Ist Anti-Aging unnatürlich? Die soziale und biologische Ko-Konstruktion alternder Körper
Titelübersetzung:Is anti-aging unnatural? Social and biological co-construction of aging bodies
Autor/in:
Spindler, Mone
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 1409-1417
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Inhalt: "Ein häufiger Einwand gegen das an Bedeutung gewinnende und kontrovers diskutierte Verjüngungsprogramm 'Anti-Ageing' ist, dass Anti-Ageing unnatürlich sei, da es gegen den natürlichen biologischen Alterungsprozess gerichtet ist. Welches Verständnis des Verhältnisses von 'Natur' und 'Kultur' in Bezug auf die Unterscheidung 'Alter' liegt diesem Argument zugrunde? Es erinnert an ein dichotomes Konzept von 'Alter', demzufolge altersbezogene körperliche Veränderungen die natürliche, außerdiskursive Basis von 'Alter' sind und soziale Diskurse und Praktiken lediglich die Bedeutung dieser natürlichen Basis verändern, nicht aber den materialen Körper selbst. Anti-Ageing ist ein Forschungsgegenstand, an dem sich anschaulich zeigen lässt, was in der postmodernen feministischen Theoriediskussion in Bezug auf die Unterscheidung 'Geschlecht' bereits ausgiebig erörtert (Butler; Haraway), und auch, vor allem in der englischsprachigen Sozialgerontologie im Hinblick auf 'Alter' thematisiert wird (Katz; Kondratowitz; Featherstone/ Wernick): Dass ein dichotomes Verständnis des Zusammenwirkens von Natur (dem materialen alternden Körper) und Kultur (gesellschaftliche Diskurse und Praktiken) nicht der Flexibilität der Grenze zwischen beiden Bereichen Rechnung trägt. Anhand erster Ergebnisse von teilnehmenden Beobachtungen von Anti-Ageing Konferenzen und Veranstaltungen für AnwenderInnen von Anti-Ageing soll gezeigt werden, wie durch die Anwendung von Anti-Ageing Methoden - seien es Diäten, Hormontherapien, plastische chirurgische Eingriffe oder zukünftige biotechnologische Verfahren - nicht nur die Bedeutung, sondern auch die Materialität alternder Körper sozial verändert wird und wie dies zu einer empirische Ausarbeitung des materiell dekonstruktivistischen Konzepts einer soziale und biologische Ko-Konstruktion von 'Natur' (Haraway) in Bezug auf 'Alter' beitragen könnte. Dieses sowohl gegen biologistische als auch entmaterialisierende Konzepte von 'Körper' gerichtete Verständnis von 'Natur' könnte insofern zu einer Differenzierung der Diskussion über Anti-Ageing beitragen, als dass daran deutlich wird, dass die zunehmenden Möglichkeiten biotechnologischer Körpermodifikationen nicht per se problematisch sind, sondern vielmehr die gesellschaftlichen Machtverhältnisse, innerhalb derer diese stattfinden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gerontologie; Theorie; Dekonstruktivismus; social construction; alter Mensch; Gesellschaft; Diskurs; discourse; Biotechnik; society; medicine; gerontology; culture; Konstruktion; nature; soziale Konstruktion; body; remuneration for members of parliament; feminism; Körper; Diskussion; therapy; discussion; Natur; research topic; Medizin; Forschungsgegenstand; theory; Feminismus; biologische Faktoren; biotechnology; deconstructivism; elderly; Kultur; gender-specific factors; Diäten; Therapie; biological factors; construction
SSOAR Kategorie:Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eliten: eine Frage von Herkunft, Geschlecht und Leistung
Titelübersetzung:Elites: a question of origin, gender and achievement
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 556-564
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Inhalt: Die Autorin thematisiert die Ambivalenz feministischer Eliteforschung, sie skizziert die Anschlussmöglichkeiten zwischen der Frauen-/Geschlechterforschung und der Eliteforschung sowie die Selbstrekrutierung von Eliten und die Frauenbeteiligung. Sie geht darüber hinaus auf die Legitimierung von Eliten, die allgemeine Zuerkennung von Leistung wissenschaftlicher Eliten und auf die Selbstzurechnung von Frauen zur Elite ein. Nach ihrer Einschätzung stellt die neuere Diskussion um Eliteuniversitäten oder -fakultäten in Deutschland und um die Perspektive ihrer öffentlichen Förderung einen Umschwung in der Elitedebatte dar. Denn zum einen ist der Begriff "Elite" dadurch von einem umstrittenen zu einem affirmativen Begriff geworden, zum anderen zeichnet er sich aber auch als neues Instrument der Selektion ab. Da Frauen in ihrer Bildungsbeteiligung inzwischen nicht mehr als benachteiligt gelten können, kann diese neue soziale Differenzierung eine weitere Hürde auf ihrem Weg an die Spitze sein. (ICI2)
Schlagwörter:Elite; Feminismus; Diskurs; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Bildungsbeteiligung; Chancengleichheit; soziale Herkunft; Leistung; Eliteforschung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschafts- und Technikforschung: Multikulturelle und postkoloniale Geschlechteraspekte
Titelübersetzung:Science of science and research on technology: multicultural and post-colonial gender aspects
Autor/in:
Harding, Sandra
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 305-314
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Inhalt: Die Autorin beschreibt die Themen der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung in Europa und Nordamerika anhand von fünf exemplarischen Bereichen: sexistische und androzentrische Diskriminierung durch Prozesse und Ergebnisse der Forschung, soziale Strukturen der Wissenschaft, wissenschaftliche Ausbildung, Technologiegestaltung sowie Epistemologie und Wissenschaftstheorie. In Abgrenzung dazu skizziert sie kritische feministische Sichtweisen zur modernen westlichen Wissenschaft und Technik, die in verschiedenen Projekten des "Südens" eine wichtige Rolle für die Konzeption von Modernität, Demokratie und sozialem Fortschritt spielen. Sie hebt insbesondere drei Wissenschafts- und Technikbewegungen hervor, die im Süden nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind: die "Ethnoscience"-Bewegung, die "Science and Empires"-Bewegung und die postkoloniale Kritik an Entwicklungspolitik, -praktiken und -theorien des Nordens. Die Autorin weist vor diesem Hintergrund auf zukünftige Entwicklungen und Fragen der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung hin. (ICI)
Schlagwörter:Wissenschaftsforschung; Technik; Feminismus; Diskurs; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; westliche Welt; Entwicklungsland; multikulturelle Gesellschaft; Kolonialismus; soziale Bewegung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zwischen Männerbund und Gender Mainstreaming : Bedingungen und Perspektiven von Frauenpolitik
Titelübersetzung:Between a male organization and gender mainstreaming : conditions and prospects relating to women's policy
Autor/in:
Weiss, Alexandra
Quelle: Alles Gender?: feministische Standortbestimmungen. Maria Buchmayr (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung), 2008, S. 113-125
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Inhalt: Die 1990er Jahre begannen mit einem Verwerfen aller linken und feministischen gesellschaftlichen Alternativen. Es kam zu einer Stilllegung kritischer Diskurse und in der Frauenpolitik zu einer fast ausschließlichen Konzentration auf rechtliche Gleichstellungsmaßnahmen. Die allgemeine Haltung zu feministischen Kernfragen wie etwa dem Selbstbestimmungsrecht über den Körper, Gewalt gegen Frauen oder die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung hat sich nur an der Oberfläche verändert. Viele dieser Fragen wurden wieder "privatisiert". Der vorliegende Beitrag geht von der These aus, dass sich Gender Mainstreaming in der realen Politik als Verschleierungsmechanismus von herrschaftlichen und gewaltförmigen Geschlechterverhältnissen entpuppt. Gender Mainstreaming treibt nicht mehr die Infragestellung und Auflösung von geschlechtlichen Identitäten und Differenzen, wahrnehmbar in Herrschaftsverhältnissen und Dominanz, voran, sondern durch die Strategie Gender Mainstreaming wird aufgrund der Annahme der schlichten "Verschiedenheit" zwischen Frauen und Männern die Herstellung einer scheinbaren Gleichrangigkeit als Ziel vorangestellt. Die Autorin arbeitet in ihren Überlegungen heraus, welche wesentlichen Aspekte mit dieser Entwicklung als ideologische Leistung neoliberaler Politik einhergehen und stellt dazu exemplarisch Vergleiche mit männerbündischen Strukturen an. (ICA2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Kritik; Ideologie; Ideologiekritik; Neoliberalismus; Feminismus; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; Gleichstellung; Geschlechterverhältnis; Konservatismus; Männerbund; Diskurs; Herrschaft
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom "biologischen Geschlecht" zur "statistischen Differenz" : was sind Frauen? Was sind Männer? Thesen zur Geschichte der Verkörperung des Unterschieds
Titelübersetzung:From a "biological gender" to a "statistical difference" : what are women? what are men? Theses on the history of the embodiment of difference
Autor/in:
Duden, Barbara
Quelle: Körper que(e)r denken: Tagungsband des 11. AbsolventInnentages der Johannes-Kepler-Universität Linz. Elisabeth Greif (Hrsg.). Linz: Trauner (Linzer Schriften zur Frauenforschung), 2006, S. 7-26
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Inhalt: Die Autorin unterzieht das seit den 1970er Jahren in den Geschlechterstudien etablierte Begriffspaar von biologischem und sozialem Geschlecht einer kritischen Betrachtung. Die Distanzierung feministischer Theoretikerinnen zur Biologie, die in der Auseinandersetzung um den Status des biologischen Geschlechts begann, mündet heute nach ihrer These in eine Entkörperung der Sinne. Durch die Dekonstruktion der Biologie verlieren körperbezogene Begriffe in den Gender-Studies an Bedeutsamkeit und verhindern einen Diskurs über die körperlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Autorin weist anhand von zwei methodischen Ansätzen, die ein Verständnis für den Sinn von Wörtern und den Gehalt von Begriffen im jeweiligen zeitlichen und örtlichen Kontext ermöglichen, auf die geschichtliche Gebundenheit des Unterschieds im und am Leib hin. Als historische Beispiele der Ver- und Entkörperung von Andersartigkeit skizziert sie die Zeit des Barock, die Periode der Biologie und die heutige Postmoderne. In ihrer abschließenden Analyse von Thomas Laqueurs Studie "Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud" (1992) kritisiert sie vor allem die leeren, nicht erlebbaren oder sinnlich wahrnehmbaren Kategorien, die den sexuierten Körper der Biologie durch a-menschliche Konstrukte ersetzen. (ICI2)
Schlagwörter:Körper; Feminismus; Theorie; biologische Faktoren; Diskurs; Begriff; Mann; Geschlechtsrolle; soziale Faktoren
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Fetisch Körper und Weißsein : eine Kritik am Primat der Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:The body fetish and being white : a criticism of the primacy of the gender category
Autor/in:
Lorey, Isabell
Quelle: Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien. Anja Weckwert (Hrsg.), Ulla Wischermann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Helmer (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften), 2006, S. 209-226
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Inhalt: In der feministischen Kontroverse um Achsen der Differenz diskutiert der Beitrag die Position, dass feministische Wissenschaft sich von ihrem primären Bezug auf Geschlecht lösen müsse. Es wird kritisiert, dass Kategorien wie Klasse und Ethnizität innerhalb der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung nur für die Analyse "Anderer", nicht aber für die Untersuchung des "Eigenen" fruchtbar gemacht worden sind. Diese Ausblendung zeigt sich besonders deutlich in der feministischen Theoretisierung des Körpers, die in weiten Teilen an der pauschalisierenden These eines abgewerteten, weiblichen Körpers festhält, ohne zu reflektieren, dass Körper auch "rassifiziert" oder "ethnisiert" sind. Mit dem Stichwort "der weiße Körper" spricht die Autorin von einer "Fetischfunktion" des weiblichen Körpers innerhalb des weißen, deutschsprachigen Feminismus. In Anlehnung an Freud begreift sie den Fetisch kritisch als Leugnung von Differenz zugunsten imaginierter Ganzheit. Diese Leugnung stellt zugleich eine Überlegenheitskonstruktion dar, da die Ganzheit auf der Normalitätsfolie des "Weißseins" imaginiert wird. "Rasse" oder Ethnizität tauchten in dieser Denkbewegung lediglich als sekundäre Ungleichheitskategorien in der Form des "Anderen" auf; das Resultat ist eine Hierarchisierung von Ungleichheitslagen und die Ausblendung der Rolle des "Eigenen". Abschließend plädiert die Autorin für eine systematische Auseinandersetzung mit "Weiß sein" - auch und gerade in der Beschäftigung mit dem Körper. (ICH2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Frauenforschung; Körper; Rasse; ethnische Herkunft; Feminismus; Diskurs; Bürgertum; Volk; Rassismus; Abwertung; Geschlechtsrolle; Sexualität; Fremdbild; Weiblichkeit; Identität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom Rand zum mainstream und zurück? : Zerreißproben und Perspektiven in der Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:From the periphery to the mainstream and back? : crucial tests and perspectives in women's and gender studies
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Das Jahrhundert des Feminismus: Streifzüge durch nationale und internationale Bewegungen und Theorien. Anja Weckwert (Hrsg.), Ulla Wischermann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Helmer (Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften), 2006, S. 193-207
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Inhalt: Vor dem Hintergrund, dass sich die Frauen- und Geschlechterforschung in Deutschland angesichts von Stellenkürzungen und Hochschulreform mit besonderen Anforderungen konfrontiert sieht, diagnostiziert der Beitrag zwei systematische Spannungsverhältnisse, von denen das erste die Widersprüche im Verhältnis von institutionenpolitischer und inhaltlicher Entwicklung betrifft. Im Zuge von Hochschulreform und Bolognaprozess, die auf einen stärkeren Anwendungsbezug von Forschung und Lehre zielen, kann die Frauen- und Geschlechterforschung schon aus Selbsterhaltungsgründen nicht darauf verzichten, das institutionelle Terrain zu nutzen, das durch Anwendungsfelder wie Gender Mainstreaming eröffnet wird. Sie macht sich allerdings inhaltlich unglaubwürdig und uninteressant, wenn sie ihren gesellschaftsanalytischen und -kritischen Anspruch aufgibt, der angesichts der neoliberalen Imperative an die Wissenschaft gleichermaßen erschwert und besonders dringlich wird. Das kritische und selbstreflexive Potential der Frauen- undGeschlechterforschung kommt auch im zweiten Spannungsverhältnis zum Ausdruck: Die Autorin begreift die inner-feministischen Kontroversen um Differenzen, Ungleichheiten und Herrschaftsverhältnisse auch zwischen Frauen als Ausdruck der "aporetischen Grundstruktur" feministischer Wissensproduktion, die mit der Politisierung geschlechtlicher Ungleichheit zeitweise von anderen Ungleichheitslagen absieht, von denen aber analytisch und empirisch nicht abgesehen werden kann. In dieserAporie liegen jedoch nicht nur die Schwierigkeiten, sondern die genuin produktiven Potentiale einer feministischen Theorie und Diskurskultur. (ICH2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Gender Mainstreaming; Institution; Hochschulpolitik; Reform; Berufsfeld; Professionalisierung; Feminismus; Diskurs
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Hauch von Größenwahn : Einleitendes zum State of the Art der FrauenMännerGeschlechterforschung
Titelübersetzung:A hint of megalomania : introduction to the state of the art in women's and men's studies
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Bereswill, Mechthild; Löw, Martina; Meuser, Michael; Mordt, Gabriele; Schäfer, Reinhild; Scholz, Sylka
Quelle: FrauenMännerGeschlechterforschung: State of the Art. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Mechthild Bereswill (Hrsg.), Martina Löw (Hrsg.), Michael Meuser (Hrsg.), Gabriele Mordt (Hrsg.), Reinhild Schäfer (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2006, S 9-19
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Inhalt: Im Call for Papers des Sektionsrats hieß es: "FrauenMännerGeschlechterForschung steht für ein breites Spektrum theoretischer Ansätze und empirischer Arbeiten. Die Ausdifferenzierung der Forschungslandschaft und theoretischen Entwürfe zeigt, wie sehr feministische Diskurse die Sozialwissenschaften geprägt haben". Diese Feststellung macht deutlich, dass es sich nicht um einen einheitlichen State of the Art oder einen Fokus feministischer Wissenschaft handelt. Sie deutet im Gegenteil auf spannungsreiche Kontroversen und Kämpfe über Theorien und um Definitionshoheiten hin. Entsprechend war der Aufruf, sich aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen, mit der ausdrücklichen Einladung zu einer "Kontroverse über vermeintlichen Konsens" und zu einem "Dialog der Gegensätze" verbunden. Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge repräsentieren einflussreiche Theorietraditionen und geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen. Sie ermöglichen es, erkenntnistheoretische wie wissenschaftspolitische Debatten nachzuvollziehen und stellen unterschiedliche empirische Forschungsansätze und Methodologien zur Diskussion. Die Autorinnen stellen in ihrer Einleitung die Themenschwerpunkte der einzelnen Beiträge kurz vor. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Konferenz; Diskurs; Theorie; Feminismus; Forschungsgegenstand; interdisziplinäre Forschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der Gleichstellung zur Gerechtigkeit? : zu Verschiebungen in den sozialethischen Leitkategorien durch Gender Mainstreaming
Titelübersetzung:From affirmative action to justice : shifts in the main socioethical categories through gender mainstreaming
Autor/in:
Schnabl, Christa
Quelle: Streit um die Gerechtigkeit: Themen und Kontroversen im gegenwärtigen Gerechtigkeitsdiskurs. Matthias Möhring-Hesse (Hrsg.). Schwalbach: Wochenschau Verl. (Reihe Politik und Bildung), 2005, S. 63-76
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Inhalt: Die Autorin weist auf die Vernachlässigung der (Geschlechter-) Gerechtigkeit in der feministischen Theorie hin und stellt die Bedeutung dieser Leitkategorie für die Weiterentwicklung der Genderethik und Genderpolitik heraus. Erst wenn die Bedingungen der Möglichkeit von Gleichheit beider Geschlechter aufgeklärt sind, werden ihrer These zufolge Maßstäbe für eine gerechte Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse geschaffen; zugleich wird der Gegenstandsbereich der Gerechtigkeit neu vermessen. Vor allem der Ansatz des Gender Mainstreaming führt zu einer Sozialethik, bei der Gerechtigkeit mit gleichzeitigem Bezug auf Gleichheit und Differenz konzipiert wird. Nach einer kurzen Beschreibung der politischen Strategie des Gender Mainstreaming diskutiert die Autorin die moraltheoretische Einordnung und sozialethische Fundierung dieses frauen- bzw. geschlechterpolitischen Ansatzes. Sie zeigt anschließend, inwiefern die Praxis des Gender Mainstreaming dazu beitragen kann, die Bedeutung der Gerechtigkeitskategorie zu unterstreichen und die Notwendigkeit der Diskussionen über Gerechtigkeit, die Gleichheit und Differenz zu verbinden vermag, innerhalb des Geschlechterdiskurses voranzutreiben. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Feminismus; Gender Mainstreaming; Leitbild; Gerechtigkeit; Gleichheit; Sozialethik; Forschungsdefizit; Diskurs; Frauenpolitik; Gleichstellung; Moral; Theorie
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Interdisciplinarity, gender studies, and CDA: gender mainstreaming and the European Union
Titelübersetzung:Interdisziplinarität, Gender Studies und kritische Diskursanalyse : Gender Mainstreaming und die Europäische Union
Autor/in:
Wodak, Ruth
Quelle: Die Kategorie Geschlecht im Streit der Disziplinen. Marlen Bidwell-Steiner (Hrsg.), Karin S. Wozonig (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Gendered Subjects), 2005, S. 163-187
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Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit Fragen der sozialen Auswirkungen des Gender Mainstreaming in der EU und ihrer möglichen Untersuchung im Kontext der Frauen- und Geschlechterforschung. In einem ersten Schritt werden die Hauptthemen des Gender Mainstreaming in der EU diskutiert. Auf dieser Grundlage folgt im zweiten Schritt die Darstellung eines interdisziplinären Rahmens für kritische Gender Studies, welche die Untersuchung komplexer sozialer Geschlechterfragen und ihrer Zusammenhänge ermöglichen. Die Ausrichtung dieses Untersuchungsdesigns wird anhand empirischen Datenmaterials in Form von Befragungsergebnissen zum Europaparlament und zur Europäischen Kommission verdeutlicht. Der vierte Schritt erörtert abschließend die Optionen einer kritischen feministischen Sprachwissenschaft. (ICG2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Interdisziplinarität; Diskurs; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; EU; Europäische Kommission; Europaparlament; Feminismus; Linguistik
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag