Nicht die Mutter ist schuld, sondern "nur" ihr Geschlecht: Nancy Chodorows Analyse weiblichen Mutterns
Titelübersetzung:Not the mother is guilty, but "merely" her gender: Nancy Chodorow's analysis of female mothering
Autor/in:
Großmaß, Ruth
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 13 (1989) 1/2, S 51-82
Inhalt: In dem Beitrag werden kritische Überlegungen zu Chodorows Analyse weiblichen Mutterns zur Diskussion gestellt, die das methodologische Problem in den Mittelpunkt stellen, das sich ergibt, wenn Erklärungsansätze, die dem psychotherapeutischen Diskurs entstammen, in sozialwissenschaftliche Untersuchungen übernommen werden. Die drei Argumentationsschritte von Chodorow werden nachgezeichnet: (1) Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Mütterlichkeit und sozialer Organisation der Geschlechter; (2) Reinterpretation der Ergebnisse der Psychoanalyse zur Individualgenese in der Familie; (3) Integration der Erkenntnisse in ein soziologisch-psychologisches Konzept von Geschlechterpolarität und Familie. Diese Argumentation wird auf drei Ebenen der Kritik unterzogen: (1) Kurzschlüssigkeiten innerhalb der Argumentation Chodorows werden benannt. (2) Einige der von Chodorow ausgelassenen Aspekte kindlicher Sozialisation verändern das von ihr gezeichnete Bild. (3) Die Argumentation wird anhand der von ihr zu Beginn vorgenommenen methodischen Reduktion überprüft. Ausgehend von der Inhaltsanalyse werden abschließend die Möglichkeiten einer psychoanalytisch begründeten Subjekttheorie als wenig sinnvoll eingeschätzt. (KW)
Quelle: Berufsbiographien im Wandel. Opladen, 1986, S 105-145
Inhalt: Zwei Falldarstellungen sollen ein Beispiel dafür bieten, wie auf der Grundlage sozialer Veränderungsprozesse sich individualisierte weibliche Lebensweisen herausbilden, und wie die Bereiche Beruf und Familie von den Frauen in einer veränderten Weise begriffen werden. Am Beispiel sozialer Mobilität in der Herkunftsfamilie (Fall I) oder am Beispiel einer radikalen Individualisierung innerhalb eines untypischerweise noch intakten Arbeitermilieus (Fall II) soll dies verdeutlicht werden. Spezifisches Kennzeichen beider Fälle ist, daß die Frage nach dem Arrangement des Verhältnisses von Familie und Beruf in den vorgestellten Frauenbiographien in einer Weise beantwortet wird, die sich mit den Formeln wie 'going between' und 'Ambivalenz' nicht mehr angemessen umschreiben läßt. In beiden Fällen geht es nicht darum, die Widersprüche aus ihrer Beziehung zueinander zu lösen, bzw. die Widersprüche stillzustellen. Es wird vermutet, daß solche jeweils durchaus unterschiedlichen Formen der Neudefinition dieses Lebenszusammenhangs (Entdifferenzierungsmodell/ Diversifikationsmodell) sich häufiger finden lassen, und daß sie keineswegs nur in Randbereichen oder Alternativkulturen zu finden sind. "Man kann - ohne ein abschließendes Urteil zu fällen - wohl nicht sagen, daß die beiden hier analysierten Fälle besonders gelungene Formen weiblicher Individualisierung sind. (...) Es sind behelfsförmige Konstruktionen, deren innere Logik jedoch sehr ernst genommen zu werden verdient. Verweist sie doch nur zu deutlich auf sozialstrukturelle Bedingungen, die von allgemeiner Gültigkeit sind und deshalb die Vermutung nahegelegen, daß derartige Hilfskonstruktionen für Frauen in der gegenwärtigen Zeit immer häufiger notwendig werden können." (TR)
Schlagwörter:women's employment; way of life; role; Arbeit; individualization; training; autonomy; Mutter; housewife; Freizeit; social environment; Biographie; Lebenssituation; labor; Hausfrau; Arbeitsverhältnis; Bewertung; leisure time; Individualisierung; Lebensweise; evaluation; Weiblichkeit; Ausbildung; mother; job; Familie; life situation; femininity; social isolation; soziale Umwelt; woman; Beruf; Lebensbedingungen; employment relationship; family; Rolle; living conditions; soziale Isolation; occupation; Selbständigkeit; biography; Arbeitsplatz; Frauenerwerbstätigkeit; Biographieforschung; Frauenarbeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Attitudes towards women's role: a comparative analysis based on the 1977 NORC General Social Survey (GSS) and the 1982 German General Social Survey (ALLBUS)
Titelübersetzung:Verhalten gegenüber der Rolle der Frauen: eine vergleichende Analyse auf der Basis der 1977 NORC 'General Social Survey' (GSS) und der 1982 deutschen 'General Social Survey' (ALLBUS)
Autor/in:
Krauth, Cornelia
Quelle: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA-; Mannheim (ZUMA-Arbeitsbericht, 1983/07), 1983. 15,2 S
Inhalt: Die Einstellung der Bevölkerung in den USA und der Bundesrepublik zur Rolle der Frau wird auf Grund empirischer Untersuchungen aus den Jahren 1977 und 1982 verglichen. Die Analysen basieren auf Daten des General Social Survey (GSS) des National Opinion Research Center (NORC) für 1977 sowie der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) für 1982. Nach einer theoretischen Analyse der traditionellen Frauenrolle und einer Beschreibung des weiblichen Arbeitsmarktanteils für die USA und die BRD wurden deskriptive Ergebnisse der beiden Umfragen in bezug auf Items zur Frauenrolle gegeben. Der Vergleich der Antwortmuster erfolgte auf Grund einer Analyse der Mediane. Insgesamt zeigten sich unterschiedliche Antwortmuster zwischen den USA und der BRD. Während im USA-Sample konsistent die mehr traditionellen Aspekte der Frauenrolle betont wurden, war bezüglich der Berufstätigkeit von Müttern die Einstellung in der BRD weniger restriktiv. Ein Wandel in den Einstellungen zeigte sich bei beiden Untersuchungen in den Bevölkerungsgruppen der Jüngeren, höher Gebildeten und Ledigen. (OH)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; attitude; North America; population; division of labor; mother; working woman; gender role; Federal Republic of Germany; USA; Mutter; Geschlechtsrolle; Nordamerika; Bevölkerung; berufstätige Frau; United States of America; Einstellung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Schulte, Werner; Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen, 1981. S 86-95
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Ambivalenz; Ehefrau; Abhängigkeit; sociology of the family; Hausarbeit; Ehescheidung; housework; Federal Republic of Germany; Mutter; Kosten; Federal Government Report on the Family; everyday life; Lebenssituation; Fremdbestimmung; other-directedness; need structure; need; Ehe; marriage; Bedürfnis; dependence; Frauenforschung; divorce; women's studies; self-determination; division of labor; mother; Familie; Familienbericht; life situation; Selbstbestimmung; Bedürfnisstruktur; woman; wife; family; Familiensoziologie; Alltag; costs; ambivalence
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie