Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen - Imagepflege, Luxus oder Bürgerpflicht? : Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse
Titelübersetzung:Social involvement of enterprises - image cultivation, luxury or civic duty? : results of a qualitative content analysis
Autor/in:
Alemann, Annette von
Quelle: CAQD 2007: Computergestützte Analyse Qualitativer Daten ; MAXQDA Anwenderkonferenz, Philipps-Universität Marburg, 7. bis 9. März 2007. Udo Kuckartz (Hrsg.). Marburg, 2007, S. 17-33
Details
Inhalt: Im Mittelpunkt des vorgestellten Forschungsprojekts steht die Frage, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede im Hinblick auf gesellschaftliche Leitbilder und die Übernahme sozialer Verantwortung bei Männern und Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft gibt. Zeigen sich Geschlechtsunterschiede in der Einschätzung aktueller politischer und gesellschaftlicher Probleme, in der Sichtweise der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung und der Rolle anderer gesellschaftlicher Institutionen, und werden die Unterschiede in der konkreten Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch die Wirtschaftseliten sichtbar? Dazu wurden 54 Leitfadeninterviews mit Topmanagern großer Unternehmen, Eigentümern mittelständischer Unternehmen und Präsidenten/Geschäftsführern bundesweit agierender Wirtschaftsverbände geführt. Der theoretische Bezugsrahmen umfasst zwei Theoriestränge, die für unterschiedliche Situationen und Arbeitszusammenhänge Gültigkeit besitzen. Diese beziehen sich auf unterschiedliche Sozialisationserfahrungen, biologische Ausgangsbedingungen und Wahrnehmung von Lebenschancen, auf Faktoren innerhalb von Organisation, die zu einer Nivellierung von Geschlechtsunterschieden führt, auf geschlechtsspezifisch geprägte Lebenszusammenhänge, auf die soziale Herkunft und den Unternehmenskontext sowie auf Geschlechtsunterschiede in sprachlichen Einschätzungen und Verhaltensweisen. Nach einer ausführlichen Darstellung der Vorgehensweise bei der Datenauswertung unter Verwendung von MAXDQA geht es abschließend um die Erfahrungen mit der computerunterstützten Auswertung. (ICH)
Schlagwörter:Leitbild; soziale Verantwortung; Geschlechtsrolle; Mann; Manager; Unternehmen; Wirtschaftselite; Engagement; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Works? : zu Diskriminierung, Funktion und Codierung im Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Gender works? : discrimination, function and coding in gender relations
Autor/in:
Koall, Iris
Quelle: Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive. Christine Weinbach (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 191-231
Details
Inhalt: "Der Beitrag von Iris Koall fragt, auf welche Weise Unternehmensorganisationen die Geschlechterdifferenz für ihre Aufrechterhaltung nutzen und was sie dabei ausblenden. Organisationen haben ein Interesse daran, ihre Kontingenzen, u.a. durch Rückgriff auf die Geschlechterdifferenz, erwartbar zu gestalten. Solche Erwartbarkeiten schlagen sich für die Organisationsmitglieder in der Verteilung von Ressourcen in Form von Einkommen und Karrierechancen nieder. Sie sind Ausdruck eines parasitären Kommunikationssystems 'Geschlecht', das in Interaktionen, Organisationen und Funktionssystemen Beobachtungsanweisungen bereithält. Koall überlegt, auf welche Weise die Zumutungen dieses Systems 'Geschlecht' in Organisationen ausgehebelt werden könnten." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Diskriminierung; Unternehmen; Arbeitsorganisation; Funktion; Codierung; Geschlechterverhältnis; Erwartung; Ressourcen; Kommunikationssystem; Einkommen; Karriere; Interaktion; Mann; Diskurs; Beobachtung; Luhmann, Niklas; Differenzierung; Gleichheit; Organisationsentwicklung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gendering George Spencer Brown? : die Form der Unterscheidung und die Analyse von Unterscheidungsstrategien in der Genderforschung
Titelübersetzung:Gendering George Spencer Brown? : method of differentiation and analysis of differentiation strategies in gender studies
Autor/in:
Wille, Katrin
Quelle: Geschlechtliche Ungleichheit in systemtheoretischer Perspektive. Christine Weinbach (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 15-50
Details
Inhalt: "Der Beitrag von Katrin Wille führt in die Unterscheidungslogik ein, der jeder Umgang mit der Geschlechterdifferenz unterliegt. Sie bindet ihren Gebrauch strikt an die 'Situation' und zeigt Denkmöglichkeiten jenseits des hierarchischen Geschlechterverhältnisses auf. Dazu nimmt Wille sich die logischen Implikationen der Differenztheorie George Spencer Browns vor und kritisiert Niklas Luhmann (1988) für seine in 'Frauen, Männer und George Spencer Brown' formulierte Behauptung, Beobachtungen mit der Geschlechterdifferenz seien aus logischen Gründen notwendig hierarchisch strukturiert. Sie plädiert dafür, die konkrete Situation als Ausgangspunkt für den Umgang mit der Unterscheidung von Mann und Frau ernst zu nehmen. In einer diversifizierten Gesellschaft existieren viele Bedeutungen von Geschlecht, die quer zueinander stehen oder einander widersprechen können." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Differenzierung; Mann; Luhmann, Niklas; Kritik; Beobachtung; Frauenbewegung; Logik; Gesellschaft; Asymmetrie; Spencer-Brown, G.
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeit von Beruf und Familie - ein Problem für Männer? : Familien und Lebensverlaufsplanung bei Männern
Titelübersetzung:Compatibility between an occupation and a family - a problem for men? : families and life course planning among men
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Demographisierung des Gesellschaftlichen: Analysen und Debatten zur demographischen Zukunft Deutschlands. Eva Barlösius (Hrsg.), Daniela Schiek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 135-150
Details
Inhalt: Der Verfasser geht von der Annahme der Abwesenheit des Vaters in der Familienforschung aus und analysiert die Vaterschaft zwischen tradierten Mustern und neuen Ansprüchen, die Verankerung von Vaterschaft in der Berufsrolle und das neue Leitbild einer familienorientierten 'involvierten' Vaterschaft. Er setzt sich mit dem Stellenwert auseinander, den die Familie in der Lebensplanung von Männern und für die Konstruktion von Männlichkeit hat, und geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, ob und inwieweit Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch ein Thema der Männer und Väter ist. Es wird argumentiert, dass parallel zu der Erhöhung der an Vaterschaft gestellten Anforderungen die traditionelle Basis männlicher Selbstidentifikation, eine kontinuierliche, ununterbrochene Erwerbstätigkeit im Rahmen des sogenannten Normalitätsarbeitsverhältnisses, im wachsenden Maße von Auflösung bedroht ist. Mit der Anspruchssteigerung und der De-Institutionalisierung des Lebenslaufs entsteht ein negativer Druck auf die Bereitschaft von Männern, das ihnen Mögliche zu tun, um vorhandene Kinderwünsche zu realisieren. (ICG2)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Wert; Wertorientierung; Mann; Vaterschaft; Rollenbild; Rollenverständnis; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Identifikation; Identitätsbildung; Kinderwunsch; Tradition; Karriere; Erwerbsarbeit; Normalarbeitsverhältnis
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kinderlosigkeit von hochqualifizierten Frauen und Männern im Paarkontext - eine Folge von Bildungshomogamie?
Titelübersetzung:Childlessness of highly qualified women and men in a couple context - a consequence of education homogamy?
Autor/in:
Wirth, Heike
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 167-199
Details
Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, ob und in welchem Ausmaß für hochqualifizierte Paare im Vergleich zu jenen Paaren, bei welchen nur einer der Partner eine hohe Ausbildung aufweist, eine verringerte Neigung zur Familiengründung beobachtbar ist. Sie untersucht hierzu Paargemeinschaften in Westdeutschland, bei welchen die Frau Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre geboren ist, d. h. auf jene Geburtskohorten, die als erste in vollem Umfang von der Bildungsexpansion profitierten. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Analyse richtet sich auf den Zusammenhang zwischen dem formalen Status der Paargemeinschaft (Ehe versus nichteheliche Lebensgemeinschaft) und der Familiengründung. Sie geht insgesamt davon aus, dass hochqualifizierte Paare mit einer im Zeitverlauf zunehmenden Tendenz die nichteheliche Lebensgemeinschaft als eine überwiegend kinderlose Form des Zusammenlebens präferieren. Ihren Ergebnissen zufolge lässt sich jedoch nicht eindeutig nachweisen, dass Paare, in denen beide Partner hoch qualifiziert sind, auch die höchsten Kinderlosigkeitsanteile aufweisen. Zwar ist die Kinderlosigkeit in dieser Gruppe höher als bei Paaren, in denen nur der Mann einen Hochschulabschluss hat. Die höchsten Anteile Kinderloser finden sich aber in der Gruppe der Paare, in denen die Frau einen Hochschulabschluss besitzt, der Mann aber geringer qualifiziert ist. (ICI2)
Schlagwörter:alte Bundesländer; Kinderlosigkeit; Familiengründung; Mann; Partnerschaft; Qualifikationsniveau; Bildungsabschluss; Einfluss; Hochschulbildung; Familie-Beruf; Lebensplanung; Ehe; nichteheliche Lebensgemeinschaft
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zur Liaison von 'Liebe' und Kapital in der "flüchtigen Moderne" : das Dual Career Couple wissenssoziologisch betrachtet
Titelübersetzung:The liaison between 'love' and capital in the "fleeting modern age" : the dual career couple from the viewpoint of the sociology of knowledge
Autor/in:
Gottwald, Markus
Quelle: KreisLäufe - CircularFlows: Kapillaren der Weltkultur - capillares of world cultures. Markus Gottwald (Hrsg.), Matthias Klemm (Hrsg.), Birgit Schulte (Hrsg.). Graduiertenkonferenz "Kreis-Läufe - Kapillaren der Weltkultur"; Berlin: Lit Verl. (Diskursive Produktionen: Text, Kultur, Gesellschaft), 2007, S. 315-344
Details
Inhalt: In dem Beitrag steht das Dual-Career-Couple (DCC) als moderne Lebens- und Karrieregemeinschaft im Mittelpunkt. Das Konzept des Dual-Career-Couple wird wissenschaftshistorisch und -theoretisch verordet, und aus der begrifflichen Bestimmung und Abgrenzung des DCC wird auf sein Arbeitsethos geschlossen. Daraufhin erfolgt eine Skizzierung des DCC als 'Liebespaar', und es wird auf die institutionelle Einbettung des DCC als arbeitende und liebende Parkonstellation eingegangen. Der Autor geht davon aus, 'dass sich an der Figur der DCC eine liaison zwischen der 'Liebe' auf der einen Seite und dem globalisierten Kapitalismus auf der anderen Seite ausmachen lässt'. Es wird herausgearbeitet, dass für das DCC aufgrund der speziellen Art und Weise der Einbindung in die Strukturen des globalen Kapitalismus entscheidend ist, dass die Partner ihre Karriereorientierung beibehalten. Die 'Liebe' des DCC wird als abhängige Variable des organisierten ökonomischen Systems beschrieben. (IAB)
Schlagwörter:Dual Career Couple; Ehepaar; Ehepartner; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; Wertorientierung; soziale Beziehungen; Arbeitsorientierung; beruflicher Aufstieg; Lebensweise; postindustrielle Gesellschaft; soziokulturelle Faktoren; sozioökonomische Faktoren
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unterschiede machen : über die verborgene Macht alltäglicher Praktiken
Titelübersetzung:Create differences : the hidden power of everyday practices
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Ins Wort gesetzt, ins Bild gesetzt: Gender in Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ingrid Hotz-Davies (Hrsg.), Schamma Schahadat (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2007, S. 15-31
Details
Inhalt: Die Autorin erörtert in ihrem Beitrag die Gleichheitssemantiken des Weiblichen und Männlichen und zeigt, dass aus dieser Perspektive eine systematische "Ent-Eigenschaftlichung" von Geschlecht stattfindet. Damit ist gemeint, dass Geschlecht nicht einfach ein Merkmal oder eine Eigenschaft von Personen ist, sondern dass das Geschlecht ein grundlegendes soziales Klassifikationssystem darstellt, auf welchem ein ganzes System sozialer Praktiken beruht und die soziale Wirklichkeit des Geschlechterdualismus erzeugt. Die Autorin beleuchtet zunächst einige theoretische Hintergründe einer solchen Perspektive der sozialen Konstruktion und diskutiert die Konsequenzen von "eingebildeten Gewissheiten". Sie geht anschließend am Beispiel von Männern und Frauen in Führungspositionen näher auf den Prozess des "Unterschiede-Machens" ein. Sie zeigt, dass alle Strategien der Gleichstellung von Frauen und Männern auf einer Praxis sozialer Differenzierung beruhen, die sich auf der Basis "eingebildeter Gewissheiten" tagtäglich vollzieht. (ICI2)
Schlagwörter:Weiblichkeit; Männlichkeit; Mann; Geschlechtsrolle; Gleichstellung; Frauenpolitik; Semantik; soziale Konstruktion; soziale Wirklichkeit; Führungsposition; Alltag; Praxis; soziale Differenzierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Männer und Familie: Lebensorientierung, Kinderwunsch und Vaterrolle
Titelübersetzung:Women, men and family: life orientation, desire for children and role of the father
Autor/in:
Marbach, Jan H.; Tölke, Angelika
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 245-274
Details
Inhalt: Die Autoren untersuchen die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für den Kinderwunsch in Ost- und Westdeutschland. Sie beziehen sich auf die beiden theoretischen Modelle der "lifestyle preferences" und des "Values of Children"-Ansatzes zur Erklärung von Kinderwünschen und nehmen eine sekundäranalytische Auswertung der Familiensurveys von 1988/1990, 1994 und 2000 in den alten und neuen Bundesländern vor. Die Ergebnisse lassen insgesamt keinen messbaren Einfluss der Lebensorientierung von Männern und Frauen auf den Kinderwunsch und die gewünschte Zahl an Kindern erkennen. Der Kinderwunsch variiert jedoch deutlich mit den Werten, welche die Befragten im allgemeinen Kindern zuschreiben. Insbesondere Männer und Frauen, die Kinder mit immateriellen Motiven (Lebenssinn) verbinden, haben einen stärkeren Kinderwunsch und geben auch eine etwas höhere Zahl gewünschter Kinder an. Die Autoren untersuchen ferner die bislang wenig beachtete Frage, wodurch eine adaptive, d.h. weniger berufszentrierte Lebensorientierung bei Männern beeinflusst wird. Hierbei zeigt sich, dass höher gebildete, urbane und beruflich erfolgreiche Männer mit einer höher gebildeten Partnerin häufiger einem solchen Lebensmodell folgen. (ICI2)
Schlagwörter:alte Bundesländer; neue Bundesländer; Familie-Beruf; Kinderwunsch; Kinderzahl; Lebensplanung; Mann; Vaterschaft; Familienplanung; Berufstätigkeit; Wertorientierung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Motivation zur Elternschaft : Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Titelübersetzung:The motivation for parenthood : differences between men and women
Autor/in:
Eckhard, Jan; Klein, Thomas
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 275-294
Details
Inhalt: Die Autoren zeigen in ihrer Auswertung von verschiedenen Erhebungen des Familiensurveys in der Bundesrepublik, dass für Männer zum Teil andere Beweg- und Hinderungsgründe des generativen Verhaltens von Bedeutung sind als für Frauen und dass sich diese gleichfalls auf die Chance auswirken, dass ein Kind geboren wird. Sie betrachten in ihrer Analyse jeweils die Verbreitung und die Verhaltensrelevanz der Motive für eine Elternschaft bei Männern und Frauen. Im Ergebnis können zahlreiche Differenzen zwischen den Geschlechtern in Bezug auf instrumentelle und immaterielle Beweg- und Hinderungsgründe von Elternschaft festgestellt werden, die sich wiederum geschlechtsspezifisch in unterschiedlicher Weise auf die Geburt eines ersten Kindes oder weiterer Kinder auswirken. Die von Männern geäußerten Motive und auch deren Verhaltensrelevanz hängen dabei stärker als die der Frauen von der Existenz einer Paarbeziehung und von wahrgenommenen Beziehungsproblemen innerhalb einer bestehenden Partnerschaft ab. Insgesamt erweisen sich die Motive zur Elternschaft nicht nur als geschlechtsspezifisch, sondern auch als sozialstrukturell differenziert. Wie die Autoren betonen, ist es in Zukunft erforderlich, nicht nur Männer, sondern auch explizit die Paarebene stärker in die Analyse von Kinderlosigkeit und generativen Entscheidungen einzubeziehen. (ICI2)
Schlagwörter:Kinderwunsch; Familienplanung; Partnerschaft; Mann; Elternschaft; Motivation; generatives Verhalten; Einstellung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gemeinsam an die Spitze - oder der Mann geht voran? : (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:At the top together - or the man goes ahead? : (in)equality in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus; Künzel, Annegret
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 87-105
Details
Inhalt: "In dem Beitrag gehen wir in einem ersten Schritt auf Grundlage des Forschungsstandes zu DCCs der Frage nach, ob diese Paare dem oben dargelegten egalitären Leitbild partnerschaftlicher Beziehungen tatsächlich entsprechen, oder ob sich auch in solchen Paarbeziehungen Ungleichheiten feststellen lassen (Kapitel 2). Hierbei wird subjektiven und gesellschaftlichen Deutungsmustern und Wertvorstellungen, welche die Herstellung und Wahrnehmung sozialer ebenso wie geschlechtsspezifischer Ungleichheiten beeinflussen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Im Rekurs auf die Anerkennungstheorie von Axel Honneth (1992, 2003) kann im Zuge dessen ein Desiderat markiert werden: Bislang fand die relationale (Re-)Produktion von Ungleichheiten innerhalb von Doppelkarriere-Paaren und damit verbundene (ungleiche) Anerkennungschancen der Partnerinnen nur wenig Beachtung. In einem zweiten Schritt wird ein eigenes empirisches Forschungsprojekt vorgestellt, das dazu beitragen soll, diese Forschungslücke zu schließen (Kapitel 3). Abschließend richten wir den Blick auf die Persistenz geschlechtsspezifischer Ungleichheiten auch in solchen Paaren, die der Funktionselite zuzurechnen sind oder sich gemeinsam auf den Weg 'an die Spitze' machen, um vor diesem Hintergrund zu diskutieren, welchen Beitrag die Forschung über Doppelkarriere-Paare für eine geschlechtersensible Reflexion des sozial-wissenschaftlichen Elite-Diskurses leisten kann (Kapitel 4)." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Dual Career Couple; hoch Qualifizierter; Akademiker; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; beruflicher Aufstieg; Elite; Berufsverlauf; soziale Ungleichheit; Gleichheit; Vorbild; Rolle; Verhalten; Rollenverteilung; Geschlechtsrolle; Berufsrolle; Arbeitsorganisation; Familie-Beruf; Sozialstaat; institutionelle Faktoren
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag