Das Dilemma: gleiche Ausbildung - ungleicher Lohn : Hochlohnberufe für Männer - Niedriglohnberufe für Frauen?
Titelübersetzung:The dilemma: same training - unequal wage : high-wage occupations for men - low-wage occupations for women?
Autor/in:
Gartner, Hermann; Hinz, Thomas
Quelle: BPW Journal, (2008) H. 1, S. 8-9
Inhalt: In dem Beitrag werden die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede beleuchtet. Der Brutto-Tageslohn vollzeitbeschäftigter Frauen liegt in Westdeutschland in den 1990er um etwa 19 Prozent unter dem Lohn der Männer. Dieser anhaltende Unterschied kann jedoch nicht darauf zurückgeführt werden, dass Männer häufiger in Hochlohnberufen und Frauen in Niedriglohnberufen arbeiten. Frauen verdienen nicht nur in den gleichen Berufen weniger als Männer, sondern auch innerhalb von Betrieben in den gleichen Berufsgruppen. Ein Teil des Lohnunterschieds kann dadurch erklärt werden, dass Männer mehr Überstunden machen und eher Führungspositionen einnehmen und dass Frauen Lohneinbußen aufgrund von Erwerbsunterbrechungen erleiden. Individuelle Ausbildungs- und Berufsentscheidungen sowie Personalentscheidungen in Betrieben werden dabei von Rollenbildern geprägt. Da die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede auf ein ganzes Bündel von Ursachen zurückzuführen sind, genügt ein Antidiskriminierungsgesetz allein nicht, um die Gleichstellung von Frauen zu erreichen. Zum Abbau der Lohnunterschiede werden weiterreichende Maßnahmen vorgeschlagen, z.B. eine gleichmäßigere Verteilung der Familienarbeit und der damit verbundenen Erwerbsunterbrechungen. (IAB)
Dual-earner and dual-career couples in contemporary Italy
Titelübersetzung:Zweiverdiener- und Doppelkarrieren-Haushalte im heutigen Italien
Autor/in:
Lucchini, Mario; Saraceno, Chiara; Schizzerotto, Antonio
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 19 (2007) H. 3, S. 290-310
Inhalt: "Auf der Grundlage eines nationalen longitudinalen Datensatzes analysiert der Beitrag die Bedingungen, die das Entstehen von Zweiverdiener-Haushalten und berufstätigen Ehepartnern in Italien begünstigen, d.h. in einem Land, das durch eine relativ geringe Partizipation von Frauen am Berufsleben und geringe Mobilität zwischen den Generationen gekennzeichnet ist. Als berufstätige Ehepartner werden auch alle Paare gefasst, bei denen beide Ehepartner höheren Berufsklassen nach der Klassifizierung von Erikson und Goldthorpe angehören. Mittels EHA und Cross-Lag-Modellen haben wir untersucht, wie die Bildung von Frauen und ihre Stellung ihrer Zugehörigkeit zum Arbeitsmarkt über die gesamte Dauer der Familienbildung bestimmen. Wir haben festgestellt, dass in Italien zwar relativ weniger Zweiverdienerhaushalte als in anderen Ländern bestehen, dass jedoch in diesem Fall in der Regel beide Ehepartner eine anspruchsvolle Laufbahn verfolgen. Weiterhin haben wir die Rolle homogamer Ehen im Hinblick darauf untersucht, dass ein Paar zunächst als Zweiverdiener-Haushalt beginnt und sich anschließend zu einer Partnerschaft entwickelt, in der beide Partner eine Karriere verfolgen. Schulbildung und Beruf der Ehegatten haben keinen Einfluss auf ihre jeweiligen Karrieremobilitätschancen. Insbesondere haben Bildung und berufliche Stellung des Ehemannes im Gegensatz zu den Ergebnissen anderer Studien keinen Einfluss auf die Berufstätigkeit der Ehefrau, es sei denn, im negativen Sinne, wenn der Ehemann über eine höhere Bildung verfügt als die Ehefrau. Ehen, in denen beide Ehepartner eine Karriere verfolgen, scheinen eher Ergebnis originär homogamer Merkmale der Ehepartner denn die Folge einer verstärkenden Wirkung des Sozialkapitals hoch gebildeter Ehemänner zu sein." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on a national longitudinal data set, this essays analyses the conditions that favour the formation of dual earner, and specifically dual career couples in Italy, i.e in a country characterized by comparatively low women's labour force participation and intra-generational mobility. Dual career couples include all couples in which both spouses belong to the higher occupational classes according to Erikson's and Goldthorpe's classification. Using EHA and cross-lag models, we have tested the role of women's education and occupational position in supporting their attachment to the labour market throughout the family formation years. We found that, although dual earner couples are comparatively fewer in Italy than in other countries, dual career ones are, in relative terms, the most common kind within them. We have also explored the role of homogamous marriages in shaping the possibility that a couple develops first as a dual earner and second as a dual career one. The school credentials possessed and the occupations performed by the spouses do not affect their respective career mobility chances. Particularly, contrary to findings of other studies, the husband's education and occupational position has no impact on the wife's occupation, except, negatively, when he is better educated than she. Dual career marriages seem more the result of original homogamous characteristics of spouses than of a reinforcing impact of the social capital of highly educated husbands." (author's abstract)
Spitzenpositionen in großen Unternehmen fest in der Hand von Männern
Titelübersetzung:Leading positions in large enterprises firmly in the hands of men
Autor/in:
Holst, Elke; Stahn, Anne-Katrin
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 74 (2007) Nr. 7, S. 89-94
Inhalt: "Im Aufsichtsrat der 200 größten Unternehmen (Top 200) in Deutschland sind Frauen nur zu 7,8 Prozent vertreten. Über die Hälfte von ihnen (57,4 Prozent) wird von Arbeitnehmervertretungen entsandt. Der Anteil der Unternehmen ohne eine Frau im Aufsichtsrat liegt bei über einem Drittel. Bei den Vorstandsposten sind Frauen noch schwächer vertreten. So ist in den 100 größten Unternehmen (Top 100) nur eine Frau im Vorstand. Bei den Top 200 sind es nur elf, dies entspricht einem Anteil von gut einem Prozent. Die Ergebnisse zeigen, dass das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter in einflussreichen Spitzenpositionen größerer Unternehmen nach wie vor in weiter Ferne liegt. Unter den europäischen Ländern führt Norwegen mit einem Frauenanteil von knapp einem Drittel in den Entscheidungsgremien der 50 größten börsennotierten Unternehmen. Über dem Durchschnitt liegen auch die anderen skandinavischen Länder sowie die osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten; Deutschland befindet sich mit 11 Prozent im Mittelfeld. Beim Anteil von Frauen in den breiter definierten Managementpositionen steht Deutschland nach Angaben der Europäischen Kommission mit rund einem Viertel am unteren Ende der Länderrangfolge. Selbst Länder mit relativ geringer Erwerbsbeteiligung der Frauen wie Spanien und Italien weisen hier mit jeweils knapp einem Drittel deutlich höhere Frauenanteile als Deutschland auf." (Autorenreferat)
Wissenschaftliche Karrierewege von Medizinerinnen und Strategien zu ihrer Förderung
Titelübersetzung:Scientific career paths of female doctors and strategies relating to their promotion
Autor/in:
Dalhoff, Jutta
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1 (2006) , S. 11-22
Inhalt: "Der Beitrag beschreibt und analysiert die vertikale geschlechtsspezifische Segregation in wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der medizinischen Fächer (vertikale Segregation: mit aufsteigender Qualifikations- und Gehaltsstufe sinkt der Frauenanteil in dem Fach). Ausgehend von den wichtigsten Erklärungsansätzen werden beispielhaft bestehende Strukturen und Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene vorgestellt, die dem erklärten Ziel dienen, die geschlechtergerechte Teilhabe in Forschung und Lehre nachhaltig voranzutreiben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article describes and analyses the sex-specific horizontal and vertical segregation in German academia and research institutions in special view of the medical sciences. Starting from the most important aspects of explanation, best-practice-examples of structures and measures on national and European level are pointed out. All of them having the same target: coming up to a just participation of women and men in science." (author's abstract)
Quelle: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Jg. 51 (2006) Nr. 1, S. 67-91
Inhalt: "In der Diskussion um die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses spielt die Unterrepräsentanz von Frauen auf höheren Statusebenen eine entscheidende Rolle. Vor allem die Promotionsphase stellt in diesem Prozess eine maßgebliche Zäsur dar. In einer umfassenden Befragung aller Promovierenden in Deutschland, der Schweiz und Österreich wurde ermittelt, wie sich Frauen und Männer in ihrer Arbeitsmotivation, ihrer Arbeitsgestaltung, ihrer Karriereplanung sowie ihrer Arbeits- und Betreuungszufriedenheit unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass Frauen im Vergleich zu Männern schlechter dotierte Stellen innehaben, zum Teil schlechter betreut werden, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kritischer gegenüberstehen, weniger publizieren und sich eher von einer Hochschulkarriere abschrecken lassen. Insgesamt agieren Männer zielorientierter und planen ihre Karriere strategischer als Frauen. Die Ergebnisse der Studie machen sichtbar, dass das Verhalten von Promovierenden ebenso wie von Doktormüttern und -vätern geschlechtsgebunden ist und damit spezifische Schwierigkeiten verbunden sind, denen sich Frauen in ihrem Berufsalltag ausgesetzt sehen. Daraus lassen sich gezielte strategische Maßnahmen zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen in Kommunikationswissenschaft und Medienwissenschaft ableiten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The underrepresentation of women on the high-status levels of hierarchies plays a decisive role in the discussion on younger scholars' career development. Especially the dissertation phase is to be considered a decisive break. A comprehensive survey of all doctoral students in Germany, Switzerland and Austria tackled how women and men differ with regard to their motivation in work, their organization of work, their planning of careers, and their satisfaction with work and with their doctoral advisors. Results show, among other observations, that women hold positions are paid lower than mens' and that they are less advised and less supported by their mentors than men. Women also are more critical than men if the compatibility of family and job is considered, they publish less and are less encouraged to pursue an university career. All in all, men act more career driven and plan their careers more strategically than women. The results of the study thus make evident that the behavior of doctoral candidates as well as of advisors is determined by gender. Related to this are specific problems that women face on their jobs. Strategic measures for the advancement of young female scholars in media and communication science are deducted." (author's abstract)
Approaches to gender mainstreaming : what's the problem (represented to be)?
Titelübersetzung:Ansätze des Gender Mainstreamings : wie lautet das darzustellende Problem?
Autor/in:
Bacchi, Carol
Quelle: Medien & Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 21 (2006) Nr. 4, S. 4-14
Inhalt: Mit der Frage "What's the problem represented to be?" stellt die Autorin den von ihr entwickelten gleichnamigen Ansatz vor, der eine qualitative Methode zur Analyse von politischen Maßnahmen wie dem Gender Mainstreaming bezeichnet. Dabei untersucht der "What's the problem to be"-Ansatz nicht nur die Art und Weise, wie die beruflichen Probleme der Frauen im jeweiligen Programm repräsentiert werden, sondern auch, welche unterschwelligen Vorannahmen darin enthalten sind und welche Auswirkungen durch die spezifische Repräsentation des Problems zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang plädiert der Beitrag für eine Betrachtungsweise, die Gender nicht als kulturellen Aspekt versteht, der Menschen in eine binäre Geschlechterlogik zwängt, sondern als einen in Machtbeziehungen eingebetteten politischen Prozess. Der Ansatz reicht über feministische Belange hinaus und ist auf viele Formen der Problem-Repräsentation anwendbar. (UN)
Quelle: Der pädagogische Blick : Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Berufen, Jg. 10 (2002) H. 1, S. 27-35
Inhalt: "Die Verfasserinnen präsentieren einen Ausschnitt ihrer Studie zum beruflichen Verbleib von Absolventinnen des Diplomstudiengangs Erziehungswissenschaft der Universität Dortmund. Wesentliche Forschungsergebnisse hinsichtlich der Arbeitsmarktintegration von Diplom-Pädagoginnen mit einer frauenthematischen Qualifizierung - eine Dortmunder Spezialität - ermöglichen einen Einblick in die Berufsfelder und Karriere(ver)läufe der befragten und interviewten Frauen. Dabei findet sich in den Berufsbiographien der frauenspezifische Zuschnitt der Qualifikation wieder." (Autorenreferat)