Frauenförderung an den Hochschulen Westeuropas? : empirische Ergebnisse zur aktuellen Rechtslage ; zur Umsetzung des EG-Rechts zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in seiner Anwendung auf die Hochschulen
Titelübersetzung:Promotion of women at universities in Western Europe? : empirical results on the current legal position; implementation of EC law on equality of treatment of men and women in its application to universities
Autor/in:
Grimm, Susanne
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1995) H. 1/2, S. 56-70
Inhalt: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es zu ermitteln, ob, in welcher Weise und in welchem Umfang die EG-Länder die Gleichbehandlungsrichtlinien von 1976 für Männer und Frauen an den Hochschulen in ihren nationalen Regelungen verwirklicht haben. Der "interkulturelle Querschnittsvergleich" untersucht die Rechtslage von Frauen, wie sie sich in den Gesetzestexten zur Frauenförderung darstellt. Die Interpretation der Ergebnisse zeigt folgendes: (1) Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen der Hochschulen ist europaweit ein soziales Problem. (2) Die schriftliche Befragung zentraler Institutionen zeigt, daß es in den neun EG-Ländern keine äquivalenten Regelungen zum bundesdeutschen Hochschulrahmengesetz gibt. Die Richtlinie der EG zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern von 1976 dient daher als Bezugsgröße für den vorliegenden Rechtsvergleich. (pmb)
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Hochschulen, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ausgereizt? : eine kurze Geschichte der EG-Frauenpolitik
Titelübersetzung:Played out? : a short history of the European community's policy on women
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 5 (1995) H. 2, S. 173-189
Inhalt: "An der Frauenpolitik der EG lassen sich die dynamischen Effekte des Überganges von der nationalen zur supranationalen Souveränität studieren. Supranationale Institutionen, der Europäische Gerichtshof und die Kommission der Europäischen Gemeinschaft, interpretierten Lohngleichheit und Gleichbehandlung von Frauen am Arbeitsmarkt immer großzügiger, oft gegen nationale Auslegung und Sitte. Für Frauen relevante Themen müssen dennoch zwei Hürden nehmen: Kommission und EuGH müssen sie als unmittelbar erwerbsrelevant anerkennen; und sie müssen den Filter nationaler Geschlechterregimes auf dem Weg vom Mitgliedsland zur EU und zurück auf dem der Implementierung durch den nationalen Souverän passieren. Hier kommen die nationalen Geschlechterordnungen ins Spiel. Der Beitrag konzentriert sich auf die Beschreibung dieser Filterprozesse." (Autorenreferat)
Inhalt: "The dynamic effects associated with the transition from national to supranational sovereignty can be studied in therms of the European Community's policies on women. Supranational institutions, the European Court of Justice and the Commission of the European Communities have always tended to give equal pay and equal treatment of women in the workplace a broad interpretation, sometimes even in opposition to national interpretations and customs. There are still two hurdles that must be cleared in terms of topics relevant to women: the Commission and the Court of Justice must recognize them as having immediate relevance in terms of gainful employment, and these topics have to pass through the filter of national gender constellations as they travel back and forth between the EU and its member states, because they are implemented within the framework of each country's sovereignty. This article concentrates on a description of this filtering process." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Verbessert die Gleichstellungspolitik der EG die beruflichen Perspektiven von Frauen?
Titelübersetzung:Is the equal opportunities policy of the EC improving the occupational prospects of women?
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Europäische Integration und Arbeitsmarkt: Grundlagen und Perspektiven. Werner Weidenfeld (Hrsg.), Elmar Hönekopp (Hrsg.), Regina Konle-Seidl (Hrsg.), Ulrich Walwei (Hrsg.), Heinz Werner (Hrsg.). Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB)), 1994, S. 133-163
Inhalt: "In dem Beitrag werden fünf Handlungsebenen der europäischen Gleichbehandlungspolitik benannt, die sich hinsichtlich ihrer politischen Reichweite und Wirkungskraft unterscheiden. Neben den legislativen und jurikativen Initiativen der EG werden die experimentellen Modellvorhaben und die strukturpolitischen Maßnahmen der Frauenförderung, die im wesentlichen über den Europäischen Sozialfonds abgewickelt werden, dargestellt. Die weitreichenden Entschließungen des Europäischen Parlaments zur Geschlechtergleichstellung (5. Handlungsebene) münden aufgrund der mangelnden Gestaltungskompetenz des EP nicht in politische Maßnahmen. Im zweiten Teil des Beitrags werden in einem international und intertemporär vergleichenden Ansatz einige Entwicklungstendenzen der Beschäftigungssituation von Frauen untersucht. Es wird auf die komplexen methodologischen und statistischen Probleme verwiesen, die sich bei dem Versuch stellen, Veränderungen der beruflichen Situation von Frauen auf die angesprochenen gemeinschaftlichen Politikansätze zurückzuführen." (Autorenreferat, IAN-Doku)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterdifferenz in der politischen Debatte zur europäischen Union?
Titelübersetzung:Gender difference in the political debate on European unity
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 23 (1993) Nr. 3, S. 451-472
Inhalt: Jüngste Umfragen in Dänemark, Schweden, der Schweiz und Österreich belegen, daß vor allem Frauen gegen einen EG-Beitritt ihres Landes sind. Im vorliegenden Beitrag geht die Autorin den Gründen für diese ablehnende Haltung nach. Insbesondere geht es darum, welche Vorbehalte und Einwände sich in den höheren Nein-Voten der Frauen ausdrücken. Als wesentliche Kritikpunkte der Frauen werden die erhebliche Beschränkung fiskalpolitischer Handlungsmöglichkeiten der Nationalstaaten, erhebliche Beschäftigungsrisiken für den öffentlichen Sektor, die Aufgabe systematischer Umweltpolitik sowie ein Verlust der demokratischen Öffentlichkeit genannt. Die Autorin beleuchtet einige frauenpolitische Debatten zum Maastrichter Vertrag für Dänemark, die Schweiz, Österreich und Deutschland. Abschließend wird die neue Kommunikations- und Informationspolitik der EG-Behörden kritisiert, welche Frauen zu einer "prioritären Zielgruppe" avanciert, um Vorbehalte aus dem Weg zu räumen. (psz)
Inhalt: "Recent referenda and surveys in Denmark, Sweden, Switzerland and Austria show that women are the most determined opponents against the project of an European Political Union. This article deals with the political debate among women in some European countries and identifies the main topics which stand in the center of women's reservations against the Maastricht Treaty. The new EC Information Policy (Le Clercq Report 1993) is presented, which claims to win back the confidence of the European Citiziens. This new communication strategy adresses to women in a special way." (author's abstract)
Schlagwörter:Diskussion; Dänemark; Österreich; Schweiz; politische Meinung; Frauenpolitik; Kritik; EG; EU; Maastrichter Vertrag
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Das Demokratiedefizit der EG und die Verrechtlichung der Frauenfrage
Titelübersetzung:The democracy deficit of the EC and the increasing legalization of the women's question
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Herrenhaus Europa: Geschlechterverhältnisse im Wohlfahrtsstaat. Susanne Schunter-Kleemann (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1992, S. 29-58
Inhalt: Die Autorin untersucht den inneren Zusammenhang zweier zentraler defizitärer Bereiche des bisherigen europäischen Integrationsprozesses. Sie versucht zu zeigen, daß die mangelnde politische Gestaltungsfunktion des Europäischen Parlaments wesentlich dazu beigetragen habe, daß die europäische Gleichstellungspolitik "konzeptionell und institutionell" zu kurz greife. Der Gleichstellungspolitik liege ein Politikverständnis zugrunde, das den "defizitären" Frauen nahelegt, es den vorbildhaften "Normalbürgern" gleichzutun und sich ohne Rücksicht auf die ökologischen und menschlichen Kosten im Wettbewerb auf dem Markt zu behaupten. Überlegungen zur Rolle und Aufgabe eines "EG-Frauennetzwerkes" schließen den Beitrag ab. (rk)