten im Hochschul- und Wissenschaftsalltag. Margot Gebhardt-Benischke (Hrsg.), Ingeborg Stahr (Hrsg.). Alsbach-Hähnlein: Leuchtturm-Verl. (Blickfeld Hochschule : Schriftenreihe zur Hochschullehre und Hochschulforschung), 1991, S. 163-184
Inhalt: Die Autorin beschreibt die Probleme und Hindernisse des beruflichen Aufstiegs von Wissenschaftlerinnen im Hochschulbereich am Beispiel der Biographie einer befragten Professorin. Sie untersucht dabei die Frage, welche Handlungsstrategien und Bewältigungsmechanismen die Frauen als "Einzelkämpferinnen" in einem offensichtlichen Minderheitenstatus im Wissenschaftsbetrieb entwickeln müssen, um ihre Berufskarriere erfolgreich zu gestalten. Wesentliche Voraussetzung für die Schaffung von kooperativen, unterstützenden Netzwerken und "Seilschaften" unter den Frauen ist die Überwindung des Elitedenkens sowie eine produktive Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine "Entpatriarchalisierung" wissenschaftlicher Karrieremuster und Qualifikationsanforderungen ist ebenso notwendig, wie die Erweiterung der Bewertungskriterien bei Berufungen von Wissenschaftlerinnen. (ICE)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wofür brauchen wir die Quotierung? : ein Pamphlet
Titelübersetzung:Why do we need quotas? : a pamphlet
Autor/in:
Schön, Bärbel
Quelle: Frauenpolitik im Wissenschaftsbetrieb: Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten im Hochschul- und Wissenschaftsalltag. Margot Gebhardt-Benischke (Hrsg.), Ingeborg Stahr (Hrsg.). Alsbach-Hähnlein: Leuchtturm-Verl. (Blickfeld Hochschule : Schriftenreihe zur Hochschullehre und Hochschulforschung), 1991, S. 147-152
Inhalt: Der Beitrag ist ein Plädoyer für die Quotierung, die darauf zielt, einen bestimmten Prozentsatz von Arbeitsplätzen ausschließlich durch Frauen zu besetzen. Die Autorin fordert eine radikale Quotierung von 50 Prozent, das heißt die Bereitstellung jeden zweiten Arbeitsplatzes für eine Frau. Die Statistiken zeigen, daß insbesondere im Wissenschaftsbereich der Frauenanteil umso geringer ausfällt, je höher die Berufsposition ist. Die Autorin wendet sich gegen den "Ausschluß des Lebens" aus der Wissenschaft und betont, daß sich die tradierte Festschreibung der Frauen auf die private häusliche Arbeit und die Ausschließung von öffentlichen Positionen gegenseitig bedingen. Die genannte Quotierungsforderung bedeutet umgekehrt auch die Besetzung jeder zweiten Stunde Hausarbeit durch einen Mann und verweist auf eine Entwicklung von grundsätzlichen humanen Veränderungen, an deren Ende sich die Quotierung selbst überflüssig macht. (ICE)
Quelle: Alsbach-Hähnlein: Leuchtturm-Verl. (Blickfeld Hochschule : Schriftenreihe zur Hochschullehre und Hochschulforschung, Bd. 2), 1991. 241 S.
Inhalt: In einer Zusammenstellung über die Inhalte von Frauenpolitik an den Hochschulen werden die verschiedenen Problemstellungen, Entwicklungstendenzen und Anwendungsbereiche angesprochen. der Band will einem Informationsbedarf über Frauen im Wissenschaftsbetrieb entgegenkommen und die erreichten Ziele im Unterschied noch durchzusetzender Forderungen der feministischen Politik verdeutlichen. Die Ziele der Frauenpolitik liegen angesichts der deutlichen Unterrepräsentation von Frauen in wissenschaftlichen Qualifikationsstellen in der Erreichung von Chancengleichheit und der Bekämpfung von Diskriminierung an den Hochschulen. Die Durchsetzung des Frauenförderungsgesetzes mit einer Quotierungsregelung, die regionalen Frauenförderpläne oder die Errichtung des Amtes einer Frauenbeauftragten zeugen zum Beispiel von einem langen Prozeß der Auseinandersetzungen. Nach einer Beschreibung der Frauenpolitik in den 80er Jahren werden Erfahrungsberichte, mögliche Handlungsstrategien und Zukunftsperspektiven aufgezeigt. (ICE)