Arbeitsmärkte und Geschlechterungleichheit : Forschungstraditionen und internationaler Vergleich
Titelübersetzung:Labor markets and gender inequality : research traditions and international comparison
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 120-137
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Inhalt: Die deutlich gestiegenen schulischen und beruflichen Bildungsniveaus von Frauen wie auch der Tendenz zu höherer und kontinuierlicher Erwerbsbeteiligung von Müttern hat die geschlechtsspezifische Segregation auf den Arbeitsmärkten kaum geändert. Deshalb gilt auch für Ansätze der Frauenforschung ungeachtet ihrer Erkenntnisgewinne, dass sie für die Analyse von aktuellen Segregationsprozessen, die gleichzeitig durch Reproduktion und Lockerung von Geschlechterungleichheit im globalen Maßstab, im Ländervergleich und innerhalb nationaler Arbeitsmärkte gekennzeichnet sind, der Weiterentwicklung bedürfen. Dies gilt umso mehr, als Geschlechterungleichheit im Arbeitsmarkt zunehmend als politisch-legitimatorische Herausforderung wahrgenommen wird. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst wichtige Erkenntnisse des älteren Diskurses zur Geschlechterungleichheit in kapitalistischen Arbeitsmärkten rekapituliert, um dann jüngere politökonomische und soziologische Erklärungsperspektiven vorzustellen, die Perspektiverweiterungen vor allem im Hinblick auf den Ländervergleich bereit stellen. Deren Erträge für eine gendersensible empirische Analyse des aktuellen Wandels von Arbeitsmärkten werden abschließend am Beispiel der Expansion von Wissensökonomie und prekärer Beschäftigung diskutiert. (ICA2)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; Segregation; Geschlechtsrolle; Forschungsstand; Frauenforschung; Frauenpolitik; Gleichstellung; Gleichberechtigung; internationaler Vergleich; politische Ökonomie; Wissensgesellschaft; Beschäftigungspolitik; Prekariat
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnisse und Wirtschaft
Titelübersetzung:Gender relations and the economy
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Handbuch der Wirtschaftssoziologie. Andrea Maurer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Wirtschaft + Gesellschaft), 2008, S. 411-430
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Inhalt: Ziel der Studie ist es herauszuarbeiten, dass auch die Wirtschaftssoziologie die Gender-Dimension in ihren theoretischen Konzeptionen und empirischen Untersuchungen berücksichtigen muss, um ein möglichst umfassendes Bild der Entstehung und Funktion wie auch der Struktur und Folgen der Wirtschaft zu gewinnen. Durch einen Rekurs sowohl auf die frühe feministische Gesellschaftstheorie (wie etwa die Konzeption des Sekundärpatriarchalismus und der doppelten Vergesellschaftung) als auch aktuelle Erklärungsansätze zum Thema Beharrung und Wandel der Geschlechterordnung in der Moderne wird dies erläutert. Mit einer gesellschaftstheoretischen Sicht auf die Geschlechterverhältnisse in der Wirtschaft ist aber erst eine Analyseebene benannt. Aufschlussreich für das Verständnis von Geschlecht und Wirtschaft ist auch die Mesoebene. Deshalb konzentriert sich die anschließende Analyse auf Kerninstitutionen der modernen Wirtschaft (Arbeitsmarkt und Organisation) und fragt nach den Geschlechterverhältnissen auf dem Arbeitsmarkt und in Organisationen. Prozesse des 'doing gender' - der sozialen Praktiken der Geschlechterdifferenzierungen - erfolgen in alltäglichen Interaktionen und spielen sich auf allen Bühnen des Privat- und Berufslebens ab, also auch in Wirtschaftsunternehmen. So wird der Geschlechtszugehörigkeit vielfach der Status einer Basiskategorie zugeschrieben, die nur selten 'vergessen' wird. Damit stellt sich die Frage, wann und wo in der Wirtschaft - also in welchen Kerninstitutionen und Organisationen - auf das gesellschaftlich verankerte System der Zweigeschlechtlichkeit zurückgegriffen wird und wann nicht. Abschließend wird unter Bezugnahme auf die Idee der Bewältigung von Ungewissheit ein an die Geschlechterforschung anschlussfähiges wirtschaftssoziologisches Konzept vorgestellt, das allen drei Analyseebenen Rechnung tragen kann. Es wird diskutiert, ob wir es zurzeit tatsächlich bereits mit einem Epochenumbruch zu tun haben, der uns eine Revolution der asymmetrischen Geschlechterverhältnisse - nicht nur in der Wirtschaft - bescheren wird, oder ob sich die Reproduktionsmechanismen geschlechtlicher Differenzierungen und Hierarchisierungen auch zukünftig als äußerst stabil und resistent gegenüber wirklich tief greifenden Veränderungen erweisen werden. Die Diskussion hierzu ist noch längst nicht abgeschlossen und verläuft ausgesprochen kontrovers. Die Wirtschaftssoziologie tut gut daran, sich dieser Debatte zu öffnen und bezogen auf ihren Gegenstand ein höheres Maß an Gendersensibilität zu entwickeln. Wie diese aussehen könnte, wird kurz angedeutet. (ICG2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Wirtschaft; Gender Mainstreaming; Kapitalismus; Industriegesellschaft; historische Entwicklung; Weber, Max; Transformation; Frauenbild; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenpolitik; Modernisierung; Reproduktion; Arbeitsmarkt; Männerberuf; Institution; Organisation; Wirtschaftssoziologie; Sensibilisierung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zum Verhältnis von Demographie, Qualifikation und Frauenerwerbstätigkeit
Titelübersetzung:The relationship between demography, qualification and women's employment
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Dressel, Kathrin; Ebner, Christian
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf, 2006, S. 161-172
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Inhalt: Von einer gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsmarkt sind Frauen noch immer weit entfernt. Ziel einer zukunftsgerichteten Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik muss es daher sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, um dieser Schieflage angemessen zu begegnen. Der vorliegende Beitrag versucht, einige empirische Fakten über den Zusammenhang zwischen Demografie, Qualifikation und Erwerbstätigkeit von Frauen aufzuzeigen und hieraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Zu Beginn des Beitrags werden einige zentrale Wandlungsprozesse auf dem deutschen Arbeitsmarkt thematisiert. Einerseits kommt es aufgrund der demografischen Effekte zu einer quantitativen Veränderung des Arbeitskräfteangebots. Zum anderen verändern sich Wirtschaftssektoren und Anforderungen an die Qualifikationen von Erwerbstätigen. Frauen stellen aufgrund ihres Humankapitals eine wertvolle Ressource für den Arbeitsmarkt dar. Jedoch ist deren Partizipation sowie Erfolg auf dem Arbeitsmarkt noch immer vergleichsweise gering. Der Aufsatz schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der geschilderten Befunde und zeigt Handlungsoptionen auf. Insgesamt gilt es Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärkt zu treffen. Diese Forderung zielt vor allem auf einen Ausbau flexibler und qualitativ hochwertiger Ganztagsbetreuung für Kinder aller Altersstufen ab. Dies würde nicht nur Müttern den Weg in Erwerbstätigkeit ebnen, die über Teilzeitarbeit hinausgeht. Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die in jungen Jahren ansetzt, sowie der schnelle Ausbau von Ganztagsschulen tragen auch dazu bei, den im internationalen Vergleich außerordentlich hohen Anteil von "kompetenzarmen" Jugendlichen zu senken. (ICA2)
Schlagwörter:Demographie; Bevölkerungsentwicklung; Qualifikation; Qualifikationsstruktur; Wirtschaft; berufstätige Frau; Erwerbstätigkeit; Kindertagesstätte; Familienpolitik; Arbeitsmarkt; Chancengleichheit; Gleichberechtigung; Frauenpolitik
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminisierung der Arbeit im demographischen Wandel?
Titelübersetzung:Feminization of work during demographic change?
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Der demographische Wandel: Chancen für die Neuordnung der Geschlechterverhältnisse. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2006, S. 267-292
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Inhalt: Der Beitrag diskutiert den Versuch, den demographischen Wandel in Deutschland in seinen prognostizierten arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen als Chance für veränderte Erwerbsstrukturen und eine Feminisierung der Arbeit zu begreifen. Die These lautet: Der aktuelle Diskurs über die demographischen Entwicklungen eröffnet grundsätzlich Ansatzpunkte für eine Auseinandersetzung über die geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Lebensbedingungen. In seiner faktischen Inszenierung als Krisendiskurs trägt er aber gleichzeitig dazu bei, dass einfache Lösungen postuliert werden, die weder den arbeits- und gesellschaftspolitischen noch den mit ihnen verwobenen geschlechterpolitischen Herausforderungen gerecht werden. Nach einem kursorischen Überblick über den Zusammenhang von demographischer Entwicklung, Erwerbspersonenzahl und Nachfrage nach Arbeitskräften findet im zweiten Schritt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff der Feminisierung und seiner unterschiedlichen Bedeutung statt, aus der dann Rückschlüsse für eine notwendige Neugestaltung von Erwerbsarbeit gezogen werden. Es wird gefragt, inwieweit die zu beobachtenden Veränderungen von Erwerbsarbeit und insbesonders die erhöhte Frauenerwerbsarbeit als Krise gedeutet werden und wo Anschlussstellen für eine Neuordnung zu suchen sind. Anschließend werden zwei Politikstrategien - sowohl auf der arbeitspolitischen Ebene wie auch auf der organisationalen Ebene - exemplarisch daraufhin geprüft, welches Potential sie für diese Neugestaltung bieten. Am Ende werden die Perspektiven für eine geschlechtergerechte Gestaltung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen diskutiert. (ICG2)
Schlagwörter:Arbeitsbedingungen; Arbeitspolitik; Arbeitswelt; Bevölkerungsentwicklung; Bevölkerungspolitik; demographische Lage; demographischer Übergang; Feminismus; Arbeitsmarktpolitik; Familie-Beruf; Familienpolitik; Sozialpolitik; Lebensbedingungen; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Frauenpolitik; Gleichstellung; Gesellschaftspolitik; Arbeitsverhältnis; Frauenerwerbstätigkeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. - with equality of opportunity on course for success
Titelübersetzung:TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. : mit Chancengleichheit auf Erfolgskurs
Autor/in:
Engelbrech, Gerhard
Quelle: The management of work-life balance in enterprises: a European overview including deeper views at Germany, Italy and The Netherlands, Berlin, 10.-11. July, 2003 ; workshop proceedings. Moers, 2004, S. 111-123
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Inhalt: Der Verein TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V., der unter dem Slogan 'Chancengleichheit von Frauen und Männern in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung' einen Paradigmenwechsel in der Personalpolitik herbeiführen will, wird vorgestellt. Sein Ziel soll damit erreicht werden, dass Begabung, Potenzial und Kompetenz der Geschlechter gleichermaßen anerkannt, einbezogen und gefördert werden. Für beispielhaftes Handeln im Sinne einer an Chancengleichheit ausgerichteten Personalführung vergibt der Verein das TOTAL E-QUALITY-Prädikat, mit dem Unternehmen, Organisationen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgezeichnet werden, die eine an Chancengleichheit orientierte Personalpolitik verfolgen. Die Bewerbung um das Prädikat ist freiwillig und basiert auf einer Selbsteinschätzung der Unternehmen. Bewerben können sich Betriebe aller Branchen und Größenordnungen, die mehr als 15 Mitarbeiter/innen beschäftigen und einen Jahresumsatz von einer Million DM erzielen. Aktionsbereiche sind: Beschäftigungssituation von Frauen im Unternehmen, Personalbeschaffung, Einstellung, Nachwuchsförderung, Personalentwicklung und Weiterbildung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz, Institutionalisierung von Chancengleichheit sowie Chancengleichheit als Unternehmensphilosophie. (IAB)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Vorbild; Mann; Gleichstellung; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Privatwirtschaft; Politik; Verwaltung; Forschungseinrichtung; Personalpolitik; Personalführung; Personal; Rekrutierung; Personalentwicklung; Unternehmenskultur
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The impact of women's studies on women's employment opportunities and experiences in France
Titelübersetzung:Der Einfluss von Women Studies auf Beschäftigungsmöglichkeiten und -erfahrungen in Frankreich
Autor/in:
Feuvre, Nicky le; Andriocci, Muriel
Quelle: Employment, equal opportunities and women's studies: women's experiences in seven European countries. Gabriele Griffin (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2004, S. 16-51
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Inhalt: Der Beitrag ist Bestandteil eines zweijährigen von der EU geförderten international vergleichenden Forschungsprojekts (Koordination durch die Herausgeberin Gabriele Griffin des vorliegenden Sammelbands, Universität Hull, Großbritannien), das in neun Ländern der EU den Einfluss von Hochschulkursen bzw. Trainingsprogrammen in den Women Studies auf die Berufschancen, Karriereerwartungen, das Verständnis von Chancengleichheit und die Gestaltung von persönlichem Lebensstil und sozialen Beziehungen von Studentinnen an Hand qualitativer Befragungen untersuchte. Der vorliegende Beitrag referiert und kommentiert die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von 122 Studentinnen (davon 30 biographische Interviews) in Frankreich. Im europäischen Vergleich konstatieren die Autorinnen ein erhebliches Defizit im Wissen der studentisches Population um Geschlechter(un)gleichheiten, trotz der Anstrengungen der französischen Regierung seit Mitte der 1970er Jahren um Gleichstellung und Chancengleichheit. Eine mögliche Erklärung - nicht ohne Ironie - wäre, das die Beschäftigungsmöglichkeiten und Berufsaussichten - wiederum im Vergleich - in Frankreich relativ gut sind. (ICA)
Schlagwörter:Frankreich; Frauenforschung; Frauenförderung; Berufsaussicht; Beschäftigungspolitik; Berufserfahrung; Gleichberechtigung; Gender Mainstreaming; Frauenpolitik; Studentin
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterkonstruktionen und Organisationswandel
Titelübersetzung:Gender constructions and organizational change
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: Geschlechterverhältnisse im Dienstleistungssektor: Dynamiken, Differenzierungen und neue Horizonte. Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Sigrid Betzelt (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (HIFI) e.V.), 2003, S. 189-202
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Inhalt: Die Autorin untersucht aus der Perspektive der Frauen- und Geschlechterforschung die (Re)produktion von Geschlechterungleichheiten im Zuge von Wandlungs- und Reorganisationsprozessen in Organisationen. So zeigt die Debatte in der Organisationssoziologie, dass sich Organisationen ständig wandeln, aber lediglich unter ganz bestimmten Bedingungen ein grundlegender Veränderungsprozess eingeleitet werden kann. Vor diesem Hintergrund bildet die These, wonach organisationale Wandlungsprozesse Ansatzpunkte bieten, um differenzkonstruierte Prozesse zwischen den Geschlechtern zu durchkreuzen, und auch die Gleichstellungspolitik auf einen Organisationswandel abzielt, den Ausgangspunkt der Analyse. Dem gemäß wird der Organisationswandel als eine Chance zum Abbau von asymmetrischen Geschlechterverhältnisse betrachtet. Im Verlauf der Ausführungen werden die Erkenntnisse zu 'Organisation und Geschlecht' mit der Diskussion über das so genannte Organisationslernen konfrontiert. Darunter wird ein Innovationsverarbeitungs- und Interpretationsprozess verstanden, in dem die Wissenssysteme der Organisationen Informationen aus der Umwelt aufnehmen und nutzen. Als Eckpfeiler der organisationssoziologischen Literatur gilt die organisationale Handlungstheorie von Argyris und Schön. Um das Verhältnis zwischen Individuen, Gruppen und Organisationen zu konzeptionalisieren, unterscheiden diese die drei Ebenen des individuellen, kollektiven und institutionellen Lernens sowie den einfachen, komplexen und reflexiven Lerntypus. Diese Lernkonzepte werden einer kritischen Betrachtung unterzogen. In einer Schlussbetrachtung stellt die Autorin fest, dass Erkenntnisse über die Geschlechtsspezifik von Organisationen 'an sich' aufgrund kontextspezifischer Faktoren nicht sehr aussagekräftig sind. Analysen zu 'Geschlecht und Organisation' werden erst durch empirische Fallstudien gehaltvoll. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Lernmethode; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Organisationen; Reorganisation; organisatorischer Wandel; Organisation; Unternehmen; Frauenpolitik; Innovation; Interpretation; Handlungstheorie; Individuum; Gruppe
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Chancengleichheit als spezifisches Forschungsfeld und Querschnittsaufgabe (Gender Mainstreaming) in der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Titelübersetzung:Equal opportunity as a specific research field and cross-task (gender mainstreaming) in labor market and occupational research
Autor/in:
Beckmann, Petra; Engelbrech, Gerhard
Quelle: IAB-Kompendium Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gerhard Kleinhenz (Hrsg.). Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB)), 2002, S. 347-356
Details
Inhalt: "Der gesellschaftliche, strukturelle und demographische Wandel stellt neue Herausforderungen an die Forschung. Um diesen gerecht zu werden, sind sowohl die bisher verwendeten, meist ökonomisch orientierten, theoretischen Ansätze als auch die empirische Basis zu erweitern und im Hinblick auf die zugrunde liegenden Forschungsfragen kontinuierlich zu überprüfen. Dabei wird in Anlehnung an die beschäftigungspolitischen Leitlinien der EU ein 'Gender Mainstreaming'-Ansatz zunehmend auch in die Arbeitsmarkt- und Berufsforschung des IAB mit einbezogen. Dies hat zur Konsequenz, dass neben originären Forschungsschwerpunkten zur Situation von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt der Aspekt der Chancengleichheit in allen Arbeitsbereichen aufzunehmen ist." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Chancengleichheit; Berufsforschung; Arbeitsmarktforschung; Frauenpolitik
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
From equal pay to equal employability : four decades of European gender policies
Titelübersetzung:Von gleicher Bezahlung zu gleichen Beschäftigungschancen : vierzig Jahre europäischer Geschlechterpolitik
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Gender policies in the European Union. Mariagrazia Rossilli. New York: P. Lang (Studies in European Union), 2000, S. 25-42
Details
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über 40 Jahre Europäischer Geschlechterpolitik vor allem im Hinblick auf die Durchführung der Gleichheitspolitik der EU, die Rolle des Europäischen Gerichtshofes in diesem Prozess und die aktuellen Herausforderungen an die sozialen Wohlfahrtsstaaten. Untersucht werden vor allem Faktoren wie negative versus positive Integration und regulative versus redistributive Politiken im Rahmen der Sozialpolitik der Europäischen Union, wobei die These im Vordergrund steht, dass sich die Geschlechterpolitik auf dem Hintergrund negativer Integration und Regulationspolitiken entwickelt hat, u.a. mit dem Ziel der Aufhebung von Marktbeschränkungen bzw. der Ausbreitung des Marktes. Thematisiert werden dabei auch die negativen Entwicklungen, die zu einer Ineffektivität des Sozialstaates beigetragen haben sowie die Umstrukturierungen, die zu einer Motivierung individueller Arbeitsmarktbeteiligung besonders von Frauen geführt haben. Abschließend werden die besonderen Herausforderungen an die nationale und europäische Sozialpolitik mit Blick auf beschäftigungsfreundliche Bestimmungen diskutiert. (ICH)
Schlagwörter:Arbeitsmarktpolitik; Arbeitsmarkt; Europa; EU; Sozialpolitik; Wohlfahrtsstaat; Europäischer Gerichtshof; Frauenpolitik; Chancengleichheit; Gleichstellung; Einkommen; Beschäftigungspolitik
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag