Unbeschadet des Geschlechts ... : das Potentiale-Konzept und Debatten der Frauenforschung
Titelübersetzung:Regardless of gender ... : the potential concept and debates concerning research on women
Autor/in:
Roloff, Christine; Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 263-286
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Inhalt: Die Autorinnen setzen sich in dem vorliegenden Beitrag zum "Potentiale-Konzept" mit dem Problem auseinander, daß die traditionelle binäre Geschlechterklassifikation kaum (noch) geeignet ist, die vielfältigen Arbeitsvermögen und Lebensweisen von Männern und Frauen zu erfassen. Sie schlagen mit dem Konzept vor, gerade die Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen von Frauen (und Männern) ernstzunehmen, die in der gängigen Geschlechterkonstruktion nicht berücksichtigt werden. Als Potentiale-Konzept bezeichnen sie folgenden Denk- und Forschungsansatz: "(1) Die Erklärung der asymmetrischen Geschlechterverteilung auf Arbeitsbereiche und Positionen in unserer Gesellschaft, (2) die Transzendierung der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterstereotypisierung und (3) die Herstellung einer gleichen Beteiligung von Frauen an den gesellschaftlichen, insbesondere naturwissenschaftlich-technischen, Entwicklungen inklusive der reellen Chancen und dem Willen, diese mitzubestimmen." (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Frauenforschung; Konstruktivismus; Identität; Klassifikation; Mann; Lebensweise; Alternative
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dekonstruktion und Alltagshandeln : die (möglichen) Grenzen der Vergeschlechtlichung von Berufsarbeit
Titelübersetzung:Deconstruction and everyday actions : the (possible) limits of the genderization of occupational work
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 223-246
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Inhalt: Die Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen, die das Geschlecht als soziale Konstruktion begreifen und dabei nicht nur die kulturell und historisch verschiedenen Erscheinungsformen des "Weiblichen" und "Männlichen" im Blick haben, sondern die Grundstruktur der Zweigeschlechtlichkeit selbst problematisieren, hat inzwischen auch die bundesrepublikanische Frauenforschung erreicht. Der vorliegende Beitrag versucht im Rahmen dieser theoretischen Ansätze, die Logik der sozialen Konstruktion von Geschlecht im Bereich von Arbeit und Beruf zu rekonstruieren und damit die Bedingungen der "Vergeschlechtlichung" von Arbeit ebenso aufzuzeigen wie deren mögliche Grenzen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob nicht der "Herstellung" von Geschlecht Momente innewohnen, die sich - gegen den Strich gelesen - nutzen lassen, den "Zwang zur Zweigeschlechtlichkeit" auszuhebeln. Ein von der Autorin nahe gelegter "dekonstruktivistischer Guerillakrieg" zielt darauf ab, die scheinbare "Natürlichkeit" der Geschlechterdifferenz bzw. ihre Reproduktion als Geschlechterhierarchie als trügerisch zu entlarven. (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Arbeitsteilung; Mann; Frauenforschung; Konstruktivismus; Beruf; Arbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht als hegemonialer Diskurs : Ansätze zu einer kritischen Theorie des "Geschlechts"
Titelübersetzung:Gender as hegemonial discourse : approaches to a critical theory of "gender"
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Denkachsen: zur theoretischen und institutionellen Rede vom Geschlecht. Theresa Wobbe (Hrsg.), Gesa Lindemann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp , Neue Folge), 1994, S. 236-263
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Inhalt: Der vorliegende Beitrag resümiert und diskutiert die aktuellen Versuche zu einem neuen Verständnis der Kategorie "Geschlecht". Zentral für die meisten Arbeiten ist die Kritik an der spätestens seit den 70er Jahren im Feminismus üblichen Kritik zwischen biologischem und sozialem Geschlecht bzw. zwischen sex und gender. Gegenwärtig dominieren die Versuche Geschlecht als "soziale Konstruktion" zu begreifen. Die Autorin zeigt, daß mit dem Begriff der sozialen Konstruktion nicht nur die körperlich-leibliche "Ebene" des Geschlechts aus dem Blick gerät, sondern daß darüber hinaus die Realität des Geschlechts als einer historisch konkreten "Existenzweise" der Individuen nicht faßbar wird. So liegt die theoretische Priorität in diesen Ansätzen fast ausschließlich in der Konstruktion/Konstitution des Geschlechts und seinen "Inszenierungen", also darauf wie Geschlechter "gemacht" werden (doing gender) und nicht wie Geschlechter als gewordenen/werdende "sind" bzw. wie sie "gelebt" werden. (pmb)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsstand; Begriff; Konstruktivismus; Strukturalismus; Geschlechtsrolle; Erleben; Identität; Mann; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag