Geschlechtergerechte Arbeitsteilung - theoretisch ja, praktisch nein! : Arbeitsteilung in österreichischen Paarhaushalten mit Kindern
Titelübersetzung:Gender-friendly division of labor - yes in theory, no in practice : division of labor in Austrian couple households with children
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 135-148
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Inhalt: Die Verfasserin diagnostiziert eine weitgehende Erosion des männlichen Ernährermodells mit einem Vollzeit erwerbstätigen Mann und einer von ihm abhängigen Frau. Die Ansprüche an Kindererziehung, Kinderbetreuung und Partnerbeziehungen sowie an eine für beide Geschlechter gelungene Work-Life-Balance steigen. Generell legen diese Entwicklungen Widersprüche nahe: Auf der Einstellungsebene und aus einer politisch-normativen Perspektive dominiert die Geschlechtergerechtigkeit und die gestiegene Wahlfreiheit bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, ob und inwiefern Ansprüche und Wirklichkeit auseinander klaffen und wie diese Kluft erklärt werden kann. Der theoretische Teil umfasst Erklärungsansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in Haushalten aus einer Makro- und Mikroperspektive. Anschließend werden empirisch verbreitete Modelle zur Arbeitsteilung in Paarhaushalten mit Kindern vorgestellt. Die Gegenüberstellung mit den normativ-utopischen Formen der Arbeitsteilung dient zur Einschätzung, welche gesellschaftlichen Entwicklungen mehr oder weniger Gleichstellung implizieren. Der empirische Teil widmet sich den aktuellen geschlechtsspezifischen Differenzen bei den Erwerbsarbeitszeiten und der Zeit für die unbezahlte Arbeit. Als Datenquelle dienen aktuelle Mikrozensus-Erhebungen sowie nationale Umfrageergebnisse. Eng verknüpft mit Einstellungen zur Frauenerwerbstätigkeit und zur Organisation der Betreuungsarbeit sind die politischen Rahmenbedingungen. Dazu werden die aktuellen Regelungen des Kinderbetreuungsgeldes und der Stellenwert der institutionellen Kinderbetreuung dargestellt. Die Analyse verdeutlicht, dass auf der Ebene der Einstellungen und der politischen Rahmenbedingungen Tendenzen Richtung stärkerer Gleichstellung, Selbstbestimmtheit und egalitärer Rollenteilungsmuster bestehen. Hingegen bedeutet vor allem die Geburt eines Kindes eine Traditionalisierung der Arbeitsteilung. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Familie; Familie-Beruf; Arbeitsteilung; Gleichstellung; Tradition; Arbeitszeit; Arbeitszeitpolitik; Gesellschaftspolitik; Erwerbsarbeit; Rollenverständnis; Politik
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Macht der Verhältnisse : professionelle Berufe und private Lebensformen
Titelübersetzung:The power of circumstances : professional occupations and private ways of life
Autor/in:
Gildemeister, Regine; Robert, Günther
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 47-80
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Inhalt: Die Autoren beleuchten den Zusammenhang von professionellen Berufen und Lebensformen und zeigen dabei exemplarisch Veränderungsprozesse der Geschlechterverhältnisse auf. Die Entwicklung des Verhältnisses von Professionen und Semiprofessionen und damit auch des Geschlechterarrangements ist ihrer Meinung nach sowohl von Persistenzen tradierter Formen, als auch von neuen Marktentwicklungen bestimmt. Die Autoren thematisieren zunächst die spezifische Beziehung zwischen Arbeit, Person und Geschlecht als zentraler Komponente des industriellen Vergesellschaftungsmodus'. An diese schließt sich eine kurze Diskussion von Professionalisierungsprozessen an, die in exemplarischer Weise als vergeschlechtlichte und vergeschlechtlichende Arbeitsteilungen verstanden werden. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für die Entwicklung einiger empirisch begründeter Trendhypothesen zur Veränderung von Personkonstruktionen und Lebensmodellen im Verlauf des Strukturwandels ausgewählter hochqualifizierter Berufsgruppen. Dabei werden Brüche, Ungleichzeitigkeiten und Persistenzen sichtbar, in denen sich immer wieder auch "Spuren von Macht" dokumentieren und aufzeigen lassen. (ICI2)
Schlagwörter:Macht; Geschlechterverhältnis; Beruf; Arbeit; Lebensweise; Professionalisierung; Industriegesellschaft; soziale Ungleichheit; Arbeitsteilung; Markt; Familie-Beruf; Qualifikation; Strukturwandel
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männer in der Familie
Titelübersetzung:Men in the family
Autor/in:
Helfferich, Cornelia
Quelle: Die Vielfalt der Familie: Tagungsband zum 3. Europäischen Fachkongress Familienforschung. Olaf Kapella (Hrsg.), Christiane Rille-Pfeiffer (Hrsg.), Marina Rupp (Hrsg.), Norbert F. Schneider (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 189-202
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Inhalt: "Der Wandel von Familie, der auch die Rolle von Vätern in der Familie berührt, verlief in den europäischen Ländern weitgehend ähnlich. Doch die wohlfahrtsstaatlichen Muster und die Familien-, Geschlechter- und Arbeitsmarktpolitik der Länder erzeugen im Einzelnen unterschiedliche Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für Männer, ihre Aufgaben als Ernährer und Erzieher auszufüllen und die Beziehungen zu den Kindern und zur Frau zu gestalten. Nach einem allgemeinen Blick auf europäische Länder soll die Situation von Männern zwischen alten Erwartungen, neuen Wünschen und neuer Re-Traditionalisierung in Deutschland verdeutlicht werden. Die deutsche Familienpolitik zeigt eine charakteristische Uneindeutigkeit und fördert teilweise die traditionelle Familienrolle des Mannes mit einer starken Ernährerverantwortung und asymmetrischen Geschlechterbeziehungen, teilweise aber auch neue Formen des väterlichen Engagements und eine Annäherung der Geschlechter bezogen auf die Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit. Dabei wird ein Blick auch auf die Rolle und das Selbstverständnis von Männern in Familien mit einer Migrationsgeschichte in Deutschland geworfen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Mann; Familie; Geschlechtsrolle; Staat; Erziehung; Geschlechterverhältnis; Vaterschaft; Familienpolitik; Geschlechterpolitik; Arbeitsmarktpolitik; Arbeitsteilung; Selbstbild
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der partnerschaftliche Kontext und die Reproduktion von Geschlechterungleichheit
Titelübersetzung:The partnership context and reproduction of gender inequality
Autor/in:
Trappe, Heike
Quelle: Geschlechterdifferenz - und kein Ende?: sozial- und geisteswissenschaftliche Beiträge zur Genderforschung. Hella Ehlers (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Gabriele Linke (Hrsg.), Dorit Raffel (Hrsg.), Beate Rudlof (Hrsg.), Heike Trappe (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2009, S. 231-250
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Inhalt: Der Beitrag thematisiert den partnerschaftlichen Kontext und dessen Bedeutung für die Entstehung und Verfestigung von Geschlechterungleichheit im Erwerbsbereich und innerhalb der Familie. Ausgangspunkt des Beitrags ist die Überlegung, dass die in Partnerschaften stattfindenden Aushandlungen und Abstimmungen sich sowohl unterstützend als auch beschränkend auf die soziale Stellung von Frauen in Beruf und Familie auswirken können. Anhand empirischer Ergebnisse aus einem Projekt zur Aufteilung von Haus- und Elternarbeit in Paarbeziehungen und aus einem weiteren Projekt zur Entwicklung ökonomischer Beziehungen im Verlauf der Ehe weist die Verfasserin nach, wie wesentlich die konkreten Konstellationen in Partnerschaften im Hinblick auf die Ausstattung mit verschiedenen Ressourcen - wie Bildung und Einkommen - für die jeweilige Ausgestaltung der Arbeitsteilung sind. Der partnerschaftliche Kontext stellt somit eine eigene und bedeutsame Ebene der Vermittlung von sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern dar. (ICE2)
Schlagwörter:Partnerschaft; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Reproduktion; Hausarbeit; Familienarbeit; Arbeitsteilung; ökonomische Faktoren; Familie-Beruf; Einkommen
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Krisenherde in gegenwärtigen Sozialgefügen : asymmetrische Arbeits- und Geschlechterverhältnisse - vernachlässigte Sphären gesellschaftlicher Reproduktion
Titelübersetzung:Flash points in current social structures : asymmetric employment relationships and gender relations - neglected spheres of social reproduction
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina; Krüger, Helga
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 12-41
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Inhalt: Durch einen Rückgriff auf die Geschichte zeigen die Autorinnen, das sich der Begriff der "Arbeit" nicht in der Produktion von Gütern und im Bereitstellen von sachbezogenen Dienstleistungen erschöpft. Er umfasst alle Aktionen, die sowohl zur Lebensqualität der Einzelnen als auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und Reichtum beitragen - so auch auf die kurativen, unterstützenden und regenerativen Tätigkeiten (z.B. Fürsorge, Hilfestellung in sozialen Notfällen, Versorgung von Angehörigen und Betreuung von Kindern). Er ist auch auf Werke der Kunst, auf Wissenschaft und Alltagskultur bezogen, welche spezifische kreative Dimensionen von Arbeit repräsentieren. Vor dem geschichtlichen Bedeutungshorizont werden dann die gegenwärtigen Verschiebungen in der gesellschaftlichen Gewichtung von Arbeitsbereichen und Umgestaltungen in sozialen Tätigkeitsfeldern thematisiert. Es zeigt sich hier, dass vor allem die Vertreter von Kapitalinteressen nicht zur Kenntnis nehmen, dass in der Privatsphäre Arbeit erbracht wird, die für die Aufrechterhaltung von marktvermittelten Arbeitsprozessen unerlässlich ist. Für sie ist nur die Industriearbeit, aus der sich Mehrwert abschöpfen lässt, produktiv, jede andere gilt als "bloß" reproduktiv. Dabei fügt sich die Privatarbeit, von der die unmittelbare und zukünftige Bereitstellung von Arbeitsvermögen abhängt, dieser Klassifikation nicht. In der Familie leisten Frauen produktive Arbeit. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Gesellschaft; soziale Differenzierung; funktionale Differenzierung; Sozialstruktur; Arbeitsteilung; Hausarbeit; Erwerbsarbeit; Wirtschaft; Familie; Staat; Postfordismus; Kapitalismus; Privatsphäre
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechter organisieren - Organisationen gendern : zur Entwicklung feministischer und geschlechtssoziologischer Reflexion über Organisationen
Titelübersetzung:Organize genders - genderize organizations : development of feminist and gender sociology reflection on organizations
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Holtgrewe, Ursula
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 64-81
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Inhalt: Der Beitrag stellt zunächst aus der Perspektive der geschlechtersoziologisch orientierten Forschung über Organisationen das "Rationalitätsparadigma" und seine Begründung dar und systematisiert dann die feministischen Überlegungen entlang ihrer Nähe bzw. Distanz zur Annahme der konstitutiven Rationalität moderner Organisationen aus gesellschaftstheoretischer und organisationstheoretischer Sicht. Für die neuere Diskussion werden eine system- und handlungstheoretische Argumentationslinie rekonstruiert. Die These der Autorinnen ist, dass handlungstheoretische Paradigmen in Anlehnung an die Sozialtheorie von Pierre Bourdieu für die Weiterentwicklung feministischer Organisationsforschung am meisten versprechen. Dieser Ansatz ist jedoch bisher eher auf Professionen und Berufe angewandt worden. Die Ausarbeitung im Hinblick auf die Besonderheiten von Organisationen steht noch am Anfang. Die Frage ist hier, ob Rationalitätsansprüche von Organisationen strategisch beim Wort genommen werden können, um Gleichstellungs- und Anerkennungsansprüchen von Frauen Geltung zu verschaffen, da in den letzten Jahren ist empirisch deutlich geworden ist, in welchem Maße persistente und veränderliche Geschlechterbeziehungen und die Strategien der Akteurinnen von ihren jeweiligen institutionellen und kulturellen Kontexten geprägt sind. (ICA2)
Schlagwörter:Organisation; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Arbeitsteilung; soziale Ungleichheit; Handlungstheorie; Systemtheorie; Bourdieu, Pierre; Rationalität; Zweckrationalität; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Netzwerke und Organisationen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeitslosigkeit : Bremse oder Motor beim Wandel der Geschlechterverhältnisse?
Titelübersetzung:Unemployment : brake or driving-force in the change in gender relations?
Autor/in:
Rudolph, Clarissa
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 138-156
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Inhalt: Der Beitrag belegt die These, dass der gegenwärtigen Arbeitsmarktpolitik das Modell des "Arbeitsmarktbürgers" bzw. der "Arbeitsmarktbürgerin" zugrunde liegt. Damit ist gemeint, dass soziale Gerechtigkeit bzw. Teilhabe am Sozialstaat zunehmend an die Teilhabe am Arbeitsmarkt gebunden ist und jedem und jeder nicht nur die Möglichkeit zur Erwerbsintegration gegeben wird, sondern alle BürgerInnen und Bürger dazu gezwungen werden (können). Dies könnte Frauen neue Zugänge zum Arbeitsmarkt eröffnen - und damit Emanzipationspotentiale entfalten. Ob dies zutrifft und ob damit über die Arbeitsmarktbürgerschaft die traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung aufgehoben ist, ist Gegenstand der Ausführungen. Die empirische Analyse von Arbeitslosigkeit zeigt zunächst vielfältige Spaltungen der Gesellschaft, die sich verstärkt anhand des Geschlechts nachvollziehen lassen. Arbeit haben oder nicht ist eine solche Spaltung, aber auch die Chance, den Zustand der Arbeitslosigkeit zu beenden, verweist auf Spaltungsprozesse durch Bildung und Qualifikation. Bei all diesen Spaltungsprozessen lassen sich geschlechterpolitische Dimensionen finden. Arbeitslosigkeit hat geschlechtsspezifisch unterschiedliche Wirkungen und verschärft sogar die sozialen Ungleichheiten - im Sinne von stärkerer Betroffenheit - zwischen den Geschlechtern, wenn es z. B. um Konstellationen in den Bedarfsgemeinschaften jenseits der "Normalfamilie" geht, insbesondere bei allein Erziehenden, aber auch bei nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften. (ICA2)
Schlagwörter:Arbeitslosigkeit; Geschlechterverhältnis; Arbeitsteilung; Arbeitsmarkt; Arbeitsmarktpolitik; Arbeitsvermittlung; Bundesagentur für Arbeit; Beschäftigungspolitik; Zwangsarbeit; Niedriglohn; Leiharbeit; Qualifikation; Sozialstaat; Sozialpolitik; Erwerbsarbeit; Bildung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Arbeit" und "Liebe" : ein Widerspruch?
Titelübersetzung:"Work" and "love" : a contradiction?
Autor/in:
Henninger, Annette; Wimbauer, Christine
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 100-118
Details
Inhalt: In der Soziologie werden "Arbeit" und "Liebe" in unterschiedlichen Teildisziplinen behandelt: Während (Erwerbs-)Arbeit von der Arbeits- und Industriesoziologie untersucht wird, beschäftigt sich die Familiensoziologie mit der "Liebe". Verknüpfungen nimmt gelegentlich die Frauen- und Geschlechterforschung vor - sie weist auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten hin, die aus kulturellen Geschlechternormen sowie aus einer Arbeitsteilung resultieren, die reproduktive Tätigkeiten überwiegend Frauen zuweist. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Darstellung des state of the art innerhalb dieser Teildisziplinen sowie die Verknüpfung der bislang großteils unverbundenen Debatten auf Ebene der Semantik, d.h. von Deutungen, die sich in Diskursen, Idealtypen und Leitbildern niederschlagen, als auch auf Ebene empirischer Beobachtungen. Während die Klassiker "Liebe" und "Arbeit" idealtypisch als widersprüchlichen "Logiken" folgend fassten, erfolgt - so die These der Autorinnen - Subjektivierung im Zuge der gewandelten Semantiken nun über das Versprechen und den Anspruch von Selbstverwirklichung in beiden Bereichen. Damit wandeln sich die Widersprüche, die die Klassiker zwischen Arbeit und Liebe ausmachen, in neue Widersprüche innerhalb beider Bereiche. (ICA2)
Schlagwörter:Arbeit; Liebe; Begriff; Semantik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Gesellschaft; funktionale Differenzierung; Diskurs; Arbeitsteilung; Erwerbsarbeit; Hausarbeit; Familienarbeit; Leitbild; Partnerschaft; sozialer Wandel; Transformation; Codierung; Systemtheorie
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männer und Männlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erwerbs- und Familienarbeit
Titelübersetzung:Men and msculinities in the field of tension between gainful work and family work
Autor/in:
Scholz, Sylka
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 82-99
Details
Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass auch in der Frauen- und Geschlechterforschung die Frage, welche Herausforderungen die aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse, insbesondere der soziale Wandel von Erwerbsarbeit, an die männliche Genusgruppe und an gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit stellen, bisher ein Randthema ist. Die Autorin gibt zunächst einen Überblick über vorliegende Untersuchungen. Dabei wird jedoch nicht nur der Zusammenhang von Männern, Männlichkeit und Erwerbsarbeit (Teil 1), sondern auch die Beziehung zwischen Männern, Männlichkeit und Familienarbeit (Teil 2) in den Blick genommen. Dem Aufsatz liegt ein Konzept von Männlichkeit zugrunde, welches sich an den soziologischen Analysen von Raewyn Connell (1999), Pierre Bourdieu (1997) und Michael Meuser (1998) orientiert. Männlichkeit konstituiert sich hier in einer doppelten Relation: in Abgrenzung zu Weiblichkeit und zu anderen Männlichkeiten. Die soziale Konstruktion von Männlichkeit ist dabei immer mit anderen sozialen Kategorien verknüpft. Es wird hier nicht mehr vorausgesetzt, dass Geschlecht eine überall und immerzu wirkende Strukturkategorie ist, die die sozialen Chancen der Individuen wesentlich bestimmt. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Mann; Männlichkeit; Erwerbsarbeit; Hausarbeit; Familienarbeit; Arbeitsteilung; Geschlechtsrolle; Transformation; Gleichbehandlung; Gleichberechtigung; Modernisierung; Bourdieu, Pierre
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeitsteilung und Geschlechterkonstruktion : eine theoriegeleitete Rekonstruktion
Titelübersetzung:Division of labor and gender construction : a theory-led reconstruction
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 42-63
Details
Inhalt: Der Beitrag analysiert Modi und Medien der Geschlechterkonstruktion und verbindet dies mit der Forderung, Mikro-, Meso- und Makro-Ebene der Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen gleichermaßen in die Analyse einzubeziehen und besonderes Augenmerk auf deren widersprüchliches Zusammenwirken zu richten. Was auf der Mikro-Ebene des Alltagshandelns explizit out of date ist, kann über die Meso-Ebene der Geschlechterarrangements vielfach implizit neu relevant werden - oder in bewährter Weise relevant bleiben. Wo auf der Meso-Ebene der Geschlechterarrangements explizit die Semantik der Gleichheit dominiert, kann dies über die Makro-Ebene der Geschlechterverhältnisse in seinen Effekten vielfältig unterlaufen und konterkariert werden. Der Vielfalt der derzeit zu beobachtenden Widerspruchskonstellationen sind kaum Grenzen gesetzt und dem hat auch das analytische Instrumentarium Rechnung zu tragen. Helga Krügers Konzept der Institutionenstrukturiertheit des Lebenslaufs, Giddens Theorie der Strukturierung oder Bourdieus Konzept des Habitus und der sozialen Felder haben hier das analytische Instrumentarium bereichert. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Arbeit; Arbeitsteilung; soziale Konstruktion; Geschlechtsrolle; Mikroebene; Makroebene; Semantik; Gleichheit; Giddens, Anthony; Bourdieu, Pierre; Habitus; sozialer Raum; Frauenforschung; Theoriebildung; Gesellschaftstheorie
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag