Relationalität zwischen den Geschlechtern, Konnexionen im Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Relationality between the genders, connections in the relationship between the genders
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 3, S. 5-21
Inhalt: "Geschlechtliche Relationen und Konnexionen werden konkret, wenn wir die gesellschaftlichen Arrangements untersuchen, in denen sich ihre formativen Kräfte materialisieren." In Zusammenhang mit der Untersuchung zur Geschlechterbeziehung, stellt die Autorin fest, daß in westlichen Gesellschaften der Vergangenheit und der Gegenwart geschlechtliche Beziehungen häufig durch die soziale Nachrangigkeit des weiblichen und eine gesellschaftliche Vorrangstellung des männlichen Geschlechts gekennzeichnet sind und wirft damit die Frage auf, wie sich diese Konnexion mehr oder minder in allen Bereichen der Gesellschaft durchsetzen konnte. Die Analyse der beiden Bereiche, familiale geschlechtliche Arbeitsteilung und Paarbeziehung sowie die geschlechtliche Segregation in der Erwerbssphäre, läßt den Schluß zu, daß die geschlechtlichen Konnexionen auf dem gleichen Prinzip beruhen, nämlich weiblicher Subordination. Soziologisch kann nicht voraussetzungslos von Frauen und Männern als homogene soziale Einheiten ausgegangen werden. Ein Geschlechterverhältnis ist das Ensemble von sozialen Konstruktionen, innerhalb derer die beiden Genus-Gruppen in vergleichenden Prozessen bewertet und positioniert werden. Wenn nicht Geschlecht Referenzpunkt des Vergleichs ist, sondern Schicht, Ethnie oder Hautfarbe muß die feministische Forschung auch die sozialen, kulturellen und politischen Differenzen zwischen Frauen zur Kenntnis nehmen. (prk)
How to 'discipline' women's studies? : über die Institutionalisierung feministischer Wissenschaft(skritik) im Kanadischen Hochschulsystem
Titelübersetzung:How to 'discipline' women's studies? : the institutionalization of feminist (criticism of) science in the Canadian university system
Autor/in:
Pelkner, Anna-Katharina
Quelle: Feministische Studien, Jg. 16 (1998) Nr. 2, S. 125-134
Inhalt: Die Institutionalisierung der kanadischen Frauenforschung begann vor 30 Jahren. Der erste 'Women's Studies course' wurde 1970 an der Universtität in Montreal gehalten. Heute sind in 50 Prozent der kanadischen Universitäten Frauenforschungseinrichtungen fest verankert. Sie verstehen sich als Wissensgebiete bzw. als kritische Herangehensweise an die Wissenschaft im herkömmlichen Sinne. In der feministischen Wissenschaft Kanadas haben sich zwei Richtungen etabliert. Während die eine Richtung versucht, sich auf die Schaffung einer neuen eigenen Disziplin zu berufen, verfolgt die zweite Richtung die Strategie, feministische Wissenschaft als Perspektive in die bereits bestehenden Disziplinen hineinzutragen. Welcher Weg auch eingeschlagen wird, die Institutionalisierung feministischer Wissenschaft und Gesellschaftskritik als radikaler Diskurs impliziert immer die Gefahr der Assimilation. (prk)
Toward a feminist natural science : linking theory and practice
Autor/in:
Kerr, E. Anne
Quelle: Women's studies international forum, Vol. 21 (1998) No. 1, S. 95-109
Inhalt: "In this paper I tackle the gulf between feminist epistemologies of science and the
practice of the natural sciences. I begin by considering the feminist epistemologies
of science, focusing in particular on standpoint theories and objectivity in the work
of Harding, Haraway, Longino, and Nelson, and identifying the problems in applying
these theories in the natural sciences. I then move on to consider some of the views
expressed by feminists with experience of practice in the natural sciences. I argue
that this gives them a privileged standpoint from which to understand what a feminist
natural science might mean, and use their views to elaborate my critique of the feminist
epistemologies of science. I end by exploring practical strategies for moving toward
a feminist natural science, emphasising diversity amongst practitioners; unpacking
established conceptual categories in science (especially gender); elaborating the
role of subjectivity in guiding research questions and analysing data; and developing
links between the different disciplines of science and with the local community."
(author's abstract)|
Schlagwörter:Naturwissenschaft; Feminismus
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Applying feminist theories to women in science programms
Verheißungsvolle Irritationen : eine feministische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Cyborg Fictions
Titelübersetzung:Promising irritations : a feminist examination of different cyborg fictions
Autor/in:
Fink, Dagmar; Scheidhauer, Anne
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 22 (1998) H. 1, S. 19-42
Inhalt: "Gegenstand des Artikels ist die Figur der Cyborg, wie sie auf Donna Haraways 'Cyborg-Manifest' von 1985 zurückgeht. Die Autorinnen lesen die Cyborg als ambivalente Figur, insofern sie einerseits Produkt unheimlicher gesellschaftlicher Wissenschafts- und Technologieverhältnisse ist, welche mit Haraways Begriff Informatik der Herrschaft zu charakterisieren sind, und insofern sie andererseits die Logik dieser Verhältnisse zu untergraben vermag, indem sie sich in der Struktur der hierarchisch angeordneten binären Oppositionen, die diese Logik konstituieren, nur widersprüchlich positionieren läßt. Die Autorinnen zeigen, daß die Cyborg damit etablierte Grenzen des zerstörerischen 'modernen' 'westlichen' Denkens - vor allem Grenzen, die auf der Natur/ Kultur- und auf der Frau/ Mann-Opposition basieren - in Frage stellt, und veranschaulichen dies anhand der exemplarischen Auseinandersetzung mit neueren Entwicklungen im Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz sowie mit einer Erzählung aus der feministischen Science Fiction." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Act queer! Performance and change
Autor/in:
Müller, Birgit
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 22 (1998) 2/3, S 43-62
Inhalt: 'Der Text beschäftigt sich vor allen Dingen mit Judith Butler's Konzept der Performanz und der daraus folgenden Problematik der Handlungsfähigkeit. Das Spezifische an Butlers Konzept von Handlungsfähigkeit ist, daß Butler diese nicht als Eigenschaft an ein kritisches Subjekt bindet, sondern die im Prozeß der Konstitution als Möglichkeit erscheint und innerhalb dieses Prozesses wirkt. Voraussetzung ist die Unmöglichkeit der gedanklichen Trennung zwischen Mensch und Welt. Dieser Ansatz wird als ein Versuch verstanden, die Einsicht in die unauflösbare Verknüpfung von den Entwürfen des Selbst mit dem Entworfenwerden von Anderen ernst zu nehmen und sie auch hinsichtlich ihrer Konsequenzen im Feld politischer Auseinandersetzungen zu durchdenken. Das Postulat der Dekonstruktion wird von der Autorin als nicht-intentionale Strategie aufgenommen und diskutiert. Dies soll vor Augen führen, wie Butler Handlungsfähigkeit jenseits vom Subjekt versteht und was innerhalb dieser Konzeption möglich ist und was nicht. Die Identitätskritik, für die die queer theory steht, wird damit einmal mehr in einen politischen Kontext gerückt. Identitätspolitik bedeutet immer auch die Festlegung von anderen (in der Negation). Über diese anderen nicht verfügen erfordert eine Ethik des Anderen (Derrida).' (Autorenreferat)
Dualismus oder Differenz? Zum Stand der feministischen Diskussion und Wissenschaftskritik in den USA
Autor/in:
Lennox, Sara
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1998) 1, S 189-221
Schlagwörter:gender studies; gender; Wissenschaftsverständnis; Diskurs; discourse; understanding of science; USA; woman; concept formation; Geschlechterforschung; Feminismus; Begriffsbildung; feminism; United States of America