Quelle: Einfach Spitze?: neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft. Sandra Beaufays (Hrsg.), Anita Engels (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2012, S. 233-256
Inhalt: Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen die Auswirkungen struktureller Bedingungen auf das generative Verhalten von Nachwuchswissenschaftler/inne/n, also auf den Wunsch nach und die Verwirklichung von Elternschaft und Partnerschaft. Eine Auswertung von Hochschulpersonalstatistiken und Daten über die Bezüge von wissenschaftlichen Angestellten an Hochschulen wird hier mit einer Online-Befragung des wissenschaftlichen Personals an ausgewählten Hochschulen kombiniert. Im Ergebnis zeigt sich, dass wissenschaftliche Mitarbeiter/innen an Universitäten einer prekarisierten Lage ausgesetzt sind - sowohl im Hinblick auf berufliche Karrierechancen als auch auf persönliche Beziehungen. Während viele Wissenschaftler Elternschaft realisieren, wenn sie einen gesicherten Status, also vor allem eine Professur, erlangt haben, bleibt dieser Statuseffekt bei Wissenschaftlerinnen aus. Frauen bleiben - temporär oder auf Dauer - kinderlos. Die Absicherung gegen existenzielle Risiken und eine größere Absehbarkeit und Verlässlichkeit der wissenschaftlichen Laufbahn wäre ein erster, wichtiger Schritt, um die skizzierten Kollisionen abzuschwächen und den Weg an die Spitze der wissenschaftlichen Karriere nicht mehr nur unter hohen persönlichen Kosten erreichbar erscheinen zu lassen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Herkunft von Nachwuchswissenschaftler/innen : elterliche Bildung und Karrierewege der Kollegiatinnen des Graduiertenkollegs "Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel"
Titelübersetzung:Social background of junior scientists : parental education and career paths of junior college students of the graduate school "Gender relations and social change"
Autor/in:
Möller, Christina
Quelle: Forschung und Förderung: Promovierende im Blick der Hochschulen. Jutta Wergen (Hrsg.). Tagung "Wagnis Wissenschaft - Perspektiven der Promotionsförderung und -forschung"; Berlin: Lit Verl. (Bildung - Hochschule - Innovation), 2011, S. 85-103
Inhalt: Die vorliegende Auswertung zu den Bildungserfolgen der Teilnehmerinnen des Graduiertenkollegs "Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel" zeigt, dass in diesem Kolleg überwiegend Nachwuchswissenschaftlerinnen eine Karriere machten, die aus Elternhäuser mit einem eher niedrigen formalen Bildungsniveau stammen. Dieses überraschende Ergebnis belegt, dass auch Personen aus bildungsferneren Herkunftsfamilien sehr wohl Chancen haben, die höchsten Positionen der Hochschullaufbahn zu erreichen. Diese Frauen haben durch die innovative und sensible Auswahlpraxis der Hochschullehrerinnen und durch ihre erfolgreiche Bewerbung die Möglichkeit erhalten, ihren weiteren wissenschaftlichen Weg innerhalb einer förderlichen Umgebung und Forschungszusammenhangs zu gehen, der diese Probleme authentisch reflektiert. Neben den Verbesserungsbemühungen des strukturellen Bildungssystems, z. B. durch Veränderung der Struktur der Grundschule und der weiterführenden Schulen, durch die Kinder aus bildungsfernen Familien größere Bildungschancen erhalten sollen, ist nach Meinung der Autorin die Wissenschaftskarriere in ihrer herkömmlichen Förderkultur kritisch zu hinterfragen. Die historisch gewachsenen hochschulischen Förderstrukturen sind daraufhin zu überprüfen, inwiefern sie Personen, die Potenziale für eine vielfältige Wissenschaftsentwicklung mitbringen würden, den Weg versperrt, weil sie dem bisherigen Prototyp eines DFG-Graduiertenkollegiaten nicht entsprechen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der wissenschaftliche Nachwuchs in der Abseitsfalle? : Auswirkungen der Beschäftigungsbedingungen auf die Elternschaft von Wissenschaftler/innen
Titelübersetzung:Junior scientists out in the cold? : impacts of employment conditions on parenthood of scientists
Autor/in:
Heusgen, Kirsten; Schürmann, Ramona; Selent, Petra; Möller, Christina
Quelle: Subversion und Intervention: Wissenschaft und Geschlechter(un)ordnung. Carola Bauschke-Urban (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Felizitas Sagebiel (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2010, S. 179-199
Inhalt: Die Verfasser diskutieren ausgewählte Ergebnisse des Forschungsprojekts "Wissen- oder Elternschaft? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen in Deutschland". Sie werfen einen kritischen Blick auf die unsicheren Beschäftigungsverhältnisse an der Hochschule, die gravierende Unterschiede zwischen Mittelbau und Professuren hervorbringen und nicht nur höchst unterschiedliche intellektuelle, sondern auch ungleiche private Freiräume bieten. Am Beispiel von Elternschaft und Kinderlosigkeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zeigen die Verfasser erhebliche Geschlechterunterschiede auf. Um die Arbeitsbedingungen an der Hochschule für beide Geschlechter gerechter zu gestalten, wird die Forderung erhoben, dass die Hochschulen ihrer institutionellen Verantwortung nachkommen und rigide Altersgrenzen und Befristungsregelungen abgeschafft werden sollen. (ICE2)