Die Macht der Verhältnisse : professionelle Berufe und private Lebensformen
Titelübersetzung:The power of circumstances : professional occupations and private ways of life
Autor/in:
Gildemeister, Regine; Robert, Günther
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 47-80
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Inhalt: Die Autoren beleuchten den Zusammenhang von professionellen Berufen und Lebensformen und zeigen dabei exemplarisch Veränderungsprozesse der Geschlechterverhältnisse auf. Die Entwicklung des Verhältnisses von Professionen und Semiprofessionen und damit auch des Geschlechterarrangements ist ihrer Meinung nach sowohl von Persistenzen tradierter Formen, als auch von neuen Marktentwicklungen bestimmt. Die Autoren thematisieren zunächst die spezifische Beziehung zwischen Arbeit, Person und Geschlecht als zentraler Komponente des industriellen Vergesellschaftungsmodus'. An diese schließt sich eine kurze Diskussion von Professionalisierungsprozessen an, die in exemplarischer Weise als vergeschlechtlichte und vergeschlechtlichende Arbeitsteilungen verstanden werden. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für die Entwicklung einiger empirisch begründeter Trendhypothesen zur Veränderung von Personkonstruktionen und Lebensmodellen im Verlauf des Strukturwandels ausgewählter hochqualifizierter Berufsgruppen. Dabei werden Brüche, Ungleichzeitigkeiten und Persistenzen sichtbar, in denen sich immer wieder auch "Spuren von Macht" dokumentieren und aufzeigen lassen. (ICI2)
Schlagwörter:Macht; Geschlechterverhältnis; Beruf; Arbeit; Lebensweise; Professionalisierung; Industriegesellschaft; soziale Ungleichheit; Arbeitsteilung; Markt; Familie-Beruf; Qualifikation; Strukturwandel
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was wird aus der Geschlechterdifferenz im Alter? : über die Angleichung von Lebensformen und das Ringen um biografische Kontinuität
Titelübersetzung:What will become of the gender difference during old age? : alignment of ways of life and the struggle for biographical continuity
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Älterwerden neu denken: interdisziplinäre Perspektiven auf den demografischen Wandel. Sylvia Buchen (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 197-215
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Inhalt: Die Autorin setzt sich kritisch mit der These einer "Feminisierung des Alters" auseinander, die besagt, dass der Verlust der Erwerbsarbeit für Männer eine 'strukturelle Feminisierung' bedeute und es damit zu einer Angleichung der Geschlechter komme. Am Beispiel biografischer Erzählungen im Kontext der Biografieforschung zeigt die Verfasserin die Tendenz Älterer, ihre Lebensgeschichte in der Erinnerung normativen Erwartungen anzupassen, obwohl das Leben ganz anders verlief. Demzufolge sieht sie in Biografiearbeit (z.B. im Kontext von Schreibwerkstätten) eine Möglichkeit zur Problematisierung der Konstruktionsweisen biografischer Erzählungen als wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Neuem im Alter. (ICF2)
Schlagwörter:Alter; alter Mensch; Altern; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Institutionalisierung; Erwerbstätigkeit; Lebenslauf; Kultur; Frauenbild; Differenzierung; Männlichkeit; Biographie; Wahrnehmung; Tradition
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Gleichzeitigkeit von Gleichheitsnorm und Geschlechterdifferenzierungen im Berufsfeld Familienrecht: zur Bedeutung lebenspraktischer Entscheidungen
Titelübersetzung:Simultaneity of the equality norm and gender differentiations in the occupational field of family law: the meaning of practical life ajudications
Autor/in:
Maiwald, Kai-Olaf; Gildemeister, Regine
Quelle: Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen?: widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen. Regine Gildemeister (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 56-75
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Inhalt: Am Beispiel des Berufsfeldes 'Familienrecht' setzten sich die Autoren mit dem Problem der Gleichzeitigkeit von Gleichheitsnorm und Geschlechterdifferenzierung auseinander. Als Ausgangspunkt der Analyse wird die Fragestellung im Hinblick auf die Gleichzeitigkeit von universalistischer Orientierung und Persistenz des Geschlechterpartikularismus in modernen professionellen Berufsfeldern präzisiert. Vor diesem Hintergrund werden Befunde eines Forschungsprojekts zu Geschlechterdifferenzierungen im Berufsfeld Familienrecht erläutert. Auf dieser Grundlage wird eine Hypothese zur Persistenz von Geschlechterdifferenzierungen in Berufsfeldern formuliert. (ICG2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Persistenz; Familienrecht; Universalismus; Partikularismus; Gleichheit; Institutionalisierung; Deutung; Biographie; Machtkampf; Entschädigung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtliche Kategorisierung und Gleichstellungsnorm: Tücken der Gleichzeitigkeit
Titelübersetzung:Gender categorization and affirmative action norm: vagaries of simultaneity
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 59-76
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Inhalt: Thema des Beitrags ist die Frage, wie Geschlechterdifferenzen in sozialen Prozessen überhaupt hervorgebracht und reproduziert werden, insbesondere die Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und der in modernen Gesellschaften ebenfalls zunehmend an Bedeutung gewinnenden Gleichstellungsnorm. Lässt sich die in der Genderforschung immer noch vorherrschende These von der Leitdifferenz "Geschlecht" in Anbetracht der in der Alltagswelt zunehmend häufiger formulierten Behauptung "Geschlecht spielt keine Rolle" überhaupt noch aufrechterhalten? Dafür wird den Konsequenzen der Arbeitsteilung in den so genannten Frauenberufen nachgegangen und gefragt, inwieweit sich das Beruflichkeitsmuster in der modernen Gesellschaft soweit ausgeweitet hat, dass es der Verengung auf männliche Erwerbsverläufe nicht mehr entspricht und sich dem binären Schema des Gendering entzieht. Es wird betont, dass die Feststellung der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht nach wie vor eine basale Unterscheidung des sozialen Lebens darstellt, d.h. von einer vorschnellen Verabschiedung von der Kategorie Geschlecht, der Omnipräsenz der Geschlechterdifferenz, ist nicht auszugehen. Gleichwohl besteht durchaus eine Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und Gleichstellungsnorm, die es zu analysieren gilt, um der "Doppelheit von Persistenz und Wandel" auf die Spur zu kommen. (ICH)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Gleichbehandlung; Berufstätigkeit; Gender Mainstreaming; Mann; soziale Norm
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichheitssemantik und die Praxis der Differenzierung: wann und wie aus Unterscheidungen Unterschiede werden
Titelübersetzung:Equality semantics and differentiation practice: when and how distinctions are turned into differences
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 71-88
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Inhalt: Der Beitrag zum Thema Gleichstellung befasst sich aus semantischer Perspektive mit der Frage, wann und wie aus Unterscheidungen Unterschiede werden nach den Prozessen der Unterscheidung, die hinter zunächst gegebenen Unterschieden feststellbar sind. Dabei wird in dekonstruktiver Absicht die soziale Konstruktion von Geschlechterunterschieden als Unterscheidungen in Interaktionen aufgezeigt, die sowohl bewusste als auch eher nicht bewusste Aspekte umfassen und mit geschlechterhierarchischen Nachteilen für Frauen verbunden sind. Das wird insbesondere an einer Betrachtung von Frauen und Männern in Führungspositionen verdeutlicht. Des Weiteren wird aber auch darauf hingewiesen, dass es immer wieder schwierig ist, von der dichotomen Unterscheidung in zwei letztlich hierarchisch zugeordnete Geschlechter in der modernen Gesellschaft Distanz zu gewinnen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Hierarchie; soziale Ungleichheit; Arbeitswelt; Führungsposition; Dekonstruktivismus; Interaktion; soziale Beziehungen; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterdifferenz - Geschlechterdifferenzierung : Beispiele und Folgen eines Blickwechsels in der empirischen Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Gender difference - gender differentiation : examples and consequences of a change of viewpoint in empirical gender studies
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Gender methodologisch: empirische Forschung in der Informationsgesellschaft vor neuen Herausforderungen. Sylvia Buchen (Hrsg.), Cornelia Helfferich (Hrsg.), Maja S. Maier (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 27-45
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Inhalt: Der Beitrag rekonstruiert den Wandel in der empirischen Geschlechterforschung vom Individuum über die Interaktion bis hin zur Erfassung des Prozesses sozialer (Geschlechter-) Differenzierung, bei dem die Kategorie "Geschlecht" als a priori-Ordnungskategorie an Bedeutung verliert. Am Beispiel von drei Falldarstellungen (einem Beobachtungsprotokoll zum 'Geschlechteralltag in der Schulklasse'; einer Gruppendiskussion mit Anwältinnen und Anwälten sowie einem berufsbiografischen Interview mit einer Richterin) expliziert die Autorin ihren methodischen Ansatz, der insbesondere die Spannung von Gleichheitsnorm und geschlechtlicher Kategorisierung in den Blick nimmt. Dieser Ansatz beabsichtigt von vornherein, Forschungsanlagen auszuschließen, in denen Frauen und Männer als Blöcke miteinander verglichen werden. Stattdessen geht es darum, dass systematisch versucht wird, Ebenen und Kontexte zu identifizieren, in denen die Kategorisierung der Person nach Geschlecht bedeutsam wird: Wie, wann, wo, von wem und von wo aus wird "Geschlecht" als relevant angesehen? (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Forschungsstand; empirische Forschung; historische Entwicklung; Geschlechterverhältnis; Individuum; Interaktion; Methodologie; Gruppendiskussion; Schulklasse; Richter; Fallstudie; biographische Methode
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag