Die Bedeutung des Klassifizierens für die Abstützung symmetrischer oder asymmetrischer Geschlechterrelationen
Titelübersetzung:The importance of classification for supporting symmetrical or asymmetrical gender relations
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: FrauenMännerGeschlechterforschung: State of the Art. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Mechthild Bereswill (Hrsg.), Martina Löw (Hrsg.), Michael Meuser (Hrsg.), Gabriele Mordt (Hrsg.), Reinhild Schäfer (Hrsg.), Sylka Scholz (Hrsg.). Jahrestagung "FrauenMännerGeschlechterforschung - State of the Art"; Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 116-121
Inhalt: In Anlehnung an den Beitrag von Ilse Lenz knüpft der Beitrag an die These von Angelika Wetterer an, Ausgangspunkt für die ungleiche Bewertung der Geschlechter sei das System der Zweigeschlechtlichkeit, das in seiner Binarität Vorstellungen von Differenz evoziere und damit die Hierarchisierung der Genus-Gruppen in Gang setze. Es geht um die Frage, unter welchen Bedingungen Klassifikationen zur Versämtlichung der Menschen in zwei Geschlechter gelten und was darüber entscheidet, ob sie Beziehungen der Egalität oder der Ungleichwertigkeit zwischen den Genusgruppen stiften? Welche Rolle spielt dabei die wissenschaftliche Operation des Klassifizierens? Die Autorin fragt nach den epistemologischen und methodologischen Problemen im Umgang mit dem Verfahren des Klassifizierens und vertieft die Bedeutung von Klassifikationen für die Herstellung sozialer Ungleichheit, indem sie ihr Augenmerk auf deren bewusste und unbewusste Sinnhorizonte richtet, welche nicht mit dem Sinngehalt einer wissenschaftlichen Rekonstruktion identisch sind. (ICH)
Was mit Macht getrennt wird, gehört gesellschaftlich zusammen : zur Dialektik von Umverteilung und Anerkennung in Phänomenen sozialer Ungleichstellung
Titelübersetzung:Anything separated with force belongs together socially : the dialectics of redistribution and recognition in phenomena of social inequality
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 91-131
Inhalt: Die Autorin bezieht sich auf eine Kontroverse zwischen Nancy Fraser und Axel Honneth im Rahmen einer internationalen Tagung in Hannover im Jahr 1998, in welcher über die gegenwärtige Bedeutung der Kritischen Theorie diskutiert wurde. Die Kontroverse drehte sich um die Frage, ob soziale Ungleichheitslagen auf eine ungerechte Verteilung gesellschaftlichen Reichtums zurückzuführen sind (Fraser), oder ob sie vielmehr Ausdruck von institutionalisierten Anerkennungskonflikten sind (Honneth). Die Autorin erläutert im folgenden ihre Einwände gegen das theoretische Konzept Frasers, das die Bedingungen sozialer Gerechtigkeit in der Vernetzung von ökonomischen, politischen und kulturellen Teilhaberechten sucht. Sie diskutiert die methodologischen Probleme in Frasers Konzept, kulturelle Hegemonien und ökonomische Benachteiligungen als Ursachen von sozialer Ungerechtigkeit gruppenspezifisch zu gewichten. Obwohl sie Frasers kritischen Pragmatismus sehr schätzt, hält sie im Gegensatz zu Fraser daran fest, dass die Kritische Theorie der frühen Frankfurter Schule bereits wichtige Analyseperspektiven entworfen hat, die die Krisen der Moderne erkenntnis- und gesellschaftstheoretisch in radikaler Weise reflektieren. Ihre eigene Sicht der Anerkennungs- und Umverteilungsproblematik stellt die Autorin anhand der sozialen Konnexion "Frauenarbeit/Männerarbeit" dar. (ICI2)