Ungleich prekär : zum Verhältnis von Arbeit, Migration und Geschlecht
Titelübersetzung:Unequally precarious : the relationship between work, migration and gender
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid; Scherschel, Karin
Quelle: Prekarisierung zwischen Anomie und Normalisierung: geschlechtertheoretische Bestimmungen. Alexandra Manske (Hrsg.), Katharina Pühl (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2010, S. 110-132
Inhalt: Der Beitrag erörtert die Annahme, dass die gesellschaftliche Organisation der Arbeit ungleich prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse nicht nur durch eine Neuorganisation der Lohnarbeit hervor bringt, sondern auch dadurch, dass diese mit einem Wandel der Organisation von Reproduktionsarbeit einhergeht. Ausgangspunkt der Argumentation ist im ersten Schritt die kritische Analyse zum Wandel der Arbeit von R. Castel. Im zweiten Schritt wird am Beispiel des Zugangs von FluchtmigrantInnen zu Arbeit aufgezeigt, wie prekäre Positionen aus einem Zusammenspiel von arbeitsmarkt- und migrationspolitischen Steuerungsprozessen entstehen können. Im dritten Schritt wird die These diskutiert, dass der Bedeutungswandel der Arbeit nicht nur darin besteht, dass die Bedeutung von Lohnarbeit inzwischen zentral für die Klassifizierung von sozialen AkteurInnen in der Gesellschaft geworden ist, sondern gleichzeitig unentgeltliche Alltagsarbeit einen Bedeutungsverlust erfährt. Im vierten Schritt wird abschließend die Entstehung eines irregulären Marktes für Haushaltsarbeit diskutiert. (ICG2)
Quelle: Berlin: Ed. Sigma (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 110), 2010. 563 S.
Inhalt: "In diesem Buch wird systematisch untersucht, wie sich in privatwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland die Situation von Frauen und Männern darstellt. Berufliche Segregation, geschlechtsspezifische Einkommensdifferenzen, Arbeitszeitdauer, Qualität der Arbeit, Repräsentanz in Führungspositionen sowie atypische und prekäre Beschäftigung - zu diesen Themenfeldern arbeiten die Autor/Inn/en den Forschungsstand umfassend auf und erweitern den Blick durch neue empirische Analysen. Dadurch entsteht ein facettenreiches Bild der Geschlechterverhältnisse auf der betrieblichen Ebene. Überdies wird die betriebliche Gleichstellungspolitik in die Vielfalt internationler Politikansätze eingeordnet, und Aktivitäten zur betrieblichen Gleichstellungsförderung werden diskutiert. Aus dem systematischen Überblick über die wesentlichen Felder und Akteure betrieblicher Gleichstellungspolitiken ergeben sich auch Ansatzpunkte für Veränderungen. Insgesamt bieten die Untersuchungen in diesem Band Grundlagenwissen und Orientierungshilfen für gleichstellungspolitisch Interessierte und betriebliche Entscheidungsträger - durchgehend fokussiert durch die Perspektive, Betriebe als zentralen Ort von Gleichstellungsstrategien zu begreifen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christina Klenner, Gertraude Krell, Manuela Maschke: Geschlechterungleichheiten im Betrieb (9-20); Silke Bothfeld, Sebastian Hübers, Sophie Rouault: Gleichstellungspolitische Rahmenbedingungen für das betriebliche Handeln. Ein internationaler Vergleich (21-88); Juliane Achatz, Miriam Beblo, Elke Wolf: Berufliche Segregation (89-140); Tatjana Fuchs: Beschäftigungsverhältnisse (141-190); Christina Klenner, Susanne Kohaut, Stephan Höyng: Vollzeit, Teilzeit, Minijobs. Mit einem Exkurs "Männer zwischen Beruf und privatem Leben" (191-270); Astrid Ziegler, Hermann Gartner, Karin Tondorf: Entgeltdifferenzen und Vergütungspraxis (271-346); Tatjana Fuchs: Qualität der betrieblichen Arbeit (347-422); Gertraude Krell: Führungspositionen (423-484); Manuela Maschke, Elke Wiechmann: Instrumente und Akteure betrieblicher Gleichstellungsförderung (485-550).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Soziale Unterschiede beim Zugang in Erwerbsminderungsrente: eine Analyse auf Datenbasis von Scientific Use Files des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV)
Autor/in:
Hagen, Christine; Himmelreicher, Ralf K.; Kemptner, Daniel; Lampert, Thomas
Quelle: Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD); Berlin (RatSWD Research Notes, 44), 2010. 29 S
Inhalt: "Mit prozessproduzierten Daten des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) werden soziale Unterschiede beim Zugang in die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) untersucht, wobei auch die zugrunde liegenden und für die Rentenbewilligung maßgeblichen Krankheitsdiagnosen berücksichtigt werden. Die Datenbasis wird durch die Scientific Use Files des FDZ-RV der Jahre 2004, 2005 und 2006 gebildet. Betrachtet wird der erstmalige Bezug einer EM-Rente bei Versicherten, die zwischen 30 und 59 Jahre alt sind und in Deutschland leben. Soziale Unterschiede werden in erster Linie an der beruflichen Qualifikation festgemacht. Darüber hinaus werden Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Versicherten in Ost- und Westdeutschland betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass Versicherte mit niedriger beruflicher Qualifikation weitaus häufiger als diejenigen mit mittlerer und vor allem diejenigen mit hoher Qualifikation eine EMRente beziehen. Am deutlichsten treten diese Unterschiede bei EM-Rentenzugängen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen hervor, aber auch bei EM-Renten aufgrund von Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen zeichnen sie sich deutlich ab. Versicherte in Ostdeutschland haben ein höheres EM-Renten-Risiko als diejenigen in Westdeutschland, wobei die Ost-West-Unterschiede bei den Geringqualifizierten am größten ausfallen und mit steigendem Qualifikationsniveau abnehmen. Eine geschlechtsdifferenzierte Betrachtung zeigt, dass Männer häufiger als Frauen eine EM-Rente beziehen und sich der Zusammenhang zwischen beruflicher Qualifikation und EM-Rentenzugang bei beiden Geschlechtern ähnlich darstellt." [Autorenreferat]
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; social inequality; Sozialleistung; social benefits; Rente; pension; Erwerbsminderung; reduction in earning capacity; Krankheit; illness; soziale Lage; social situation; Qualifikation; qualification; sozialer Status; social status; Einkommen; income; Gesundheitsverhalten; health behavior; Federal Republic of Germany; psychische Krankheit; mental illness; Herzkrankheit; heart disease; Versicherungsnehmer; insured person; Rehabilitation; rehabilitation; Arbeitskraft; capacity to work; gender-specific factors; regionaler Vergleich; regional comparison; Rentenversicherung; pension insurance
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Langlebige Rollenmuster: Wissenschaftlerinnen mit kleinen Kindern stehen meist hintan
Autor/in:
Hess, Johanna; Rusconi, Alessandra
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 24-27
Inhalt: "Trotz gestiegener Bildungschancen sind hochqualifizierte Frauen besonders bei der Besetzung von Spitzenpositionen deutlich im Nachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen. Neben institutionellen Faktoren spielt dabei auch der private Bereich – beispielsweise die Beziehung – eine zentrale Rolle, wenn Frauen bei der Karriere ins Hintertreffen geraten. Während sich Frauen im Beruf ihrem Partner zunehmend gleichgestellt sehen, gilt dies in der Familie nicht – nach wie vor übernehmen Frauen etwa die Hauptverantwortung für die gemeinsamen Kinder. Wenn Geschlechterungleichheit im Privatleben fortbesteht, muss an der beruflichen Gleichheit zwischen Frauen und Männern gezweifelt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite increasing educational opportunities, highly qualified women remain disadvantaged vis-àvis their male colleagues, especially in top positions. In addition to institutional factors, events and decisions within the private sphere, i.e. within the couple, play a role in holding back women’s careers. While women report having the same equal opportunities as their partners with regard to their professional development, this does not apply to the private sphere – as in the past, women take the main responsibility for children. As long as gender inequality in the private sphere persists, it is unlikely that gender equality in the professional sphere will be achieved." (author's abstract)
Models of capitalism in Europe: towards the return of the state?
Autor/in:
Lehndorff, Steffen
Quelle: International Journal of Action Research, 6 (2010) 1, S 75-107
Inhalt: "The present economic crisis has sparked a new debate in a wider political and academic public about the role of the state in advanced capitalist societies. The paper discusses this issue in a comparative perspective: How have different models of capitalism in Europe coped with major economic and societal challenges before the present crisis? Taking the UK and Sweden as flagship examples for contrasting models of capitalism in Europe, and Germany as an increasingly controversial case between these poles, the paper describes major moves taken in these three countries, from the mid-1990s, to tackle the challenges of globalisation and the liberalisation of EU labour and product markets, and to respond to societal changes such as ageing and the changing gender roles. It concludes with a comparative assessment of changes in these three models of capitalism in Europe before the current economic crisis as a basis for an outlook at the respective prospects in the near future, given the legacies of this crisis for public budgets and the capacities of the states." (author's abstract)
Schlagwörter:Kapitalismus; capitalism; Wirtschaftsordnung; economic system; Arbeitsmarkt; labor market; Liberalisierung; liberalization; Globalisierung; globalization; internationaler Vergleich; international comparison; Wohlfahrt; welfare; sozialer Wandel; social change; Federal Republic of Germany; Großbritannien; Great Britain; Schweden; Sweden; Geschlechtsrolle; gender role; soziale Ungleichheit; social inequality; Bevölkerungsentwicklung; population development; soziale Sicherung; social security
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik, Volkswirtschaftstheorie
Sechster Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland - Altersbilder in der Gesellschaft und Stellungnahme der Bundesregierung
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Berlin (Drucksache / Deutscher Bundestag, 17/3815), 2010. XVI, 293 S
Inhalt: Die Altenberichterstattung fußt auf einem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 24. Juni 1994 (Drucksache 12/7992), der im Zusammenhang mit der Debatte über den Ersten Altenbericht für jede Legislaturperiode einen Bericht zu einem seniorenpolitischen Schwerpunktthema fordert. Mit den Altenberichten sollen Erkenntnisse über die aktuelle Lebenssituation dieser Bevölkerungsgruppe gewonnen und die Öffentlichkeit darüber informiert werden. Insbesondere sollen der Fachöffentlichkeit und den politischen Instanzen zukunftsweisende Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Lage älterer Menschen gegeben werden sowie ein realistisches Bild von der Heterogenität des Alters in das öffentliche Bewusstsein vermittelt werden. Die Tradition der Altenberichterstattung umfasst sowohl Gesamtberichte zur Lebenssituation älterer Menschen als auch Spezialberichte zu besonderen Fragestellungen. Der Sechste Altenbericht ist eine umfassende Aufarbeitung der in unserer Gesellschaft vorhandenen Altersbilder, ihrer Tradition und ihrer Wirkungen. Die am 17. Juli 2007 berufene, interdisziplinär zusammengesetzte Sechste Altenberichtskommission Altenberichtskommission unter Leitung von Professor Andreas Kruse hatte den Auftrag, sich mit dem Thema Altersbilder in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. In Weiterentwicklung der Befunde des Fünften Altenberichts zu den Potenzialen älterer Menschen wird hier die Frage nach den vorherrschenden Altersbildern und ihrer gesellschaftlichen Wirkung aufgegriffen. Eine aktive soziale, kulturelle, wirtschaftliche und politische Teilhabe älterer Menschen ist auf zeitgerechte Altersbilder angewiesen. Bisher ist das Thema noch nicht systematisch in einem Altenbericht behandelt worden. Der Sechste Altenbericht soll maßgeblich dazu beitragen, realistische und zukunftsgerichtete Altersbilder herauszuarbeiten und durch eine öffentliche Debatte in der Gesellschaft zu verankern. Die Chancen Deutschlands, den demografischen Wandel aktiv zu gestalten, hängen wesentlich auch davon ab, wie es gelingt, mehr von den Fähig- keiten, Potenzialen, Stärken und Erfahrungen der älteren Generation in die Gesellschaft einzubringen. Es gilt, Altersbilder zu entwickeln, die ein realistisches und differenziertes Bild vom Alter in seinen unterschiedlichen Facetten zeichnen. Im Hinblick auf geschlechtsspezifische Aspekte bei Altersbildern wird der Altenbericht ergänzt werden um den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der auch die Lebensphase Alter in den Blick nimmt und dabei den Fokus auf Geschlechterunterschiede richten wird. Der Bericht, der Anfang 2011 veröffentlicht wird, untersucht die Gleichstellung von Frauen und Männern aus der Lebens- verlaufperspektive. Die 14-köpfige Altenberichtskommission hat schon während der Erarbeitungsphase intensiv den Dialog mit relevanten gesellschaftlichen Akteuren gesucht und an Veranstaltungen mit Seniorenorganisationen sowie mit Wirtschaft, Politik, Kirchen, Medien und Wissenschaft mitgewirkt. Es wurden Fachtagungen, Workshops und Expertengespräche zu zentralen Themen des Altenberichts durchgeführt. Damit hat die Kommission bereits in der Erarbeitungsphase einen wichtigen Beitrag zur Neubestimmung der Politik mit und für ältere Menschen im gesellschaftlichen Diskurs geleistet. Die Bundesregierung dankt der Kommission und ihrem Vorsitzenden Professor Andreas Kruse für ihre sorgfältig recherchierte und fundierte Darlegung zu dem überaus komplexen Thema Altersbilder. Die Kommission hat die Altersbilder in unterschiedlichen Bereichen unserer Gesellschaft untersucht und aufgezeigt, inwieweit sich hier differenzierte Darstellungen des Alters sowie differenzierte Ansprachen älterer Menschen finden.
Schlagwörter:alter Mensch; elderly; Altern; aging; Rollenbild; role image; Generationenvertrag; inter-generational contract; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Beschäftigungsfähigkeit; employability; Personalpolitik; personnel policy; bürgerschaftliches Engagement; citizens' involvement; Altenbildung; education for the elderly; lebenslanges Lernen; lifelong learning; Weiterbildung; further education; Konsumverhalten; consumption behavior; Selbstbild; self-image; Fremdbild; stereotype; Medien; media; Nutzung; utilization; Gesundheitsversorgung; health care; Pflege; caregiving; Altersgrenze; age limit; Altenhilfe; assistance for the elderly; Altenpolitik; policy on the elderly; Religion; religion; soziale Ungleichheit; social inequality; Federal Republic of Germany; Altersbilder
Differences in fertility patterns between East and West German women: disentangling the roles of cultural background and of the transformation process
Titelübersetzung:Unterschiede in den Fertilitätsmustern zwischen ost- und westdeutschen Frauen: Differenzierung der Rollen des kulturellen Hintergrunds und des Transformationsprozesses
Autor/in:
Arránz Becker, Oliver; Lois, Daniel; Nauck, Bernhard
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 1, S 7-34
Inhalt: Diese Studie vergleicht die paritätsspezifischen Fertilitätsmuster west- und ostdeutscher Frauen (Geburtskohorten 1970 und jünger) nach der deutschen Wiedervereinigung auf der Grundlage von Paneldaten des deutschen SOEP (Wellen 1990 bis 2006). Während die Übergangsrate zur Geburt des ersten Kindes bei der ostdeutschen Teilstichprobe tendenziell höher liegt als bei der westdeutschen, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer Zweitgeburt bei den westdeutschen Frauen im Zeitverlauf deutlich höher. Die dargestellten Analysen umfassen eine detaillierte vergleichende Untersuchung verschiedener intervenierender Mechanismen, dargestellt durch soziokulturelle Orientierungen und soziale Ungleichheiten, die aus dem gesellschaftlichen Transformationsprozess resultieren. Auch wenn die Übergangsrate zur Erstgeburt bei ostdeutschen Frauen durch ihre stärkeren beruflichen Ambitionen gesenkt wird, erhöht sich ihre Neigung zur Familienbildung durch ihre stärkere Familienorientierung. Überraschenderweise begünstigt der höhere Anteil der Konfessionslosen in Ostdeutschland den Übergang zur Elternschaft, da partnerschaftliche Beziehungen hierdurch sowohl schneller eingegangen als auch gefestigt werden. Die niedrigere Übergangsrate zur Zweitgeburt unter ostdeutschen Frauen ist zum Teil auf die höheren beruflichen Ziele, die niedrigere Religiosität und die niedrigere allgemeine Lebenszufriedenheit in dieser Teilgruppe zurückzuführen.
Inhalt: The present study compares parity-specific fertility patterns of West and East German women (from birth cohorts 1970 and younger) after German re-unification using panel data from the GSOEP (waves 1990 through 2006). Whereas the transition rate for the birth of the first child tends to be higher in the East German than in the West German sub-sample, the likelihood of second births remains considerably higher among West German women across time. The analyses presented comprise a detailed comparative test of different intervening mechanisms, represented by sociocultural orientations and social inequalities resulting from the societal transformation process. Although the transition rate to first births among East German women is lowered by their higher education and work aspirations, their higher degree of family orientation promotes their propensity to start a family. Surprisingly, the higher proportion of persons without a denomination in East Germany promotes the transition to parenthood because it accelerates both the engagement in and the consolidation of intimate relationships. The lower transition rate to second births among East German women is partly accounted for by the higher work aspirations, by the lower religiosity and by the lower general life satisfaction in this subgroup.
Schlagwörter:transformation; alte Bundesländer; cultural factors; fertility; family education; satisfaction; old federal states; Transformation; Zufriedenheit; religiousness; kulturelle Faktoren; Federal Republic of Germany; woman; Religiosität; neue Bundesländer; social inequality; Familienbildung; New Federal States; soziale Ungleichheit; Fruchtbarkeit; Fertilität; Ostdeutschland; Zweitgeburt; fertility; Eastern Germany; family formation; second birth
Unterschiede in den Fertilitätsmustern zwischen ost- und westdeutschen Frauen: Differenzierung der Rollen des kulturellen Hintergrunds und des Transformationsprozesses
Titelübersetzung:Differences in fertility patterns between East and West German women: disentangling the roles of cultural background and of the transformation process
Autor/in:
Arránz Becker, Oliver; Lois, Daniel; Nauck, Bernhard
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 1, S 35-64
Inhalt: Diese Studie vergleicht die paritätsspezifischen Fertilitätsmuster west- und ostdeutscher Frauen (Geburtskohorten 1970 und jünger) nach der deutschen Wiedervereinigung auf der Grundlage von Paneldaten des deutschen SOEP (Wellen 1990 bis 2006). Während die Übergangsrate zur Geburt des ersten Kindes bei der ostdeutschen Teilstichprobe tendenziell höher liegt als bei der westdeutschen, bleibt die Wahrscheinlichkeit einer Zweitgeburt bei den westdeutschen Frauen im Zeitverlauf deutlich höher. Die dargestellten Analysen umfassen eine detaillierte vergleichende Untersuchung verschiedener intervenierender Mechanismen, dargestellt durch soziokulturelle Orientierungen und soziale Ungleichheiten, die aus dem gesellschaftlichen Transformationsprozess resultieren. Auch wenn die Übergangsrate zur Erstgeburt bei ostdeutschen Frauen durch ihre stärkeren beruflichen Ambitionen gesenkt wird, erhöht sich ihre Neigung zur Familienbildung durch ihre stärkere Familienorientierung. Überraschenderweise begünstigt der höhere Anteil der Konfessionslosen in Ostdeutschland den Übergang zur Elternschaft, da partnerschaftliche Beziehungen hierdurch sowohl schneller eingegangen als auch gefestigt werden. Die niedrigere Übergangsrate zur Zweitgeburt unter ostdeutschen Frauen ist zum Teil auf die höheren beruflichen Ziele, die niedrigere Religiosität und die niedrigere allgemeine Lebenszufriedenheit in dieser Teilgruppe zurückzuführen.
Inhalt: The present study compares parity-specific fertility patterns of West and East German women (from birth cohorts 1970 and younger) after German re-unification using panel data from the GSOEP (waves 1990 through 2006). Whereas the transition rate for the birth of the first child tends to be higher in the East German than in the West German sub-sample, the likelihood of second births remains considerably higher among West German women across time. The analyses presented comprise a detailed comparative test of different intervening mechanisms, represented by sociocultural orientations and social inequalities resulting from the societal transformation process. Although the transition rate to first births among East German women is lowered by their higher education and work aspirations, their higher degree of family orientation promotes their propensity to start a family. Surprisingly, the higher proportion of persons without a denomination in East Germany promotes the transition to parenthood because it accelerates both the engagement in and the consolidation of intimate relationships. The lower transition rate to second births among East German women is partly accounted for by the higher work aspirations, by the lower religiosity and by the lower general life satisfaction in this subgroup.
Schlagwörter:transformation; alte Bundesländer; cultural factors; fertility; family education; satisfaction; old federal states; Transformation; Zufriedenheit; religiousness; kulturelle Faktoren; Federal Republic of Germany; woman; Religiosität; neue Bundesländer; social inequality; Familienbildung; New Federal States; soziale Ungleichheit; Fruchtbarkeit; Fertilität; Ostdeutschland; Zweitgeburt; fertility; Eastern Germany; family formation; second birth
Inhalt: "Anerkennung ist ein erstrebtes, aber ungleich verteiltes gesellschaftliches Gut. So unterscheiden sich die Chancen, Anerkennung durch den und im Beruf zu erzielen, nach Bildung, Herkunft, Alter, ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht. Die Untersuchung von Doppelkarriere-Paaren, Arbeitsorganisationen und sozialstaatlichen Regelungen zeigt, dass vor allem Frauen nach einer Familiengründung oft aus einer zentralen Anerkennungssphäre ausgeschlossen werden: der Sphäre der Erwerbsarbeit. Anerkennung ist damit eine zentrale Dimension sozialer Ungleichheit. Ihr gebührt größere Aufmerksamkeit in der Ungleichheitsforschung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Recognition is a social good which strives to be, but is not equally distributed. The opportunities to gain recognition of one’s professional achievements differ based on education, nationality, age, ethnicity and gender. The study of dual career couples, labour organizations and social welfare systems shows primarily that after starting a family, women are often excluded from a major sphere of recognition: that of professional employment. Therefore recognition is a central dimension of social inequality which is why it deserves more attention in inequality research." (author's abstract)
Schlagwörter:Dual Career Couple; gender; Erwerbsarbeit; social recognition; Frauenforschung; women's studies; soziale Anerkennung; ; Karriere; gainful work; Männerforschung; social inequality; career; reward; dual career couple; soziale Ungleichheit; Belohnung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie
Titelübersetzung:From the kindergarten to university : generation of ethnic and social disparities in the educational biography
Herausgeber/in:
Becker, Birgit; Reimer, David
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010. 316 S.
Inhalt: "In diesem Buch wird die Entstehung von sozialer und ethnischer Ungleichheit in den verschiedenen Etappen der Bildungskarriere untersucht. Beginnend beim Kindergarten bis hin zum Hochschulbesuch wird die gesamte Bildungsbiographie behandelt. Neben den 'klassischen Übergängen' im Bildungssystem werden auch Bildungskarrieren analysiert, die nicht geradewegs den 'typischen' Verlauf nehmen (z. B. Nachholen von Bildungsabschlüssen). Es werden aktuelle Ergebnisse aus Forschungsprojekten am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) und der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim vorgestellt, die sich mit speziellen Fragestellungen der Bildungsforschung beschäftigen und für diese Zwecke zum Teil eigene Primärdaten erhoben haben. Die Projekte bieten einen detaillierten Einblick in die gesamte Bildungskarriere von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Birgit Becker und David Reimer: Etappen in der Bildungsbiographie. Wann und wie entsteht Ungleichheit? (7-15); Beginn des Kindergartens und Übergang in die Grundschule: Birgit Becker: Ethnische Unterschiede bei der Kindergartenselektion: Die Wahl von unterschiedlich stark segregierten Kindergärten in deutschen und türkischen Familien (17-47); Nicole Biedinger und Birgit Becker: Frühe ethnische Bildungsungleichheit: Der Einfluss des Kindergartenbesuchs auf die deutsche Sprachfähigkeit und die allgemeine Entwicklung (49-79); Übergang in die Sekundarstufe: Volker Stocké: Schulbezogenes Sozialkapital und Schulerfolg der Kinder: Kompetenzvorsprung oder statistische Diskriminierung durch Lehrkräfte? (81-115); Cornelia Kristen und Jörg Dollmann: Sekundäre Effekte der ethnischen Herkunft: Kinder aus türkischen Familien am ersten Bildungsübergang (117-144); Schulformwechsel in der Sekundarstufe: Marita Jacob und Nicole Tieben: Wer nutzt die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Schulformen? Soziale Selektivität bei Schulformwechseln und nachgeholten Schulabschlüssen (145-178); Übergang in die Ausbildung und die Hochschule: Tobias Roth, Zerrin Salikutluk und Irena Kogan: Auf die "richtigen" Kontakte kommt es an! Soziale Ressourcen und die Bildungsaspirationen der Mütter von Haupt-, Real- und Gesamtschülern in Deutschland (179-212); Christian Hunkler: Ethnische Unterschiede beim Zugang zu Ausbildung und Erwerb von Ausbildungsabschlüssen (213-250); David Reimer und Steffen Schindler: Soziale Ungleichheit und differenzierte Ausbildungsentscheidungen beim Übergang zur Hochschule (251-283); Nachholen von Bildungsabschlüssen: Marita Jacob und Felix Weiss: Soziale Selektivität beim Hochschulzugang - Veränderungen der Zugangssequenzen zur Hochschule im Kohortenvergleich (285-312).