Ökologie und Geschlechterverhältnisse: zur Neustrukturierung einer alten Differenz
Titelübersetzung:Ecology and relations between the genders: restructuring of an old difference
Autor/in:
Schultz, Irmgard
Quelle: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Andreas Pischel (Mitarb.), Thomas Platz (Mitarb.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften"; Opladen: Westdt. Verl., 1997, S. 769-773
Inhalt: "Die Natur-Gesellschafts-Differenz ist eine Basisstruktur des modernen Denkens. In der letzten zwei Jahrhunderten war mit ihr idealtypisch die Geschlechterdifferenz verbunden. Heute - in der Post- oder Spätmoderne - verliert diese Differenzbestimmung jedoch ihr (natur-)produktivistisches Fundament. Die der Kultur zugeordnete Produktionssphäre bzw. die sie repräsentierende Sphäre der politischen Öffentlichkeit wird nicht mehr ausschließlich mit den Männern verbunden, die mit Natur assoziierte Reproduktionssphäre wird nicht mehr ausschließlich als die Privatsphäre der Frauen verstanden. Mit der (gen-)techischen Überformung der kreatürlichen Reproduktion verschwindet zudem die Differenz zwischen Produktion und Reproduktion. Reproduktion wird tendenziell zur Produktion. Verschwindet damit aber auch die den Geschlechtern zugeordnete Natur-Kultur-Differenz? An zwei Beispielen der gesellschaftlichen Integration der Umweltthematik: 1. am Beispiel geschlechtssspezifischer Reaktionen auf den Atomunfall in Tschernobyl 1986 und 2. am Beispiel der aktuellen Konsumdebatte (über 'Sustainable Consumption') möchte ich dreierlei zeigen: 1. daß die Integration dieser Umweltthemen zentral über die Geschlechterdifferenz läuft 2. daß die Debatte über diese Umweltthemen von einer Natur-Kultur-Differenz bestimmt ist, in der Natur - im Gegensatz zum Begriff Umwelt - nur noch als moralische Kategorie vorkommt 3. daß ganz besonders über Umweltthemen wieder eine geheimnisvolle Verbindung zwischen Frauen und Natur hergestellt wird (Frauen als 'ökologische Krankenschwestern des kranken Planeten Erde' Christa Wichterich). Fazit: Auch in der Postmoderne gibt es eine Natur-Gesellschafts-Differenz-Bestimmung, die mit der Geschlechterdifferenz verbunden wird: aber auf einem neuen, globalökologischen Fundament." (Autorenreferat)
Ein Problemaufriß zur Kategorie "Geschlecht" in der feministischen Kriminologie
Titelübersetzung:Outline of the problems relating to the category of "gender" in feminist criminology
Autor/in:
Gransee, Carmen
Quelle: Kriminologisches Journal, Jg. 29 (1997) H. 1, S. 2-18
Inhalt: "Der Beitrag skizziert unterschiedliche theoretische Bezugsrahmen der Kategorie 'Geschlecht', die es ermöglichen, die verschiedenen Dimensionen von Geschlechterverhältnissen (gesellschaftliche, symbolisch-kulturelle und subjektive) begrifflich fassen und analytisch verklammern zu können und verdeutlicht deren Relevanz für die kritische Kriminologie anhand von Beispielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article outlines different theoretical frames of reference of the category 'gender'. These frames of reference make it possible to conceptually conceive and analytically consolidate the different dimensions of gender relations (social, symbolic-cultural and subjective). Additionally, with the aid of examples, the article elucidates the relevance of these frames for critical criminology." (author's abstract)