Arbeit und Politik in der Geschlechter-Perspektive : vom nationalen Wohlfahrtsstaat zum globalen Erwartungshorizont
Titelübersetzung:Work and politics from the gender perspective : from the national welfare state to the global expectation horizon
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Kein Ende der Arbeitsgesellschaft: Arbeit, Gesellschaft und Subjekt im Globalisierungsprozeß. Gert Schmidt (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1999, S. 69-88
Inhalt: Die Verfasserin stellt die Fragen nach dem Wandel der Arbeit und der Zukunft der Arbeitsgesellschaft in den Kontext von Frauenpolitik und Weltgesellschaft. Ziel ist es, die Bedeutung internationaler Organisationen und Verhandlungsnetzwerke für die Frage nach Arbeitssystemen und Demokratie sichtbar zu machen. Die Verfasserin setzt sich einleitend mit dem Wandel des Arbeitsbegriffs in den letzten zwei Jahrhunderten auseinander. Vor diesem Hintergrund wird das Verhältnis von sozialer Differenzierung und Frauenpolitik diskutiert und die Entwicklung von der "alten" Frauenbewegung der Wende zum 20. Jahrhundert über die "neue" Frauenbewegung der 1970er Jahre zur globalen Frauenbewegung im Rahmen der UN-Weltfrauendekade nachverfolgt. Die Verfasserin zeigt, dass die Erweiterung des Handlungskontextes der Frauenbewegung vom nationalen Wohlfahrtsstaat zur Weltgesellschaft einen Globalisierungsprozess darstellt, mit dem ein Wandel im Geschlechterverhältnis und im Verständnis von Arbeit einhergeht. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenbewegung; Globalisierung; Arbeit; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; Demokratie; Frauenpolitik; internationale Politik
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frausein und Feminismus : über die Möglichkeiten politischen Handelns von Frauen
Titelübersetzung:Being a woman and feminism : the possibilities of political action by women
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Geschlechter: zur Kritik und Neubestimmung geschlechterbezogener Sozialisation und Bildung. Horst Scarbath (Hrsg.), Heike Schlottau (Hrsg.), Veronika Straub (Hrsg.), Klaus Waldmann (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 87-100
Inhalt: Die Klärung und Entstehung des Begriffs Feminismus bilden den Ausgangspunkt für die Überlegungen der Autorin zur alten und neuen Frauenbewegung, zu ihren Zusammenhängen, Gemeinsamkeiten und Unterschieden. In einem systematisierenden Vergleich und in historischer Perspektive werden diese Sichten herausgearbeitet mit der Absicht, ihren Anteil am sozialen Wandel diskutieren zu können. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung und die Sicht auf die verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird in zeitlich "langen Wellen" und im internationalen und historischen Vergleich betrachtet. Als wichtigste Streitpunkte, die die veränderte Stellung der Frauen in der Gesellschaft und den bereits erreichten gesellschaftlichen und kulturellen Wandel verdeutlichen, werden die folgenden ausgewählt: (1) Rechtsgleichheit und Autonomie; (2) Arbeit; (3) Gewalt und (4) Geschlechterdifferenz. Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten haben sich auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Frauenbewegung verändert. (prh)
Quelle: Frauenforschung, feministische Forschung, Gender Studies: Entwicklungen und Perspektiven. Christina Lutter (Hrsg.), Elisabeth Menasse-Wiesbauer (Hrsg.). Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 1999, S. 41-93
Inhalt: Die Autorinnen berichten über die Ergebnisse des Forschungsprojekts "Zur Genese feministischer Wissenschaft in Österreich". Anhand lebensgeschichtlicher Interviews mit Professorinnen und Studentinnen wird die Entwicklung der feministischen Forschung im Lichte persönlicher und gesellschaftlich-politischer Bedingungen rekonstruiert, z.B. in Bezug auf die Wissenschaftsdisziplinen, Lebenswege, soziale Herkunft und beruflichen Erfahrungsräume. Die Autorinnen untersuchen die Zugangswege junger Frauen zur Wissenschaft, die persönlichen Entscheidungsprozesse für das Studium sowie berufliche Qualifikationen. Ferner beschreiben sie die Politisierung durch die Frauenbewegung in Österreich und die individuellen Zugänge zur feministischen Forschung auf dem Hintergrund weiblicher Lebenszusammenhänge. (ICI)
"Multiple jeopardy" und die Bedeutung von Differenz in den Analysen afrikanisch-amerikanischer Wissenschafterinnen
Titelübersetzung:"Multiple jeopardy" and the meaning of difference in analyses of female Afro-American scientists
Autor/in:
Amesberger, Helga; Halbmayr, Brigitte
Quelle: Frauenforschung, feministische Forschung, Gender Studies: Entwicklungen und Perspektiven. Christina Lutter (Hrsg.), Elisabeth Menasse-Wiesbauer (Hrsg.). Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 1999, S. 137-161
Inhalt: Die Autorinnen diskutieren zwei zentrale Themen aus der Forschungsliteratur von afro-amerikanischen Wissenschaftlerinnen zu Rassismus und Feminismus. Zum einen geht es um die Untersuchung der Multiplität und Simultanität von Diskriminierungsformen ("multiple jeopardy"), zum anderen um die Bedeutung der "Differenz" für den Kampf der Frauen gegen die verschiedenen Formen der Unterdrückung und für den Zusammenhalt der Frauen untereinander. Die Differenz wird in den Auseinandersetzungen afrikanisch-amerikanischer Feministinnen als zentrale Grundlage für die Legitimierung von Dominanz begriffen. Darüber hinaus wird eine Politik der Differenz innerhalb der feministischen Bewegungen auch im Sinne von Widerstand und Empowerment verstanden. Die Autorinnen erörtern abschließend das Verhältnis von Identitäten und Differenz als Gegenentwurf zur "global sisterhood" sowie die erfolgreiche Bildung von Allianzen zwischen Frauen trotz Differenz. (ICI)
Gleichheit und/ oder Differenz? : zum Verlauf einer Debatte
Titelübersetzung:Equality and/ or difference? : progress of a debate
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Geschlechterverhältnisse im Kontext politischer Transformation. Eva Kreisky (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl. (Politische Vierteljahresschrift , Sonderheft), 1998, S. 155-176
Inhalt: In der feministischen Debatte um Gleichheit und/oder Differenz unterscheidet und diskutiert die Autorin fünf historische Phasen bei dieser Problemstellung: (1) Gleichheit; (2) Differenz; (3) Gleichheit oder Differenz; (4) Gleichheit und/oder Differenz; (5) Gleichheit und Differenz. Mit diesen Positionen läßt sich grob folgende Entwicklung beschreiben: Während es in der "klassischen" Phase um die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern oder um die positive nicht-hierarchische Anerkennung der Frau in ihrer Verschiedenheit ging, gewinnt im postmodernen Diskurs der 90er Jahre zunehmend die Frage kultureller Differenzen (also Rasse, Klasse, Ethnizität etc.) an Gewicht. Die Autorin konstatiert nach ihren Ausführungen als Fazit für die Frauenbewegung bzw. -forschung, daß "wir" mit der Frage nach Gleichheit und/oder Differenz an einen aporetischen Punkt angelangt sind, an dem "wir" eingestehen müssen, "daß das Problem nicht zu lösen ist und die einzige Möglichkeit darin besteht, eine ständige kritische Reflexion auf dieses Problem zu institutionalisieren." (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Kategorie Geschlecht als kultureller Code : über Exklusion, Inklusion und Demokratisierung
Titelübersetzung:The category of gender as a cultural code : exclusion, inclusion and democratization
Autor/in:
Schirmer, Dietmar
Quelle: Geschlechterverhältnisse im Kontext politischer Transformation. Eva Kreisky (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl. (Politische Vierteljahresschrift , Sonderheft), 1998, S. 194-219
Inhalt: Um "politische Kultur" als kritisches Konzept zurückzugewinnen und damit auch für die Geschlechterfrage zu öffnen, plädiert der Autor für einen symboltheoretischen Ansatz, der Geschlecht, also den Code männlich-weiblich, als "generatives Grundmuster der Kultur" begreift. Der Autor macht zunächst einige Vorbemerkungen zu einer Theorie der kulturellen Grundlagen der Politik, die politische Kultur im Sinne des politischen Habitus von Bourdieu skizzieren. Im Anschluß daran werden einige der Bedingungen und Effekte des Codes männlich-weiblich sowie einige Schnittstellen zwischen dem Geschlechtercode und anderen Kategorien der sozialen und politischen Distinktion diskutiert. Im Licht dieser Überlegungen werden abschließend die Demokratisierungspotentiale des feministischen Diskurses als eines "Inklusionsdiskurses" erörtert. (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Einführung der Kategorie Geschlecht oder: Wie männlich ist die Friedensforschung?
Titelübersetzung:The introduction of the category of gender or: how masculine is peace research?
Autor/in:
Wasmuht, Ulrike C.
Quelle: Lokal bewegen - global verhandeln: internationale Politik und Geschlecht. Uta Ruppert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 1998, S. 56-73
Inhalt: Ohne die Konstruktion der (vermeintlich) getrennten Sphären von Öffentlichkeit und Privatheit ist aus feministischer Sicht die internationale Politik in ihren traditionellen Formen und analytischen Begriffen nicht denkbar. Über die Ausblendung der Kategorie Geschlecht, von Geschlechterfragen und geschlechtlich strukturierten Problemlagen reproduziert die Wissenschaft von der internationalen Politik den Ausschluß von Frauen als gleiche Subjekte, den die Praxis der internationalen Politik in der Verweigerung einer partizipatorischen Verarbeitung internationaler Konflikte und der Bindung von Entscheidungsmacht an staatliche Akteure konkret vollzieht. Die Autorin arbeitet am Beispiel der Friedensforschung heraus, daß und wie die Disziplin damit Möglichkeiten einer realitätsgerechten Analyse internationaler Konfliktstrukturen vergibt und - schwerwiegender - die Chance einer analytischen Erarbeitung angemessener Problemlösungen ungenutzt läßt. (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Produktgestaltung und die Gestaltungsmacht von Frauen
Titelübersetzung:Product design and the design power of women
Autor/in:
Schultz, Irmgard
Quelle: Technik gestalten: interdisziplinäre Beiträge zu Technikforschung und Technologiepolitik. Christine Wächter (Hrsg.), Günter Getzinger (Hrsg.), Ines Oehme (Hrsg.), Harald Rohracher (Hrsg.), Armin Spök (Hrsg.), Jürgen Suschek-Berger (Hrsg.), Wibke Tritthart (Hrsg.), Peter Wilding (Hrsg.). München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung), 1998, S. 329-339
Inhalt: Die Gestaltungsmacht von Frauen, begriffen als Möglichkeiten der Einflußnahme auf die Gestaltung von Produkten und Konsumstrukturen, wird in unserer Gesellschaft auf paradoxe Weise gleichzeitig überhöht und weitgehend geleugnet. Beide Positionen tragen letztlich dazu bei zu verhindern, daß Perspektiven und Strategien zur Stärkung der Gestaltungsmacht von Frauen entwickelt werden. Da der Begriff Gestaltungsmacht der Frauen bisher jedoch weder in die Umweltdiskussion noch in die Frauenforschung richtig eingeführt ist, wird das Konzept hinsichtlich der folgenden Fragen entwickelt: In welchem Sinne muß "Gestaltung" verstanden werden und mit welchem Machtbegriff wird diese zusammengebracht? Und von welchem Verständnis her und mit welcher Absicht wird hier speziell von Frauen gesprochen? Entscheidend für die Beantwortung dieser Fragen ist das "Gehörtwerden" von Fraueninteressen im medialen Diskurs. (pre)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Multikulturelle Weiblichkeit? : "Differenzen zwischen Frauen" in der (west)deutschen und US-amerikanischen Frauenforschung
Titelübersetzung:Multicultural femininity? : "differences between women" in (west) German and American research on women
Autor/in:
Gümen, Sedef
Quelle: Kunstreiten auf dem Lipizzaner der Identität: Beiträge zu Kultur und Mentalität. Peter Bettelheim (Hrsg.), Thomas Fritz (Hrsg.), Elfie Pennauer (Hrsg.). Klagenfurt: Wieser, 1998, S. 48-74
Inhalt: Die Verfasserin vertritt die These, dass das Thema der kulturellen Differenzen zwischen Frauen in der US-amerikanischen und der bundesdeutschen feministischen Diskussion mit unterschiedlichen Gewichtungen und Auslegungen gehandhabt wird, die Ergebnis der jeweiligen Gesellschaftsordnung sind. Sie setzt sich zunächst mit dem Spannungsverhältnis von Demokratie und Differenz in modernen Nationalstaaten auseinander und arbeitet die unterschiedlich ausgeprägten Dimensionen dieses Verhältnisses in den USA und der Bundesrepublik Deutschland heraus. Vor diesem Hintergrund wird die wissenschaftliche Konstruktion von Differenzkategorien in der US-amerikanischen und bundesdeutschen Frauenforschung analysiert. Die Verfasserin zeigt, dass die Behandlung der Unterscheidungskategorien Geschlecht und Ethnizität in den beiden Forschungskontexten tendenziell verschieden gehandhabt wird und dass dies mit dem unterschiedlich ausgelegten Verhältnis zwischen Differenz als sozialer Ungleichheit und Differenz als sozialem Recht auf der gesellschaftspolitischen Ebene im Zusammenhang steht. (ICE2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Auf dem Weg in die Tempel der Wissenschaft : zur Durchsetzung des Frauenstudiums im Wilhelminischen Deutschland
Titelübersetzung:On the road to the temple of science : implementation of women's studies in Germany during the reign of Emperor Wilhelm II (1888-1918)
Autor/in:
Soden, Kristine von
Quelle: Frauen in der Geschichte des Rechts: von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Ute Gerhard (Hrsg.). München: Beck, 1997, S. 617-632
Inhalt: Die Studie zeigt durch einen internationalen historischen Vergleich (Frankreich, Spanien, England, Schweiz, USA), daß die Spezifik des deutschen Universitätswesens im extrem hartnäckigen Widerstand gegen das Frauenstudium lag, der wiederum im deutschen Ordinarienwesen, hochschulinternen strukturellen Konflikten sowie der gesellschaftlichen Rolle vor allem beamteter Akademiker verwurzelt war. Anhand von Ministerialerlassen, Reichtagsdebatten und zeitgenössischen Monographien skizziert die Autorin das jahrzehntelange Tauziehen zwischen der Frauenbewegung und der Staatsbürokratie, wobei der erbitterte Streit um Rechtsansprüche und Rechtsverweigerungen im Mittelpunkt steht. Die Arbeit enthält eine Chronologie der Auseinandersetzungenvon 1859 bis 1923. (pre)