Inhalt: Gender Mainstreaming zielt ab auf die Transformation von Strukturen ebenso wie auf die Transformation des derzeitigen Professionalitätsverständnisses von Lehrern. Dazu müssten aber bereits antizipativ Systemveränderungen eingeleitet werden. Dies ist im Falle der Akademien der Lehrerbildung nicht geschehen, und solche Systemveränderungen zeichnen sich auch an den Schulen nur sehr zögerlich ab. Veränderungsprozessen sind damit prinzipielle Grenzen gesetzt, die auch durch großes Engagement und entsprechende Kompetenz von einzelnen Akteuren kaum zu überwinden sind. Die österreichischen Akademien der Lehrerbildung stehen derzeit vor einer Chance, diese Beschränkungen aufzuheben, denn mit Herbst 2006 beginnt der Umstrukturierungsprozess zu Pädagogischen Hochschulen. Der Gesetzgeber verlangt die Einrichtung eines "Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen". Auf die Umsetzung von Gender Mainstreaming wird im Gesetzesbeitext gesondert hingewiesen. Wie die Umsetzung konkret erfolgen soll, unter welchen organisatorischen Rahmenbedingungen bzw. welche Konsequenzen damit verbunden sein werden, ist derzeit noch offen. Raum für Dispute und Auseinandersetzungen wurde angekündigt, erobert muss er noch werden. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Gender Mainstreaming; Transformation; Bildungswesen; Organisationsstruktur; Lernprozess; Organisationsentwicklung; Lehrerbildende Schule; Professionalisierung; Lehrer; Selbstverständnis; Gleichstellung; berufliches Selbstverständnis
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag