Chancen und Grenzen der EU-Gleichstellungspolitik in den mittel- und osteuropäischen Staaten
Titelübersetzung:Opportunities and limits of EU equal opportunity policy in countries in Central and Eastern Europe
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterungleichheit in Mittel- und Osteuropa: Kontinuität und postsozialistische Transformation in den EU-Mitgliedsstaaten. Christina Klenner (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (VS research), 2009, S. 249-267
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Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, inwieweit das Gleichstellungsrecht und die Strategie des Gender Mainstreaming in den Staaten Mittel- und Osteuropas (MOE) umgesetzt wurden. Sie untersucht ferner, ob die Gleichstellungspolitik der Europäischen Union den besonderen Problemen gerecht wird, die sich durch die sozioökonomischen, politischen und soziokulturellen Umwälzungen der Länder in Hinblick auf die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern ergeben haben. Für den Transformationsprozess und die Integration in die EU sind in Hinblick auf Geschlechterverhältnisse vor allem die politisch-rechtliche Integration, die Marktintegration und die kulturelle Integration von Bedeutung. Die Autorin gibt zunächst einen kurzen Überblick über den "Acquis communautaire" und die Hauptmerkmale der EU-Gleichstellungspolitik. Sie betrachtet anschließend den Wandel der Geschlechterverhältnisse in den MOE-Staaten und die besonderen Herausforderungen an eine Gleichstellungspolitik. Dabei werden zwei Ebenen unterschieden: einerseits die sozialstrukturelle Ebene und andererseits sozialkulturelle Faktoren sowie das gesellschaftliche Klima, wie es sich zum Beispiel in Einstellungsmustern äußert. Die Autorin zeigt zum Schluss auf, mit welchen Maßnahmen und in welchen Bereichen die EU-Gleichstellungspolitik dringend auf eine Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit hinwirken muss. (ICI2)
Schlagwörter:Mitteleuropa; Osteuropa; EU-Politik; Gleichstellung; Frauenpolitik; Gender Mainstreaming; Maßnahme; Implementation; sozioökonomische Faktoren; Sozialstruktur; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Europa
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Transformation von Wohlfahrtsstaatlichkeit im demographischen Wandel : der Beitrag der Familien- und Geschlechterpolitik der Europäischen Union
Titelübersetzung:Transformation of welfare statehood during demographic change : the contribution by family policy and gender policy of the European Union
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Geschlechterdifferenz - und kein Ende?: sozial- und geisteswissenschaftliche Beiträge zur Genderforschung. Hella Ehlers (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Gabriele Linke (Hrsg.), Dorit Raffel (Hrsg.), Beate Rudlof (Hrsg.), Heike Trappe (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2009, S. 274-293
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Inhalt: Die Verfasserin fragt nach dem Einfluss der Familien- und Geschlechterpolitik der Europäischen Union auf Veränderungen europäischer Wohlfahrtsstaaten im demografischen Wandel. Mit Hilfe einer strukturierten Inhaltsanalyse von Dokumenten der Kommission der Europäischen Gemeinschaften und des Rates der Europäischen Union wird analysiert, in welcher Weise die EU den demografischen Wandel thematisiert, welche Bedeutung sie der Familienpolitik im demografischen Wandel beimisst und in welcher Weise die EU in diesem Kontext ihre Selbstverpflichtung zum Gender Mainstreaming umsetzt. Der auf europäischer Ebene vorangetriebene Abschied vom männlichen Ernährermodell und die Stärkung der ökonomischen und innerfamilialen Gleichstellung der Geschlechter werden abschließend in ihren möglichen, auch ambivalenten Wirkungen auf die Transformation von Wohlfahrtsstaatlichkeit beschrieben. (ICE2)
Schlagwörter:Wohlfahrtsstaat; demographische Faktoren; Familienpolitik; Geschlechterpolitik; EU-Politik; EU; Bevölkerungspolitik; Gender Mainstreaming; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Toward a new social order? : mainstreaming gender equality in EU policymaking
Titelübersetzung:Auf dem Weg zu einer neuen Sozialordnung? : Hauptrichtungen der Geschlechtergleichheit in den politischen Entscheidungsprozessen der EU
Autor/in:
Calvo, Dolores; Burns, Tom R.; Carson, Marcus
Quelle: Paradigms in public policy: theory and practice of paradigm shifts in the EU. Marcus Carson (Hrsg.), Tom R. Burns (Hrsg.), Dolores Calvo (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 311-357
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Inhalt: Die Verfasser untersuchen die einzelnen Entwicklungsphasen der Gleichstellungspolitik in der EU. Dabei wird gezeigt, dass die einzelnen Phasen unterschiedliche Konzepte der Gleichstellung verkörpern. Während am Anfang der Europäischen Integration die Gleichstellung als gleiche Behandlung und Diskriminierungsverbot gedeutet wurde, werden in den späteren Phasen zunehmend Regelungen mit Blick auf die familienfreundliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen und auf die Gewährleistung der Partizipation von Frauen am öffentlichen Leben institutionalisiert. In diesem Kontext werden die normativen Grundlagen der Gleichstellung von Geschlechtern und die Praxis der Geschlechterpolitik in der EU analysiert. Ein Schwerpunkt der Untersuchung bezieht sich auf den Schutz der Frauen vor Gewalt. Abschließend werden die Probleme des Diversitätsmanagements aus der Perspektive der Gleichstellung der Geschlechter zur Diskussion gestellt. (ICF)
Schlagwörter:EU; EU-Politik; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Familie-Beruf; Partizipation; Transformation; Partnerschaft; Sozialpolitik; Gewalt; Migrant; häusliche Gewalt; Menschenrechte
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Europäische Union als Anerkennungsordnung der Geschlechter: Realität oder Fiktion?
Titelübersetzung:The European Union as a gender recognition order: reality or fiction?
Autor/in:
Möhle, Marion
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 3687-3699
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Inhalt: "Die Geschlechterpolitik der Europäischen Union befindet sich derzeit in einer Phase der Neukonsolidierung, die insbesondere vor dem Hintergrund der Diskussion um ein 'Sozialmodell Europa', wie sie im Zusammenhang mit der Lissabon-Strategie geführt wird, von Bedeutung ist. Die Diskussion um ein wie auch immer gelagertes transnationales Sozialmodell wirft zentrale Fragestellungen hinsichtlich der Verortung und Anerkennung der Geschlechter auf. Zunächst soll in dem Beitrag die Geschlechterpolitik der Europäischen Union einem kritischen Resümee hinsichtlich ihrer normativen Grundlagen unterzogen werden. In einem zweiten Schritt soll dann das Instrument des Gender Mainstreaming als vorläufig konkretestes Ergebnis europäischer Geschlechterpolitik in den Fokus gerückt werden. Dabei steht hier als geschlechterpolitisches Paradigma die Verteilungsgerechtigkeit im Vordergrund, insofern die Analyse der Auswirkungen von Maßnahmen auf Geschlechter im Zentrum steht und in der Folge gegebenenfalls eine Umverteilung zugunsten des benachteiligten Geschlechts stattzufinden hat. Gleichzeitig inhärieren dem Ansatz des Gender Mainstreaming noch weitere Konzepte, die in der Geschlechterpolitik der Europäischen Union bislang weniger zum Tragen kamen, insbesondere Ansätze der Repräsentation sowie komplexer Gleichheit, die Raum für anerkennungstheoretische Überlegungen lassen. In einem dritten Schritt gilt es dann, die geschlechterpolitische Relevanz des 'Sozialmodells Europa' einer Kritik zu unterziehen, insbesondere vor dem Hintergrund der Fragestellung, inwieweit hier Gerechtigkeitsvorstellungen zum Tragen kommen. Dabei gilt es zu überprüfen, inwieweit hier ein Nebeneinander von Verteilung, Anerkennung und Repräsentation angedacht ist und wie dies umgesetzt werden soll. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die exemplarische Betrachtung der Einflussnahme der EU auf die Sozialpolitik mittels der 'Offenen Methode der Koordinierung' in immer mehr Politikfeldern, die in den Bereichen der Beschäftigungspolitik sowie der Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung schon weit voran geschritten ist und beispielsweise in den Bereichen Alterssicherung, Gesundheitsvorsorge und Langzeitpflege derzeit eingeführt wird. Hier werden in bislang nicht gekannter Weise Positionierungen der Geschlechter vorgenommen, die hier exemplarisch und vergleichend diskutiert werden sollen. Abschließend werden einige Überlegungen dazu angestellt, inwieweit die Europäische Union als Anerkennungsordnung zu denken sein könnte - beispielsweise als 'Europa der BürgerInnen'." (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; EU; Gender Mainstreaming; Beschäftigungspolitik; gender; gender policy; social recognition; EU policy; Koordination; coordination; soziale Anerkennung; Verteilungsgerechtigkeit; distributive justice; EU-Politik; Geschlechterpolitik; Leitbild; Geschlechterverhältnis; employment policy; gender mainstreaming; example; European social policy; europäische Sozialpolitik; EU
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:Gender policy
Autor/in:
Abels, Gabriele
Quelle: Politikfelder im EU-Mehrebenensystem: Instrumente und Strategien europäischen Regierens. Hubert Heinelt (Hrsg.), Michèle Knodt (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Forschungsstand Politikwissenschaft), 2008, S. 293-310
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Inhalt: Geschlechterpolitik ist weder ein etabliertes noch ein klar abgrenzbares Feld. Sie umfasst all jene politischen Interventionen, die die Ausgestaltung der Geschlechterverhältnisse direkt oder indirekt beeinflussen. Der engere Begriff Frauen- oder Gleichstellungspolitik bezieht sich hingegen auf vorwiegend sozialpolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Frauen und Mädchen v. a. durch die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Bedürfnisse. Primärrechtliche Grundlage der Gleichstellungspolitik bildet seit 1957 das Lohngleichheitsprinzip. Drei Faktoren beeinflussten dessen Verankerung im EWG-Vertrag und sind bis heute relevant: Erstens wurde Lohngleichheit im Kontext von Wettbewerbsverzerrungen diskutiert und blieb der Binnenmarktlogik verhaftet. Zweitens wurde die Diskussion von einem nationalen Vorreiter (Frankreich) angestoßen, stieß aber auf Widerstand bei den Verhandlungspartnern. Drittens wurden internationale Normen berücksichtigt. Geschlechterpolitik soll Chancengleichheit und Gleichstellung von Frauen und Männern fördern sowie geschlechtsspezifische Diskriminierung bekämpfen - und zwar in allen Tätigkeitsfeldern mittels des operativen Instruments des "gender mainstreaming". Geschlechtergleichstellung ist als zentrales Ziel im Amsterdam-Vertrag, in der Grundrechte-Charta sowie im Verfassungsvertrag kodifiziert. EU-Geschlechterpolitik ist somit eine Antwort auf das bis heute de jure wie de facto nur teilweise eingelöste Versprechen von Gleichheit zwischen Männern und Frauen. (ICF2)
Schlagwörter:EU; EU-Politik; Geschlechterpolitik; Gleichschaltung; Chancengleichheit; Diskriminierung; Sexualität; Mutterschutz; Gender Mainstreaming; Benachteiligtenförderung; Strategie; Implementation; Organisation; Steuerung; sozialer Wandel
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender equality policies in the European Union
Titelübersetzung:Geschlechtsgleichbehandlungspolitik in der Europäischen Union
Autor/in:
Ziegler, Petra
Quelle: Gleichstellung in der erweiterten Europäischen Union. Verena Kaselitz (Hrsg.), Petra Ziegler (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2008, S. 17-28
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Inhalt: Vor dem Hintergrund der Analyse relevanter Dokumente der Europäischen Union argumentiert die Verfasserin, dass die Geschlechtsgleichbehandlungspolitik eines der bestentwickelten Felder der EU-Politik darstellt. In manchen Mitgliedsstaaten sind die Direktiven der EU der Anlass gewesen, entsprechende Rechtsregelungen oder Verbesserungen hinsichtlich der Situation der berufstätigen Frauen einzuführen. Eine der größten Schwierigkeiten auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter bezieht sich auf den Bereich der unbezahlten Arbeit. Ein weiteres Problem wird auf dem Bereich der Berufsorientierung konstatiert: Die Männer dominieren in den Berufsfeldern, die mathematisch und/oder technisch orientiert sind, während Frauen eher Berufe im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen wählen. Diese Differenzen werden als Erklärung für die Segregation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt angesehen. Die Autorin stellt fest, dass trotz den unübersehbaren Fortschritten weiterhin Probleme hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt bestehen, die neue Lösungen verlangen. (ICF2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; EU; EU-Politik; Europäisierung; Arbeitsmarkt; Österreich; Bulgarien; Tschechische Republik; Frankreich; Ungarn; Slowenien; Arbeitslosigkeit; Ungleichheit; soziale Differenzierung; Umverteilung; postsozialistisches Land
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungspolitik : neu, oktroyiert, ungeliebt?
Titelübersetzung:Equal opportunity policy : new, imposed, unloved?
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Regieren in der Bundesrepublik Deutschland: Innen- und Außenpolitik seit 1949. Manfred G. Schmidt (Hrsg.), Reimut Zohlnhöfer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 263-281
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Inhalt: Gleichstellungspolitik ist in Deutschland von außen, insbesondere von der EU und von transnationalen Gleichstellungsadvokatinnen, die die Offenheit der supranationalen Organisationen zu nutzen gewusst haben, angestoßen worden. Es hat sich ein EU-Gleichstellungsregime ausgebildet, auf das Deutschland durch eine sich vertiefende Gleichstellungspolitik antworten musste. In dem Maße, wie die EU Tatbestände und potentiell Betroffene von Diskriminierung weiter fasste, sind diese geschlechtsunspezifischer geworden. Frauen riskieren allerdings, nun in ihren besonderen Belangen weniger gesehen zu werden.(GB)
Schlagwörter:Frauenpolitik; EU; EU-Politik; Diskriminierung; Supranationalität; europäische Integration; Gender Mainstreaming; sexuelle Belästigung
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Verfassung und Governance: Erhöhte Legitimation durch europäische Gleichstellungspolitik?
Titelübersetzung:Constitution and governance: increased legitimation through European equal opportunity policy?
Autor/in:
Lemke, Christiane
Quelle: Konstitutionalisierung und Governance in der EU: Perspektiven einer europäischen Verfassung. Christiane Lemke (Hrsg.), Jutta Joachim (Hrsg.), Ines Katenhusen (Hrsg.). Hamburg: Lit Verl. (Europa als politischer Raum), 2006, S. 139-161
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Inhalt: Der Beitrag zur EU-Verfassung und damit zur europäischen Integration rückt die Frage nach den institutionellen Konsequenzen des Verfassungsentwurfs in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang wird die zunehmende Verrechtlichung in der EU im Spannungsfeld zwischen nationalstaatlichen und europäischen Legitimationsmustern anhand der europäischen Gleichstellungspolitik analysiert. So werden im ersten Schritt zunächst die für die Verfassung wesentlichen gleichstellungspolitischen Bestimmungen und Ziele aufgegriffen. Im Anschluss wird dann auf die Verknüpfungen von europäischer und nationaler Ebene bezüglich der Gleichstellungspolitik eingegangen. Die Gleichstellungspolitik des Mehrebenensystems der EU beruht heute auf drei Säulen mit unterschiedlicher Reichweite: (1) der Bereich der Erwerbsarbeit, (2) Aktionsprogramme zur Chancengleichheit sowie Anti-Gewalt-Programme und (3) das Gender Mainstreaming. Wie sich zeigt, ist der Diskurs über gleichstellungspolitische Maßnahmen in der EU keinesfalls neu, aber die spezifischen und zunehmend differenzierter werdenden Verortungen gleichstellungspolitischer Konzepte und Maßnahmen in Europa weisen auf einen komplexen Prozess von Governance hin, in den der Verfassungsprozess eingebettet ist. (ICG2)
Schlagwörter:EU; Verfassung; Governance; europäische Integration; europäische Sozialpolitik; Gleichstellung; Geschlechterpolitik; Frauenpolitik; EU-Staat; EU-Politik; Mehrebenensystem; Nationalstaat; politisches Verhalten; Chancengleichheit; Gender Mainstreaming; Gewalt; Erwerbsarbeit; institutionelle Faktoren
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender Mainstreaming : unüberwindbare Widersprüche?
Titelübersetzung:Contradictions between the European macroeconomy and gender mainstreaming : insurmountable contradictions?
Autor/in:
Young, Brigitte
Quelle: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union. Annette Jünemann (Hrsg.), Carmen Klement (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe des Arbeitskreises Europäische Integration), 2005, S. 27-45
Details
Inhalt: Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU fragt nach der widersprüchlichen Zielsetzung der EU im Zuge der geschlechtsspezifischen Policy-Expansion: einer beschäftigungspolitischen Priorität der Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern bei gleichzeitigen austeritätspolitischen Vorgaben im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion, die den fiskalpolitischen Handlungskorridor der Nationalstaaten einschränkt und der Bewältigung der hohen Arbeitslosigkeit in den EU-Mitgliedsstaaten entgegenwirkt. Die Analyse der europäischen Integration als einem 'disziplinierenden neoliberalen' Governance-System ist verbunden mit der These, dass sich die EU zwar in wachsendem Maße mit Gleichstellung und Chancengleichheit befasst, die tatsächlichen geschlechtsspezifischen Maßnahmen aber gleichzeitig mit dem politischen Projekt der neoliberalen marktförmigen Integration erfolgen bzw. von dieser stark konterkariert werden. Des Weiteren wird in den Ausführungen das Gender Mainstreaming-Konzept hinsichtlich seines gleichstellungspolitischen Ziels daraufhin hinterfragt, ob das Konzept, wie der Ansatz verspricht, der derzeitigen Situation von sozial schwachen Frauen (besonders Frauen in den osteuropäischen Beitrittsländern und Migrantinnen), die auf dem formalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, eine Beschäftigung zu finden und die in die informelle Ökonomie oder Teilzeitarbeit verdrängt werden, gerecht werden kann. Die Kritik setzt bei der Hierachisierung unterschiedlicher Politikfelder in high und low policies an. Selbst bei konsequenter Umsetzung, so die Annahme der Autorin, werden die vom acquis communitaire ausgehenden positiven Impulse durch die makroökonomischen Restriktionen einer zunehmend neoliberalen Wirtschaftspolitik konterkariert. Weil die Makroökonomie, allen Gender Mainstreaming-Postulaten zum Trotz, noch immer geschlechterblind ist, verpuffen geschlechtersensible Regelungen in low policy-Bereichen wie der Sozial- oder Beschäftigungspolitik weitgehend wirkungslos. Die Frage, wie der Ansatz des Gender Mainstreaming den derzeitigen neoliberalen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten Rechnung tragen kann, kann nach Ansicht der Autorin nur beantwortet werden, indem die Genderpolitik mit der Betonung auf Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Politikbereichen mit dem Ansatz der feministischen Makroökonomie verbunden wird. (ICG2)
Schlagwörter:Diskriminierung; EU-Politik; europäische Sozialpolitik; Frauenpolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenförderung; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Gleichbehandlung; Chancengleichheit; Makroökonomie; Migrant; Wirtschaftspolitik; Liberalisierung; EU-Vertrag; Beschäftigungspolitik; EU-Erweiterung; soziale Ungleichheit; europäische Integration; Geschlechterpolitik
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Europäisierung wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements und Gender Mainstreaming : Forschungs- und Evaluierungsperspektiven
Titelübersetzung:Europeanization of welfare state gender arrangements and gender mainstreaming : research and evaluation perspectives
Autor/in:
Behning, Ute
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 157-167
Details
Inhalt: In der relativ jungen Europäisierungsforschung wird vergleichend untersucht, ob sich mitgliedstaatliche Institutionen durch den Einfluss supranationaler Politik wandeln. Für diese Analysen werden die Instrumente der Policy-Forschung und ihre theoretischen, institutionenorientierten Erklärungsansätze herangezogen. Inzwischen sind auch die ersten Gendering-Ansätze für die Europäisierungsforschung vorgelegt worden, in deren Mittelpunkt eine Analyse der Auswirkungen von EU-Gleichstellungspolitiken auf die Institutionen der EU-Mitgliedstaaten steht. Da die bisherigen Studien jedoch die top-down etablierte Gleichstellungsstrategie der EU - das Gender Mainstreaming - vernachlässigen, erläutert die Autorin am Beispiel der wohlfahrtsstaatlichen Geschlechterforschung, warum Gender Mainstreaming im Kontext von Europäisierungsstudien eine stärkere Berücksichtigung finden sollte. Nach einer kritischen Erörterung der Gender-Mainstreaming-Strategie skizziert sie zunächst die Grundlagen der Europäisierungsbemühungen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements. Im Anschluss daran reflektiert sie die Frage, ob eine Konvergenz wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements in der EU realisierbar und wahrscheinlich ist. Ihr Beitrag schließt mit einigen Hinweisen zu künftigen Forschungsperspektiven für die Evaluation von Gender-Mainstreaming-Prozessen in der EU. (ICI2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Frauenpolitik; EU; EU-Politik; Europäisierung; Wohlfahrtsstaat; Policy-Ansatz; Implementation; Evaluation; Forschungspraxis; institutioneller Wandel
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag