Verheißungsvolle Irritationen : eine feministische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Cyborg Fictions
Titelübersetzung:Promising irritations : a feminist examination of different cyborg fictions
Autor/in:
Fink, Dagmar; Scheidhauer, Anne
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 22 (1998) H. 1, S. 19-42
Inhalt: "Gegenstand des Artikels ist die Figur der Cyborg, wie sie auf Donna Haraways 'Cyborg-Manifest' von 1985 zurückgeht. Die Autorinnen lesen die Cyborg als ambivalente Figur, insofern sie einerseits Produkt unheimlicher gesellschaftlicher Wissenschafts- und Technologieverhältnisse ist, welche mit Haraways Begriff Informatik der Herrschaft zu charakterisieren sind, und insofern sie andererseits die Logik dieser Verhältnisse zu untergraben vermag, indem sie sich in der Struktur der hierarchisch angeordneten binären Oppositionen, die diese Logik konstituieren, nur widersprüchlich positionieren läßt. Die Autorinnen zeigen, daß die Cyborg damit etablierte Grenzen des zerstörerischen 'modernen' 'westlichen' Denkens - vor allem Grenzen, die auf der Natur/ Kultur- und auf der Frau/ Mann-Opposition basieren - in Frage stellt, und veranschaulichen dies anhand der exemplarischen Auseinandersetzung mit neueren Entwicklungen im Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz sowie mit einer Erzählung aus der feministischen Science Fiction." (Autorenreferat)
Richtige Männer: eine Analyse männlicher Identitäten im Lichte der Theorie Bourdieus
Titelübersetzung:Proper men: an analysis of masculine identities in the light of Bourdieu's theory
Autor/in:
Zemann, Armin
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 21 (1997) 3/4, S 53-76
Inhalt: Theorien zur Entstehung und Veränderbarkeit geschlechtlicher Identität werden aufeinander bezogen und auf ihre Erklärungskraft hin untersucht. Der Bourdieusche Begriff des "sozialen Habitus" wird auf männliche Identitäten in verschiedenen Kulturkreisen bezogen. Ausgehend von einer konstruktivistischen Position arbeitet der Autor unter Bezugnahme auf materialistische Theorien Grenzen des "Spiels mit dem Geschlecht" heraus.
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 14 (1996) H. 1/2, S. 5-18
Inhalt: Mit Blick auf die Geschichte der Auseinandersetzungen innerhalb der Frauenbewegung, insbesondere die Positionen des Radikalfeminismus und liberalen Feminismus, geht es in dem Beitrag darum aufzuzeigen, daß "Gleichheit" und "Differenz" zwei Bezugspunkte von feministischen Emanzipationsansprüchen sind, die zusammengehören. Als Grund für den erkenntnistheoretischen Mangel vieler feministischen Forschungsarbeiten zu dieser Thematik wird die Tatsache gesehen, daß die identitätslogischen Prämissen unausgelotet bleiben, die sowohl im Differenz- wie auch im Gleichheitsansatz stecken. In Anlehnung an Th. W. Adorno werden vor allem zwei methodische Fallstricke herausgearbeitet, in denen sich identitätslogische Denkweisen verfangen können, wie sie vor allem in radikalfeministischen Arbeiten zu finden sind. Das Problem vieler feministischer Analysen ist, daß diese entweder im Anderen das Ähnliche und im Gleichen das Abweichende nicht beachten, oder beides benennen, ohne zu klären, wie Gleichheit und Differenz zusammenhängen. (ICH)
Männer und Männlichkeiten in der neueren sozialwissenschaftlichen Diskussion
Titelübersetzung:Men and masculinity in the recent social science discussion
Autor/in:
Stein-Hilbers, Marlene
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 18 (1994) 3/4, S 67-80
Inhalt: In ihrem Beitrag stellt sich die Autorin der aktuellen Kontroverse innerhalb der feministischen Wissenschaft: Frauenforschung oder Gender-Studies? Männerforschung als zeitgemäße Weiterentwicklung oder Ergänzung? Ihre Antwort ergibt sich aus der Sichtung von Ergebnissen sozialwissenschaftlicher Frauen-/ Geschlechter-/ Männerforschung: Da Geschlecht in einer zweigeschlechtlich aufgebauten Gesellschaft immer relational ist, ist feministische Frauenforschung jeweils auch ein Beitrag zur Gender-Analyse. Die Gleichgewichtung einer möglichen Männerforschung allerdings verkürzt die Analyse des Geschlechterverhältnisses und die Machtfrage. (psz)
Unter Männern: Möglichkeiten und Perspektiven analytischer Männergruppen
Autor/in:
Brandes, Holger
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 24-31
Inhalt: Analytische Männergruppen liegen quer zu den Beziehungserfahrungen von Männern und zu den gängigen Mustern der Geschlechterzuordnung. Gerade deshalb bieten sie besondere Möglichkeiten, an den problematischen Seiten männlicher Identität und Beziehungsgestaltung zu arbeiten. Es werden Erfahrungen aus dieser Männergruppenarbeit dargestellt, wobei sowohl auf die spezifischen Widerstände und Schwierigkeiten von Männergruppen eingegangen wird, als auch auf die Perspektiven, die dieses therapeutische Setting eröffnet.