Beantwortung des Fragenkatalogs zu der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema "Entgeltgleichheit zwischen Frauen
und Männern"
Autor/in:
Ziegler, Astrid
Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut in der Hans-Böckler-Stiftung; Düsseldorf, 2009. 15 S
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Lohnunterschied; wage difference; gender-specific factors; woman; Mann; man; Einkommensunterschied; difference in income; Diskriminierung; discrimination
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Wandel der Erwerbsformen in Deutschland und Europa
Titelübersetzung:Change in types of economic activity in Germany and Europe
Autor/in:
Schmid, Günther; Protsch, Paula
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-505), 2009. 46 S
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag präsentiert mit Hilfe einer neuen Herangehens- und Darstellungsweise den Wandel der Erwerbsverhältnisse in Deutschland seit 1985 und vergleicht diese mit der Entwicklung in 23 Mitgliedstaaten der EU im Zehnjahresabschnitt von 1998 bis 2008. Er konzentriert sich auf die so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf der Grundlage des deutschen Mikrozensus und der Europäischen Arbeitskräfteerhebung. Neben einer detaillierten statistischen Beschreibung nach Geschlecht, Qualifikation und Sektoren werden auch theoretische Einschätzungen zur Erklärung des Wandels geprüft. Schließlich werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal herausgehoben und als zukünftige Herausforderungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik diskutiert. Das zentrale Ergebnis ist weder die Klage über das zerfallende 'Normalarbeitsverhältnis' noch über das tendenzielle 'Prekarität' atypischer Beschäftigungsformen; vielmehr nimmt infolge steigender Erwerbstätigkeit und wirtschaftlichen Wohlstands die Vielfalt der Beschäftigungsverhältnisse zu. Parallel dazu steigen allerdings auch die sozialen Risiken im Lebenslauf, vor allem das Risiko stark schwankender Einkommen durch mehrfache oder lange Perioden der Arbeitslosigkeit, wechselnde Arbeitszeiten, Veralten der Qualifikation oder gesundheitliche Leistungseinschränkungen. Sollen neue soziale Ungleichheiten abgebaut oder vermieden werden, müssen sich künftige Arbeitsmarktreformen auf diese Entwicklung einstellen, sei es durch Schaffung neuer sozialer Sicherheiten oder durch arbeits- und sozialrechtliche Flexibilisierung des Normalarbeitsverhältnisses. Der Beitrag endet mit Anregungen zu solchen Reformen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution presents - in a new way of examination and portrayal - the changes of employment relationships in Germany since 1985, and compares them with the development of 23 EU member states in the decade of 1998 to 2008. It concentrates on the so-called 'atypical' or non-standard forms of employment relations on the basis of the German Micro Census and the European Labour Force Survey. Apart from a detailed statistical description by gender, skills and branches, theoretical considerations trying to explain the development are also examined. Finally, the most important results and their challenges for the future labour market and social policy are emphasised again and discussed. The central outcome is neither the complaint of the eroding 'standard employment relationship' nor of its potential 'precariousness'; it is rather the increasing variability of the employment relations due to rising employment participation and economic prosperity. However, parallel to this development social risks are also spreading over the life course, especially the risk of great income volatility through multiple or long periods of unemployment, changing working times, obsolete skills or restricted work capacities due to ill health. In order to reduce or to avoid new social inequalities, future labour market reforms have to acknowledge this development by creating new social securities or by constituting a more flexible standard employment relationship through adaptations in labour and social law. The contribution ends by providing some suggestions to such reforms." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gesundheit; labor market trend; Qualifikation; Arbeitsrecht; qualification; Erwerbstätigkeit; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; type of economic activity; labor market policy; Arbeitsverhältnis; unemployment; EU; employability; Arbeitszeit; labor law; employment history; social policy; social security; Beschäftigungsfähigkeit; Erwerbsverlauf; Beschäftigungsentwicklung; Arbeitslosigkeit; Arbeitsmarktpolitik; gainful employment; employment relationship; Arbeitsmarktentwicklung; employment system; employment trend; working hours; Erwerbsform; Flexibilität; Sozialpolitik; health; Beschäftigungssystem; flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktforschung, Arbeitswelt
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Forschungsbericht : Aktuelle Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 4/2009), 2009. 70 S
Inhalt: "In den letzten Jahren ist die Integration von Frauen in den bundesdeutschen Arbeitsmarkt vorangekommen. Gleichwohl gibt es zwischen Männern und Frauen
nach wie vor Unterschiede in den Beschäftigungsmustern. Aus diesem Grund werden
in dem vorliegenden Forschungsbericht mit Daten des IAB-Betriebspanels 2008
die Beschäftigungsmuster von Männern und Frauen aus betrieblicher Perspektive
betrachtet: In welchen Betrieben sind Frauen beschäftigt? Unterscheiden sich Betriebe
mit einem hohen Frauenanteil von Betrieben mit einem niedrigen Frauenanteil?
Auch in konjunkturell schwachen Phasen muss vor dem Hintergrund der zukünftigen
Entwicklung des Arbeitsmarktes die Frage aufgeworfen werden, wie der Fachkräftebedarf
der Wirtschaft mittel- bis langfristig gedeckt werden kann und welche Potenziale erschlossen werden können? Angesichts der stark gestiegenen Bildungsbeteiligung
von Frauen mit der Folge einer Vielzahl von gut ausgebildeten weiblichen Fachkräften sollten Frauen bei der Rekrutierung von Fachkräften immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Die Daten des IAB-Betriebspanels 2008 zeigen: Zwischen Betrieben mit einem hohen
Frauenanteil und Betrieben mit einem niedrigen Frauenanteil zeigen sich kaum
Unterschiede in den Beschäftigungsmustern von Frauen und Männern. Unabhängig
vom Frauenanteil sind Teilzeitbeschäftigung eine Frauendomäne und die Übernahme
von Führungspositionen eine Männerdomäne. Es kann vor allem ein Brancheneffekt nachgewiesen werden, weniger ein Größeneffekt. Betriebe mit einem hohen Frauenanteil gehören häufiger zu Branchen, in denen vor allem typisch weibliche Berufe nachgefragt werden; Betriebe mit einem niedrigen Frauenanteil gehören häufiger zu Branchen, in denen vor allem typisch männlich dominierte Berufe nachgefragt werden. Diese branchenspezifische Segregation auf Betriebsebene ist damit Resultat einer beruflichen Segregation auf Personenebene. Die bis 2008 gestiegene Nachfrage nach Fachkräften hat zu zunehmenden Problemen bei der Besetzung von Stellen für Fachkräfte geführt. Dieses Problem bestand vor allem im Bereich der Stellen, die einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss erfordern. Das gestiegene Angebot an gut ausgebildeten Frauen auf dem Arbeitsmarkt hat zu einer Zunahme von Einstellungen von weiblichen Fachkräften geführt. Vor allem hochqualifizierte Frauen hatten gute Chance auf dem Arbeitsmarkt. Das geschlechtsspezifische Einstellungsverhalten der Betriebe bei Fachkräften führt zu einer Verfestigung der vorherrschenden Geschlechterstruktur in den Betrieben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The integration of women in the German labour market has made progress during the last years. There are however still differences in the employment patterns of men and women. Using data from the IAB-establishment panel 2008, this paper analyses the employment patterns of men and women from the perspective of firms: Which establishments do employ women? And do establishments with a high share of female employees differ from establishments with a low share of female employees? In view of the demographic developments, it is – even in times of economic downturn – important not to loose sight of the question how the need of skilled labour can be met in the long run. In view of the increased participation of women in the education and training system, it can be supposed that the recruitment of skilled female employees will gain in importance in the future. Data from the IAB-establishment panel 2008 show that the employment patterns of men and women do not differ much between establishments with a high and a low share of female employees. Regardless of the share of female employees in a firm, part-time work for example is a women's domain and managerial positions are mainly held by men. The employment patterns of men and women are mainly affected by the sector a firm is affiliated to, but less by the size of the establishment. Firms with a high percentage of women can be found more often in sectors in which occupations considered as 'typically female' dominate, whereas firms with a low share of women are affiliated to sectors in which male occupations are prevalent. The sector-specific segregation that can be observed at the establishment level is hence the result of the occupational segregation on individual level. The rising demand for skilled employees has led to increasing difficulties in filling vacancies, especially those requiring a university degree. On the other hand, the rising supply of skilled women on the labour market has led to an increasing number of recruitments of qualified female workers. Mainly highly skilled women have had good opportunities on the labour market. The gender-specific recruitment behaviour of firms strengthens the prevalent gender structures within the establishments." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; Erwerbsbeteiligung; Qualifikation; Berufsaussicht; Chancengleichheit; qualification; Betrieb; Federal Republic of Germany; woman; Beschäftigtenstruktur; composition of personnel; hiring; specialist; Personaleinstellung; labor force participation; equal opportunity; firm; Fachkraft; Frauenerwerbstätigkeit; career prospect
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
The educational attainment of the second generation in Germany: social origins and ethnic inequality
Titelübersetzung:Die Schulleistungen der zweiten Generation in Deutschland: soziale Herkunft und ethnische Ungleichheit
Autor/in:
Kristen, Cornelia; Granato, Nadia
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 4/2007), 2007. 33 S
Inhalt: Anhand von Daten aus dem deutschen Mikrozensus werden die Schulleistungen der zweiten Generation von Einwanderern in Deutschland untersucht. Der Fokus liegt dabei auf den Nachkommen der klassischen Gastarbeiter. Die Ergebnisse belegten, dass es beim Erreichen des höchsten Schulabschlusses, dem Abitur, große ethnische Differenzen gibt. Ausländische Jugendliche der zweiten Generation, vor allem Türken und Italiener, sind gegenüber gleichaltrigen Deutschen stark benachteiligt. Hieraus ergibt sich die zentrale Frage, inwieweit diese Unterschiede auf die soziale Herkunft zurückzuführen sind. Die Ergebnisse lassen vermuten, das ethnische Benachteiligungen in erster Linie auf soziale Ursachen, und nicht auf ethnische Ungleichheiten zurückzuführen sind. Eine Ausnahme bilden italienische Jugendliche. (IAB)
Inhalt: "With the German Microcensus we study the second generation’s educational attainment in Germany focusing on the descendants of classic labour migrants. Our results show that educational outcomes in terms of attending or completing the highest schooling track leading to the Abitur considerably vary among different ethnic groups. Second generation young adults, in particular Turks and Italians, experience pronounced disadvantages in comparison to their German peers. The central question in this context is to what extent ethnic stratification in the German school system is related to educational and social background. Our findings suggest that ethnic disadvantages primarily result from social rather than from specific ethnic inequalities, since initial differences in the chances of attaining the Abitur disappear after considering educational and social origin, the only exception being Italian young adults." [author's abstract]
Schlagwörter:Ausländer; alien; Kind; child; zweite Generation; second generation; Schulleistung; academic achievement; Schulabschluss; school graduation; soziale Herkunft; social background; Auswirkung; impact; Bildungsniveau; level of education; Jugendlicher; adolescent; Abitur; secondary school graduation certificate; Quote; quota; ethnische Gruppe; ethnic group; Mikrozensus; microcensus; Bildungschance; educational opportunity; Türke; Turk; Italiener; Italian; Benachteiligung; deprivation; Minderheit; minority; Jugoslawe; Yugoslavian; Grieche; Greek; Spanier; Spaniard; Portugiese; Portuguese; Einwanderung; immigration; gender-specific factors; alte Bundesländer; old federal states; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Migration, Arbeitsmarktforschung
Transitional labour markets: managing social risks over the lifecourse
Titelübersetzung:Übergangsarbeitsmärkte: soziales Risikomanagement im Berufsverlauf
Autor/in:
Schmid, Günther
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2007-111), 2007. 20 S
Inhalt: "Frauen und Männer werden zunehmend mit erwerbsbezogenen kritischen Ereignissen im Lebenslauf konfrontiert. Dabei sind sie Risiken ausgesetzt, die weder durch die Arbeitslosenversicherung noch durch andere erwerbsbezogene Sicherungssysteme abgedeckt sind. Das soziale Risikomanagement von Übergangsarbeitsmärkten zielt darauf ab, Erwerbspersonen dabei zu unterstützen, erfolgreich durch diese kritischen Übergänge zwischen verschiedenen Beschäftigungsverhältnissen oder zwischen unbezahlter (nichtsdestotrotz produktiver) und bezahlter Arbeit zu navigieren. Es entwickelt neue und nach Risiken differenzierte Formen sozialer Sicherung, beruflicher Weiterbildung und Arbeitsmarktdienstleistungen. Dieser Essay skizziert die Theorie der Übergangsarbeitsmärkte, indem er mit einer kritischen Betrachtung des Konzepts 'Flexicurity' beginnt. Er argumentiert, dass dieses Ansatz einer theoretischen Fundierung bedarf, um seine Verwendung für beliebige politische Zwecke zu vermeiden. Er fährt fort, die allgemeinen Prinzipien und Strategien sozialen Risikomanagements zu entwickeln und diese mit praktischen Beispielen unter dem Gesichtspunkt einer Revision der Lissabon-Strategie zu erläutern. Der Artikel endet mit der Empfehlung, eine Arbeitslebensversicherung zu etablieren, die aus drei Säulen besteht: einer universellen Garantie des Mindesteinkommens, einer Erweiterung der Arbeitslosenersicherung zu einer Beschäftigungsversicherung, die durch private oder kollektivvertraglich ausgehandelte Versicherungen ergänzt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women and men increasingly face work-related critical events during their lifecourse and experience risks that are not fully covered by unemployment insurance or other work related insurances. Social risk management of transitional labour markets (TLMs) aims at supporting people in navigating risky transitions between various employment relationships or between unpaid (but nevertheless productive) work and gainful employment through social insurance, continuous education or training and employment services differentiated according to the type of risk. This essay outlines the theory of TLMs by starting with a critical review of the concept of flexicurity. It argues that the concept needs theoretical underpinning in order to avoid its arbitrary use for various political interests. It continues by developing the general principles and strategies of social risk management and provides examples on how to successfully manage social risks over the lifecourse in view of the ongoing process of revising the Lisbon strategy. The article ends by recommending the establishment of a worklife insurance consisting of three pillars: a universal basic income guarantee, the extension of unemployment insurance to employment insurance, supplemented by private or collectively bargained insurance systems." (author's abstract)
Schlagwörter:Theorie; security; conciliation of interests; risk; Sozialversicherung; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; social insurance; gainful work; minimum income; labor market policy; insurance; Mindesteinkommen; employment history; Versicherung; Erwerbsarbeit; Übergangsarbeitsmarkt; social security; Arbeitnehmer; Erwerbsverlauf; Risiko; Arbeitsmarktpolitik; employer; employee; Interessenausgleich; theory; Sicherheit; Arbeitgeber; Flexibilität; transitional labor market; flexibility
Gender differentiation in higher education: educational specialization and labour market risks in Spain and Germany
Titelübersetzung:Genderunterschiede in der höheren Bildung: bildungsbezogene Spezialisierung und Arbeitsmarktrisiken in Spanien und Deutschland
Autor/in:
Reimer, David; Steinmetz, Stephanie
Quelle: Universität Mannheim, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES); Mannheim (Arbeitspapiere / Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung, 99), 2007. 38 S
Inhalt: The objective of this paper is to investigate the relationship between gender differentiation in tertiary education and labour market hazards. We analyze how differences between male and female tertiary graduates in the chosen degree level and field of study affect the likelihood to be unemployed or obtain a low status job. In order to learn about the role of institutional context, we compare Germany and Spain, two countries that differ with respect to horizontal (field of study) and vertical (degree level) segregation by gender as well as to the linkage between the education and labour market system. Using Labour Force Survey data from the year 2000, our results of logistic regression models as well as a non-linear decomposition technique generally confirm our expectation that the field of study explains a sizable portion of the gender gap in unemployment and low status jobs in both countries. Whereas the level of tertiary degree does not matter with respect to unemployment in either country, it explains part of the female disadvantage in holding a low status job in Spain. Moreover, our analyses show that women with a degree in a predominantly male field of study are not systematically disadvantaged compared to men. Finally, even though the role of the institutional context is hard to evaluate, it seems that, for the two selected countries, the horizontal and vertical gender segregation is more relevant in Spain than in Germany.' [author's abstract]
Not am Mann: von Helden der Arbeit zur neuen Unterschicht? Lebenlagen junger Erwachsener in wirtschaftlichen Abstiegsregionen der neuen Bundesländer
Titelübersetzung:If the worst comes to the worst: from heroes of labor to the new underclass? Living arrangements of young adults in economically declining regions in the new Bundesländer
Autor/in:
Kröhnert, Steffen; Klingholz, Reiner
Quelle: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung; Berlin, 2006. 80 S
Inhalt: "Seit dem Fall der Mauer haben über 1,5 Millionen Menschen ihre alte Heimat in den neuen Bundesländern verlassen - rund zehn Prozent der Bevölkerung zum Ende der DDR-Ära. Gegangen sind vor allem junge, qualifizierte und weibliche Personen. In der Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen fehlen insbesondere in den entlegenen, wirtschafts- und strukturschwachen Regionen die jungen Frauen. Entsprechend herrscht dort ein Männerüberschuss von 25 Prozent und mehr. Diese Frauendefizite sind europaweit ohne Beispiel. Selbst Polarkreisregionen im Norden Schwedens und Finnlands, die seit langem unter der Landflucht speziell von jungen Frauen leiden, reichen an ostdeutsche Werte nicht heran. Die Autoren der Studie "Not am Mann" sehen in dem Bildungsvorsprung von jungen Frauen den Hauptgrund für deren überproportionale Abwanderung: Die besseren Leistungen der Schülerinnen, die bundesweit zu beobachten sind, treten im Osten Deutschlands - und dort vor allem in den wirtschaftsschwachen Gebieten - deutlicher zutage. Da junge Frauen bessere Zeugnisse vorweisen können als ihre männlichen Altersgenossen, haben sie es anderenorts leichter, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Die Folgen für die betroffenen Regionen gehen weit über den reinen Verlust an Bewohnerinnen hinaus. So fehlen aufgrund der Frauenabwanderung in den neuen Bundesländern rund 100.000 Kinder. Das Fortgehen der jungen Frauen beschleunigt auch den wirtschaftlichen und sozialen Erosionsprozess. Während sich die Mädchen schon in der Schule durch gute Leistungen auf eine mögliche spätere Abwanderung vorbereiten, fallen die Jungen weiter zurück - vermutlich, weil sie sich durch die im Umfeld verbreitete Arbeitslosigkeit unter den überzähligen jungen Männern weiter entmutigen lassen. In den Landstrichen mit den größten wirtschaftlichen Problemen ist deshalb eine neue, von Männern dominierte Unterschicht entstanden, deren Mitglieder von einer Teilhabe an wesentlichen gesellschaftlichen Bereichen ausgeschlossen sind: Viele von ihnen haben keinen Job, keine Ausbildung und keine Partnerin. Genau diese misslichen Lebensverhältnisse erschweren es, den weiteren wirtschaftlichen und demografischen Abwärtstrend aufzuhalten oder gar umzukehren. Hinzu kommt, dass Regionen mit Männerüberschuss besonders anfällig für rechtsradikales Gedankengut sind. Aus all diesen Gründen verlieren diese Gebiete weiter an Attraktivität für Frauen: In jenen Landstrichen, aus denen bereits viele Frauen abgewandert sind, fällt auch deren weitere Abwanderung besonders dramatisch aus. Elternhäuser wie auch Schulen reagieren bis heute nicht angemessen auf die Defizite der männlichen Jugendlichen: Einerseits ermutigen Eltern ihre Töchter tendenziell zu höherer Bildung als ihre Söhne. Andererseits führt gerade in den neuen Bundesländern ein extrem hoher Anteil weiblicher Grundschullehrer dazu, dass Jungen Ansprechpartner und Vorbilder fehlen und sie nicht adäquat motiviert werden. Das Berlin-Institut empfiehlt in der Studie 'Not am Mann' dringend ein Motivations- und Bildungsprogramm, das sich speziell den abgehängten, männlichen Jugendlichen widmet." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Arbeitslosigkeit; unemployment; Arbeitsplatz; job; Arbeit; labor; neue Bundesländer; New Federal States; Bevölkerungsentwicklung; population development; junger Erwachsener; young adult; Lebenssituation; life situation; sozialer Abstieg; social decline; Prekariat; precariat; Abwanderung; out-migration; gender-specific factors; Qualifikationsniveau; level of qualification; Arbeitsmarkt; labor market; Kriminalität; criminality
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Arbeitsmarktforschung, soziale Probleme
Basisindikatoren der ökonomischen Entwicklung in Deutschland, Großbritannien, Schweden, USA - 1950 bis 2000
Titelübersetzung:Basic indicators of economic development in Germany, Great Britain, Sweden and the United States of America - 1950 to 2000
Autor/in:
Thome, Helmut; Birkel, Christoph
Quelle: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät I Sozialwissenschaften und historische Kulturwissenschaften, Institut für Soziologie; Halle (Der Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, 2005-4), 2005. 49 S
Inhalt: Die Vergleichsstudie präsentiert Daten zur ökonomischen Entwicklung in Deutschland, England, Schweden und den USA im Zeitraum 1950-2000. Dabei gliedern sich die Ausführungen in folgende ökonomische Kenngrößen: (1) Wachstum und Niveau des Volkseinkommens, (2) Produktivitätsentwicklung, (3) Arbeitslosigkeit, (4) Beschäftigungsstrukturen (Arbeitszeitvolumen und Beschäftigungsquoten, sektorale Entwicklung, öffentlicher und privater Sektor, Frauenerwerbsquote, Selbständigenquote) (5) Entwicklung der Arbeitskosten, (6) Steuer- und Abgabenbelastung, Staatsausgabenquote, (7) Bildung und Kapitalbildung, (8) internationaler Handel, also Exporte und Importe sowie (9) demographische Indikatoren (Geburtenrate, Alterszusammensetzung und Ausländeranteile). (ICG2)
Schlagwörter:women's employment; Bevölkerungsentwicklung; Steuerbelastung; privater Sektor; education; private sector; Sweden; North America; economic development (single enterprise); öffentlicher Sektor; Produktivität; tax burden; international economic relations; public sector; autonomy; Federal Republic of Germany; ökonomische Entwicklung; employment; national income; Nordamerika; unemployment; United States of America; labor costs; Arbeitszeit; Bildung; internationale Wirtschaftsbeziehungen; productivity; economic growth; Schweden; Volkseinkommen; Beschäftigungsentwicklung; Arbeitslosigkeit; Arbeitskosten; Wirtschaftswachstum; USA; population development; Großbritannien; employment trend; working hours; Great Britain; Selbständigkeit; Frauenerwerbstätigkeit; Beschäftigung
Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Branchen, Berufen und Betrieben
Titelübersetzung:Wage differences between women and men in industries, occupations and firms
Autor/in:
Hinz, Thomas; Gartner, Hermann
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB); Nürnberg (IAB Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 4/2005), 2005. 37 S
Inhalt: "Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern werden in der ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Diskussion unter anderem auf die unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten von Männern und Frauen (Segregation) sowie die unterschiedliche Ausstattungen mit Humankapital zurückgeführt. In dem Beitrag wird unter Verwendung eines kombinierten employer-employee Datensatzes des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (LIAB-Daten) gefragt, ob die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern mit der unterschiedlichen Verteilung von Frauen und Männern auf Wirtschaftsbereiche, Berufe und Betriebe erklärt werden können. Forschungsergebnisse aus den USA und Skandinavien zeigen, dass dort so gut wie keine geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede im gleichen Beruf und im gleichen Betrieb (in sog. Job-Zellen) zu finden sind. Unsere Ergebnisse für westdeutsche Betriebe zeigen jedoch, dass auch innerhalb von Job-Zellen eine beachtliche Lohndifferenz zwischen den Geschlechtern besteht. Sie ist im Untersuchungszeitraum (1993-2001) von etwa 17 auf 15 Prozent des Männerlohnes gefallen. Wenn wir Ausbildung und Berufserfahrung in den Job-Zellen konstant halten, beträgt der Lohnunterschied etwa 12 Prozent. Zusätzlich untersuchen wir, ob sich die relativen Löhne von Frauen für hierarchische Berufsgruppen (nach ISCO) unterscheiden. Die Lohndifferenzen in den Job-Zellen sind bei Leitungskräften und bei Wissenschaftlern mit 7 und 5 Prozentpunkten verhältnismäßig gering. Messprobleme und Eigenheiten des verwendeten Datensatzes können möglicherweise für einen Teil des im internationalen Vergleich hohen Lohnunterschied in den Job-Zellen verantwortlich sein." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Lohnunterschied; wage difference; Determinanten; determinants; gender-specific factors; Federal Republic of Germany
Neue Selbstständigkeit und wachsender Grenzbereich zwischen selbstständiger und abhängiger Erwerbsarbeit: europäische Trends vor dem Hintergrund sozialpolitischer und arbeitsrechtlicher Entwicklungen
Titelübersetzung:New self-employment and wider boundary area between self-employed and non-self-employed gainful work: European trends against the background of developments in social policy and labor law
Autor/in:
Schulze Buschoff, Karin
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeit, Sozialstruktur und Sozialstaat, Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung, 2004-108), 2004. 36 S
Inhalt: "Das duale System der Erwerbstätigkeit mit der klaren Unterscheidung zwischen abhängiger und selbstständiger Erwerbstätigkeit ist historisch gewachsen. In Bezug auf das Arbeitsrecht zeigen sich deutliche Übereinstimmungen in den betrachteten Ländern Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Italien und Schweden: Arbeitsrechtliche Bestimmungen beziehen sich bislang in der Regel ausschließlich auf die abhängig Beschäftigten, während das Zivil- und Handelsrecht für die Selbstständigen eher Markt- als soziale Schutzrechte regelt. Während diese grundlegende Übereinstimmung im Arbeitsrecht augenfällig ist, gibt es, je nach wohlfahrtsstaatlicher Tradition, deutliche Unterschiede in der sozialversicherungsrechtlichen Behandlung von Selbstständigen und abhängig Beschäftigten in den einzelnen Ländern. Aufgezeigt wird, dass sowohl im Arbeitsrecht als auch im Sozialversicherungsrecht die Grenzen zwischen Selbstständigkeit und abhängiger Beschäftigung tendenziell fließender werden. In der Praxis nehmen in diesem Grenzbereich Beschäftigungsformen wie die wirtschaftlich abhängige Selbstständigkeit bzw. die Scheinselbstständigkeit auch infolge geänderter Unternehmensstrategien in Form von Outsourcing und Franchising zu. Ebenso gewinnen Formen 'neuer Selbstständigkeit' an Bedeutung. Während der Zugang zur Selbstständigkeit sich in den ersten Dekaden nach dem zweiten Weltkrieg noch deutlicher durch Voraussetzungen wie Human- und Finanzkapital begrenzt wurde, wird das Bild der Selbstständigkeit in den letzten Jahrzehnten insgesamt bunter. In einigen Ländern steigt der Zugang von Alleinselbstständigen, Frauen und Personen mit geringer Kapitalausstattung, die direkt aus der Arbeitslosigkeit kommen. Spezielle Arbeitsmarktprogramme tragen in manchen Ländern dazu bei, dass sich die Erwerbsform Selbstständigkeit diesen neuen Gruppen öffnet. Trotz dieser europaweiten Trends gibt es deutliche Unterschiede in der Art und dem Umfang der Selbstständigkeit. Insbesondere bei der Entwicklung der Sozialversicherung für Selbstständige ist in den einzelnen Ländern eine starke Pfadabhängigkeit bedingt durch wohlfahrtsstaatliche Traditionen zu beobachten. Im Ländervergleich wird vor allem der deutsche konservative Wohlfahrtsstaat, der Selbstständige traditionellerweise nicht in die Systeme der sozialen Sicherung integriert, der neuen Vielfalt und der zunehmenden Schutzbedürftigkeit Selbstständiger nicht gerecht." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on historical developments the distinction between 'employment' and 'self-employment' is a recurring feature of all European legal systems. There are parallel principles of the legal systems in the observed nations Germany, Great Britain, the Netherlands, Italy and Sweden: while the dependent employment is ruled by labour law, the self-employment is governed by civil and commercial law. Apart from this conformity, we find great differences of the national social security law depending on welfare-state tradition. Obviously the boundaries between self-employment and dependent employment are shifting in labour law as well as in social security law. And furthermore according to changing business policies like outsourcing and franchising, a 'grey area' of difficult-to classify forms of employment is growing. Likewise 'new forms' of self-employment become more important. While self-employment in the first decades after World War II was limited by preconditions like human and financial capital, the image of self-employment gets more and more heterogeneous. In some nations solo-self-employed, women, persons with low financial resources and former unemployed enter self-employment. This development is supported by special labour market programmes. In spite of these Europe-wide trends we find significant differences in type and amount of self-employment. Especially the social insurance system is in consequence of the welfare-state tradition strongly path-dependent. Comparing the mentioned European countries, the German conservative welfare state, that traditionally does not integrate self-employed in the national security system, does not come up to the emerging requirements arising from the new heterogeneity and neediness." (author's abstract)
Schlagwörter:Italy; Netherlands; salaried employee; Sweden; Arbeitsrecht; abhängig Beschäftigter; Sozialversicherung; berufliche Selbständigkeit; Italien; Federal Republic of Germany; social insurance; social law; labor market policy; Outsourcing; Scheinselbständiger; labor law; social policy; self-employment; Schweden; outsourcing; Selbständiger; Arbeitsmarktpolitik; fictive self-employed person; Großbritannien; self-employed person; Great Britain; Sozialrecht; Sozialpolitik; Niederlande