Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 21 (1995) No. 2, S. 411-434
Inhalt: "Die feministische Wissenschaft hat innerhalb der 'traditionellen' Wissenschaft spannende Ungereimtheiten aufgedeckt. Sie hat damit der Forschung neue Impulse gegeben und neue Inhalte zur Sprache gebracht, die von der 'scientific community' nicht mehr so ohne weiteres ignoriert werden können. Dieser Aufsatz bietet einen Überblick über gegenwärtige Fragestellungen und Diskussionen innerhalb und ausserhalb der feministischen Wissenschaftstheorie. Nach der Darstellung der Wissenschaftskritik, der Postulate feministischer Forschung sowie der Theorieansätze wird der Frage nachgegangen, ob hier ein neues Wissensschaftsparadigma in Sicht ist. Ausserdem wird die Aktualität Max Webers im Zusammenhang mit den feministischen Postulaten diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Feminist science has revealed some interesting incongruities in 'traditional' science. It has thus given new impetus to research and has opened to debate new subject matters which can no longer be ignored by the scientific community. This article presents an overview of current questions and topics being discussed within and around the feminist theory of science. After a presentation of the critique of science, of the postulates of feminist research and of the related theoretical approaches, the question of the possible emergence of a new paradigm is raised. Besides the present relevance of Max Weber's work to feminist postulates is discussed." (author's abstract)
Le "savoir s'y prendre" feministe avec la realite : dix hypotheses pour la recherche feministe
Titelübersetzung:The knowledge of being feminist in reality : ten hypotheses for feminist research
Autor/in:
Nadig, Maya
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 13 (1987) No. 2, S. 281-286
Inhalt: Die Autorin stellt zehn Hypothesen zum Gegenstand und zur Methode feministischer Forschung auf. Mit Orientierung auf weibliche Themen, die Vorherrschaft der Frau und den Gleichheitswunsch sind die Lebenszusammenhänge der Frau unter kulturell-historischen, sozialen, Klassen- und Produktionsbedingungen zu untersuchen, um emanzipatorische und politische Handlung zu ermöglichen. Da sich die Forscherin selbst den zu untersuchenden Bedingungen unterworfen ist, ist eine besondere Vorgehensart, die ihre Subjektivität und ihr Unbewußtsein als Erkenntnisinstrumente einsetzt und der politische Kampf zur Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Institutionen erforderlich. (HD)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsansatz; Methode; Feminismus; Wissenschaftlerin; soziale Faktoren; politische Faktoren; Interesse
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Repenser la subjectivite
Titelübersetzung:Considering subjectivity
Autor/in:
Lempen-Ricci, Silvia
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 13 (1987) No. 2, S. 241-258
Inhalt: Im Rahmen feministischer Frauenforschung geht es um die Bedeutung von Subjektivität und ihren Einfluß auf das Wissenschaftsverständnis. Die Autorin beschreibt anhand des Beispiels der Auswirkungen eigener Erfahrungen auf ihr Forschungsvorgehen und folgert eine feministischer Kultur entsprechend legitime, allgemeine, nicht geschlechtsspezifische Verwurzelung von Subjektivität in der Denkweise, die sich auch in Forschungskonzepten wiederfindet. (HD)
L'Impa-Science des Femmes : Contribution chiffree a l'etude des formes que prennent les rapports de domination entre hommes et femmes dans le champ scientifique et academique suisse
Titelübersetzung:Impatience of Women : encoded contribution to the study of forms of reports on the domination between men and women in the scientific and academic field in Switzerland
Autor/in:
Gillioz, Lucienne; Goerg, Danielle
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 373-396
Inhalt: Aufgrund der Idee der alternativen Aneignung von Wissen durch die Frauen in der Schweiz versuchen die Autoren, die Formen der Herrschaftsverhältnisse zwischen Männern und Frauen in der Wissensproduktion und -vermittlung zu quantifizieren und zu beschreiben. Indem sie die Möglichkeiten der Erkenntnissoziologie in feministischer Perspektive aufnehmen, versuchen sie zu zeigen, daß die Quasimonopolisierung der Wissenschaftsproduktion durch die Männer nicht ohne Einfluß auf die Ergebnisse bleibt. Entgegen den hauptsächlich von den Sozialwissenschaften aufgeführten Beispielen werden die männerbezogenen Auswege hervorgehoben, die in verschiedenen Produktionsstadien in die Forschung einfließen. Die Erkennung dieser Verzerrungen bildet einen intellektuellen Einsatz von Bedeutung, der nicht nur die Frauen als diskriminierte Gruppe interessiert, sondern die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft, da er auf der Objektivität der Wissenschaft selbst beruht. (HD)
Schlagwörter:Einfluss; Forschungsergebnis; Feminismus; Forschungspraxis; Schweiz; Wissenschaftler; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Quelques reflexions a propos de "Femmes et Science", de Katharina Ley
Titelübersetzung:Katharina Ley's reflections on "Women and Science"
Autor/in:
Hauf, Yvette
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 351-355
Inhalt: Ausgehend von K. Leys Artikel 'Frau und Wissenschaft' stellt die Autorin Überlegungen an über die Gründe und Zusammenhänge der 'Unsichtbarkeit' der Frauen in der Wissenschaft, wodurch die ganze Gesellschaft geprägt wird. Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Situation der Frauen sieht sie in der Überwindung einerseits der maskulinen Domination in der und durch die Wissenschaft und andererseits der Trennung von wissenschaftlicher und nichtwissenschaftlicher Welt, indem die Wissenschaft feminisiert wird. Voraussetzung dafür ist eine neue Identitätsfindung der Frauen, die auf individueller und kollektiver Ebene gleichzeitig stattfinden muß, um die autonomen und kreativen Reserven, die von den herrschenden Kultur verleugnet werden, wieder zu erneuern. (HD)
Schlagwörter:Gesellschaftsordnung; Diskriminierung; Frauenbewegung; gesellschaftliches Bewusstsein; Identität; Feminismus; System
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
De la situation d'apatride en sciences sociales ou des difficultes en quete d'un espace de recherche feministe
Titelübersetzung:Stateless situation in social sciences or difficulties in funding a place for feminist research
Autor/in:
Käppeli, Anne-Marie
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 343-345
Inhalt: Mit vorwiegendem Bezug auf den Artikel K. Leys 'Frau und Wissenschaft' setzt sich die Autorin mit der Situation der Frauen in den Sozialwissenschaften und den Schwierigkeiten bei der Suche nach einem feministischen Forschungsfeld auseinander. Ihre Überlegungen richten sich auf die Wissenschaftsmethode, -sprache, den Forschungsgegenstand und den Empfänger feministischer Forschung. Sie bestärkt die Position der alternativen Gestaltung von Produktionsstrukturen der Wissenschaft, um ihre Sicht des Lebens und der Welt darstellen zu können. (HD)
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 331-339
Inhalt: In dem Beitrag geht es um die Situation von Frauen in der Wissenschaft, d.h. um feministische Wissenschaft und die Frauen als Forschungsgegenstand. Anhand von Beispielen feministischer bzw. alternativer Wissenschaftsproduktion werden verschiedene Ansatzpunkte und Konzepte verdeutlicht, die die Solidarität von Frauen in direkter oder fiktiver Sichtweise als grundlegend erachten, um alternative Wissenschaft zu entwickeln. Die Autorin weist auf fehlende Voraussetzungen für diesen Solidaritätsanspruch hin und plädiert für die Einmischung von Frauen in die Wissenschaft, die sich in alternativer Situation befindet, nicht aber für die Vorrangigkeit alternativer Wissenschaftsproduktion. (HD)
Schlagwörter:Alternativbewegung; Erkenntnisinteresse; Feminismus; Forschungsansatz; Solidarität; Wissenschaftsbetrieb; Forschungsgegenstand; Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Les femmes dans la recherche : contribution a la discussion sur "les femmes et la
science"
Titelübersetzung:Women in research: Contribution to the discussion on "Women and science"
Autor/in:
Ballmer-Cao, Thanh-Huyen
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 347-349
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag wird der Problemzusammenhang bezüglich der Frauen in der Forschung
dargestellt und eine Verbesserungsmöglichkeit der Situation vorgeschlagen. Die Dominanz
des maskulinen Wissenschaftssystems kann nach Meinung der Autorin durch eine Kombination
mit feministischen Innovationen aufgelockert werden. Als Voraussetzung nennt sie die
gleichzeitige Entwicklung von beruflicher Kompetenz und Identität der Frauen. Die
wissenschaftliche Innovation, die Kombination von maskulinen und feministischen Forschungen
und Theorien sollte in multidisziplinär ausgerichteten Forschungszentren sowohl als
Forschung, Lehre, Austausch und Dokumentation über alles, was Frauen betrifft, stattfinden.
Sie betont als Vorstufe und Antrieb für die Innovationen die Relevanz der Erkenntnis
der Widersprüche und Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. (HD)