Kritiker und Befürworter : die Wahrnehmung des Bologna-Prozesses durch Professorinnen und Professoren
Titelübersetzung:Critics and supporters : The professors' perception of the Bologna Process
Autor/in:
Brändle, Tobias; Wendt, Björn
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 36 (2014) H. 1, S. 46-69
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Inhalt: "Der Bologna-Prozess ist ohne Zweifel das weitreichendste und umstrittenste hochschulpolitische Reformvorhaben der letzten Jahre. Dennoch mangelt es an Wissen über die Wahrnehmung der Reform durch die Akteure an den Hochschuleinrichtungen. Im folgenden Artikel gehen die Autoren auf Basis einer Befragung von Professorinnen und Professoren an drei nordrhein-westfälischen Universitäten der Frage nach, wie die Studienstrukturreform gegenwärtig von Hochschullehrern bewertet wird. Neben generalisierten Bewertungen werden Einschätzungen der Zieldimensionen der Studienstrukturreform, ihrer Umsetzung und ihrer Resultate dargestellt. Entlang der Unterscheidung von Kritikern und Befürwortern des Bologna-Prozesses analysieren die Autoren charakteristische Unterschiede zwischen den Gruppen und zeigen auf, dass die Haltung gegenüber den Zielvorstellungen der Reform die Wahrnehmung ihrer Auswirkungen beeinflusst." (Autorenreferat)
Inhalt: "Without any doubt the Bologna-Process is the most extensive and controversial reform in higher education in the recent past. Nevertheless, there is a lack of knowledge of its perception by the actors involved. Based on a census at three universities in North Rhine-Westphalia, the authors focus the current attitudes of professors towards the Bologna-Process. They outline general assessments of the reform, ratings of its goals as well as its implementation and its results. Along the cleavage of critics and supporters of the Bologna-Process, they analyse differences between these groups and show that the attitude towards the goals of the reform influences the perception of its effects." (author's abstract)
Schlagwörter:Bologna-Prozess; Einstellung; Hochschullehrer; Hochschullehrerin; Kritik; Arbeitsbelastung; Implementation; Nordrhein-Westfalen
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wissensgesellschaften und soziale Ungleichheitsverhältnisse - der Bologna-Prozess zwischen Gleichheitsversprechen und Ungleichheitswirklichkeiten
Titelübersetzung:Knowledge societies and social inequality conditions - the Bologna Process between a equality promise and inequality realities
Autor/in:
Bührmann, Andrea D.
Quelle: Die unternehmerische Hochschule aus der Perspektive der Geschlechterforschung: zwischen Aufbruch und Beharrung. Kristina Binner (Hrsg.), Bettina Kubicek (Hrsg.), Anja Rozwandowicz (Hrsg.), Lena Weber (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2013, S. 209-225
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Schlagwörter:EU; Bologna-Prozess; Wissenschaftler; wissenschaftliche Arbeit; Gleichstellung; soziale Ungleichheit; Ethnizität; Erwartung; Mikropolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unbedingte Universitäten : Bologna-Bestiarium
Titelübersetzung:Unconditional universities : Bologna Bestiarium
Herausgeber/in:
Horst, Johanna-Charlotte
Quelle: Zürich: Diaphanes, 2013, 1. Aufl.. 342 S.
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Inhalt: "'ECTS-Punkte', 'employability', 'Vorlesung' - diese und viele weitere Begriffe sind durch die Bologna-Reformen in Umlauf geraten oder neu bestimmt worden und haben dabei für Unruhe gesorgt. Die Universität ist dadurch nicht abgeschafft, aber dem Sprechen in ihr werden immer engere Grenzen gesetzt. Anfangs fremd und beunruhigend, fügen sich die Begrifflichkeiten inzwischen nicht nur in den alltäglichen Verwaltungsjargon, sondern auch in den universitären Diskurs überhaupt unproblematisch ein. Das Bologna-Bestiarium versteht sich als ein sprechpolitischer Einschnitt, durch den diese Begriffe in die Krise gebracht und damit in ihrer Radikalität sichtbar gemacht werden sollen. In der Auseinandersetzung mit den scheinbar gezähmten Wortbestien setzen StudentInnen, DozentInnen, ProfessorInnen und KünstlerInnen deren Wildheit wieder frei. Die Definitionsmacht wird an die SprecherInnen in der Universität zurückgegeben und Wissenschaft als widerständig begriffen." (Verlagsangabe). Inhalt: A. Simon Roloff: Arbeitsmarkt (15-19); Plínio Prado: Austauschbarkeit (21-35); B. Oleksii Viedrov: Begabtenförderung (37-41); Johanna-Charlotte Horst: Bestiarium - (43-46); Erich Ribolits: Bildung, kritische (47-58); Tillmann Severin: Bologna-Glossar (59-66); Kyrylo Tkachenko: Bologna-Prozess (67-72); D. Gianluca Solla/ Chiara Zamboni: Department (75-80); E. Johannes Lau: Elite (83-86); Wolfgang Ullrich: Employability (87-94); Clemens Pornschlegel: Evaluation (95-99); Jürgen Paul Schwindt: Exzellenz (101-103); Ottmar Ette: Exzellenz(en), velociferische (105-110); G. Barbara Vinken: Gender-Mainstreaming (113-114); Robert Stockhammer: Globalisierung (115-118); I. Tilman Reitz: Intellektuelle (121-130); K. Julian Müller: Klausur (133-135); Andreas Gelhard: Kompetenz (137-143); Stephan Packard: Koordinator/in, gescheitert (147-158); Johan Willner: Korporatisierung (159-164); Dirk Baecker: Korrektur (165-173); L. Rudolf Stichweh: Lebensführung, studentische (177-183); Christian Hänggi: Lebenslauf (185-189); Daniel Hornuff: Lehrauftrag (191-196); Till Breyer/Tillmann Severin: Leistungspunkte/ ECTS (197-205); Thomas Schestag: Lektürekurs (207-225); Joseph Vogl: Lernen, lebenslanges (227-230); M. Elias Kreuzmair: Machen (235-242); Cornelia Wild: Modul (243-246); N. Stefan Heidenreich: Netz (249-253); P. Barbara Hahn: Peer review/ Publikationsliste (257-261); Q. freier Zusammenschluss von StudentInnenschaften: Qualitätssicherung (265-270); R. Igor Samokhin: Rankings (273-277); S. Judith Kasper/ Cornelia Wild: Sammelband (281-284); Michael Ott: Schlüsselqualifikationen (287-293); Ü. Vera Kaulbarsch: Überschneidungsfreiheit (299-302); Wolfram Ette: Universität, unsichtbare (303-304); V. Anselm Haverkamp: Vorlesung 1(307-310); Maren Lehmann: Vorlesung 2 (311-333).
Schlagwörter:Hochschulforschung; Hochschullehrer; Arbeitsmarkt; Bologna-Prozess; Elite; Gender Mainstreaming; Globalisierung; Hochschulbildung; Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Reform
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Der Bologna-Prozess als Prozess aktiver Deutungskonstruktion: Strategisches Framing von BMBF und HRK
Titelübersetzung:The Bologna Process as a process of active interpretation construction: strategic framing of the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) and the German University Rectors' Conference (HRK)
Autor/in:
Schwabe, Ulrich
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, 13 S.
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Inhalt: "Mit der Unterzeichnung der Bologna-Deklaration im Jahre 1999 avancierte der Name des italienischen Tagungsortes zu einem wirkungsvollen Schlagwort für die Konvergenz der Studienstrukturen innerhalb Europas, doch was auf nationaler Ebene unter diesem Label zusammengefasst wird, hängt von der jeweiligen Interpretation und den Machtverhältnissen ab. Aus der Vielzahl gesellschaftlicher Akteure in Deutschland werden das BMBF und die HRK als zentrale 'Diffusionsagenten' der transnational induzierten Leitidee eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes herausgegriffen. Ausgehend von wissenschaftstheoretischen Annahmen des Konstruktivismus und der Systemtheorie bildet der Framing-Ansatz den theoretischen Bezugsrahmen auf Akteursebene. Das phänomenologische Verständnis sozialer Konstruktion der Wirklichkeit ist damit um die Komponente der aktiven und zielgerichteten Deutungskonstruktion in öffentlichen Diskursen durch gesellschaftliche Akteure erweitert. Auf der Grundlage der herausgegebenen Pressemitteilungen wird aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive die Hypothese einer strategischen Framing-Allianz zur Durchsetzung des dominanten Deutungsmusters der erfolgreichen Modernisierung deutscher Hochschulen überprüft. Die empirische Identifikation dieser Inhaltsframes als originär latente Konstrukte erfolgt mittels einer Kombination aus Inhalts- und Clusteranalyse. Im Ergebnis zeigen sich bei beiden Akteuren eindeutige Interpretationsmuster, die in ihrem Zusammenspiel die Legitimation und Akzeptanz der hochschulpolitischen Entscheidungen sichern und einen substanziellen Teil des Bildungsdiskurses lenken. Über den Analysezeitraum von zehn Jahren haben sich im Konsens zu Poppers Reform-Verständnis einer schrittweisen Implementierung größerer Reformvorhaben thematische Nuancen und Akzentverlagerungen sowie Modifikationen in den strategischen Framing-Aktivitäten herauskristallisiert. Dabei erweist sich die relative Persistenz der Frames des Bildungsministeriums als stabilisierende Kraft innerhalb dieser eingegangenen Framing-Allianz." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bundesministerium; Bologna-Prozess; Deutung; Konstruktion; Strategie; Bildungspolitik; Systemtheorie; Legitimation; Akzeptanz; Implementation; Framing-Ansatz; Reform; Akteur; vergleichende Forschung; Analyse; Presse
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die korrumpierte Universität : Entwicklungslinien nach zwölf Jahren Bologna-Prozess
Titelübersetzung:The corrupted university : development trends after twelve years of the Bologna Process
Autor/in:
Walkenhaus, Ralf
Quelle: Ideen - Macht - Utopie: Festschrift für Ulrich Weiß zum 65. Geburtstag. Ulrich Weiß (Adressat), Bernhard Schreyer (Hrsg.), Ralf Walkenhaus (Hrsg.). Würzburg: Ergon Verl., 2012, S. 289-311
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Inhalt: Gesellschaftliche und politische Krisen waren zumindest in Deutschland immer zugleich auch Universitätskrisen, was die besondere Abhängigkeit und Sensibilität dieser Institutionen von ihrer Umgebung unterstreicht. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Universitätsreformen und stellt dazu zunächst allgemeine Überlegungen an. Im Fokus des Beitrags steht aber der Bologna-Prozess. Hier werden die Widerstände gegen diesen Prozess und die Bausteine der Bologna-Welt betrachtet. Außerdem wirft der Beitrag einen Blick auf die Politiknetzwerke des Bologna-Prozesses. Die letzten Kapitel des Beitrags widmen sich den Mängeln und Defiziten des Bologna-Reformprozesses. (ICB2)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Reform; politische Reform; Bologna-Prozess; Bildung; Hochschulpolitik; Bildungspolitik; Netzwerk; Entwicklung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der Hochschulreife zum Studienabschluss
Titelübersetzung:From the higher education entrance qualification to a degree
Autor/in:
Brugger, Pia; Wolters, Miriam
Quelle: Wirtschaft und Statistik, (2012) H. 8, S. 655-663
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Inhalt: "Die seit 1999 laufende Umsetzung des Bologna-Prozesses hatte weitreichende Auswirkungen auf das deutsche Hochschulsystem. Ziel dieses Reformprozesses war es unter anderem, mit einem System vergleichbarer Studienabschlüsse (Bachelor und Master) eine gestufte Studienstruktur einzuführen, die Studieneffektivität zu erhöhen und die internationale Mobilität der Studierenden wie auch des wissenschaftlichen Personals zu fördern. Einige Zahlen verdeutlichen, wie stark die Hochschulen seitdem ihr Lehrangebot ausgeweitet haben: So schrieben sich im Jahr 2011 rund 518 700 Studienanfängerinnen und -anfänger zum ersten Mal an einer deutschen Hochschule ein. Das waren fast doppelt so viele Studienanfängerinnen und -anfänger wie im Jahr 1998 vor Beginn des Bologna-Prozesses. Die Studienanfängerquote ist in diesem Zeitraum von 29% auf 45% im Jahr 2010 gestiegen. Auch in den kommenden Jahren werden weiterhin hohe Zahlen von Studienberechtigten sowie Studienanfängerinnen und -anfängern an deutschen Hochschulen erwartet. Die Gründe hierfür liegen neben einer zunehmenden Bildungsbeteiligung der Bevölkerung unter anderem in der Verkürzung der Schulzeit an Gymnasien von neun auf acht Jahre. Statistische Kennzahlen, die es ermöglichen, die Entwicklung der Nachfrage nach Studienplätzen im Zeitablauf zu verfolgen und die Hochschulsysteme der Länder im Hinblick auf wesentliche Leistungsmerkmale zu vergleichen, stoßen vor diesem Hintergrund auf immer größeres Interesse. In der im Mai 2012 erschienenen Broschüre 'Hochschulen auf einen Blick' werden die wichtigsten nationalen Kennzahlen zu Hochschulzugang, Absolventen, Personalstruktur und Betreuung, überregionaler Attraktivität sowie finanzieller Ausstattung der Hochschulen kommentiert und visualisiert. Die Broschüre steht im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de) im Bereich Publikationen 'Thematische Veröffentlichungen' Bildung, Forschung, Kultur zur Verfügung. Dort finden sich auch weitere Veröffentlichungen zur Bildung in Deutschland, unter anderem zu internationalen Bildungsindikatoren, deren Definitionen und Abgrenzungen zum Teil von denen der hier dargestellten nationalen Indikatoren abweichen. Der nachfolgende Beitrag stellt im Wesentlichen einen Auszug aus der Broschüre 'Hochschulen auf einen Blick' dar. Sein Fokus liegt auf Veränderungen und Trends bei Studienberechtigten sowie Studienanfängerinnen und -anfängern, auf der Frage, wie sich die Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen auf das Durchschnittsalter der Erstabsolventen und Erstabsolventinnen ausgewirkt hat, und wie viele der Studierenden ihr Studium in der Regelstudienzeit abgeschlossen haben." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Hochschulzugang; Bologna-Prozess; Studium
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wir sind doch nicht blöd! : die unternehmerische Hochschule
Titelübersetzung:We're definitely not stupid! : the entrepreneurial university
Autor/in:
Knobloch, Clemens
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2012, 2. Aufl.. 264 S.
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Inhalt: Der Verfasser argumentiert, dass der Vorwurf, die alte Universität wolle am liebsten nur Wissenschaftler ausbilden und nehme auf berufliche Anforderungen keine Rücksicht, auf einem Missverständnis beruht. Auch für den Beruf darf eine wissenschaftliche Hochschule nichts lehren, was nicht oder nicht mehr dem Stand der wissenschaftlichen Debatte und Forschung entspricht. Bei aller modischen Kritik an der Massenuniversität dürften die Anforderungen, die an Examensarbeiten, Dissertationen und Habilitationen gestellt werden, mit der Universität synchron gewachsen sein. Im Vergleich mit den dünnen Qualifikationsschriften vergangener Generationen ist die Zahl der Doktorarbeiten heute sehr groß, die echte und bedeutende Forschungsleistungen darstellen. Man spricht gar vom "produktiven Darwinismus" der Massenuniversität, in der Masse und Heterogenität der Studierenden die Menge an Variation erzeugt, die für die Innovation einer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft erforderlich seien. Was die Massenuniversität in 30 Jahren nicht zuwege gebracht hat, das wird die unternehmerische Universität mit ihrer destrukriven und demütigenden Rundumkontrolle aller Beteiligten in kürzester Zeit schaffen. Auf die zunehmende Enge und Überlastung der Hochschulen hat man in den 60er Jahren mit einem groß angelegten Ausbau-, Öffnungs- und Demokratisierungsprogramm reagiert. Das hat, bei allen Mängeln, erstaunlich gut funktioniert. Heute reagiert man auf die gleiche Problemlage mit einem umfassenden Programm der Entstaatlichung, der Entdemokratisierung, der Kommerzialisierung, der Verknappung, der Einschnürung und der betriebswirtschaftlichen Totalkontrolle. Der Unterschied könnte größer nicht sein. Der Verdacht liegt nahe, dass es ein veritabler Fundamentalismus ist, der hier wütet, eine antirationale, quasi-religiöse, im wahrsten und schlimmsten Sinne des Wortes unbelehrbare Obsession von der Überlegenheit privater Marktkonkurrenz gegenüber der öffentlichen und kostenfreien Bildung. (ICF2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Bildungsreform; Kommerzialisierung; Politisierung; Mediatisierung; Humboldt, Alexander von; Unternehmen; Bildungsideal; Bologna-Prozess; Institutionalisierung; symbolische Politik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Hochschulreformen früher und heute : zwischen Autonomie und gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch
Titelübersetzung:University reforms in the past and present : between autonomy and the social aesthetic requirement
Herausgeber/in:
Pöppinghege, Rainer; Klenke, Dietmar
Quelle: Köln: SH-Verl. (Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen, Bd. 18), 2011. 270 S.
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Inhalt: "Ausgehend von den fundamentalen Veränderungen der deutschen Hochschullandschaft im Zuge des Bologna-Prozesses lädt der Sammelband zu einer historischen Einordnung der aktuellen Reformpolitik ein. Die vom 18. Jahrhundert über das Kaiserreich bis in die DDR und die Bundesrepublik reichende Rückschau bietet im Unterschied zu einer gegenwartsfixierten Betrachtungsweise überraschende Einsichten in die treibenden Kräfte und hintergründigen Interessenlagen von Hochschulreformen. Über Jahrhunderte erweist sich die Spannung zwischen Wissenschaftsfreiheit und staatlichem bzw. gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch als politischer Dauerbrenner. Auf die Frage, wie das Hochschulwesen Innovationsdynamik und hohes (Aus-)Bildungsniveau sicherstellen kann, sind immer wieder unterschiedliche Antworten gefunden worden, stets aber ging es um die schwierige Balance zwischen Hochschulautonomie und externer Einflussnahme. Setzten früher staatliche Instanzen nachhaltige hochschulpolitische Impulse, so tritt vor allem im letzten Jahrzehnt das Bemühen um marktwirtschaftliche Wettbewerbs- und Steuerungsmodelle in den Vordergrund, um die 'Effizienz' und Forschungsdynamik des Wissenschaftssystems im 'globalen Wettbewerb' zu steigern. Hier führt die historische Rückschau zu der Frage, wer in der aktuellen Situation in welchem Interesse die Wettbewerbsregeln und Qualitätsstandards definiert und wo Wissenschaftsethik und gesamtgesellschaftliche Verantwortung ihren Platz haben, wenn der Staat sich zugunsten gesellschaftlicher Interessengruppen zurückzieht." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Rainer Pöppinghege, Dietmar Klenke: Einführung. Über die Legitimität und Notwendigkeit historischer Reformbetrachtungen (7-24); Matthias Asche: Das "große Universitätssterben" in den Jahrzehnten um 1800. Zu Reformbedürftigkeit und Reform(un)fähigkeit deutscher Universitäten im Zeichen von Aufklärung und Utilitarismus (25-48); Bernhard vom Brocke: "Exportschlager Humboldt?" Preußische Hochschulpolitik im 19. und 20. Jahrhundert. Kaiserreich und Weimarer Republik (49-64); Rainer Pöppinghege: "Wo unterm, überm Firmament, gleicht einer dem Privatdozent?" Wissenschaftliche Leistungselite oder akademisches Proletariat? (65-79); Roman Köster: Die deutsche Nationalökonomie in den 1920er Jahren und die Einführung des Diplomexamens (80-100); Karin Zachmann: Wissenskulturen und Frauenstudium. Reformprozesse an deutschen Technischen Hochschulen im 20. Jahrhundert (101-115); Konstantin von Freytag-Loringhoven: Kollegienhäuser als Orte der universitären Erziehung. Gescheiterte Reformbestrebungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit (116-128); Helge Kleifeld: Hochschulpolitik als Arbeitsfeld studentischer Verbindungen 1945-1961 (129-145); Wolfgang Lambrecht: "Lange Linien" und Brüche in der (deutsch-)deutschen Hochschulpolitik nach 1945 (146-157); Uwe Rohwedder: SDS-Hochschuldenkschrift und VDS-Neugründungsgutachten. Zwei studentische Beiträge zum Reformdiskurs der 1960er Jahre (158-172); Anne Rohstock: "Wartet nicht auf Veränderungen an der Uni, sondern macht sie selbst!" Studentenrevolte und Hochschulreform in Bayern und Hessen 1957-1976 (173-185); Wilfried Rudloff: Die Studienreform in der Hochphase der Hochschulexpansion: Zwischen Effektivierung und Projektstudium? (186-216); Dietmar Klenke: Das Verfassungsgerichtsurteil von 1973 über die universitäre Mitbestimmung. Ein Balanceakt zwischen Demokratisierungs-Mythos und bildungsaristokratischem Freiheitsprivileg (217-246); Michael Gemperle, Peter Streckeisen: Der Bologna-Prozess als Kristallisationspunkt neoliberaler Umgestaltung der schweizerischen Hochschulen (247-262).
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Reformpolitik; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Deutsches Kaiserreich; Weimarer Republik; Volkswirtschaftslehre; Studium; Technische Hochschule; Studentenverbindung; Studentenbewegung; Bundesverfassungsgericht; Bologna-Prozess
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Akademischer Kapitalismus : zur politischen Ökonomie der Hochschulreform
Titelübersetzung:Academic capitalism : political economy of university reform
Autor/in:
Münch, Richard
Quelle: Berlin: Suhrkamp (Edition Suhrkamp, 2633), 2011. 457 S.
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Inhalt: In der Studie wird die Transformation der Wissenschaft in Forschung und Lehre in ihren wesentlichen Dimensionen untersucht. Der Verfasser beginnt mit der zunehmenden Überlagerung des wissenschaftlichen Gabentausches zwecks Produktion von Wissen als Kollektivgut durch eine von den Kriterien des sogenannten Shanghai-Rankings der 500 sichtbarsten Universitäten der Welt erzeugte Weltliga der Wissenschaft (Kapitel I). In dieser Weltliga werden Universitäten zu Unternehmen gemacht, die sich einen Verdrängungswettbewerb um Forschungsgelder und um die besten Forscher, Lehrer und Studierenden liefern (Kapitel II). In ihrem Inneren wird die neue Universität zur Audit-Universität, die zwecks besserer strategischer Positionierung im wissenschaftlichen Feld die Qualitätssicherung durch die akademische Gemeinschaft und die Fachgesellschaften durch ein manageriales Controlling ersetzt (Kapitel III). Es entsteht eine Art Panoptikum des Qualitätsmanagements, das die Wissenschaft in das Korsett der Normalisierung steckt (Kapitel IV). Die um sich greifende Evaluationsmaschinerie setzt hoch selektive, die Vielfalt der Wissenschaft einschränkende Maßstäbe und erzeugt eine sich zunehmend verfestigende, erneuerungsfeindliche Stratifikation der Fachbereiche und Universitäten (Kapitel V). New Public Management trifft auf schon gegebene Ungleichheiten der Mittelausstattung und bedient so den Monopolmechanismus, sodass sich eine Unterinvestition in der breiten Masse der Standorte und eine Überinvestition an weniger privilegierten Standorten ergibt. Die Konsequenz ist zunehmende Ineffizienz des Mitteleinsatzes (Kapitel VI). Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an den deutschen Hochschulen folgt dem Paradigma von NPM. Infolgedessen ergibt sich nicht die erhoffte Steigerung der Forschungsleistungen (Kapitel VI). Der Bologna-Prozess forciert den Umbau der Universitäten in Unternehmen, die im europäischen Hochschulraum um Studierende konkurrieren. Der Sachwert des Berufstitels wird durch den symbolischen Wert des Zeugnisses einer mehr oder weniger prestigereichen Universität verdrängt (Kapitel VII). Zusammenfassend sind es drei Phänomene, die der neuen akademischen Welt ihren Stempel aufdrücken: die Audit-Universität, die unternehmerische Universität und der akademische Kapitalismus (Schlussbetrachtung). Statistische Analysen zum akademischen Leistungswettbewerb schließen die Untersuchung ab (Anhang). (ICF2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Hochschulwesen; Ökonomisierung; Kommerzialisierung; Bologna-Prozess; Management; Managementansatz; Unternehmen; Qualitätskontrolle; sozialer Wandel; Differenzierung; Marketingpolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Trends der Hochschulbildung : Gegenwartsdiagnose, Zukunftsprognose, Handlungserfordernisse
Titelübersetzung:Trends in the university level of education : current diagnosis, future prognosis, action requirements
Autor/in:
Pasternack, Peer; Kreckel, Reinhard
Quelle: Wissenschaft und Hochschulbildung im Kontext von Wirtschaft und Medien. Barbara Hölscher (Hrsg.), Justine Suchanek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 143-164
Details
Inhalt: Die aktuelle deutsche Hochschulreformdebatte fokussiert vor allem Organisations-, Steuerungs- und Finanzierungsfragen. Selbst ein so genuin inhaltliches Projekt wie die grundlegende Neugestaltung der Studiengänge und -abschlüsse im Zuge des Bologna-Prozesses wird vornehmlich unter Organisationsgesichtspunkten diskutiert. In dieser Vereinseitigung bleiben die Fragen der inhaltlichen Entwicklung von Hochschulbildung nach Meinung der Autoren unterbelichtet. Gleichwohl stellt sich die Frage, in welche Richtungen sich die Hochschulbildung entwickeln wird - nicht zuletzt, um wiederum der Sache angemessene Organisationsentscheidungen treffen zu können. Dabei ist sowohl von externen Anforderungen auszugehen als auch von hochschulsysteminternen Trends. Vor diesem Hintergrund stellen die Autoren zunächst die Schwerpunkte aktueller Entwicklungen in der Hochschulbildung dar und prognostizieren zukünftige Trends. Daran schließt sich die Bestimmung prioritärer Handlungsfelder an, wobei in einem ersten Schritt praktische Konsequenzen aus den gegenwärtigen und den zu erwartenden Trends der Hochschulbildung gezogen werden. In einem zweiten Schritt werden die Schlüsselfaktoren der Entwicklung identifiziert, um schließlich die mittelfristigen Ziele zu formulieren, auf welche hin die Hochschulbildungsentwicklung organisiert werden sollte. (ICI2)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Organisationsentwicklung; Trend; Zukunft; Bologna-Prozess; Bildungsreform; Handlungsorientierung; Ökonomisierung; Wettbewerb; Studium
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag