Die neue Bildungskatastrophe : zur Lage der Universitäten und ihrer Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:The new education catastrophe : the situation of universities and their female scientists
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 57 (2012) H. 11, S. 111-120
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Inhalt: Studiengebühren, Bologna-Reform, Exzellenzinitiative - kaum ein Politikfeld wurde in den letzten Jahren so intensiv bearbeitet wie die Hochschulbildung. Seit Mitte 2008 kann sich die Bundesrepublik sogar mit dem von der Bundeskanzlerin verliehenen Titel einer "Bildungsrepublik" schmücken. Wie es dagegen tatsächlich um die deutsche Hochschullandschaft bestellt ist, in der Unterfinanzierung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse den Alltag prägen, zeigt die Autorin in ihrer kritischen Analyse auf. Eine entscheidende Frage ist ihres Erachtens, ob die heutige Gender- und Gleichstellungspolitik - im Zusammenspiel mit der anhaltenden Kürzungspolitik - Frauen nicht erneut unsichtbar macht. Dazu trägt in paradoxer Weise auch die aktuelle Politik der Europäischen Union bei, die einerseits Frauen für den Arbeitsmarkt rekrutieren möchte, ohne aber andererseits auf deren Kinder verzichten zu wollen. So werden Frauen an den Universitäten zwar vorgeblich gefördert, aber nur um ihnen anschließend die Chancen de facto gleich wieder zu entziehen. Denn völlig ignoriert wird dabei, dass die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, vor allem durch stabile Berufsaussichten unterstützt wird. Diese aber fehlen an den Hochschulen in der Bundesrepublik nahezu völlig, im Gegensatz zu denen etwa in Schweden oder Frankreich, wo Wissenschaftlerinnen auch erheblich mehr Kinder bekommen. Der zentrale Fehler des Systems liegt nach Meinung der Autorin in der zu geringen Anzahl an Stellen im höher dotierten Mittelbau mit einer Aussicht auf Festanstellung - trotz der enormen und weiter wachsenden Nachfrage in Lehre und Forschung. (ICI2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Bildungsreform; Berufsaussicht; Wissenschaftlerin; Familienplanung; Arbeitsverhältnis; Beschäftigungsbedingungen; Prekarisierung; Familie-Beruf; Frauenförderung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Women in cutting-edge research : Gender equality and the German excellence initiative
Titelübersetzung:Frauen in der Spitzenforschung : Gender-Gleichheit und die deutsche Exzellenzinitiative
Autor/in:
Zuber, Stephanie
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 189-201
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Inhalt: Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Frauen in der akademischen Spitzenforschung in Deutschland dramatisch unterrepräsentiert sind, werden erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vorgestellt, das im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zwei Ziele verfolgt: (1) Untersuchung der Faktoren, die innerhalb der Exzellenzinitiative die Chancengleichheit von Frauen und Männern direkt und indirekt beeinflussen; (2) Entwicklung von Handlungsansätzen zur Umsetzung von Chancengleichheit in der Spitzenforschung. Neben einer kurzen Einführung in die Exzellenzinitiative und den Gleichstellungsdiskurs wird ein Überblick über die Gleichstellungsmaßnahmen (Gewinnung von Frauen, Quoten, aktive Rekrutierung und Frauenförderstipendien; Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Spitzenforschung, Kinderbetreuung, Teilzeitmodelle, Dual Career und andere Hilfen für Familien; attraktivere Gestaltung der Wissenschaft für Frauen, Rollenmodelle, Karriereoptionen und andere Angebote; Stärkung von Frauen, Mentoring, Workshops, Coaching) zusammen mit aktuellen Zahlen zu Frauenquoten in der Exzellenzinitiative vorgestellt. Abschließende Überlegungen befassen sich mit dem Zusammenhang von Leistung, Zeitinvestition und Geschlecht in der Spitzenforschung. (ICH)
Schlagwörter:Gleichstellung; Chancengleichheit; Familie-Beruf; Frauenförderung; Benachteiligung; Wissenschaftlerin; Leistung; Zeitbudget
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Promoting E/Quality and excellence in universities and research : the "Gender-Alliance" for the German science system
Titelübersetzung:Die Förderung von Gleichheit, Qualität und Exzellenz in Forschung und Hochschule : Geschlechterallianz für das deutsche Wissenschaftssystem
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 409-421
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Inhalt: Es wird ein Überblick über die im Jahre 2006 von führenden Organisationen der deutschen Wissenschaftslandschaft verabschiedeten "Offensive für die Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" gegeben. Konzepte, Instrumente und Maßnahmen sowie das zugrunde liegende Verständnis von Geschlecht als Kategorie der sozialen Ungleichheit werden diskutiert. Vor dem Hintergrund der neuen, in Richtung auf mehr Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung umstrukturierten Universitäten wird gleichzeitig die zu Anfang genannte Initiative angesichts der organisatorischen Realitäten in Bezug auf Geschlechterpolitik und Geschlechtergleichheit im deutschen Wissenschafts- und Forschungssystem reflektiert. Anhand von empirischen Fallbeispielen der Implementation von Gender Mainstreaming an deutschen Hochschulen kann betont werden, dass die Realitäten in den Organisationen in Wissenschaft und Forschung von der Rhetorik der wissenschaftspolitischen Elite weitgehend abweichen. Abschließend geht es um Überlegungen zur Bedeutung der Gender Alliance (Geschlechterbündnis). (ICH)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Wissenschaftsbetrieb; Forschungseinrichtung; Gender Mainstreaming; Geschlechterpolitik; Chancengleichheit; Gleichstellung; Wissenschaftler; Wissenschaftlerin; Ökonomisierung; Marktorientierung; Frauenförderung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Self-identified feminists among gender activists and scholars at Indonesian universities
Titelübersetzung:Feministische Selbstidentifikation unter den Aktivistinnen und den Wissenschaftlerinnen an den indonesischen Hochschulen
Autor/in:
Qibtiyah, Alimatul
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften : ASEAS, Vol. 3 (2010) Iss. 2, S. 151-174
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Inhalt: "Die Selbstidentifikation als FeministIn ist unter FrauenrechtsaktivistInnen und WissenschafterInnen ein kontroverses Thema. In erster Linie liegt dies wohl an unterschiedlichen Interpretationen und positiven wie auch negativen Assoziationen die geläufigerweise mit dem Begriff 'FeministIn' verbunden sind. Die hier präsentierte Forschung untersucht wie sich AktivistInnen und WissenschafterInnen an indonesischen Universitäten innerhalb oder gegenüber dem Begriff Feminismus selbst verorten und analysiert die den jeweiligen Inhalt und die Bedeutung, welche der Begriffs 'FeministIn' für die befragten Personen einnimmt. Die Datenerhebung erfolgte an Pusat Studi Wanita (Zentren für Frauenforschung) bzw. Pusat Studi Gender (Zentren für Genderforschung) sechs verschiedener indonesischer Universitäten in Yogyakarta. Viele Befragte unterstreichen die Bedeutung westlicher FeministInnen für die Bewusstseinschaff ung für geschlechtsspezifische Probleme, für die Stärkung feministischer Identität sowie islamischen Glaubens. Diese Untersuchung behandelt jedoch auch gezielt die Frage, warum der Begriff 'FeministIn' widerum von anderen abgelehnt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Being a self-identified feminist is controversial among women's rights activists and scholars. This relates to different interpretations of and positive and negative associations with the term 'feminist' in society. The research presented here discusses the different 'feminist' identities and other labels among activists and scholars at Indonesian universities and explores what 'feminist' means for them. Respondents come from Pusat Studi Wanita (Centres for Women's Studies) or Pusat Studi Gender (Centres for Gender Studies) at six universities in Yogyakarta, Indonesia. Many respondents acknowledge that Western feminists are able to raise awareness of gender issues, strengthen feminist identity, and build up faith in Islam. The paper, however, also addresses the question of why some reject the 'feminist' label." (author's abstract)
Schlagwörter:Indonesien; Südostasien; Feminismus; Frauenbewegung; Frauenrechtlerin; Wissenschaftlerin; Diskurs; Begriff; Identität; islamische Gesellschaft; Frauenforschung; Geschlechterforschung; historische Entwicklung; Frauenförderung; Studentin; Student; vergleichende Forschung; soziale Ungleichheit; Entwicklungsland; Asien
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz